Die von dir geschilderte Situation finde ich sehr traurig.
Mit dem, was ich hier bis jetzt gelesen habe, sieht es für mich leider so aus, dass das falsche Verhalten von Menschen ein Tier ausbaden muss.
Katzen sind zwar Einzeljäger, aber auf keinen Fall Einzelgänger.
Zu Einzelgängern werden sie vom Menschen gemacht.
Lebt eine Katze allein unter Menschen, dann ist das so als ob wir als Mesch allein unter Katzen leben würden.
Es ist niemand da, der mit uns in unserer Sprache kommuniziert. Und auch wenn wir die eine Person, die mit uns allein unter Katzen lebt, nicht besonders gut leiden könnten, so wären wir doch froh, dass da noch ein anderer Mensch ist.
So ergeht es auch einer Katze.
Lebt eine Katze aber schon sehr lange allein, dann verlernt sie schlicht und ergreifend, kätzisch zu kommunizieren. Kommt dann eine neue Katze dazu, kann eine "Unterhaltung" und Annäherung sehr schwer werden.
Eure Katze schient aber nicht das Problem zu sein, daher scheint es mit der Kommunikation noch zu klappen.
Eure Katze.
So wie ich das durch den Schranke sehe, könnte es eine Burma, eine Thai, eine Neva Masquerade oder eine Ragdoll sein. Alles nicht gerade übermäßig agile Rassen.
Dann habt ihr eine Katze. Katzen spielen anders als Kater. Es gibt Ausnahmen, aber generell sind Katzen nicht so rüpelhaft wie Kater, sie spielen lieber nachlaufen als sich zu Raufen und Kräfte zu messen.
Daher sollte man immer gleichgeschlechtlich halten bei nur 2 Tieren.
Eure Katze habt ihr schon vor dem Kater gehabt. Sie ist also schon älter als er. Erwachsene Katzen sind nicht mehr so verspielt wie junge und können sich von agilen Jungtieren schnell genervt fühlen.
Darum sucht man für eine Vergesellschaftung entweder Tiere mit gleichem Charakter und gleichem Alter oder mann setzt 2 Jungtiere zu einem älteren. Dann können sich die Jungen zusammen auspowern. Das ältere Tier kann mitmachen oder es lassen, die jungen haben ja sich.
Jetzt habt ihr einfach einen jungen agilen Kater zu einer älteren ruhigeren Katze gesetzt.
Ein kleiner Kater, der frisch in eine neue Umgebung gekommen ist. Er scheint kein Draufgänger zu sein, eher der Schüchterne.
Habt ihr versucht, ihn unterm Schrank hervorzuholen oder unterm Sofa?
Was könnte seine Angst vor euch ausgelöst haben?
Scheinbar hat er aber nicht immer Angst vor euch.
Denn er kommt ja zum Spielen. Ist er da einfach nur zu ungestüm? Habt ihr es Anfang zugelassen oder sogar niedlich gefunden, wenn er mal zugebissen hat? So nach dem Motto "ist ja noch klein, da passiert nichts"?
Dann habt ihr ihn dazu ermutigt, mit euch zu raufen.
Eine andere Möglichkeit ist der Beutereflex. Wenn der Kater mal rüpelt, standhaft bleiben und die Hand nicht ruckartig wegziehen, sonst setzt er nach. Lieber ruhig bleiben, laut Au,Au,Au rufen und dann langsam die Hand wegnehmen.
Genausogut kann es auch sein, dass eurer Kater schlicht nicht ausgelastet ist. Ein gleichaltriger Kater kann mit ihm raufen und ihn auslasten. Und wenn er bei dem über die Stränge schlägt, dann regeln die Jungs das untereinander.
Was haben die Katzen bei euch denn für Beschäftigungsmmöglichkeiten.
Gerade wenn euer Katerchen nicht gut sieht, dann ist für ihn aus dem Fenster schauen nicht fazinierend.
Wie lastet ihr ihn aus?
Gerade so ein kleiner schüchterner und dazu noch gehandicapter Kerl hat doch eine richtige Chance verdient.
Im Tierheim wird es für ihn nicht besser werden.
Sehr schade, dass ihr euch schon gegen ihn entschieden habt, statt mit ihm euren gemeinsamen Weg zu gehen.
Der Mensch hat es versaut und das Tier muss leiden.