Sauerteig kann man sich auch selber machen. Dazu wird ein Mehl mit einer höheren Gradzahl benötigt. Ich nehme Roggenmehl 997 oder 1050. Gibt es im Kaufland oder Edeka o.ä. Dann verrührt man 50 ml Wasser mit 50 g Mehl und läßt es einige Tage im Warmen, aber nicht in der Sonne, stehen. Ich habe es auf meiner lauwarmen Heizung zu stehen. Dort herrschen so ungefähr 30-40 Grad. Über 40 Grad werden die Mikroorganismen abgetötet.
Hier wird es ganz gut erklärt.
http://www.bauerngartenfee.de/index.php/garten/blogging/sauerteig/
Ich nehme allerdings immer wie oben geschrieben 50 ml Wasser und 50 g Mehl. Muß man nicht mit der Apothekerwaage ausmessen. Es sollte eine Flüssigkeit ein bißchen dicker als für Eierkuchen entstehen.
Brottrunk habe ich noch nie gemacht. So wie sich das liest, müßte der aber auch genommen werden können. Gärung klingt ja nach säuerlicher Reaktion.
Meine Tagesabfälle aus der Küche sammel ich manchmal zwei Tage, weil nicht soviel Sauerstoff in den Behälter mit dem Bokashi kommen soll und weil nicht immer soviel Abfall anfällt.
Wenn der Abfall im Eimer ca. 5 cm hoch ist, kommt dann der Sauerteig oder Sauerkraut oder in Melassewasser aufgelöste Hefe/Trockenhefe, die Biokohle oder Zeolith/Betonit/Katzenstreu drauf und wenn das Ganze dann zu trocken ist (sorry, habe ich vergessen) sprühe ich noch etwas Wasser drüber.
Das Sauerkraut muß noch leben. Das in Konserven lebt nicht mehr, durch die Erhitzung sind die Bakterien darin abgetötet. Aber auf dem Markt, das Sauerkraut aus dem Faß lebt noch, ist nicht so teuer und hält lange im Kühlschrank. Es gibt auch in Tüten abgepacktes SK. Das soll auch noch von lebenden Milchsäurebakterien umgeben sein.
Wichtig ist, dass das Zeugs im Eimer einen PH-Wert unter 4 hat. Wenn es säuerlich riecht, ist das i.O.
Kennst du den Geruch von Silage? Das im Eimer ist Silage und riecht auch so. Bokashi wird fermentiert und das riecht dann auch säuerlich.
Wenn du es nun so frisch und sauer auf die Beete tust, vertragen es die Pflanzen nicht. Die wollen nicht das pure saure, nicht zersetzte Bokashi. Wenn du es gleich einbuddeln möchtest, solltest du es etwas entfernt von den Pflanzen tun. Das geht auch. Dort findet dann auch der weitere Zersetzungsprozess statt.
Aber durch die Kohle, das Zeolith/Betonit wird der Kompost aufgewertet und der Bokashi wird zusammen mit der Erde, die ja schichtweise auf den Kompost kommt, zersetzt.
Anfangs habe ich mich genauso wie du gefragt, wieso noch auf den Kompost? Und geglaubt, das liegt daran, dass ich wegen der Trockentrenntoilette und den Fäzes geguckt habe. Erst wenn nämlich noch die festen menschlichen Ausscheidungen hinzu kommen, wird es ja TerraPreta (s. Versuch im Botanischen Garten) und muß mehrere Jahre ruhen, bevor man es wieder in die Erde geben kann. Tatsächlich sind die Abfälle aber nach 4 Wochen im Eimer nicht zersetzt. Sie riechen frisch säuerlich und sind höchstens bräunlich. (Kann aber auch sein, weil bei mir viel Kaffeegrund und Teeblätter drin sind.)
Eine wichtige Rolle spielt auch der Anteil an Biokohle. So sind die Pflanzen, die in Substraten mit einem hohen Biokohleanteil stehen, die kräftigsten in dem Versuch der Wissenschaftler.
Den Sud, den ich alle zwei Tage ablasse, verdünne ich und gieße ihn sofort auf die Beete oder in die Blumentöpfe. Habe ich zuviel, kommt der auch auf den Kompost. Der stinkt und das ist auch bei dem Versuch im Botanischen Garten so.
Ich nehme auch für den Gartenteich Betonit. Habe ja keine Fische drin.