Hallo Zusammen,
nachdem man mir empfohlen hat, den Betriebspuntk der Anlage zu berechnen, habe ich mich ans Werk gemacht, komme aber nicht so richtig wetier.
Der Brunnen hat übrigens eine Leistung von 5,5 m³/h. Das habe ich letztes WE mit 3/4 Zoll direkt am Pumpen-Ausgang und 240 L Tonne ermittelt.
Nun zum Betriebspunkt:
Ich weiß nicht, ob ich völlig auf dem Schlauch stehe, aber ich komme auf einen Druckverlust in den PE-Leitung, obwohl 1" verlegt, von 3,72 bar auf 100 m. Kann das? Dann habe ich für die Förderhöhe 1,15 bar abgezogen und dann noch einmal 0,5 bar für den Verteiler, um dann zu schauen, was noch beim Regner ankommt.
Ist das erstmal so korrekt oder habe ich etwas Wichtiges vergessen.
Ich muss mich kurzfristig bei dem Händler melden, da ich jetzt dort ziemlich Wind gemacht habe, dass man mir die falsche Pumpe verkauft, bzw. nicht wirklich sich meine Anforderungen hat erklären lassen. Man ginge angeblich davon aus, dass ich mehrere Kreise gleichzeitig betreiben möchte, aber dann sind auch 8 bar zu wenig..., bzw. bei z.B. gleichzeitigem Betrieb von Kreis 6 und 7 ist ein Kreis immer zu Schwach und der Druck am Verteiler fällt auf 2 bar/die Renger in einem Kreis funktionieren nicht vernünftig.
Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
lg und vielen Dank vorab
jaenno
Hallo Jeanno
Für jeden Kreis bekommst du eine Anlagenkennlinie:
Diese gibt dir die Fördermenge und den Druck an.
Oder genauer gesagt gibt es dir an, bei welcher Fördermenge(m3/h) du wieviel Druck verlierst.
Z.B. bei einem Kreis
Volumenstrom Anteil von 100% | Volumenstrom [m3/h] | Anlagenverlust [Bar] |
100% | 3.3 | 2.8 |
4/5 | 4/5*3.3=2.64 | (4/5)^2*2.8=1.8 |
3/5 | 3/5*3.3=1.98 | (3/5)^2*2.8=1.0 |
2/5 | 2/5*3.3=1.32 | (2/5)^2*2.8=0.45 |
1/5 | 1/5*3.3=0.66 | (1/5)^2*2.8=0.11 |
Dies kannst du nun in ein Kennlinienfeld Y-Achse Druck, X-Achse Volumenstrom Einzeichnen.
Darüber kannst du deine Pumpenkennlinie Einzeichnen.
Dort wo sich die Pumpenkennlinie und die Anlagenkennlinie Schneiden, ergibt sich theoretisch der Betriepspunkt.
Anlagenkennlinie (=Statische Anlage, bestehend aus Armaturen und Schläuchen)
Früher haben wir die Motorenkennlinien (Pumpen und Ventilatoren) ausgedruckt.
Und dann haben wir den gewünschten Anlagenbetriebspunkt eingezeichnet.
(Heute kann man das sehr gut mit Excel machen)
Von diesem Betriebspunkt, haben wir die Punkte bei
1/4, 2/4 und 3/4 Volumenstrom des Betriebspunktes eingezeichnet.
Das Ergab dann 1/16, 4/16 und 9/16 des Drucks des Betriebspunktes.
Diese 4Punkte haben wir verbunden und so konnten wir den Schnittpunkt mit der Motorenkennlinie feststellen und wussten dann, das ist unser Betriebspunkt.
Wichtig ist, der Betriebspunkt ist immer nur für eine Pumpe gültig. Wenn du also mehrere Kreise betreiben möchtest, ändert sich der Betriebspunkt, also bei zwei Kreisen hättest du eine Volumenstrom-Verdoppelung.
6.6m3/h bei 2.8Bar --> Was einen anderen Schnittpunkt in der Kennlinie ergeben würde.
Ich habe dir ein Beispiel aus Excel hochgeladen.
Rechnungsbeispiel anhand von 3.3m3/h pro Kreis und 28m Wassersäule (resp. 2.8Bar)
Wie du sehen kannst, kannst du nur bis zu 2 Kreise auf die entsprechenden Pumpendiagramme Darstellen.
Wenn du jetzt das Wasser hochpumpen musst, verschieben sich die Anlagenkennlinien (die 1-7 Kreise) um die entsprechende höhe im Diagramm nach oben.
Also ich finde, die Pumpe überhaupt nicht überdimensioniert. Ich hätte nur einen Typ mit weniger Kompression, dafür mehr Fördervolumen gewählt.
Ich verwende folgende Faustformel, um ungefähr die Leistung zu bestimmen:
Volumenstrom [m3/h] x Förderdruck [Bar] / 14.4 = Ungefähre Motorleistung der Pumpe.
Wieviel Druck hält dein Bewässerungssystem aus, bevor es zu Schaden kommt?