Sommerflieder invasiv?

Hier in Garten ist erstmals 2018 ein mir unbekannter Sämling auf einer wilden Fläche gewachsen, den ich später auch als Schmetterlingsflieder identifizieren konnte. Und auch hier ging die Entwicklung stürmisch.

Januar 2018:
Schmetterlingsflieder 2018-01.jpg
Juli 2018:
Schmetterlingsflieder 2018-07.jpg
Ich habe ihn dann ausgegraben und an eine prominentere Stelle gesetzt. Doch dort kommt er nun mit anderen Büschen ins Gehege. Hätte ich mir bei der schellen Entwicklung eigentlich denken können. Jetzt ist er aber wohl zu groß um ihn nochmals zu verpflanzen.

Und er hat nun auch schon wieder zwei Kindlein bekommen. 1 bis 2 Meter von der Mutterpflanze entfernt:
Schmetterlingsflieder Sämling 2023-02a.jpg Schmetterlingsflieder Sämling 2023-02b.jpg
Es scheinen hier gute Bedingungen für Schmetterlingsflieder zu herrschen.
 
  • So vermehrungsfreudig war meiner noch nie. :confused: Ob es an der Sorte liegt..?
    Sehr schöne Blüten!
     
  • Du kannst deine Bilder und Erklärungen dort doch nochmal posten, @Pluto , die Teilnehmer dort werden sich freuen! :)

    (Ich mich auch. Wünsche mir auch so einen lebhaften Sommerflieder! Meine beiden denken nicht dran, auch nur den kleinsten Sämling zu produzieren. :()
     
  • Hier ist im Garten über 20 Jahre lang kein Sommerflieder gewachsen. Im Winter 2017/18 habe ich erstmals einen mir unbekannten Sämling gefunden. An dieser Stelle hatte ich die woanders abgetragene Rasensode kopfüber gelagert. Ich hatte ihn wachsen lassen, weil ich verfolgen wollte war daraus wird. Schon im Sommer 2018 hat die Pflanze geblüht und sich damit als Schmetterlingsflieder zu erkennen gegeben.

    Januar 2018:
    Schmetterlingsflieder 2018-01.jpg
    Juli 2018:
    Schmetterlingsflieder 2018-07.jpg
    Weil die Brache noch größere Veränderungen vor sich hatte und Sommerblüher im Garten rar sind, habe ich ihn dann ausgegraben und an eine attraktivere Stelle gesetzt. Doch dort verdrängt er nun eine Forsythia, bzw. kämpft mit ihr um die Vorherrschaft, und eine Azalee. Bei der stürmischen Entwicklung hätte ich mir das eigentlich denken können. Jetzt heißt es entweder stark zurück scheiden oder wieder raus.

    Nur 1 bis 2 Meter von der Mutterpflanze entfernt sind seit letztem Frühjahr, bzw. diesem Winter zwei neue Sämlinge gewachsen:
    Schmetterlingsflieder Sämling 2023-02a.jpg Schmetterlingsflieder Sämling 2023-02b.jpg
    Ich denke, diese Pflanze ist deshalb so vermehrungsfreudig, weil sie selbst als Sämling entstanden ist, anders als die manche Züchtungen, die wohl durch Stecklinge vermehrt werden und mehr oder weniger steril sind. Vermehrungsfreudig aber nur für einen Sommerflieder, denn alle paar Jahre ein Sämling finde ich nicht besonders invasiv. Wenn man den starken Wuchs betrachtet, könnte ich mir aber vorstellen, dass der Sommerflieder auf naturbelassenen Flächen nach Jahrzehnten vieles verdrängt.
     
    Hier hat es doch auch ewig gebraucht.
    Und ganz ehrlich, mal so ein Zwerg ist prima, aber Invasionen davon braucht wohl wirklich niemand.

    Hätte ich mir bei der schellen Entwicklung eigentlich denken können. Jetzt ist er aber wohl zu groß um ihn nochmals zu verpflanzen.
    Aber er lässt sich doch prima schneiden, so dass er auch schmal gehalten immer noch gut zwischen den anderen Sträuchern passen sollte.
     
  • @Elkevogel wenn der Strauch mal ausgewachsen ist, lässt er sich nicht mehr durch Schnitt klein halten, er wächst dann - selbst wenn man ihn ganz radikal zurückschneidet - innerhalb kurzer Zeit (Wochen/Monate) wieder zu seiner ursprünglichen Größe heran.
    Unsere Nachbarn haben einen großen, kräftigen Schmetterlingsflieder, der jedes Jahr brutal zurückgeschnitten wird. Pünktlich zum Sommeranfang ist er wieder über zwei Meter hoch (und ausladend). ;-)
    Der Schmetterlingsflieder ist leider kein Formgehölz, das sich durch Schnitt in eine bestimmte Form bringen/klein halten lässt. Man sollte ihn daher tatsächlich dorthin pflanzen, wo er sich entfalten kann.
    Es gibt aber unterschiedlich große Sorten - inzwischen gibt es ja auch schon richtige Zwergsorten, die ganz klein bleiben.
     
