Ich bin zurück, und es war ein bereicherndes Erlebnis.
Nebenbei durften meine Freundin und ich ein Missverständis ausräumen. Was ich bei ihr als ihren tastenden, halt für sie typischen Gang einer Blinden gehalten habe, war wohl sehr viel Rücksichtname auf mich. Sie dachte, dass ich, die ja sehr klein bin und dazu noch eine Hüft-OP hinter mir habe, nicht schneller laufen könnte. Wir wissen jetzt, dass wir beide mehr können als die jeweils andere gedacht hat.
Ansonsten ist der Weg durch die ausgeräumten Kirchen der Altstadt, bei denen die Türen offen stehen, so dass der Wind hindurch pfeifen kann, immer beeindruckend. Auch zu wissen, dass seit ungefähr 400 Jahren diese Prozessionen in dieser Form stattfinden, bewegt mich. Sie gehen auf eine Gründung der Benediktiner zur Zeit des 30 Jährigen Krieges zurück. Und noch heute starten an den sieben Kirchen sieben Prozessionen in genau abgesprochenem Weg, so dass keiner den anderen behindert, nachher aber jeder in jeder Kirche gewesen ist.
Schweigen in den Kirchen, beten und singen unterwegs, so dass die Prozession nicht zu einem Klatsch- und Tratschgang mutiert. Für mich ist das eine passende Einstimmung in den Karfreitag.
Backen muss ich auch gleich noch, hab ja ein Osterbrot versprochen.