AW: Welche Obstbäume soll ich pflanzen?? Empfehlungen??
Hallo,
ich bin nun seit kurzem stolzer Besitzer eines Gartens und möchte Obstbäume pflanzen. Zuerst sei gesagt, dass ich keine Ahnung habe und mich deshalb vertrauensvoll an Euch wende
ich würde gern eine Süßkirsche, einen Pflaumenbaum und einen Birnenbaum pflanzen. Habe an Halbstamm gedacht und die Früchte sollten allesamt schön süß, saftig und ertragsreich sein. Ich frage hier weil es soviele unterschiedliche Sorten gibt und bei vielen Ähnliches steht. Vielleicht könnt ihr mir Sorten empfehlen und bitte auch warum. Schönen Dank schonmal.
Viele Grüße aus Thüringen
Immer wieder eine interessante Frage, vor der ich derzeit mit aktuell 20 Obstbumen auch stehe.
Birne: Prüfe zunächst ob es in der nahen Nachbarschaft Wacholder gibt. Wacholder ist Überträger des Birnengitterrostes. Es gibt zwar teilweise resistente Sorten, aber besser ist es in diesem Fall sich für einen anderen Baum zu entscheiden.
Zur Sorte erkundige dich mal über die Apfelbirne (Nashi). Wie der Name Nashi klingt, soll diese zum vernaschen gut schmecken. Meine sind noch zu jung um eine eigene Meinung zu haben.
Apfel: Du hast den tradionellste Baumsorte nicht genannt, aber zur Vollständigkeit. Äpfel sind fast zu jeder Jahreszeit bezahlbar (auch als hochwertiger Bioapfel). Wer daher nur begrenzten Platz hat sollte es sich überlegen ob er einen Apfelbaum pflanzt. Natürlich sind eigene Äpfel besser als die meisten im Handel, aber das gilt für alles Obst und daher eher auf eine andere Obstsorte nehmen.
Winteräpfel sind hingegen am leichtesten zu lagern, um auch im Winter vom Garten zu profitieren. Daher ein klares Plaus für den Winterapfel.
Pfirsich/Aprikose: Je nach Region und Lage höchst problematisch. Selbst in unserem Sonnenhang ist der Pfirsich nicht einfach zur Erntereife zu bringen. Aber dennoch besser als noch exotischere Baumsorten.
Kirsche: Ein absoluter Muss (aus meiner Sicht) in jedem Garten. Von meinen 20 Obstbäumen sind 7 Kirschbäume.
Frage bleibt, ob Süß- oder Sauerkirsche. Die Süßkirsche besticht im Frischeverzehr. ZUm Kochen, Backen und Einlegen würde ich der Sauerkirsche den Vorzug geben. Wichtig ist, dass du einen Befruchter in der Nähe (1 km Radius) stehen hast, wobei dies bei Kirschen in der Regel fast überall in DE der Fall ist.
Auch bei anderen Obstsorten wird oft ein Befruchter gefordert.
Pflaume oder Zwetschge? : Pflaumen sind wesentlich saftiger als Zwetschgen und sind daher in der verarbeitung als Kuchen etc höcht problematisch bis untauglich. Im Frischeverzehr jedoch unter umständen besser, wobei ich selbst dabei eher der Zwetschge den Vorzug geben, da ich Pflaumen oft als zu wässerig empfinde (ich kenne allerdings auch nur die Supermarkt Pflaume
)
Zwetschgen sind relativ pflegeleicht und kommen meines Wissens auch mit nicht ganz so sonnigen Standorten zurecht. Auch hier ist häufig ein Befruchter gefordert und auch meist kein Problem.
Ich habe die Jojo und einen selbstveredelten.
Mirabelle: Kann ich nicht viel zu sagen, meine ist noch zu jung. In meiner Heimatstadt gab es jedoch viele Mirabellen bei einer Höhenlage von 600 m. Daher gehe ich davon aus, dass diese recht unproblematisch ist.
Indianerbanane asimina triloba schmeckt angeblich etwas nach Banane, nach Pfirsich etc. Die IB stammt aus Nordamerika und kommt natürlich bis fast nach Kanada hinaus vor. Sie sollte daher unproblematisch sein.
Allerdings braucht diese bis auf eine evt 2 Sorten zwingend einen Befruchter, den man hierzulande selber pflanzen muss. Am besten soll es sein, wenn man gleich 3 Bäume pflanzt. Winterfest bis -20 Grad.
Die Früchte sollen sehr schmackhaft sein. Ich kam bereits in den Genuss von IB Früchten war sehr süß, sehr saftig, schmackhaft aber leider überreif, sodass ich nicht sicher den Gescmack einstufen kann.
Ich kam letzlich zur Überzeugung mich dagegen zu entscheiden.
Die Bäume bleiben klein und meiner Meinung nach bringen diese vergleichsweise wenig Ertrtag, obwohl ich dies nicht sicher belegen kann.
Die Blüten sind überragend schön, sollen jedoch leicht bis mittelmäßig stinken.
Anzucht dauert extrem lange und die Bäume sind (je nach Alter) extrem teuer.
Kiwi: Die Kiwi (chin. Stachelbeere) gehört natürlich zu den Beeren, wird bei uns aber meist obstähnlich verwendet. Ich habe 4 Kiwistöcke. Die Lage sollte sehr sonnig und mild sein + Winterschutz. Dennoch neigt diese leicht zum Erfrieren.
Meine 3 alten Kiwis (3 Jahre) hatten noch keine Früchte. Meine 4. neue habe ich bereits mit Blüten gekauft und diese hatte auch einige MINI Mini Miniatur Früchte (1cm lang). Der Geschmack war wenig überzeugend. Sorte fällt mir nicht ein, wenn du den Namen nennst kann ich Dir sagen ob es diese ist.
Allerdings habe ich schon sehr alte Kiwistöcke in Deutschland gesehen mit sehr hohem Ertrag.
Wie du sicher weist, ist Kiwi eine Rankpflanze und benötigt dafür ein Gerüst.
Feige: Ujnser Nachbar hat 2 sehr ertragreiche Feigenbäume. Die zweimal im Jahr tragen. Es ist demnach auch in sehr sonnigen milden Lagen möglich.
Extremer Winterschutz ist jedoch erforderlich.
Sehr gut geeignet um z.B. als kleiner Baum im Haus zu überwintern und auf dem Balkon im Sommer zu stehen.