Wir hatten im letzten Jahr im Botanischen Garten eine Ausstellung zum Thema. Da wurde auch erklärt, dass die Grenze zwischen Neophythen und alt-eingesessenen Pflanzen willkürlich gezogen worden sei. (Alles, was nach der Landung von Kolumbus in Amerika nach Europa einwanderte oder eingeschleppt wurde, gilt als Neophyth. )
Sie hatten dort auch ganz viele dieser Neuzugänge gezeigt, und auch extra betont, dass nur ein verschwindend kleiner Teil dieser Neophythen Probleme bereitet. Ich glaube, außer dem Riesenbärenklau, indischem Springkraut, kanadischer Goldrute und dem japanischem Knöterich wurden die meisten anderen Arten als eigendlich unproblematisch beschrieben.
Natürlich muss sich auch die Fauna und Flora an Klimaveränderungen anpassen. Aber wenn Anpassung heißen würde, dass an unseren Bachrändern nur noch Springkraut wächst, fände ich das schon schade.
Ich bin gespannt, was die Förster in Bezug auf Klimaanpassung in den nächsten Jahren tun werden. In meiner bergischen Heimat sind sehr viele Fichten abgeholzt worden, die die trockenene Sommer in Kombination mit Borkenkäfer nicht überlebt haben. Jetzt gilt es zu beobachten, womit aufgepflanzt wird. (Wo nicht aufgeforstet wird, sämen sich Birken an.) Was ich bisher gesehen habe, könnte es Mischwald geben. Was davon nach zehn Jahren noch steht, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber, dass sich meine Heimat gerade enorm ändert.