Worüber wundert ihr euch nicht mehr...

  • Ich lebe lieber mit Schmerzen als mit Schmerzmittel.


    Wenn du deshalb aber dann deine Muskeln verkrampfst oder in eine Schonhaltung gehst und nicht so trainierst, wie du es schmerzfrei könntest, dann ist das kontraproduktiv. Ich habe die Schmerzmittel auch nicht gerne genommen, habe im Krankenhaus von der Schmerzmittelpumpe auch heftigstes Erbrechen bekommen, aber gar kein Schmerzmittel zu nehmen, so lang noch Schmerzen da sind beim Heilen, ist nicht die Lösung. Sprich lieber mit deinem behandelnden Arzt, auf was für andere Mittel du ausweichen kannst, wenn du eine Variante nicht verträgst.
     
    Ich trainiere so, als hätte ich keine Schmerzen. Ich habe ein sehr hohes Schmerzlevel.
    Allerdings knicke ich im Knie ein, wenn ich auftrete, nicht weil es weh tut, sondern das kommt von ganz alleine. Da hilft auch kein Schmerzmittel.
    Das neue Hüftgelenkt macht mir keine Schmerzen, von Anfang an nicht.
    Das mit dem Knie habe ich, seit ich dieses Ergometertraining gemacht habe.
     
  • Und hast du in der Reha nichts gesagt, z.B. den betreuenden Physios, daß du glaubst, daß dir das Ergometertraining nicht bekommt? Denn da hätte ja dann irgendeine Lösung gefunden werden müssen.
     
    Tina, ohne dich im Besonderen zu meinen, aber im Allgemeinen biste durchaus mit eingeschlossen:

    Mich wundert's überhaupt nicht, dass Leute, die Medikamente und vor allem Schmerzmittel prinzipiell ablehnen, kein oder wenig Vertrauen zu Medizinern haben und beim Thema Compliance (machen, was der Mediziner rät) überhaupt lieber ihren eigenen Stiefel fahren, bei der Genesung öfter und länger Probleme haben als die, denen klar ist, dass eine Heilung nun mal Zeit braucht und dass der Mediziner zwar tut, was er kann, aber nun mal weder zaubern kann noch Garantien geben noch der Mensch sein kann, der den Patienten wundersamerweise auswendig kennt und genau weiß, was ihm wann hilft.

    Ich hab' in der Familie eine, die nur als Ultima Ratio mal zu Schmerztabletten greift, aber kein Problem damit hat, zusätzlich zu ihrem täglichen Pillencocktail mal eben die rund 1 Jahr alten Grippetabletten auf Verdacht zu schlucken, die ihr ihre Nichte irgendwann mal mitgegeben hat. Wenn sie dann schläft wie ein Baby, haben die ja prima geholfen, und dass sie konträr zu ihren üblichen Medikamenten laufen und, nach einem Blick auf den Beipackzettel und einem Telefonat mit einem Apotheker, sie diese keinesfalls nehmen dürfte, ist ja nebensächlich und wird mit einem überheblichen Lachen abgetan.

    Da könnt ich aus der Haut fahren! :mad:

    Beim Arzt schämt sie sich zuzugeben, dass sie mal wieder erst nach Wochen herkommt und ihr jeweiliges Leiden schon länger hat; was der Arzt genau sagt, kriegt sie vor lauter Aufregung net mit oder versteht es nicht; nachzufragen, traut sie sich nicht, man muss ja Haltung bewahren. Also wird auch da freundlich gelächelt und fleißig genickt, und zuhause ist dann kaum Info da, die wir liebe Verwandtschaft bei ihr abrufen können. Deshalb geht immer jemand von uns mit und spitzt die Öhrchen.

    Nur: Ob und wie genau sie später ihre Medis nimmt, hat keiner von uns in der Hand. Gegen Bevormundung ist man nämlich höchst allergisch, da wird dann auch mal dreist gelogen.
     
  • Meine war ähnlich, aß gewärmte Sachen , die wir niemals anfassen würden und machte , was sie wollte.
    Sie war super und ist richtig alt geworden.
     
    Ach so, fortgeschrittenes Alter also.
    Und nee, Marmande, nur weil man gerade mal 70 oder 80 geworden ist, heißt das noch lange nicht, daß man dem Körper nur das für ihn gutes angetan hat. Ein Können bedeutet nicht Optimum, wenn man dem Material halt viel zumutet, muß man damit REchnung tragen, daß die Kraftreserven, um ein Optimum zu erreichen, eben erschöpft sind.

    Und Billa, was einem mit 60 noch gut getan hat, ist 20 Jahre später eben nicht mehr soooo förderlich....

    Manchmal glaub ich, daß geplagte Patienten eher das böse Gesicht und Unwissenheit des ARztes/der Schwester/des Apothekers oder im Notfall auch der blöde, schwitzende Hausmeister für alle Widrigkeiten einer Krankheit resp. Rekonvaleszenz herbeizerren als die eigene Geduld oder Fähigkeit, mal auf lange Sicht zu forschen und mal selber ein bißchen Breitband-Bildung auf das Hirn schaufeln.
     
    Biila, da musst du schon gut aufpassen, auf die Oma.:pa:
    Ich gehe auch immer ein wenig spät zum Doc, weil ich keine Lust habe noch mehr Zeit bei denen zu verplempern.
    Aber bei den Medis sollte man schon gut auf die Verträglichkeit achten, übrigens gilt das auch bei zusätzlichen pflanzlichen Heilmitteln. Auch diese können Gegenreaktionen auslösen, weil in vielen Medis ebenfalls pflanzliche Bestandteile sind. Das wird sehr gerne übersehen.
    Mich würde auch interessieren wie alte deine Oma ist.
    Meine ist samt ihrer zahlreichen Macken, fettem Essen, etlichen Schlückchen mehr oder weniger edler Tropfen plus zahlreicher Medis stolze 97 Jahre geworden.
    Starrsinnig, aber bis zur letzte Stunde eigenverantwortlich in ihrer Wohnung.
     
    Omma hatte bis fast zum Schluß eine eiserne Gesundheit, die paar üblichen Zipperlein wurden ignoriert. Bei der Gartenarbeit kam man leicht auf andere Gedanken. Gegen den Tumor konnte am Ende niemand was ausrichten. Auch das hat sie mit großer Geduld und Würde bis um Ende ertragen. Coole Frau.
     
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