Botrytis im Gewächshaus bekämpfen

Taxus Baccata

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Ihr Lieben,

Das Gewächshaus ist jetzt winterfertig: es stehen aktuell nur noch die zwei kahlen Feigenbäumchen darin, die dort im Boden wachsen.

Da ich in den letzten zwei Jahren massiv Probleme mit Botrytis im Gewächshaus hatte, haben wir jetzt den Boden "abgezogen" - also einfach die oberen 2-3 Zentimeter entfernt, so dass alle abgestorbenen und befallenen Pflanzenteilchen gründlich raus sind.

Gibt es irgendetwas womit ich den Boden "behandeln" könnte - giftfrei - also irgendwelche Sude oder Brühen gegen Pilze speziell Botrytis, die man aufbringen könnte..?

Oder Bakterien..?
@Tubi war ja mit guten Bakterien sehr erfolgreich gegen ihren bodenbürtigen Pilz.

Oder etwas, das man gegen Botrytis pflanzen kann..?
(Aber da Botrytis über 200 Pflanzenarten befällt, fürchte ich wohl eher nicht..?!)

Ich würde auf jeden Fall gerne irgendetwas tun, um das Problem zu minimieren.

Letztes Jahr hatte ich einen großen Fehler gemacht: da es so plötzlich kalt wurde hatte ich massiv mit Botrytis befallene Pflanzen einfach den Großteil des Winters über im GWH stehen lassen, wo die Problematik munter explodierte.
Das passiert mir jetzt natürlich kein zweites Mal, es ist alles gut ausgesäubert.
Riecht aber immer noch stark nach Pilz.

Türen sind natürlich Tag und Nacht offen, und gegossen wird jetzt natürlich auch nichts mehr.

Hätte halt auch noch paar Pflanzen, die ich einräumen müsste falls es richtig kalt wird (unter -15 Grad) aber vorerst lasse ich die draußen, möchte ich jetzt erstmal keinen weiteren Nährboden für diesen grässlichen Pilz schaffen.
 
  • Das passiert mir jetzt natürlich kein zweites Mal, es ist alles gut ausgesäubert.
    Riecht aber immer noch stark nach Pilz.

    Hm durch den anderen Thred und auf der Suche nach diesen Entfeuchtersteinen meiner Oma, könnte ich mir auch vorstellen das das etwas zum besserem Klima beisteuern kann, gerade auch wegen dem Geruch der sich ja dann auch wieder in der Luftfeuchtigkeit hält oder ?
     
    Mit Feuchtigkeit habe ich für gewöhnlich eigentlich keine Probleme im Gewächshaus (wir haben neben vier Fenstern im Dach vorne und hinten, an beiden Giebelseiten Türen, die immer offen stehen - das zieht gut durch) und es riecht normalerweise auch nicht nach Pilz, nur vorhin beim Graben.
    Ich versuche während der Saison schon, es so trocken wie möglich zu halten, und das klappt auch ganz gut, aber mir wäre an einer nachhaltigeren Lösung gelegen...
    Das Wetter kann hier natürlich immer wieder sehr feucht und nass werden, und es ist nicht schön, wenn dann sofort solch eine Pilzinfektion explodiert...
     
  • Naja aber im GWH wird es immer wieder zu erhöhter Luftfeuchtigkeit kommen und auch dort wo kein so ein Pilz ist kann er ja auch wieder durch Sporen nach drinnen getragen werden.

    Ich hab mit Botrytis zum Glück noch keine Erfahrungen gemacht.

    Generell fand ich das jetzt bezüglich Schimmel und Luftfeuchtigkeit interessant mit dem Stein, soll ja auch gegen Mehltau helfen, ich glaub ich werd mir im Frühjahr mal so ein Ding in den Folientunnel stellen und kucken was passiert.
     
  • Naja aber im GWH wird es immer wieder zu erhöhter Luftfeuchtigkeit kommen und auch dort wo kein so ein Pilz ist kann er ja auch wieder durch Sporen nach drinnen getragen werden.
    Das stimmt, aber generell achte ich wirklich sehr darauf, dass es nicht zu feucht wird, und einzelne Sporen sind nicht schlimm.
    Ich denke bei mir war das Problem, dass ich in der ersten Saison vor zwei Jahren einfach noch keine GWH Erfahrung hatte und wir genau da eine Regenphase hatten wo es im Frühjahr innerhalb von zwei Monaten über 300 Liter regnete! Ich ließ damals für Wochen die Türen zu (da es nonstop ohne Pause regnete und auch kalt war und ich Pflanzen darin hatte) und hatte den Salat.
    Normalerweise sollte das, wenn man gut aufpasst wie ich es jetzt natürlich tue, keine so massiven Probleme damit haben.

    Dennoch - der Schaden ist irgendwo angerichtet, daher wäre ich für Tipps bezüglich des Bodens sehr dankbar. Ich kann ihn ja jetzt auch nicht zu 100% durchtrocknen lassen. Das ist auch nicht gut, da stirbt das Bodenleben ja auch ab, was wiederum kontraproduktiv ist.
     