    Aber er lässt sich doch prima schneiden, so dass er auch schmal gehalten immer noch gut zwischen den anderen Sträuchern passen sollte
    Schmal halten ist relativ – 1,5 m Platz braucht er mindestens und volle Sonne, sonst kaum Blüten.
    Ab dem 4. Jahr wirst Du ihn nach dem Winter stärker auslichten müssen – immer die ältesten Triebe.
    Alle 3 Jahre umpflanzen bzw. ausgraben, Wurzel beschneiden und wieder einpflanzen hält auch Buddleija-Sämlinge eine Zeit im Zaum.
     
    @Elkevogel wenn der Strauch mal ausgewachsen ist, lässt er sich nicht mehr durch Schnitt klein halten, er wächst dann - selbst wenn man ihn ganz radikal zurückschneidet - innerhalb kurzer Zeit (Wochen/Monate) wieder zu seiner ursprünglichen Größe heran.
    Unsere Nachbarn haben einen großen, kräftigen Schmetterlingsflieder, der jedes Jahr brutal zurückgeschnitten wird. Pünktlich zum Sommeranfang ist er wieder über zwei Meter hoch (und ausladend). ;-)
    Der Schmetterlingsflieder ist leider kein Formgehölz, das sich durch Schnitt in eine bestimmte Form bringen/klein halten lässt. Man sollte ihn daher tatsächlich dorthin pflanzen, wo er sich entfalten kann.
    Es gibt aber unterschiedlich große Sorten - inzwischen gibt es ja auch schon richtige Zwergsorten, die ganz klein bleiben.
    Ich schneide hier auch jedes Jahr bis auf Kniehöhe runter und im Sommer sind sie wieder zwischen groß und riesig :love:
    Allerdings meinte ich mit Schneiden eher, dass man auch im Sommer jederzeit abschneiden kann, was im Weg oder störend ist.
    Der Schmetterlingsflieder nimmt gefühlt nichts übel:cool:
     
  • Das kann ich nicht bestätigen. Im hiesigen und im Nachbargarten sind schon mindestens 5 Sommerflieder verstorben, meist durch Frost im Winter. Der Nachbar hat Buddleja deshalb aufgegeben, obwohl er ihn sehr mag, und ich halte meine beiden deshalb in Kübeln, damit ich sie notfalls an die Hauswand ziehen kann.

    Von wegen unkaputtbar: hier gilt der als zimperliches Gehölz!
     
  • @Rosabelverde das stimmt, unendlich frosthart ist er nicht. Nicht jede Sorte zumindest. (Die Pflanzen, die unsere -24°C überleben stecken schon einiges weg...)
    Aber durch Schnitt ist er kaum tot zu bekommen.
    Der Schmetterlingsflieder unserer Nachbarn wächst da anscheinend schon seit Ewigkeiten (also seit mindestens 20 Jahren...) dem kann kein noch so kalter Winter oder noch so radikaler Schnitt etwas anhaben.
    Es ist wahrscheinlich Pech, wenn man ein Mimöschen erwischt.
    Guck doch mal bei der Seite der Baumschule Horstmann - da kann man seine Klimazone eingeben und dann zeigt einem die Seite an welche Pflanzen/Sorten für den eigenen Standort geeignet sind. Ich finde diese Funktion super und nutze das ganz oft! 👍
     
    Ja, die Horstmann-Seiten schätze ich auch sehr. Ich schau dann mal spezifisch für Buddleja vorbei, denn ich mag diese Sträucher ganz enorm.

    Außer dem Frost muss es aber noch eine Zusatzbedingung geben, die dazu führt, dass der Sommerflieder aufgibt - ich weiß nicht, welche das sein könnte. Die Fröste sind hier nicht so extrem wie in vielen anderen Gegenden Deutschlands, wo die Sommerflieder trotzdem gedeihen. Bloß warum dann hier nicht!?
     
    Vielleicht ist es bei euch zu trocken, @Rosabelverde..?
    Das fiele mir jetzt spontan ein. Denn es ist bei euch doch signifikant wärmer als bei uns.
    Aber auch so viel trockener.
    Und dazu der Sandboden (falls ich mich nicht falsch erinnere..?) - vielleicht ist diese Kombi ungünstig..?
    Die Temperatur alleine dürfte es tatsächlich nicht sein, sonst könnte bei uns kein Schmetterlingsflieder überleben.
     
