Das sind Familienbrote. Ach nein, Generationsbrote, wenn der Großvater versorgt werden will, das Mädchen für den Stall und auch für alle anderen, die da an den alten Tischen hocken und ihre Zähne hungrig in die zentimeterdicken Scheiben schlagen.
Colette hat ihr Leben lang in Schüsseln gerührt, mit der Feder im Tintenfaß und dem Holzlöffel in unzähligen Töpfen und leise klirrendem Porzellan.
"Ich bin ausgehungert, ich schalte alles Denken aus und verschlinge wie ein Holzknecht mein Brot auf den Knien. Welch ein Glücksgefühl, nur Kreatur zu sein, nur da für das köstlich krachende Brot, für den saftigen Apfel!
Die sanfte Landschaft erweckt in mir ein ähnliches Gefühl wie das Entzücken über den Hunger, den ich stille; die dunklen Wälder riechen nach Äpfeln, das frische Brot ist so heiter wie das rosa Ziegeldach, das durch sie hindurchschimmert."
Colette en Ménage, 1902
Das ist ein ganz zauberhaftes Kochbuch mit wunderbaren Bildern von großen Hochzeitstafeln und dickwandigen Kristallgläsern, Lavendelbüschen auf Dachböden und einer Colette, die etwas moppelig wurde, weil sie für all ihre Leute köchelte.