Botrytis im Gewächshaus bekämpfen

Warum willst die Steckzwiebel und den Knoblauch ins Gewächshaus setzen ? Die wollen ja draußen sein. Mein Knoblauch steht draußen im Beet, ist schon mindestens 10 cm hoch und schaut aus dem Laubmulch oben raus. Foto mache ich morgen.
Werden bei mir draußen nichts, im Gewächshaus werden sie seit zwei Jahren super. :)
Ich sehe das pragmatisch - ich mache es so wie es funktioniert. :grinsend:

Hatte aber anfangs den Knoblauch tatsächlich auch wegen der fungiziden Wirkung ins Gewächshaus gesetzt.

Aber, wie gesagt - Zwiebeln schon mehrfach draußen im Boden probiert... wurden nichts. Im Gewächshaus, toller Ertrag - daher bleibe ich dabei. :)
Glaube den Zwiebeln ist es hier draußen bei uns zu nass. Im Gewächshaus stehen sie halt relativ trocken und dort entwickeln sie sich schön.
 
  • Du hast doch ein Pferd……da sollte das mit dem Stroh doch recht unkompliziert sein.
    Im Übrigen sind die Sporen der Botrytis ständig und überall in der Luft. Die schleppt man sich mit nichts ein und kann sie auch mit keinem Knoblauch abwehren. Sorry.
     
  • Du hast doch ein Pferd……da sollte das mit dem Stroh doch recht unkompliziert sein.
    Pferd steht in Vollpension... ich habe da keinen Zugriff. 😉


    und überall in der Luft. Die schleppt man sich mit nichts ein und kann sie auch mit keinem Knoblauch abwehren.
    Pilzsporen vermehren sich unter bestimmten Bedingungen (teils auch extrem) und breiten sich aus... und man kann schon etwas dagegen tun, nur Knoblauch ist es gegen Botrytis nicht, das habe ich ja auch gemerkt. 😉
     
    Nein, Pilzsporen vermehren sich nicht. Sie sind wie „Samen“. Es ist der Pilz, der sich mit Hilfe der Sporen vermehrt und sie millionenfach in die Luft schickt. Wo sie dann rum fliegen und bei ihnen günstigen Bedingungen „keimen“.
     
  • Nein, Pilzsporen vermehren sich nicht. Sie sind wie „Samen“. Es ist der Pilz, der sich mit Hilfe der Sporen vermehrt und sie millionenfach in die Luft schickt. Wo sie dann rum fliegen und bei ihnen günstigen Bedingungen „keimen“.
    Das ist jetzt Haarspalterei 😉
    Es ist überall nachzulesen, dass sich Pilze über Sporen vermehren, weil unter günstigen Bedingungen ein Pilz eben auch mehr Sporen produziert - und Befallsdruck kann unterschiedlich hoch sein.
    Wenn das anders wäre, könnte man ja absolut gar nichts dagegen tun, dem ist aber nicht so.
    Und natürlich kenne ich die These mit den einzelnen Sporen etc. Aber darum geht es doch bei mir nicht: der Pilz hat sich jetzt zwei Jahre relativ ungehindert in meinem Gewächshaus ausgebreitet - durch abgestorbene, befallene Pflanzenteile etc, und mir geht es gerade um Gegenmaßnahmen.

    Hier gibt es auch etwas wissenschaftliches dazu zu lesen:
    Botrytis Blight of Greenhouse Crops

    - Genau deswegen war das "Abziehen" des Bodens mit sämtlichen abgestorbenen, befallenen Pflanzenteilen ein wichtiger erster Schritt um der Sache Herr zu werden.

    In dem obigen Link steht auch - Zitat:
    "Der Pilz kann auch Chlamydosporen und/oder Mikrosklerotien produzieren, die beide längere Zeit im Boden überleben können."

    Genau das ist bei mir eben der Fall.
    Alle Paprika und Auberginen, die ich in den GWH-Boden gesetzt habe, sind innerhalb kürzester Zeit an Botrytis eingegangen.
    die Pflanzen im Gewächshaus im Kübel wiesen kaum Krankheitsanzeichen auf.