    Sandboden haben wir nicht, aber trocken stimmt, es ist kalkhaltiger Lehm, in dem Wasser extrem schnell versickert. Wahrscheinlich hast du es mit deiner Trockenheitsvermutung getroffen, nur hat das hierzulande noch niemand so richtig auf dem Schirm, weil die Buddlejas immer nach dem Winter nicht wieder austreiben, was auf den ersten Blick nach Frostschaden aussieht.

    Meine beiden Topfgewächse haben bisher mehrere Winter überstanden, aber die werden ja auch aufmerksam gegossen. Einer könnte mir jetzt sogar durch den vielen Winterregen abgesoffen sein. Ich bin schon sehr neugierig, was die beiden in diesem Frühjahr planen.
     
    Ich fürchte angesichts deiner Beschreibung auch - gerade da es bei euch nicht so extrem kalt wird ist vertrocknen sehr viel wahrscheinlicher und kritischer als erfrieren... Sogar mir in unserem Regenloch sind in milden Wintern schon Pflanzen vertrocknet. Weil ich das im Winter nicht so auf dem Schirm habe. Wenn es hier bei uns passieren kann, kann es bei euch erstrecht passieren, fürchte ich...
     
    Das kann ich nicht bestätigen. Im hiesigen und im Nachbargarten sind schon mindestens 5 Sommerflieder verstorben, meist durch Frost im Winter. Der Nachbar hat Buddleja deshalb aufgegeben, obwohl er ihn sehr mag, und ich halte meine beiden deshalb in Kübeln, damit ich sie notfalls an die Hauswand ziehen kann.

    Von wegen unkaputtbar: hier gilt der als zimperliches Gehölz!

    Ich staune jetzt wirklich, weil ich die Budleja besonders als Gewächs der Schutthalden und ähnlich ungemütlichen Standorte kenne.

    Bei uns in Münster wächst sie z.B. am Hauptbahnhof zwischen den Gleisen, gerade so, dass kein Zug drüber fährt.
     
    Sommerflieder ist dann quasi unkaputtbar, wenn es ihm gefällt und alles zusagt. Er mag offene Flächen, die warm und sonnenbeschienen sind. Zuviel Nährstoffe mag er wiederum nicht so sehr, weil dann der Druck durch andere Pflanzen zu hoch wird.

    Und das ist eigentlich auch das Problem beim Sommerflieder. Genau an diesen Stellen, wo er auch gerne wächst, wären einheimische Ruderalpflanzen, die sehr vielfältige Nahrungsangebote für Insekten bieten, gerne daheim. Sie werden aber dann eben durch den dort invasiven Sommerflieder verdrängt.
     
    Ich staune jetzt wirklich, weil ich die Budleja besonders als Gewächs der Schutthalden und ähnlich ungemütlichen Standorte kenne.

    Bei uns in Münster wächst sie z.B. am Hauptbahnhof zwischen
    Kenne ich auch so, Pyromella.
    Die Ansprüche an den Boden selbst können nicht hoch sein.
    Aber vertrocknet kann er, vermute ich, trotzdem. (?)
    Bei uns ist es meist feucht.
    Bei euch bis vor ein paar Jahren ja auch, falls ich mich richtig erinnere..?
    Tief wurzelnde Gewächse stecken das vielleicht noch gut weg.
    Bei @Rosabelverde ist nach nur wenig Erdschicht felsiger Untergrund, wenn ich mich recht erinnere? (Ok, mit dem sandigen Boden hatte ich mich getäuscht, aber ich glaube auf jeden Fall einmal gelesen zu haben, dass ein Problem wäre dass euer Boden nicht tiefgründig ist sondern Stein kommt und dass du deshalb auch einiges in Kübel hältst, Rosabelverde..?)
    Irgendeinen Grund muss es haben. 🤔

    Wobei es tatsächlich auch so ist, dass nicht alle Sorten gleich frosttolerant sind. Kann natürlich durchaus sein, dass da die falschen gepflanzt wurden.
     
    Und das ist eigentlich auch das Problem beim Sommerflieder. Genau an diesen Stellen, wo er auch gerne wächst, wären einheimische Ruderalpflanzen, die sehr vielfältige Nahrungsangebote für Insekten bieten, gerne daheim. Sie werden aber dann eben durch den dort invasiven Sommerflieder verdrängt.
    Ich habe ihn wildwachsend wirklich nur im größten Schutt an Baustellenrändern gesehen, wo das meiste andere sicher nicht so gerne wachsen würde. 🤔
    Da wuchs auch nichts anderes.
    Auf anderen, saftigen gut urbaren Flächen oder auf dem Land habe ich hier noch niemals Sommerflieder-Wildlinge gesehen. Wirklich nicht einen einzigen.
    Deswegen denke ich - nur ganz persönlich - dass dieses Thema stark übertrieben wird. Da sehe ich weitaus invasivere Pflanzen. Zudem ist der Sommerflieder an sich ja nicht nutzlos, unsere Insekten im Garten lieben ihn.
     
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