Allwetterreifen für's Auto

Ich habs genau andersherum gehört. Renter schrieb weiter oben, der Unterschied sei sehr klein, wenn vorhanden (aber zu ungunsten der Winterreifen).

Auf sehr heisser Fahrbahn wird der Gummi von Winterreifen zu weich, und schmiert dann eher, als er bremst.


Auf nasser Fahrbahn (besonders gefährlich) ist der Bremsweg mit dem groben Profil eines Winterreifens immer kürzer als mit einem Sommerreifen. Das hat nichts mit der Temperatur zu tun, sondern mit der Wasserverdrängung im starken Profil (siehe mein Post oben). Ein Winterreifen hat noch grip, wenn ein Sommerreifen bereits schwimmt.
(Was es noch gefährlicher macht, Reifen bis ans Limit runter zu nudeln...)

Bei sehr hohen Temperaturen ist der Bremsweg auf trockener Fahrbahn länger. Das hat aber weniger mit dem Winterreifen an sich zu tun, sondern mit der weichen Gummimischung. Ganzjahresreifen und Reifen für Nutzfahrzeuge, die nunmal ebenfalls weichere Gummimischungen verwenden, haben dieses Problem daher auch.


Bei meiner Fahrweise ist dies kaum möglich... Hmm, und mehr Sprit mag ich bezweifeln, meine letzten Sommerreifen mit dem groben Regenprofiel benötigen sicher genau so viel.
Je weicher und stärker profiliert der Reifen (und die Straße!) ist, desto höher ist auch der Spritverbrauch, weil zusätzlich Energie für die Überwindung dieses Widerstands aufgebracht werden muss.

Falls das nicht direkt einleuchtet, betrachte zur Illustration die Radreifen der Eisenbahn. Diese sind extrem hart und sehr glatt (wie die Schiene auch), damit der Energieaufwand minimal wird.
Daraus folgt bei näherer Betrachtung auch, dass ein schmälerer Reifen weniger Sprit frisst als ein breiter und ein großes Rad sparsamer im Verbrauch als ein kleines ist.
 
  • Hmm, wenn ich mit dem Winzerreifen im Winter bei 0C oder im Sommer bei 30C eine Vollbremsung auf den Asphalt lege, würde sich der Reifen doch auf der Bremsfläche sicher genauso erwärmen, oder?

    Klar ist, wenn ich durch die Kurven scherre, sich jeder Reifen schneller abfährt.

    Man hört halt nur Geschichten, da erzählen die... sie wollten ihre 4mm Winterreifen über den Sommer nur runterfahren und hatten diese dann schon das zweite Jahr drauf... kann man nun glauben oder auch nicht (deshalb die Nachfrage).
     
    Hmm, wenn ich mit dem Winzerreifen im Winter bei 0C oder im Sommer bei 30C eine Vollbremsung auf den Asphalt lege, würde sich der Reifen doch auf der Bremsfläche sicher genauso erwärmen, oder?

    Der Reifen ist nur die eine Hälfte. Es macht auch einen Unterschied, ob die Fahrbahn 0° hat oder 60°, was Asphalt in voller Sonne schon mal erreicht (Autobahn ...)
     
  • Auf nasser Fahrbahn (besonders gefährlich) ist der Bremsweg mit dem groben Profil eines Winterreifens immer kürzer als mit einem Sommerreifen.


    Bei Tests von Winterreifen wird in der Regel auch ein "Referenz-Sommerreifen" mit in das Rennen geschickt.
    Es gibt Untersuchungsergebnisse, die belegen, dass der Sommerreifen im Bremsvergleich auf nasser Fahrbahn die Nase eindeutig vorn hat.

    @Ditschy

    Wie gut oder wie schlecht ein Reifen ist, hängt natürlich in erster Linie von der Fertigungsqualität ab (siehe chinesische Holzreifen).

    Ein "guter" Winterreifen muss auch in einem weiten Temperaturspektrum gute Eigenschaften aufweisen.
    Die Zeiten, als man mit Winterreifen generell max. 120 km/h fahren durfte, sind längst vorbei.
    Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
    So konnten die Geschwindigkeits-Indexe aufgrund besserer Fertigungs- und Materialtechniken deutlich heraufgesetzt werden.
    Die Winterreifen halten mittlerweile höheren Geschwindigkeiten stand und passen sich auch thermischen Veränderungen wesentlich besser an, als in grauer Vorzeit.
    Das darf man bei der ganzen Diskussion hier nicht außer Acht lassen...

    Es gibt andere wichtige Faktoren, die in puncto Fahrstabilität, Grip, Kurvenlaufeigenschaften usw. eine sehr wesentliche Rolle spielen.
    Z.B. Reifenaufstandsfläche (der sog. Latsch), Haftreibungsbeiwert, Rollwiderstandskoeffizient, Tangentialkraft, Normalkraft, etc. etc.
     