    Einzelne Sporen in der Luft sind hier nicht (mehr) das Problem.
     
    Das Interessante ist, dass ich gerade sehe, dass es diverse biologische Fungizide gibt - darunter auch eins gegen Botrytis.
    Taegro von der Fa. Syngenta. Ein Bakterium. Leider nur für professionelle Anwender zu erwerben. (Gut, macht sicherlich auch Sinn! Dennoch - schade für Privatleute, die sich mit dem Mist quälen und es verantwortungsbewusst einsetzen würden. Leider kann man davon natürlich nicht selbstverständlich ausgehen, das ist klar.)
     
    Wenn du das weißt, ist ja gut. Es las sich nur anders. 🤓
    Und natürlich sind verholzte Kübelpflanzen wie Feige oder Oleander ein schwierigeres Angriffsziel, als weiche, krautige und dazu noch junge Paprika oder Auberginen.
     
    Und natürlich sind verholzte Kübelpflanzen wie Feige oder Oleander ein schwierigeres Angriffsziel, als weiche, krautige und dazu noch junge Paprika oder Auberginen.
    Ja, und trotzdem hat es meinen Oleander ziemlich gebrettert. Er hat eine Menge Federn gelassen sich erst im Sommer auf der Terrasse wieder halbwegs erholt.
    Den Feigen geht es vergleichsweise gut.
    Sogar die Trachycarpus war leicht befallen - deswegen steht sie im Moment auch noch draußen... aber -6 Grad sollten jetzt noch kein massives Problem für sie darstellen. Falls es sehr viel kälter wird muss sie trotzdem rein, es hilft ja nix.


    Wenn du das weißt, ist ja gut. Es las sich nur anders. 🤓
    Mit Pilzen an sich habe ich mehr Erfahrung als mir lieb ist, aber die Botrytis ist in dieser Form erst seit zwei Jahren so ein Problem für mich. Vermutlich hatte ich sie schon vorher an einigen Pflanzen im Garten (denke da gerade an Erdbeeren) hab es aber nicht als solche identifiziert - jetzt, im Gewächshaus, wo die Sache überhand nahm und extrem wurde, kam man an der Diagnose nicht mehr vorbei, gerade wegen des charakteristischen grauen Pilzrasens.

    Mir ging es einfach um die Frage danach ob es biologische Mittelchen gibt, mit denen man den Sporen und Teilchen, die in der Erde fortdauern (wie in dem Artikel oben beschrieben ist) etwas zu Leibe rücken könnte... also legale und natürliche Mittel usw... an die biologischen Fungizide kommt man ja leider nicht ran....
     
  • Ich hatte diesen Sommer ein Problem mit Feigenrost(Pilz)). Und habe ein kupferhaltiges Mittel gespritzt, das sogar im biologischen Landbau zugelassen ist. Das Mittel bildet einen Belag auf den Blättern und verhindert, dass Sporen, die auf den Blättern landen „andocken“ können.
    Ob es auch beim Grauschimmel hilft, musst du nach lesen. Bei Blattgemüsen wie z.B. Spinat würde ich es trotzdem nicht anwenden wollen. Bei „Fruchtgemüsen“ wie Chili etc, deren essbare Teile ja wesentlich später erscheinen, hingegen schon.
     
  • Schwefelverdampfer. Er wird am höchsten Punkt im GWHaus gehängt und ans Netz
    angeschlossen. Möglich ist auch ein Betrieb über eine Schaltuhr. In der Schale
    wird der Schwefel flüssig, verdampft und verteilt sich gleichmäßig in der GWHaus-Luft.
    Beim Abkühlen sinkt der Dampf als kleinste Partikel auf die Pflanzen herab.
    Wichtig nur: Die Pflanzen müssen trocken sein, keine Wassertropfen.
    Sonst bildet sich schwefelige Säure, die dann zu Verätzungen führt.
     

