"Berufstätige" Mütter

So, jetzt muss ich auch mal "senfen" :D

1. Zum ursprünglichen Thema:
Ich habe eine chronisch kranke Tochter, die mir nicht ermöglicht zu sagen "Ich kann meinem Chef versprechen Montag - Freitag von 8:00 - 12:00 im Büro zu sein".
So habe ich mich mit einem kleinen Internethandel von zuhause aus mehr schlecht als recht über Wasser gehalten.
Nun habe ich durch Zufall einen sehr netten Chef kennengelernt, für den ich Arbeiten am Computer mache, da er meine Situation kennt und gerne mit mir zusammenarbeiten wollte, hat er mir zuhause ein Netzwerk eingerichtet, sodass ich im Kranheitsfall meiner Tochter, meine Arbeit jederzeit von daheim erledigen kann. Das ist für mich wie Weihnachten + Ostern zusammen ;)

2. Nun wird die Arbeit immer mehr, mehr als anfangs beabsichtigt, was macht mein Göga???
---> Er ist verdammt stolz auf mich und greift mit ein, wo es notwendig ist, wenn er zuhause ist, ohne dass ich ihn auf etwas aufmerksam machen muss.
Er ist einfach ein Goldstück, von seiner Mutter nicht verzogen worden, im Gegenteil, er zog mit 16 von zuhause aus und bis zu unserer gemeinsamen Wohnung hatte er eine Junggesellenbude und ich glaube, genau dass macht es aus!
Er sieht die notwendigen Sachen genau wie ich, macht es ganz selbstverständlich, ohne mir zu sagen "Ist Dir aufgefallen, dass ich dieses oder jenes getan habe?"
Dafür liebe ich ihn und für alles andere auch!

Chillie, die einfach schreibt, wie Ihr der Schnabel gewachsen ist:cool:
 
  • Bin (leider) auch seit 1,5Jahren voll berufstätig, davor 1/2Jahr Teilzeit in einem anderen Job..........Mein Sohn ist mittlerweile 3,5Jahre und klar kommt er damit zurecht, aber mir fehlt doch seeeehr viel. Vorallem Zeit mit ihm! Gar nicht arbeiten käme auch nicht in Frage, aber so wie es derzeit ist, schaffe ich es 1. nicht mehr lange (arbeite in der Krippe - unter 1 jährige - 3jährige) und 2. ist mir der Streß und das nicht abspannen können derzeit wirklich ein wenig zu viel - leider körperlich schon merkbar.
    Leider ist es geldlich auch keine Supernummer, so dass man sich daran wenigstens aufrecht erhalten kann......Bin - noch- der Hauptverdiener, da ich als erster eine gute Stelle gefunden habe und zudem durch die super hohen Kindergartenkosten (273e) lohnt es sich absolut nicht. ABER man hängt nicht vom Amt ab und es ist das eigene Geld......

    Hoffe langfristig auf eine andere Stelle in Teilzeit oder max. 3/4, so dass sich der Umstand wenigstens ändert........oder auf Kind Nr. 2 :lol:
     
    273 euro??? Das is ja der Hammer!!!! Ich zahle 105 - für 9 Stunden Mo - Fr und 6,5 Std Freitags... / Monat.

    Bei den Preisen bei Euch, da lohnt sich das arbeiten gehen ja wirklich fast nicht :( :(
     
  • Ich kann jetzt nicht für KielerGarten antworten, aber Schleswig-Holstein ist schon ganz schön teuer...ist gemeindeabhängig. Wir haben im letzten Kindergartenjahr (2005...die haben garantiert schon wieder erhöht seitdem) 180€ für die ganz normale Vormittagsbetreuung, 8:00-12:30, ohne Essen, bezahlt.:(:(

    LG, Tina.

    oh, ja: und als ich den Sohn dann einmal in der Woche eine halbe Stunde früher bringen mußte, hatte ich dann noch monatlich 25€ Frühgruppenzuschlag zusätzlich zu zahlen.
     
    Jetzt bin ich neugierig. Sind die Preise inkl. Essen oder kommt da noch was dazu?

    LG

    Karin:o



    nee, is ohne Essen... Essen gibt es doch wahrscheinlich nirgendwo inklusive, oder?
    Mann kann Mittagessen bestellen, für ... 2 Euro (glaube ich??) pro Essen. Aber das tue ich eigentlich nie, wir kochen ja eh jeden Abend und ich tu halt dann immer gleich was auf Seite, dann hat Sohnemann ein Mittagessen für den nächsten Tag. Alle anderen Snacks und trinken gebe ich ihm auch mit.
     
