Ach schau, ein Mohrle hatte ich auch, da war ich 9, sie war meine erste Katze und ebenfalls pechschwarz, ohne das übliche weiße Lätzchen oder die weißen Pfoten. Mohrle sagte allerdings nur meine Mutter, bei mir hieß das Tier Mohrchen, und ich hatte es mir eigenhändig von einem Telefonmasten gerettet, auf den es auf der Flucht vor doofen steinewerfenden Jungs geklettert war und wo es nicht mehr runterkam.
Aber meine Eltern waren nicht begeistert. Ich durfte die junge Katze nicht ins Haus bringen, weiß der Himmel warum ... also hab ich ihr eine Art Nest im Kellerfensterschacht gebaut und kletterte heimlich nachts in den Garten, um zu sehen, wie es meinem Schützling ging.
Eltern können sehr komisch sein. Es dauerte, bis sie das neue Tierchen akzeptierten. Aber seitdem gab es immer Katzen bei uns.
was haben katzen eigentlich vor der erfindung des computer gemacht
Analogkatzen, genau. Und wie Analogkatze ging, erklärt dir jetzt Kitty aus dem Regenbogenland:
"Am besten wohnte man bei einer Studentin, denn die hatte viele Bücher. Oft genug blieben diese Bücher über Nacht aufgeschlagen auf dem Schreibtisch liegen, und als Katze hatte man die Wahl, auf welcher Lektüre man am liebsten die Nacht zubrachte. Natürlich nahm ich mir das am besten wärmende Buch als Katzenmatratze, und morgens ärgerte ich mich oft ein wenig, wenn Dosi [die damals noch nicht Dosi hieß] die Haare aus dem Buch blies, um weiter darin zu blättern.
Aber man konnte sich rächen für den Fellstaub in der Morgenluft: oft saß Dosi an einer komischen Maschine, die laut ratterte, und manchmal ging es 'raaatsch -kling' und dann ratterte es weiter ... die Maschine hatte in der Mitte so Metalldinger, die sehr schnell springen konnten, und es war herrlich, die zu fangen und festzuhalten! Hihi, Dosi wurde jedesmal wild, wenn ich die Metalldinger verknäult hatte ... manchmal taten die meinen Pfötchen etwas weh, aber ich konnte es nicht lassen, die zu jagen! Ich saß dann auf Dosis Schoß, wenn sie mit der Maschine spielte, und fing mutig die Metallspringer ein ...
Ein anderes Spiel, mit dem ich mich stundenlang vergnügen konnte, war die Kartoffeljagd. Ich kratzte den Kartoffelsack in der Küche auf und ließ die Kartoffeln über den ganzen langen Flur kullern. Menschen machen sowas mit Bällen, aber die sind so blöd, dass sie für ganz viele Menschen nur 1 Ball haben. Ich hatte 50 Kartoffeln für mich ganz allein, und die hab ich mächtig ins Rollen gebracht. Ich glaube, die Kartoffeln haben sich gefreut, in ihrer Plastiktüte wurden die nämlich schon grün vor Ärger und Langeweile.
Dann hatte ich noch ein Lieblingsspiel, das Kücheverwüsten hieß. Mit Kühlschrankaufmachen fing es an. Am liebsten hatte ich die Joghurts. Wenn da 4 drin waren, hab ich 2 gegessen, 1 im Kühlschrank stehen gelassen und mit dem anderen ein bisschen in der Küche gekegelt, bis es von selbst aufging. Das hinterließ eine duftende weiße Spur, die ich mir für morgen zum Essen aufheben wollte. Nicht alles in diesem Kühlschrank hatte ich zum Fressen gern, aber das wusste man ja immer erst, wenn man es aufgemacht hatte. Was nicht schmeckte, liess ich einfach liegen. Wenn ich vom langen Kühlschrankstöbern müde wurde, legte ich mich wieder auf Dosis Schreibtisch.
Einmal muss ich so wohlig geschlafen haben, dass ich nicht merkte, wann Dosi nach Hause kam. Sie hat sich angeschlichen und ganz plötzlich das Buch zugeklappt, in dem mein Schwanz lag!"