Paprika- & Chili-Zöglinge 2022

  • Vor Allem kann es ab einer gewissen Schärfe (höchste Stufen) tatsächlich gefährliche Reaktionen geben, wenn man sich da nicht entsprechend langsam rantastet...
    Ich war früher einiges gewöhnt, aber ab Schärfe 8/9 fand ich es nicht mehr lustig.
    Das ist ja nicht, wie wenn man nur ein bisschen viel Pfeffer verwendet hätte... das kann zu richtigen "Verbrennungen" und schweren Kreislaufreaktionen führen.
     
  • Ich wage es und werde diese Saison Chili-Bauer. Mein Stiefsohn liebt eine gewisse Schärfe und so haben wir mal spasseshalber die angeblich schärfsten Chili der Welt als Samen bestellt. Die werde ich um Weihnachten herum säen und hoffentlich dann im Sommer ernten können. Mal schauen, ob es ihm dann scharf genug ist. :ROFLMAO:
    Ich empfehle dann auch schon bei der Ernte Handschuhe zu tragen!
    Und beim Verarbeiten/Dörren gut lüften.
    Gegen Verbrennungen auf den Händen hilft Finistil.
    Aber mich würde interessieren, welche Sorte Ihr anbaut.
    Mir reicht das, was bei mir gewachsen ist. Da da auch eine Zufallskreuzung mit einer Chili in Schärfe 8 dabei ist, sind durchaus auch noch scharfe Exemplare hier zu finden.
     
  • Das ist nicht lustig, menno. Von an die 200 Sorten ein „paar“ auszusuchen ist schwer. Aber irgendwann weiß man, was man möchte. Ich arbeite darauf hin. Dieses Jahr hatte ich schon 50 Paprika-/Chilipflanzen weniger.
     
  • Ich plane die Aussaat meiner pubescens in der 2. Novemberhaelfte und die der chinensen im Dezember spätestens vor Weihnachten.
    Da ich das Capsamania Wanderpaket aus hot-pain zwischen Frühjahr und dessen Start im Oktober hatte sollte es am Saatgut nicht scheitern.
     
    Danke dass ihr mich darauf hinweist. Mir ist auch klar, dass man ab einem gewissen Schärfegrad nicht einfach so etwas auf die Zunge legt oder das Essen damit würzt.

    Wir werden uns ganz vorsichtig daran heran tasten.

    Die Sorte weiss ich momentan nicht, muss zuhause nachschauen, bin noch auf der Arbeit.
     
    @Wasserlinse , meine indische Kollegin empfahl zum Neutralisieren immer Joghurt. Capsaicin ist schließlich fettlöslich. Es will wohl niemand einen Löffel Öl trinken - aber Joghurt (oder auch ein schönes Sahneeis) sollten ein gutes Gegenmittel bilden, wenn es doch zu scharf war.

    Hände bei Kontakt natürlich erst mit Fettcreme einreiben und dann gründlich mit viel Seife abspühlen, dann sollte die Gefahr auch vorbei sein. Aber den Hinweis auf Handschuhe würde ich an deiner Stelle schon ernst nehmen.
     
    Ja, diese Super-Hots sind schon kriminell - wofür man eigentlich nen Waffenschein braucht, sollte man meinen.

    Während bei Tomaten die Unmengen an Sorten im Allgemeinen alle einer einzigen Art (Solanum lycopersicum) angehören, sind es bei Chilis verschiedene Arten, welche die verschiedenen Sorten angehören. Die bedeutendsten Arten sind Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum pubescens.

    Sämtliche Gemüsepaprika Sorten und, ich will mal behaupten, die meisten Chili-Sorten gehören der Art Capsicum annuum an. Während die Super-Hots (Weltrekordhalter) eigentlich alle aus der Art Capsicum chinense stammen.

    Und genau das ist der Punkt, weshalb ich persönlich die super-scharfen Sorten sehr gerne anbaue. Gewöhnt bin ich die Schärfe nicht mehr (mich haut schon eine durchschnittlich, scharfe Capsicum annuum Sorte um). Aber vom Habitus und allen Merkmalen drum-herum gefallen mir Capsicum chinense Pflanzen einfach am Besten.