    Uns wurde in einer Forschungsgärtnerei mal empfohlen das man bei größerem Kraut und Braunfäule Befall Pflanzenkohle mit in die Erde zur Vorbereitung für die nächste Saison einarbeiten soll, das würde eben auch Pilze und Sporen abtöten, hat mein Mann dann die letzten Jahre auch gemacht, die zwei ersten Jahre waren echt toll, die darauf dann wieder solala und heuer hatten wir überall im Garten auch draußen nirgends Braunfäule an irgendwelchen Tomatenstängeln nur etwas an den Blättern, aber ich denke nicht das das mit der Pflanzenkohle zusammen hängt.
     
  • Ganz lieben Dank für den Tipp! :D Das wäre ja machbar. Da werde ich gleich mal recherchieren - ein Versuch kann ja nicht schaden! 👍
     
  • oder Zimt verstreuen?

    Scheinen ja zwei Threads in ähnliche Richtung zu gehen....:love:
    Hast du denn mit normalem Schimmel Probleme? Oder auch mit einer speziellen Sorte..?
    Gegen einige Schimmelarten könnte es gut helfen, Knoblauch zu stecken. Der wirkt sehr stark fungizid. Gegen die Botrytis hat es hier aber leider nichts geholfen. :cry:
    (Wobei... Während der Saison war alles ok, wer weiß wie es ohne den Knoblauch gewesen wäre...)
     
    ja Pflanzenkohle ist ja noch für alles andere mögliche im Boden gut
    Eben, das klingt super! 👍
    Genau nach einer Maßnahme, die ich gesucht hatte - die Botrytis ist das eine Thema, aber ich freue mich wenn ich zugleich dem Boden allgemein etwas Gutes tun kann... täte gerade im GWH dringend Not...
     
    So, ich bin mal gespannt. :-)
    Habe jetzt von EM-Chiemgau voraktivierte Pflanzenkohle fürs GWH bestellt und werde sie demnächst ausbringen.

    @elis, du schwörst ja schon so lange auf EM - hast du mit der RoPro Streu auch Erfahrungen..? Ich will mir das jetzt mal ansehen, klingt für mich sehr gut, ich hoffe dass die Pflanzen dann nächstes Jahr gut gedeihen werden. Diese Saison war ja auch super, kann mich diesbezüglich ja nicht beschweren, während der laufenden Saison hatte ich auch keine Probleme im GWH - erst gegen Ende der Saison wieder (Ende September) als es sehr kalt und feucht wurde.)

    Dennoch muss für den Boden dringend etwas getan werden, und ich mag nicht im Frühjahr wieder mit demselben Zirkus starten.
     
    Bin mir jetzt nur in einem Unsicher - bisher habe ich über den Winter im GWH Steckzwiebeln und Knoblauch angebaut. Eigentlich wirken die ja auch fungizid.
    Dennoch habe ich Bedenken, dass sich das eher negativ auf das Überwintern der Botrytis auswirken könnte... da ich mir nicht sicher bin ob die fungizide Wirkung auch für die Botrytis gilt oder ob der blöde Pilz sich nicht eher über die lebenden Pflanzen freut.
    Weiß dazu jemand etwas..?
    @Moonfreak vielleicht..?
     
    ...komme erst jetzt auf diesen Fred, hatte viel um den Ohren.
    Frage: Welche Kultur ist von Botrotis betroffen?

    Botritis ist ein Schwächeparasit, der gerade in der dunklen und nassen
    Jahreszeit gerne auftritt und zu Totalausfällen führt.
     
    Nichts genaues... Ich weis auch nichts anderes als spekulieren...

    Und ich denke da an Zwiebeln, welche ich üblicherweise im Supermarkt kaufe. Schimmel an diesen Zwiebeln ist nix unübliches. Kommt nicht häufig, aber doch hin und wieder mal. Gerade, wenn sie bissl älter sind.

    Welcher Schimmel das ist weis ich nicht, vll. ja Botrytis. Könnte ich mir gut vorstellen.

    Der Schimmel ist aber immer nur oberflächlich. Ich schäle die Zwiebel, ohne sie anzuschneiden, wasche den Schimmel ab. Und dann wird die Zwiebel unter Tränen klein geschnippelt.
     
    Damit hast du leider Recht, @Moonfreak! Das stimmt! Zwiebeln aus dem Supermarkt sind oft von Schimmel angegriffen.
    Meine eigenen, selbst geernteten nur zum Teil... also, nicht wie die Supermarkt-Zwiebeln. Das Grün ist immer vital und gesund und die meisten Zwiebeln sind es auch - es sei denn ich lasse sie zu lange drin nachdem das Grün abgestorben ist. Dann fängt langsam der Pilz an, zu übernehmen. Ha, das fällt mir erst jetzt auf, wo wir darüber reden - danke! :paar:
    Kennst du das auch, dass einem manchmal nur im Gespräch etwas wieder ein - und auffällt, auf das man - bei alleinigem Grübeln nicht gekommen ist..? Seltsam, wenn man jemandem etwas erzählen will, scheint das Gehirn paar andere Windungen zu nehmen...:grinsend:

    Ich glaube ich mische mal die EM Aktivkohle unter und probiere es dann mit meinen Zwiebeln aus. Die werden auch nicht großartig gegossen über den Winter, die müssen mit minimaler Feuchte auskommen. Dann schaue ich mir das nochmal an.

    Vielleicht wärs vernünftiger, keine zu setzen. Aber leider schmecken die selbst geernteten Zwiebeln so gut.
    Und ich muss unbedingt daran denken sie zu ernten bevor das Kraut vertrocknet und dann vom Pilz befallen wird.
     
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