Beton an Terassenrand zu hoch - (Roll)rasen möglich?

Guten Abend,

habe die Bilder weitergeleitet und nach Details zur Machart der Terrasse gefragt. Auskunft:

- Terasse hat kein Fundament
- Platten sind ungebunden in 5-7cm starkem Splittbett verlegt
- darunter ca. 15cm Naturschotterschicht 0/32 und darunter schottrige Füllmasse 0/56
- Fugenabstand und Plattenränder sind mit Plattenfix-Tellern verstärkt
- Schichten wurden mit 700kg Rüttelplatte verdichtet
- Läuferband auf 5-10cm erdfeuchtem Ortbeton C16/20 8er Körnung eingeschlagen, nachgefeuchtet und von Hand zum Keil verdichtet
- Läufersteine sind nicht extra verklebt sondern haften am Ortbeton
- "für die fußläufige Verkehrsbelastung einer Terrasse absolut ausreichend"

Das ist zwar nicht mehr ganz beim Thema "Rasen", aber ich würde jetzt ungerne ein neues Thema erstellen.

Hat das Hand und Fuß? Für mich leider eher ein Buch mit 7 Siegeln...die Teichfolie solle ich doch nachdem der Keil neu gemacht wurde (was morgen passieren wird) selbst verlegen wenn ich das so wollte.
 
  • Reden wir bei "langfristig" von einem Zeitraum "mehrere Jahre" oder "Jahrzehnte"? Auf den Bau (inklusive Gartenarbeiten meines Wissens nach) gibt's 5 Jahre Gewährleistung.

    Ich könnte jetzt also entweder um diesen Punkt anfangen zu streiten - oder es drauf ankommen lassen und es dann einfordern wenn etwas passiert. Einsehen wird der Herr es jedenfalls nicht, jedenfalls nicht ohne Gutachten oder wenigstens einer Aussage / Schlichtung der Handwerkskammer (falls er überhaupt Mitglied ist).

    Er war schon merklich genervt aufgrund meiner Nachfragen ;) (eigentlich hatte ich den Eindruck er war schon genervt überhaupt hier zu sein und nacharbeiten zu müssen...)
     
  • Naja... ich nehme an, der Splitt wurde auf die Schotterschicht aufgeschüttet und zum Velegebett abgezogen.
    Viele Ausführende verzichten dabei auf eine "verlorene Schalung" aus Blech oder Kunststoffplatte.
    Dass dann der Splitt, im Bereich der Plattenkante zum "Rasen hin" nicht wegrutscht, wird das Verlegebett breiter ausgeführt als die Platten liegen.
    Auf diesem Randstreifen aus Splitt sind dann vermutlich die Mähkantensteine in Ortbeton versetzt worden.
    Leuchtet jedem ein, dass das keine stabile Verbindung sein kann.
    Wie lange der der Einfassungsstreifen in Position bleibt, wird davon abhängen, wie oft jemand auf die Kanten tritt und wie stark das angrenzende Gefälle ist.
    Wie schon geschrieben, ICH hätte von Anfang an 8er Kantensteine 30cm hoch im Betonkeil verlegt und in dieser Einfriedung dann die Schotterschicht eingebracht usw.
    Alternativ
    Die Randreihe der Platten in Dränagebeton versetzt, Das ist eine Mischung aus Splitt einer KornGröße mit Zement.
    Dann braucht es keine Einfriedung.

    Ich denke die meisten Handwerker sind genervt, wenn Reklamationen kommen und dann noch fachlich Nachfragen... dann brennt die Hütte ;)
    Vielleicht ist seine Firma nicht als Galabau-Betrieb angemeldet, z. B. nur Gartenservice, dann dürfte er solche Arbeiten nicht anbieten, es sei denn, er ist Maurer oder Fliesenleger.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Tja...die Webseite gibt (außer Kontaktdaten und dass er Diplom-Geograph und Gärtner ist) nix her bzgl. Firma.

    Das ganze für morgen jetzt abzusagen wird sowieso nichts bringen. Sie können von mir aus den Keil neu machen - und ich schaue mir dabei den Betonunterbau des Läuferbandes an. 5cm bis 10cm ist ja auch eine ziemlich grobe Angabe.

    Wenns hart auf hart kommt habe ich noch das Angebot mit den 8cm Steinen. Leider auch nicht ganz trivial, da sich mein Angebot nur auf Zusatzarbeiten (Vergrößerung der Terrassenfläche ggü, ursprünglichem Plan) bezieht, nicht aber auf das was "eh schon dabei war". Aber ich denke es ist anzunehmen dass er geplant hat die 8cm überall zu verlegen, wenn er mir das auch für die Zusatzfläche angeboten hat ;)

    edit: Ein Gefälle nach außen gibt es nicht.
     
    ... Im Angebot waren noch Steine mit 8cm Dicke drin (grau), wir hatten uns aber für beige entschieden. Dass diese nur 4cm dick sind war uns aber nicht bewusst (ist ja auch nicht unsere Aufgabe uns darüber aufzuklären). In der Rechnung sind aber trotzdem 20x10x8 Steine vermerkt. (also in jedem Fall falsch) ...

    Vielleicht solltest das auch noch im Gespräch mit einfließen lassen.
     
  • Hatte gerade was in der Art vorbereitet.

    Ich könnte mir z.B. vorstellen dass er entweder die 8cm Steine verlegt, oder eine erweiterte Garantie (10 Jahre? 20 Jahre?) auf die Arbeiten gibt. Schriftlich fixiert natürlich.

    Er scheint ja schließlich felsenfest davon überzeugt dass das hält...

    edit: Vielleicht auch keine super Idee, wer weiß ob's die Firma noch so lange gibt.
     