    Bissl schwer zu erklären, aber sicher versteht mich der ein oder andere. Gerade in einem Gartenforum. Ähnlich geht es mir mit Cannabis-Pflanzen. Bin ich totaler Fan von. Obwohl ich die Pflanzen weder anbaue, noch das Zeug rauche. Und genauso geht es mir mit dem Schwarzen Nachtschatten. Landläufig gerne als Unkraut bezeichnet und die Beeren sollte man besser nicht essen. Entdecke ich jedoch einem im Garten wird der nicht ausgerissen und darf wachsen.

    Bei Capsicum chinense gibt es für mich persönlich noch einen zweiten Nebeneffekt: Während bei mir Tomaten, "normale" Paprika und Chilis und das meiste andere Vorzucht-Zeuchs echt nicht vor Mitte März unter die Erde darf (weil das bei mir echt schnell wächst), sind Capsicum chinense Pflanzen etwas langsamer unterwegs und haben eine längere Zeitspanne zwischen Aussaat und Ernte. Sie sind daher neben Andenbeeren oder Birnenmelonen eine der wenigen Sachen, welche schon im Januar/Februar unter die Erde dürfen. Und mir hilft das durch die dunkle Jahreszeit zu kommen, wenn ich schon im Januar oder Februar was zum hätscheln hab.

    Im Übrigen: Es gibt auch sehr milde Sorten aus der Gruppe der chinensen. Dieses Jahr habe ich z.B. die Sorte Frontera Sweet. Sieht aus wie 'ne gelbe Habanero. Hat aber eine sehr dezente, kaum wahrnehmbare Schärfe, dafür aber ein fruchtiges Aroma. Vielleicht mach ich die ja auch nächstes Jahr wieder...

    Aber wiegesagt, mit den super-scharfen Sorten muss man sehr vorsichtig sein. Der Mieter unter mir hat sich in einem kurzen Moment der Gedankenlosigkeit sein Auge gerieben, nachdem er ne Chili aus meinem Gewächshaus verarbeitet hat. Er hatte tagelang ein blaues Auge, als hätte er sich geprügelt. Und ich musste dieses Jahr wieder mal feststellen, dass die einfachen, dünnen Einweg-Handschuhe nicht geeignet sind, um solche Chilis zu verarbeiten. Die Schärfe geht durch die Handschuhe durch, und die Schärfe geht auch unter die Haut. Da hilft alles Händewaschen, egal mit was nichts mehr. Meine Finger waren blau, haben unerträglich geschmerzt und auch 3 Tage danach war das noch spürbar, wenn auch nicht mehr so extrem.

    Ansonsten kann ich die Empfehlung geben, mit den Handschuhen nichts anzufassen. Obwohl ich mich dran halte, ist es mir dieses Jahr 2 Mal passiert, dass ich unter Schmerzen meine Augen mit Wasser spülen musste. Tage nach der Chili-Verarbeitung, irgendwo hingelangt, wo aus unerklärlichen Gründen Capsaicin (Schärfe) gehaftet hat. Anschließend die Augen gerieben und zack, gehts los mit den brennenden Augen...

    Mit dem Dörren (bzw. mit meinem Dörrer) habe ich dagegen überhaupt keine Probleme. Da geht nix in die Luft über. Lüften tue ich trotzdem, weil die feuchte Luft durchs Dörren ja irgendwo hin muss.