  • Mit Allwetterreifen hätte ich insgesamt 12 Reifen verbraucht - also: sparen geht anders! Meiner Meinung nach sind Allwetterreifen weder für den Winter noch für den Sommer gut. Kein normaler Mensch würde auf die Idee kommen, Sandalen mit Fell auszustatten um die als Ganzjahresschuh anzupreisen.
    :)
    Na ja,also der Ehrlichkeit wegen sollte man vielleicht dazu sagen, dass es bei jeder Sorte von Reifen die verschiedensten Qualiätsstandards gibt. Und das Wichtigste hast Du leider auch nicht erwähnt, die gefahrenen Kilometer pro Jahr. Denn es dürfte ja nun schon ein Unterschied sein ob man wie ich, höchstens 4.000 km oder doch eher 40.000 km mit seinen Auto fährt. Und ich sage es nach wie vor, nicht zuletzt spielt doch auch große Rolle in welcher Gegend man hauptsächlich fährt. Im Hartz oder im Erzgebirge käme ich ehrlich gesagt auch nicht auf die Idee Allwetterreifen zu fahren. Hier in Niedersachsen sieht die Lage dagegen schon völlig anders aus. Wer hier bei uns mit Allwetterreifen nicht klarkommt, der sollte vielleicht seinen Führerschein zurückgeben.

    Wenn ich so an die Siebziger zurückdenke, junger Studiosus, wenig Kohle, schon gar keine für Winterreifen, dann frage ich mich immer wieder, wie ich den damaligen Schnee und Schneematsch auf bundesdeutschen Straßen mit Sommerreifen überhaupt überleben konnte.

    Der Punkt ist, dass viele Fahrer im Winter einfach nicht bereit, oder in der Lage sind, ihre Fahrweise den winterlichen Straßenverhältnissen anzupassen.
    Die Industrie unterstützt das Ganze, in dem sie den Leuten suggeriert, sie könnten mit passender Bereifung im Winter ihre sommerliche Fahrweise beibehalten.
    Der krallt sich in den Schnee usw.
    Die Industrie will Reifen verkaufen, keine Frage, ich erinnere da mal an die die 7°C-Lüge.

    Jepp... das kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich erlebe es immer wieder wie Leute trotz eisglatter Fahrbahn mit Geschwindigkeiten unterwegs sind, als ginge sie der ganze Winter einfach nichts an.
     
    Und wenn tatsächlich dies alles nichts ausmachen würde, frage ich mich, warum es dann so viele Unfälle gibt... egal ob Winter oder Sommer.
    :rolleyes:
     
  • Wahrscheinlich liegt das am Unvermögen des Einzelnen.


    Natürlich liegt es am Unvermögen des Einzelnen, und noch nicht mal unbedingt
    an den falschen Reifen :d
    Ich hab mir auch grade ne verbeulte Stoßstange geholt, weil ich einem Kaninchen
    ausgewichen bin !
    Hab noch mit der Ecke einen kleinen Baum erwischt :(
    ICH WEISS; DASS MAN NICHT AUSWEICHEN SOLL !!

    Ich mach das aber instinktiv , und das Kaninchen hat überlebt
     
    Und wenn tatsächlich dies alles nichts ausmachen würde, frage ich mich, warum es dann so viele Unfälle gibt... egal ob Winter oder Sommer.
    :rolleyes:

    In ein paar Jahren werden die Autos selber fahren und miteinander kommunizieren. Menschliche Fahrer stören dann die maschinelle Ordnung nur, und daher wird es dann verboten, noch mit Autos ohne Selbstfahrcomputer zu fahren.

    10 Jahre? 20? Kommt bestimmt ...
     
  • und daher wird es dann verboten, noch mit Autos ohne Selbstfahrcomputer zu fahren.


    Und die wechseln dann auch die Räder selbstgesteuert, die gescheiten Autos?
    Wie fährst du jetzt eigentlich in den Winter, Ditschy? Hast du die Gemischtvariante montiert?

    10 Jahre? 20? Kommt bestimmt ...


    Diese Modelle gibt`s ja schon aber wählen kann man noch, ob man selber steuern will. Das selbststeuernde Auto soll aber ziemlich abrupt bremsen habe ich mal von einer Beifahrerin gehört. Feinabstimmung ist noch nicht so...
     
  • Wer sich dafür interessiert, sollte mal nach "autonomes Fahren" gugeln.

    Die Uni-Bw Neubiberg hat bereits in den Achzigern in Zusammenarbeit mit Siemens ein entsprechendes Projekt gestartet.

