Ich verfolge dieses Jahr mal eine noch etwas andere Strategie. Da es bis vor 3 Wochen so aussah, als wäre ich ab Ende April im Ausland, war ich diesmal sehr spät dran - Erstaussaat am 08.04., dann am 15.04. mit den Zucchini auch nochmal ein paar zusätzliche Tomatensorten nachgesät.
Ich habe eine Mischung aus ca. 1/3 billigster Blumenerde (der Sack lag noch vom letzten Jahr im Garten) und ca. 2/3 Perlit (Isoself, 100 l gute 10 Euro bei H*rnb*ch) verwendet. Es funktioniert gut, von den 46 Samen der Erstsaat sind bis heute 43 aufgelaufen, und die ersten 4 oder 5 der Saat vom 15.04. heute.
Ich verwende dieses Jahr Buttermilchbecher, in denen unter der Aussaatmischung eine Schicht reines Perlit ist, und in die ich die Samen einzeln gesät habe. Die Becher stehen in Pflanzschalen, in die bei Bedarf das Gießwasser geschüttet wird, das dann durch die an der unteren Kante der Becher gebohrten Löchlein eindringt und durch die Kapillarwirkung des Perlits auf- und nach oben gesaugt wird. Bis jetzt haben sie aber noch kein Wasser bekommen, da von der Aussaat her noch genug in dem Perlit gespeichert ist. Die Becher sind nur zu gut 3/4 gefüllt. Mit Abschattung gibt es trotzdem keine Probleme, da sie so unter Leuchtstoffröhren stehen, daß immer zwei Becherkanten mittig unter einer Röhre zusammenstoßen - das Licht fällt also schräg von oben direkt in den Becher. Wenn die ersten echten Blätter über dem Becherrand sind, wird dann mit Blumenerde aufgefüllt. Danach sollen sie dann möglichst auch raus (ich habe da mangels etwas Besserem so ein Pop-Up-Gewächshaus, in das ich die Pflanzschalen stellen kann). Das Pikieren kann man sich so sparen, und da die Becher ja deutlich größer sind, als die Joghurtbecher im letzten Jahr, können die Tomaten da auch bis zum Auspflanzen drin bleiben. Sollten sich Mangelerscheinungen zeigen, kommt halt mal ein Spritzer Flüssigdünger ins Gießwasser. Nach Annelieses neuesten Erfahrungen überlege ich auch, ohnehin zwischen Auffüllen und Auspflanzen einmal ganz leicht zu düngen - nachdem ich heuer so spät dran bin, können meine Pflänzchen jeden Wachstumsschub gebrauchen. Die Substratmischung (soweit sie nicht fest im Wurzelwerk hängt) werde ich dann beim Auspflanzen in Eimern sammeln und im nächsten Jahr wiederverwenden.
Bisher hatte ich meine Aussaaterde immer aus Billigblumenerde und Sand im Verhältnis 1:1 gemischt und dann noch etwas Perlit zur Auflockerung und besseren Wasserspeicherung beigemengt; auch das hat funktioniert. Letztes Jahr habe ich mit ein paar Samen auch in reinem Perlit experimentiert - auch das geht, aber ich habe damals festgestellt, daß relativ viele Keimlinge in diesem leichten, lockeren Substrat Probleme haben, die Samenhülle abzustreifen.
Super bewährt hat sich letztes Jahr die Perlitschicht unten im Becher (habe ich übrigens auch immer bei den Kübeltomaten unten drin als Drainage- und Speicherschicht), denn das speichert die Feuchtigkeit und gibt sie dann gleichmäßig ans Substrat weiter. Dadurch gab es eine hervorragende Durchwurzelung, weil sich die Pflänzchen das Wasser von überall im Becher holen mußten.
Das Perlit nehme ich übrigens so, wie es aus dem Sack kommt, also nix mit Sieben oder Waschen oder so.