    Grüßle, Michi
     
  • Mir hat mal ne Freundin bei der Cayenne-Verarbeitung geholfen. Knapp 1 kg Früchte entkernen und kleingeschnitten mit Einweg-Handschuhen an. Anschließend hatte sie blaue Fingerkuppen und wir sind zum Notarzt gefahren. Der Arzt hat Fenistil raufgetan und auch mitgegeben.
    Ich ziehe zwei Handschuhe übereinander, wenn ich größere Mengen entkerne. Aber das hält auch nicht lange.
    Mein Zahnarzt hat mir auch ein paar dickere Handschuhe geschenkt, als ich gefragt habe, wo er seine kauft.
    Ich versuche möglichst wenig von den Früchten anzufassen. Aber meist verarbeitet man ja nur einzelne Früchte. Man kann sie auch im Ganzen einfrieren und im gefrorenen Zustand entkernen.
    Die Chinensen schmecken mir irgendwie nicht sonderlich. Manabi Sweet fand ich ganz lecker.
    Rocotos finde ich furchtbar scharf durch die unterschiedliche Capsaicin-Arten.
    Eigentlich mag ich Chilis, die die Süße und das Aroma von Paprika haben, am liebsten. Und eigentlich mag ich auch keine kleinfruchtigen Chilis, an denen man stundenlang rumpuhlen muss, um sie zu entkernen.
    Aber irgendwie kommen solche trotzdem immer wieder in meinen Garten. :wunderlich:
     
  • @Sunfreak
    @Tubi
    Das habt ihr Beide schön geschrieben.
    Sollte eine Standard-Warnung für all Diejenigen sein, welche sich mal an Hots und Superhots wagen.

    ...des hohen Capsaicin-Gehalts der Hots und Superhots wegen dörre ich diese Sorten nur noch halbiert. Mein Apotheker hat mir empfohlen darauf zu achten dass die Handschuhe aus Nitril sind. Da ginge die Schärfe nicht so durch. Und ich muss ihm recht geben.
     
    Das mit den Nitril-Handschuhen, meine ich, hat auch Tubi empfohlen. Hab da mal im Supermarkt danach geguckt, aber keine gefunden. Jetzt verwende ich so gelbe Handschuhe, so für etwa 60 Cent. Die sind dick genug (zumindest bei mir). Aber ein wenig geht auch da durch, das merkt man nach dem Abnehmen der Handschuhe, wenn man den Finger zur Zungenspitze führt. Von daher mache ich das so: Handschuhe runter, dann die Finger gründlich mit Öl einreiben, insbesondere um die Fingerkuppen. Danach die Hände mehrfach mit Seife auswaschen. Dann ist gut.

    Irgendwie schwitzen meine Hände mit diesen gelben Handschuhen auch garnicht, evtl. wegen dem weißen Pulver in den Handschuhen, was den Schweiß aufsaugt. Das ist jedenfalls gut. Denn das ist das Problem, weshalb es dem Capsaicin gelingt unter die Haut zu kommen: Die Hände schwitzen, die Haut wird runzlig, und dann kann das Capsaicin in die Haut eindringen...

    Fenistil hab ich nach meinem blaue-Finger Chili-Unfall nun auch in der Hausapotheke. Aber bisher zum Glück nicht anwenden müssen...

    Grüßle, Michi
     
    @Sunfreak
    Nitril-Handschuhe gibt es in der Apotheke.
    Hab ich auch noch nie im Handel gesehen da diese teurer sind als die Dinger aus Latex.
    Kaufe ich bei meinem Apotheker meies Vertrauens be welchem ich auch zuverlässig mein Kaliumnitrat zum Einweichen meiner Chilisamen erhalte. Der weiss was ich damit mache.....
     
    Ich nehme mir vor, es morgen nochmal mit dem Milchsauerem Einlegen der Chili zu versuchen. Geräucherte habe ich eigentlich genug. So oder so, um das Puhlen komme ich nicht herum.
     
    Darf ich fragen was Du für welche Grösse und Packungsgrösse bezahlst?
    Ich habe keine gekauft, da ich inzwischen welche bestellt habe. Aber dort hatten 60 Stück 5,99 € gekostet. Ich hatte sie schon in der Hand. Aber die haben ja auch nur eine gewisse Haltbarkeit. Deshalb habe ich sie wieder hingestellt, obwohl sie Lila waren :lachend:
    Meine Größe ist M.
     
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