    In den USA fahren in einigen Bundestaaten bereits Autonome Fahrzeuge.

    Die Technik ist ausgereift, Probleme bereitet nur noch die Frage nach einem entsprechenden Regel- bzw. Gesetzeswerk für die fahrenden Roboter.
     
    also die Einparkhilfe find ich klasse.

    seit ich die Piepser hab, schaff ich rückwärts einparken viel besser (ich bin solch ein Frauen-Klischee, ich kann echt scheiße einparken)

    und manchem Nachbarn würde so ein automatischer Einparker echt gut tun. die brauchen immer 2 Plätze für 1 Auto :d:d
     
    Und die wechseln dann auch die Räder selbstgesteuert, die gescheiten Autos?


    Jaaa, und haben dann auch so ellenlange Tastarme an der Stoßstange, um die Fahrbahn abzutasten... könnte ja uneben sein, oder Schnee liegen, oder glatt sein... usw. ;)




    Wie fährst du jetzt eigentlich in den Winter, Ditschy? Hast du die Gemischtvariante montiert?


    Momentan bin ich noch im Soll... werde dann aber wohl Winterreifen für immer fahren.
     
    Das selbststeuernde Auto soll aber ziemlich abrupt bremsen habe ich mal von einer Beifahrerin gehört. Feinabstimmung ist noch nicht so...

    War das wirklich eine Beifahrerin?:grins:
    Unsere V-Klasse (mittlerweile ein Totalschaden/Geschichte - s.u.) hat auch selbst sehr abrupt gebremst, wenn ein Hindernis nahte - vorausgesetzt, der entsprechende Fahrassistent war eingeschaltet:
    Tempomat mit Abstandsmessung - das Auto bremste gemächlich z.B. bei Stau bis zum Stillstand und fuhr selbstständig an, wenn es wieder voran ging.
    Aber wenn sich im fließenden Verkehr jemand vor einen drängelte (eingestellter Abstand somit zu gering) wurde auch schon mal heftigst abgebremst.
    Diese Funktion hat meinen GöGa vor schweren Verletzungen geschützt bzw. ihm das Leben gerettet :D
    Aquaplaning bei 130 KM/H (auf feuchter, nicht nasser Strasse) - vorne aufgeschwemmt, hinten ausgebrochen: Leitplanke/Beton links, rechts, links und: vorne kürzer, hinten schmaler:schimpf:
    GöGa ist unverletzt ausgestiegen - dank "Früherkennung" durch den Fahrassistenten und die Gurtstraffer hatte er weder Schleudertrauma oder Prellungen :D

    Andere Fahrzeuge waren erfreulicherweise nicht betroffen - es gab nur einen kleinen Stau auf der A9 - der alltägliche Wahnsinn eben.

    Glückliche Grüße
    Elkevogel

    (die als Hausfrau und Mutter auch 3 Jahre mit Ganzjahresreifen gefahren ist; jetzt wieder berufstätig aber selbstverständlich Winterreifen gekauft/montiert hat. Kompromisse sind bestenfalls dann machbar, wenn man sich überlegen kann, ob man fahren MUSS und dann auch entsprechend defensiv fährt)
     
    Meines Erachtens besteht das Problem wohl hauptsächlich darin, dass die Autos in den letzten Jahrzehnten zwar tatsächlich immer sicherer und besser geworden sind, aber andererseits immer mehr elektronischer Schnickschnack den Fahrern die Arbeit abnimmt. Dazu kommt, dass die Autos immer mehr Motorleistung haben was viele Fahrer automatisch dazu verleitet schneller und risikofreudiger zu fahren und die Autos sind auch viel schwerer als früher.
    Elektronik mag ja auch gut und schön sein, aber m.E. verliert man als Autofahrer auch oft den direkten Kontakt zur Fahrbahn. Der Sicherheitsbereich zwischen einen sicheren Fahren und einen möglichen Unfall wird immer kleiner. Letztendlich kann modere Elektronik zwar durchaus helfen, aber eben auch nur solange der Fahrer sich enfalls den Fahrbahnbedingungen unterordnet. Genau das machen viele Fahrer aber nicht. Nun kann moderne Technik, wie z.B. auch gute Reifen, die Autos zwar sicherer machen, die Physik umgehen kann auch die beste Technik nicht.
     
    ....andererseits immer mehr elektronischer Schnickschnack den Fahrern die Arbeit abnimmt...


    Letztendlich handelt es sich um Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer nicht von seiner Sorgfaltspflicht entbinden.

    Sogar das Fahren mit einer Rückfahrkamera setzt eine gewissenhafte vorherige "Um-/Rückschau" voraus.
     
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