Pyromellas Balkonurwald

12g Salz auf 100g Gemüse geht ja, ich hatte immer gedacht, dass da viel mehr Salz dran müsste zum Konservieren, und habe mich deshalb dann nicht weiter mit beschäftigt.

Genauso geht's mir auch, Pyro, und ich hab jetzt auch - glaube ich - rausgefunden, warum ich das so falsch im Kopf habe: man kann Gemüse/Kräuter mit Salz konservieren oder man kann Salz mit Gemüsen/Kräutern aromatisieren.

Das wurde mir erst deutlich unterscheidbar, als ich vor ein paar Tagen in einer Gartenzeitung eine Anleitung für die Konservierung des Basilikumaromas für den Winter las: der Vorschlag war 'Basilikumsalz' zu machen, und da kamen nur eine Handvoll Basilikumblätter auf 200 g Salz oder so ...

(Die Mengenangaben stimmen jetzt nicht genau, ich hab sie grad auswendig zitiert, um die Dimensionen klarzumachen. Wenn du es genauer wissen möchtest, geh ich nochmal die Zeitschriften durch.)
 
  • Inzwischen ist es schon September geworden, und besonders die chinesischen Coctailtomaten sind keine Kandidaten mehr für einen Schönheitspreis.
    Heute habe ich mal alle komplett vertrockneten Blätter abgemacht, neu getriebene Geiztriebe hochgebunden (ich geize jetzt nicht mehr aus, alles was jetzt nachtreibt, ist willkommen) und natürlich habe ich auch wieder die schwarzäugige Susanne aus der roten chinesischen Coctailtomate herausoperiert.
    Die Malachitschatulle sieht als Pflanze noch viel besser aus und hat auch noch viele grüne Früchte dran.
    Bei den Coctailtomaten habe ich heute alle Früchte geerntet. Sie fingen an zu platzen. Etwa 700g habe ich geerntet und die geplatzte Hälfte ist nun in einem Ratatouile gelandet.
    Grüne Coctailtomaten habe ich nicht mehr an den Pflanzen, aber jetzt fangen sie beide noch einmal an zu blühen. Mal sehen, ob das Novembertomaten gibt.
    Die Snackpaprikas produzieren ganz unauffällig immer mal wieder ein paar Früchte, und auch von den Ananaskirschen kann ich regelmäßig ernten. Die Blätter sehen aber aus, als sei irgendwas Saugendes dran. Aber so lange die Ananaskirschen noch leben und Früchte abwerfen, so lange dürfen sie bleiben.

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  • Das freut mich im doppelten Sinn.
    Ich habe schon wieder zwei, so langsam reicht es.
     
    Wenn Zucchini erst einmal tragen, dann wird das schnell reichlich. Wir hatten in meinen Kindertagen ein paar Jahre am Stück die Überdosis. Wie viele Pflanzen hast du eigendlich?
     
    Das kann für eine Person leicht zuviel sein. Andererseits, wenn man nur eine Pflanze setzt und der stößt dann etwas zu (Schnecken/ Hagelschlag/ neugierige Wildschweine/sonst irgendwas, das man nicht braucht), dann hat man direkt gar keine Zucchine, was ja auch doof ist. Außerdem sehen zwei Farben natürlich hübscher aus.

    Wir hatten mal runde Zucchini- die waren toll zum Füllen.
     
  • Ich habe auch schon wieder eine große Zuchini von einem meiner Jungs bekommen. Jeder hat 2 Sorten = viererlei Sorten, grün , gelb, rund und hellgrün/dunkelgrün. Spricht man bei letzteren von panaschierte? Habe ja jetzt noch genug Rezepte zum Ausprobieren.
     
  • Ich hatte keine gefunden, sonst hätte ich eine gekauft.
    Die grüne wollte erst nicht.
    Drei gelbe hab ich schon eingefroren.
     
    Pyromella, Deine Ernte sieht gut aus.