  • hallo

    mein mann und ich gehen auch beide vollzeit arbeiten.
    2jahre war mein mann daheim und hat " erziehungsurlaub genossen" und ich war der hauptverdiener da ich einfach mehr verdiene.
    beruflich bedingt sind wir dann ja eben umgezogen.
    die lebenshaltungskosten wie miete usw sind hier in der gegend schon sehr teuer wenn man denn was schönes mit nem kleinem gärtchen haben will.
    mieten allgemein...
    aber wir wollten nicht in ner wohnung in nem hochhaus ohne alles leben.
    wir kommen vom land. lach*
    ja jedenfalls...
    männe geht also seit ende letztes jahr auch wieder vollzeit arbeiten und hatte bis dato wirklich die rolle einer vollwertigen sehr sehr guten hausfrau und "mami" übernommen.
    jetzt bringt er emmy morgens in die krippe arbeitet dafür abends länger und ich fang früher an und hol emmy wieder ab.
    am abend wenn er auch daheim ist und am wochenende teilen wir uns die gesamte hausarbeit usw.
    läuft wirklich wunderbar.( da hab ich einen sehr gut "erzogenen" mann*g*)
    schwierig ist es bei uns beiden mit dem zuhause bleiben bei krankheiten usw.
    noch dazu weil ich beruflich bedingt öfter mal weg muss und mein mann nicht ständig minusstunden arbeiten kann um emmy in den kiga zu bringen UND zu holen.
    *seufz* wir haben ( und hatten noch nie) halt keinerlei unterstützung von verwandten oder emmys grosseltern.
    ist schwierig wenn man komplett auf sich alleine gestellt ist und gar niemand in der nähe den mal im notfall mal anrufen kann.
    vorallem wenn mein mann und ich mal zur gleichen zeit dooferweise wirklich sehr krank sind.
    naja
    übrigens wir zahlen für die krippe von 7.15 bis 16.00 Mo- Do und 7.15- 12.00 Freitags mit Mittagessen 325 Euro.
    weniger stunden rentieren sich vom geld her nicht.
    ist nur ein minimaler unterschied.
    tja....

    liebe grüsse
     
    Hallo Willow!:o

    Ich kenne das nur zu gut. Wir haben auch nie jemanden gehabt für unsere Kinder.
    Weder Oma, Opa, Onkel oder Tante. Aber alle unsere Kinder waren in einer Krabbelgruppe, mit dessen Eltern wir natürlich befreundet waren. So war es im Notfall immer möglich, daß sich jemand um die Kinder gekümmert hat. Als die Kinder älter waren, haben sie auch schon mal bei unseren Freunden übernachtet. Im Gegenzug haben wir dann die Kinder unserer Freunde bei uns schlafen lassen. So konnten wir auch mal ab und zu ein Wochenende zu zweit verbringen.

    Vielleicht gibt es jemanden bei euch im Kindergarten, der euer Kind bringen oder abholen könnte.

    Gruß Luise
     


    Kurz danach ging dann meine "Geringfügig Beschäftigten" Zeit los.

    Erstmal einige Jahre als Thekenkraft in einem Fitnessstudio.
    Dann ein Jahr als Arbeiterin in einem Supermarkt.
    Dann fast zwei Jahre in einem kleinen Büro.

    Das heißt fast 7 Jahre gearbeitet, aber wenn man dann plötzlich ohne Arbeit da steht, dann kriegst du keinen Pfennig vom Arbeitsamt

    Man war ja "nur" geringfügig!!!!!

    Das ist leicht erklärt: Wer nichts in die Arbeitslosenversicherung einzahlt, bekommt auch nichts heraus. Da geringfügig Beschäftigte nur unfallversichert sind und weder in die Kranken- noch in die Pensions- und Arbeitslosenversicherung etwas einzahlen, bekommen sie für die Zeit der Beschäftigung auch nichts aus diesen Kassen. Sie verdienen dafür ihr Geld brutto für netto, bekommen somit im Verhältnis netto wesentlich mehr heraus als Vollversicherte. Wenn sie sich absichern wollen, müssen sie das selbst tun.

    lg pixi
     
    Bin ja echt froh, dass dieser Thread wiederbelebt wurde und ich ihn dadurch entdeckt habe. Es beruhigt auch von anderen Müttern zu lesen, denen es ähnlich geht. Bin Anfang 40, voll berufstätig, zwei Jungs (14 und 18 Jahre) beide ADHS - umgangsspachlich hyperaktiv.

    Wie bei einigen vor mir, hatten wir nie die Wahl ob berufstätig oder nicht, man war auf das zweite Einkommen angewiesen. Aber zum Glück hatten wir hier in den neuen Ländern den Vorteil einer funktionierenden Kinderbetreuung (wie schon gesagt hatten, Kitas werden geschlossen!!!)
    Ich habe mich immer irgendwo auf einer Gratwanderung befunden, wollte allen gerecht werden, immer für die Kinder da sein, im Beruf 100 % geben, tip top Haushalt, keine nörgelnde Ehefrau. Aber wie schon von vielen gesagt, es ist nicht möglich, d.h. Prioritäten setzen.