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    @Bernd Ka. es gibt ja auch Spritzmittel auf Schwefelbasis. Die Wirkung dürfte ähnlich sein, nehme ich an?
    Ich hatte damals davon Abstand genommen, weil der Geruch als sehr unangenehm beschrieben wird und meine Feige ja auf der Terrasse stand.
     
    Ich dachte, ausschwefeln sei inzwischen verboten? Es gab doch früher auch mal so Schwefelkerzen zum Anzünden?
     
    Ich dachte Schwefel nimmt man gegen ätzendes Getier (Spinnmilben). Aber ich habe keine Ahnung.
    Ich sehe das nicht so dramatisch. Die Sporen sind eh überall.
    Man muss ihnen die Bedingungen schlecht machen.
     
    Tubi, umgekehrt ist es. Den Nutzpflanzen soll es besser gehen
    wie den Schädlingen. Doch leider sind im Winter die Möglichkeiten
    begrenzt. Botritis lebt von geschwächten Pflanzen.
    Schwefel dürfte wie Kochsalz nie auf einer roten Liste zu finden sein.
     

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    Tubi, umgekehrt ist es. Den Nutzpflanzen soll es besser gehen
    wie den Schädlingen. Doch leider sind im Winter die Möglichkeiten
    begrenzt. Botritis lebt von geschwächten Pflanzen.
    Schwefel dürfte wie Kochsalz nie auf einer roten Liste zu finden sein.
    Naja, Spinnmilben kommen, wenn es trocken ist. Also muss ich ein feuchtes Milieu schaffen, oder? Botritis hatte ich erst jetzt im November, wo ich die Pflanzen sich selbst im Dauerregen überlassen habe. Danach sind sie erfroren. Um sowas mache ich mir keine Sorgen.
    Auffallend war jedoch der Mehltau, der sich ausgebreitet hat. Er hat jedoch keine Pflanzen erledigt.
     
    Ich hatte das jetzt eher so verstanden:
    Pilzkrankheiten haben ein Milieu, das für sie günstig ist. bsp. falscher und echter Mehltau. Der eine bei trockenem Wetter, der andere bei feuchtem.
    Grundsätzlich sollte man also beim Milieu an fangen. Die Umweltfaktoren, die eine Ausbreitung jeweils begünstigen nach Möglichkeit so gestalten, dass es dem Pilz gar nicht erst möglich ist, seine Vermehrung in Gang zu setzen. Trocken aufstellen (Bsp. Braunfäule), nicht zu dicht Pflanzen, Kronen aus lichten, nicht zu Stickstofflastig Düngen, etc. Das ist bei jedem Pilz etwas unterschiedlich.
    Was @Bernd Ka. wohl meinte, ist der 2.Schritt. Sind für den Pilz (hier speziell Botrytis) günstige Verhältnisse gegeben, also nass und kalt, wird er vor Allem und zuerst geschwächte Pflanzen oder Pflanzenteile befallen. Und geschwächt sind Überwinterungskandidaten per se eigentlich immer.
    Kommen dann noch enger Stand, unausgereifte oder krautige Triebe und zu guter Letzt mangelnder Luftaustausch im GWH dazu, ist es nur noch eine Frage der Zeit.
     
    Befaßt Euch doch mal mit der EM-Technologie. Die ist so gut und logisch. Das sind gute Bakterien, die wenn man versprüht, ein gutes Milieu macht. Da wirkt das sogenannte Dominanzprinzip. Wenn man gute Bakterien zuführt haben die schlechten keine Chance mehr, werden immer weniger, bis sie ganz weg sind. Ich arbeite schon 20 Jahre damit und kann nur gutes sagen. Die Landwirte, die es richtig viel anwenden, die solltet ihr mal reden hören wie glücklich die sind. Sie betonen immer "ich bin jetzt viel lieber Landwirt, weil ich kein Gift mehr brauche für meine Felder".
     
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