    Klar können es zu viel Zucchini werden und Platz im Gefrierschrank ist oft auch nicht genug.
    Aber fertig geschmort kann man die gut einwecken.
     
    Ich habe bei Zucchini immer Probleme mit Mehltau, wie sieht es bei euren aus?

    Wenn man alles schon klein schneidet klebt da auch nichts zusammen und das Salz macht das haltbar. Damit nichts schimmelt soll das fest ins Glas gedrückt werden.
    Das Salz zieht ja die Feuchtigkeit raus aber dann klebt das doch zusammen oder? Bzw. wird knochenhart in dem Glas, könnte vielleicht auch Schimmeln.
    Ich kenne das wirklich nur mit getrockneten Kräutern so ein Kräutersalz herzustellen, klar frisch wäre besser aber da kenne ich ebend nur die Variante mit Öl + Salz+ Kräuter, wird dann eher ein Kräuteröl :)
    Deshalb frage ich ja :)
    Ich probier mal eine kleine Menge aus, wenn ihr sagt das geht muss es ja klappen :)
     
    Ich habe euch noch gar keine Bilder von meinem letzten, verlängerten Wochenende gezeigt.
    Mein Vater und ich sind am Freitag nach Bad Kreuznach gefahren und haben uns von dort aus den Disibodenberg angesehen, auf dem die Hl. Hildegard von Bingen gelebt hat.

    Heute findet man nur noch Ruinen des Klosters und eine relativ neue Kapelle. Der Ort hat irgendetwas, dass ich kaum in rationale Worte fassen kann. Es ist, als spürte man, dass der Ort seit mehr als 1000 Jahren für Menschen ein heiliger Ort war.
    Am Freitag Abend waren wir nur kurz auf dem Gelände, denn dann wurde es dämmrig und ein Abendessen mussten wir uns ja auch noch suchen. (Haben wir in Bad Kreuznach auch gefunden, sehr schön, direkt an der Nahe und unter großen Schirmen, so dass wir auch bei ein paar Tropfen draußen sitzen bleiben konnten.)

    Am Samstag haben wir uns dann noch einmal richtig viel Zeit für den Disibodenberg gelassen. Und wir hatten Glück, dass wir relativ früh da waren. So haben wir noch die meditative Stimmung mitbekommen. Außer uns waren natürlich auch andere Menschen da, aber in der Frühe waren diese auch ruhig und hatten maximal eine Isomatte und Zeichenmaterial bei sich. Als ich in der Kapelle ganz allein war, habe ich dort ein Lied zum Morgenlob gesungen. Der kleine Raum hat eine unglaubliche Akustik.

    Als wir gingen, schaute alles so aus, als solle bald ein großes Mittelalterspektakel stattfinden. Leute mit bunter Verkleidung und viel Lärm rückten an, für mich passte das gar nicht zu dem Ort - für meinen Vater auch nicht.

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    Anschließend sind wir der Hl Hildegard weiter gefolgt in ihr eigenes Kloster auf die andere Rheinseite.
    Dort konnte man noch die Klosterkirche besichtigen und hätte Gott weiß was alles an Merkwürdigkeiten im Andenkenladen kaufen können - wir haben es bei einem Päckchen Tee für eine liebe Freundin, die eine große Verehrerin der Hl. Hildegard ist, belassen.

    Der ganze esotherische Schnickschnack, der um die Frau getrieben wird, ist mir arg fremd und so gar nicht meine Welt. Aber mich hat sehr beeindruckt, dass es eine junge Frau in ihrer Zeit, in der normalerweise Mädchen nicht einmal lesen und schreiben lernten, zur Kirchenlehrerin gebracht hat, die mit dem Papst diskutierte und Kaiser Friedrich Barbarossa beraten haben soll. Sie war so einflussreich, dass wir bis heute von ihr wissen, und das können nur sehr wenige ihrer Zeitgenossen von sich sagen.

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