Fini
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- Registriert
- 08. Okt. 2007
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DAnke für deine kompetente und ausführliche AntwortIch denke, das Missverständnis ist, dass wenn von "Wirksamkeit" und "Schutz" dier Rede ist, viele dabei oft ein "100-prozentig" mitdenken. Das RKI versucht es durch Präzisierung. Es meinte auch vorher eine Wirksamkeit zu einem gewissen Prozentsatz - davon ausgehend, dass die Leute nach der Diskussion "Ich will diesen speziellen Impfstoff, weil er eine höhere Wirksamkeit hat." wissen, was gemeint ist. Dann hat man gemerkt, dass das immernoch missverstanden wird und nun versucht, den gleichen Sachverhalt verständlicher auszudrücken.
Das PEI beschrieb in den ersten beiden Aussagen zwei verschiedene Dinge: Die Wirksamkeit (zu einem hohen Prozentsatz) gegenüber Infektion und die Wirksamkeit (zu einem hohen Prozentsatz) gegenüber einem schweren Verlauf. Beides gilt weiterhin. Wenn ich heute schreibe "Meine Tochter heißt Leni." und morgen "Meine Tochter ist blond.", dann heißt sie auch morgen noch Leni. Vieleicht ist die Intention für den letzten Satz (, der ebenfalls gilt): "Lieber gar nicht verstanden werden als missverstanden zu werden."
Noch 2 Beispiele:
Wenn es in einer Werbekampange heißt "Kondome schützen." meint das nicht, dass Kondome eine HIV-Übertragung zu 100% verhindern.
Bestimmt gibt es auch viele, die meinen, dass die Pille zu 100% eine Schwangerschaft verhüte. Der Pearl-Index erklärt jedoch, dass der Schutz vergleichsweise sehr gut ist, aber ebenfalls nicht 100%ig.
Kann sein, dass auch manche Politiker diesem Missverständnis aufgesessen sind und dann gedacht haben: "Wir lassen das jetzt durchlaufen. Wer jetzt nicht geimpft ist, hat selbst Schuld. Und Kinder haben ja in den "allermeisten Fällen" einen milden Verlauf ..."
Aber Du hast natürlich recht, dass das Auswechseln der Botschaften kommunikativ ungeschickt ist.
darf ich fragen mit was du dich impfen hast lassen?