    Vielleicht solltest das auch noch im Gespräch mit einfließen lassen.
    Preislich dürfte das keine Relevanz haben. Der dünnere beige Stein könnte sogar teurer als der angebotene und ein mehr an Betonbett wird auch gebraucht ;)
    Doch hätte der Mann darüber aufklären müssen, dass der Betonkeil nun deutlich höher gezogen wird...
     
    Nicht unbedingt wg. des Preises. Es ist was anderes berechnet als vor Ort verarbeitet. Und wenn der Kunde nicht weiß (nicht wissen kann und auch keinerlei Erläuterung dazu bekommt) bei Entscheidung/Bestellung, dass der Unterschied der beiden Steine nicht NUR in der Farbe sondern auch in der Stärke mit der damit einher gehenden anderen Einbauweise (Ortbeton-Keil) besteht ...
     
    Der Unterschied besteht ja nicht mal nur in der Farbe. Er hat beige angeboten - und beige ist verbaut.

    Er hat lediglich so argumentiert, dass grau geplant gewesen wäre (warum auch immer, abweichend vom Angebot) und wir beige gewollt hätten. Diese wären ja nur in 4cm Stärke verfügbar. (hat er im Nachgang gesagt, nicht damals!)

    Alles ziemlich verwirrend, aber nicht weniger unbefriedigend. Und dass er gestern sagte die Steine wären verklebt und heute wieder was anderes trägt nicht gerade zum Vertrauen bei.
     
  • So, neuer Tag - neue Infos. Und diesmal ist es etwas eskaliert.

    Der Mitarbeiter ist heute morgen angekommen und hat angefangen den Betonkeil zu entfernen. Sobald möglich bin ich zu einer Stelle gegangen und habe nachgemessen. Und siehe da (-> Bilder), mit gutem Willen haben wir hier zumindest an dieser Stelle 3,5cm Beton.

    Nachdem er mir ja schriftlich die "5 bis 10cm" gegeben hat hats mir jetzt hier doch gereicht und ich habe ihn angerufen und über die Diskrepanz aufgeklärt. Seine Argumentation beruhte eigentlich zu 100% auf Vertrauen, im Sinne von "das hält absolut, glauben sie mir." Kann sein, oder auch nicht. Ich kann das nicht beurteilen und nachdem er jetzt schon mehrmals falsche Dinge gesagt (oder berechnet) hat ist das Grundvertrauen natürlich auch weg.

    Auf eine Form erweiterter Garantie wollte er sich nicht einlassen - dafür sind die 5 Jahre Gewährleistung da und gut. Und wenn nach 5 Jahren nichts passiert wäre, würde auch danach nichts passieren.

    Nächster Vorschlag war es dass ich ein Privatgutachten für die Terrasse beauftrage. Wenn dieses für ihn positiv ausfällt würde ich das natürlich ohne murren zahlen, er hätte keinen Nachteil und keinen Berührungspunkt. Sollte es für mich positiv ausfallen, war mein Vorschlag dass er das Gutachten zahlt und nacharbeitet. Klingt zumindest aus meiner Sicht logisch. Aber dann gings richtig los und er wurde auch durchaus sauer und ausfällig. Keine Chance als Kompromiss von seiner Seite aus.

    Das Thema mit den 8cm Steinen habe ich auch angesprochen. Diese hätte er zwar angeboten, aber zum Termin des Baus nicht in beige bekommen, deswegen hat er die Rasenkantensteine genommen - allerdings wurde ich wie gesagt nicht darüber aufgeklärt dass hier ein Unterschied in den Abmaßen besteht. Er hat eingesehen dass ich einfordern kann diese Steine verlegen zu lassen - will das aber nur in dem Zusatzbereich machen, den er mir auch privat angeboten hat. Die ursprünglich vom Bauträger angebotene Terrasse war kleiner. Diesen "ursprünglichen" Bereich würde er dann mit den 4cm Steinen belassen - was natürlich nicht zuletzt optisch ein No-Go wäre.

    Im Endeffekt haben wir uns darauf geeinigt dass er heute den Keil entfernt und ich das Thema nächste Woche bei der Außenabnahme mit dem Bauträger bespreche. Das Problem ist eben, dass der Bauträger für einen Teil der Terrasse mein Vertragspartner ist und der Gärtner für einen anderen Teil.

    Im Ergebnis sagte er dass er ja noch nie wegen so einer kleinen Terrasse diskutieren musste...
     

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    Das Hauptproblem sehe ich das die Rasenkantensteine mit 4cm sehr schwer fixiert werden können, irgendwann werden sie locker, aufgefrohren usw und dann darfst du sie später wieder mit Kleber fixieren bis das Spiel von neuen losgeht.

    Ein Leistenstein mit 20-30cm Höhe wie Galileo geschrieben hat, hätte schon Vorteile.

    lg
     
    Denke darauf wird es hinaus laufen, da ja keine Einsicht vorherrscht und an der Reaktion schon zu sehn ist dass sich der Gärtner bewusst ist, dass das Gutachten für ihn negativ ausfallen wird.

    Bei der Abnahme kann das ja trotzdem als offener Punkt aufgenommen werden. Arbeiten wurden ja bis auf weiteres gestoppt, nur der Keil wurde entfernt.
     
    Dann nicht als offenen Punkt bezeichnen, sondern als Mangel.
    Bis zur Abnahme muss der AN nachweisen das die Leistung frei von Mängeln, nach der Abnahme muss der AG nachweisen das die Leistung mangelhaft ist.
    Das ist ein großer Unterschied!
     
    Naja, ob es denn als Mangel akzeptiert wird ist die Frage. (Meine Einschätzung? Nein.) Aber okay - dann wäre die Option die Abnahme eben nicht zu unterzeichnen und auf ein Gutachten zu warten.
     
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