Danke für dein Verständnis,
@heiteck
Ich habe überlegt und mich dann doch entschieden, hier nochmal drauf zu antworten, auch wenn das jetzt etwas fies erscheinen mag: Ich habe absichtlich nicht das Wort "verstehen" benutzt sondern "nachvollziehen". Denn ich kann Deine Gedankengänge nachvollziehen, aber ich wäre natürlich trotzdem zu anderen Schlüssen gekommen. Aus zwei Gründen:
1) Solidarität. Oben schrieb ich:
Mal abgesehen von gesellschaftlichen Aspekten, die für eine Impfung sprechen.
Es gibt viele Menschen die einem höheren Risiko ausgesetzt sind, weil sich viele nicht impfen lassen. Z.B. Kinder, die bisher nicht geimpft werden; z.B. Leute, bei denen die Impfung keine gute Wirkung zeigt, weil ihr Immunsystem nicht oder nur eingeschränkt funktioniert. (Darunter fallen beispielsweise meine drei U12-Kinder und mein leukämiekranker Bruder.)
2) Um Deinetwillen:
Die Statistik ist klar: Das Risiko für Schäden durch eine COVID-19-Infektion ohne Impfung ist um ein Vielfaches höher als für Schäden durch eine Impfung oder Schäden durch eine Infektion trotz Impfung.
Dem ist leider so. Nur ist das Risiko, mich mit Covid anzustecken, bei mir sicherlich deutlich unter 1%, da ich ja nur noch ein Mal pro Woche kurz im Supermarkt bin, ansonsten aber nicht in Menschennähe. Das Risiko auf Impfschaden kann ich nicht abschätzen, setze mich dem aber zu 100% bei einer Impfung aus.
Was
@Fini mit ihren Beispielen illustriert hat, erwarten viele Experten - nicht nur die Schwarzmaler, die leider meistens recht behalten haben, wie Drosten und Lauterbach, sondern auch optimistischere Vertreter: Das Risiko, sich anzustecken liegt für jede und jeden bei 100%; vielleicht nicht in den nächsten Wochen, aber mittelfristig. Denn das Virus wird endemisch, die Beschränkungen fallen und im Supermarkt laufen, husten und grabbeln die Leute wieder ohne Munschutz, Abstand und Desinfektion.
Trotzdem mal angenommen, Du hättest (zunächst) ein Ansteckungsrisiko von 0,1%, also 1/1000 bzw. 0,001. Da ich Dein Alter nicht kenne, hier 2 Stränge nach Daten aus o.g.
RKI-Wochenbericht vom 4.11.2021:
a) Altergruppe 18 bis 59:
Hospitalisierungsrate für ungeimpft Infizierte: 3,27%;
... multipliziert mit einem Ansteckungsrisiko von 0,1%:
... > > 0,001 * 0,0327 = 32,7 pro 1.000.000 (Dein Hospitalisierungsrisiko)
Hospitalisierungsrate für geimpft Infizierte: 1,31%; 0,001 * 0,0131 = 13,1 pro 1.000.000
b) Altergruppe 60+:
Hospitalisierungsrate für ungeimpft Infizierte: 21,84%;
... multipliziert mit einem Ansteckungsrisiko von 0,1%:
... > > 0,001 * 0,2184 = 218,4 pro 1.000.000 (Dein Hospitalisierungsrisiko)
Hospitalisierungsrate für geimpft Infizierte: 11,64%; 0,001 * 0,1164 = 116,4 pro 1.000.000
Zu den Nebenwirkungen musste ich suchen, habe aber zunächst nur dies zu den Sinusvenenthrombosen gefunden:
Laut einer neuen Statistik ist das Risiko, eine Sinusvenenthrombose zu erleiden, deutlich höher, wenn man an Covid-19 erkrankt als nach einer Impfung mit Astrazeneca. Und: Auch mRNA-Impfstoffe haben ein Risiko.
www.mdr.de
Häufigkeit allgemein/normalerweise (innerhalb 2 Wochen): 0,41 pro 1.000.000
Risiko bei Covid-19-Infektion: 41 pro 1.000.000
Risiko bei mRNA-Impfung: 4,1 pro 1.000.000 (meistens Unter-30-jährige)
Risiko bei AstraZeneca-Impfung: 5 pro 1.000.000
Dies zum Vergleich von Risiken.
Ich hoffe, ich bin Dir mit dieser Berechnung nicht zu nahe getreten. Ich kenne die Häufigkeiten der schweren Nebenwirkungen der Impfstoffe tatsächlich nicht so gut, erinnere mich aber, dass sie im Bereich von unter 100 zu 1.000.000 liegen.
VG heiteck