    Also an erster Stelle die Jungs, dann Beruf (man ist ja auf das Geld angewiesen), dann Mann und Haushalt oder Haushalt und Mann aber ich tendiere mehr zum ersten.

    Ich hab einen superlieben, hilfsbereiten Mann, aber er ist auf dem Bau tätig, teilweise früh um 5.00 Uhr aus dem Haus und nicht vor 19.00 Uhr zu Hause, also welche Hilfe kann man dann erwarten, also leidet der Haushalt, Staub wird nicht so oft gewischt wie notwendig, Korb mit Bügelwäsche bleibt stehen, Fenster putzen nur vor Terminen, wenn Besuch angemeldet ist und und und .... Ich saß manchen Abend als heulendes Etwas zu Hause, man war mit sich selbst und der Umwelt unzufrieden, mein Mann hatte ein schlechtes Gewissen, weil er mich nicht in dem Umfang unterstützen konnte, wie es vielleicht notwendig gewesen wäre.

    Aber ich kann Euch allen Hoffnung machen. Ich habe meine Jungs zu relativ viel Selbständigkeit erzogen, d.h. einmal in der Woche müssen die Jungs Abendbrot kochen und zwischenzeitlich haben sie auch kapiert, dass auch Küche aufräumen dazu gehört.
    Jetzt gönne ich mir zweimal die Woche mein Hobby, ohne schlechtes Gewissen, weil die "Männer" zusehen müssen, wie sie in dieser Zeit zurecht kommen.
    Samstag vormittag ist groß Reinemachen für alle angesagt, also alle müssen anpacken. Arbeiten werden dem Alter entsprechend verteilt und man muss auch mal über nicht ganz so gut ausgeführte Arbeiten der Jungs hinwegsehen, vor allen Dingen ohne Gemecker. (Hutschnur reißt trotzdem oft genug). In Ruhe ohne Vorwürfe erreicht man oft mehr. Es gibt kleine Hilfsmittel für die Verteilung und Kontrolle der Arbeiten. Bsp. ewige Diskussion, wer muss den Geschirrspüler ausräumen, es nervt ständig Schiedsrichter bei diesen Dingen zu spielen. Ein Kalender in der Küche, der ausgeräumt hat, trägt sich ein und so kann jeder nachvollziehen und Diskussionen sind zwecklos.
    Ich merke, ich werde, jetzt wo die Jungs größer sind, immer ruhiger, ausgeglichener und zufriedener, was natürlich auch meinen Männern zugute kommt.

    Also an alle, versucht nicht immer alles perfekt zu erledigen und perfekt zu sein, nehmt Euch die Zeit für Eure Familie, macht auch mal Abstriche im Haushalt oder lasst auch mal das Unkraut im Garten.

    LG Beate
    (Bügelkorb ist schon seit 2 Wochen voll, aber was soll´s)
     
  • (Bügelkorb ist schon seit 2 Wochen voll, aber was soll´s)


    Bei mir ist es jetzt eine Woche, aber das is wurscht. Wenn ich was brauche, zieh ich's raus, bügle dat eine Teil und der Rest wird vergessen, bis wieder was gebraucht wird. So läuft es nicht immer, aber zur Zeit schon, und es is in Ordnung so.

    Hast Recht: man muss Prioritäten setzen, und manchmal darf an oberster Stelle auch das kleine Wörtchen "ICH" stehen ;)
     
  • Uff, diesen Thread hatte ich vergessen. Habe gerade nochmal komplett gelesen - und mein einziger Gedanke war: GOTTSEIDANK.

    Himmel, was war ich bitter, frustriert, enttäuscht...und das schlimmste: eigentlich hatte ich resigniert und gedacht, gut, dann ist es eben so, dann sieht jetzt mein Leben eben so aus. Und war kreuzunglücklich. Noch drei Jahre so weiter und ich wäre eine bösartig verzickte Kleinstadtmutti geworden. Das sieht man an meinen Beiträgen im Thread ja sehr schön.

    OK - ich habe den Schnitt gemacht, habe mich getrennt und lebe mit den Kindern alleine. Und was soll ich euch sagen? Ich arbeite MEHR und habe WENIGER Streß...und es geht mir ja so gut.

    Nun sind meine Kids allerdings aus dem Gröbsten, will heißen, um Betreuung etc muß ich mir nicht mehr so viel Gedanken machen. Und trotzdem...die Organisation des Alltags hat sich so entspannt, seit ich weiß, daß ich mich nur auf mich selber verlassen muß, das ist toll.

    Und bügeln tut immer noch meine Mutter.:cool:

    LG, Tina.
     
    Na Tina, dann herzlichen Glückwunsch. Hatte schonmal was von Deiner Trennung in einem anderen thread gelesen und ich bin froh zu hören, dass es offenbar der richtige Schritt war!!
     
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