Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

Guten Morgen Parzival!


Vielen Dank für den unverzüglichen Nachweis der doch sinnvollen Funktionsweise des Strahlrohrregners. Genau wie auf dem Bild 1 hatte das bei mir ausgesehen, passenderweise damals in gewisser Nähe des Jet d'Eau in Genf, nur eben viel kleiner. Dass das "Gasventil", das sicher speziell konstruiert wurde, diese erfreuliche Abweichung (Bild 2) vom senkrechten Strahl herbeiführt, scheint ein ähnlicher Effekt zu sein, wie wenn man einen Schlauch so verdreht, dass am Ende ein trichterförmiger Strahl austritt. Meinen unlängst vorgestellten Geräten (in zartem grün beschichtete Kleinregner von Brill, der Kugelregner L'Eternel und auch meine beiden KYM (in Orange) sowie der kleine Abner) liegt dieses Prinzip zugrunde.


Zu Rachlinger: RESPEKT! Ich will nicht so weit gehen, zu Kniefall und Gewandkuss aufzurufen... Aber viel fehlt nicht! Wo diese Schätze immer wieder herkommen. Kaum etwas ist so vergänglich wie Kataloge, und auf diese Weise kann so mancher Kreis geschlossen werden.
 
  • Danke für die Blumen. Wäre aber nicht notwendig, ist doch selbstverständlich.
    Passe zu Euch, bin nicht vom Sammlervirus "Ich hab was, aber ich zeig es Dir nicht" befallen.
     
    So, nach meinem letzten Beitrag bin ich, beim frostschadenvorbeugenden Wegräumen der Bewässerungsutensilien auf das zuvor erwähnte Bestandteil der Fontäne gestossen, die aus Strahlrohr und einen auf ca. 2 Meter verlängerten Abner-Fuss gebaut und lange an den Gestaden des Genfer Sees versenkt war. Nun tut sie mit einer GEKA-Verschraubung gute Dienste bei der Reinigung des Gehsteiges von diversen verkrusteten Substanzen. Bei unserem Wasserdruck (5 bar) wirkt sie fast wie ein Hochdruckreiniger. Das Gewinde ist übrigens 3/4 Zoll. Ich habe auch ein ähnliches Modell in 1/2 Zoll in Gebrauch, da allerdings stilgerecht mit Originalnippel.


    Bevor ich's vergesse: Es gibt auch Giesskannen...
     

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  • Lieber Headgardener

    Das kleine Wiener Jet d'Eau könnte, so scheint es mir angesichts der „Indizien“, mehrheitlich aus westfälischen Komponenten bestanden haben.

    KYM Schlauchsprize.JPG

    Die gezeigte Schlauchspritze wurde von Kyssing&Möllmann (Iserlohn) in den 20er Jahren mit einigem Zubehör als Gartenspritze angeboten. Irgendwo hatte ich doch auch gelesen, dass es eine Werksvertretung in Wien gab. Das würde die Präsenz von KYM Komponenten in Deinem Garten noch klarer erscheinen lassen.

    Die von mir gern als uralt präsentierten Patenstrahlrohre müssen, wie näheres Hinsehen ergab, gar nicht uralt sein. Noch in den 50er Jahren waren diese Schlauchspritzen, wie ein Blick in die Kataloge von Kyssing&Möllmann zeigt, durchaus Stand der Technik.

    KYM KATALOG 50er Jahre.JPGKYM KATALOG 50er Jahre Seite 1.JPGKYM KATALOG 50er Jahre Seite 19.JPG

    Übrigens ist das Stadtarchiv Iserlohn in Sachen Kataloge KYM erstklassig sortiert. Der Initiative des damaligen Stadtarchivars verdanken wir die Rettung aller Kataloge seit den 20er Jahren.
     
  • Wenn die wirklichen Sensationen ausbleiben, muss man eben die kleinen Funde ins richtige Licht rücken.

    Ein Rasensprenger aus DDR Produktion erfreut sich auch nach 25 Jahren ungebrochener Beliebtheit. Bei näherem Hinsehen auch nicht ganz grundlos, denn er ist unverwüstlich und die Wasserverteilung ist wirklich wunderbar. Wenn man also dieses Regners gewahr wird…

    FGL-Rasensprenger-0.jpg

    denkt man sofort an dieses Modell und die nicht unerheblichen Schwierigkeiten, die die Suche nach einem geeigneten Stativ und dessen Aufstellung mit sich brachte.

    FGL-Rasensprenger-1.jpg

    Aber, und das ist die winzige Sensation – es gab ihn auch mit einem ½“ Gewindeanschluss.

    FGL Rasensprenger 3.jpg

    Dieses Modell stellte den Kleingärtner bei der Aufstellung vor nicht minder große Probleme und nur wer über die entsprechenden Kontakte zu Handwerk oder Industrie verfügte, konnte sich - ein bisschen Kreativität vorausgesetzt, mit so einem DIY Stativ behelfen.

    FGL-Rasensprenger-mit-Stativ.jpg

    Es scheint daher verständlich, dass der Rasensprenger später mit einem Schlauchanschluss und einer konischen Hülse auf den Markt kam.

    Der Hersteller war das dem VEB Spezialfahrzeugwerk Berlin angeschlossene Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde. Offenbar ist die Prägung im Deckel nicht die Typenbezeichnung des Regners, sondern vielmehr ein Hinweis auf den Hersteller, denn auch andere Erzeugnisse aus Luckenwalde zeigen diesen Schriftzug.

    Offen bleibt bis jetzt, auf welches Modell dieser Regner zurück zu führen ist. Der Siedler- (Posting 291) oder der Gartenfreund (Posting 16)?
    Konstruktiv sind diese Regner alle sehr ähnlich.

    Siedlerfreund.jpg

    Besonderer Dank gilt natürlich der Meißner Gartenfreundin, die diesen Regner fand und ihn somit als illustreres Fundstück vor dem Schrott bewahrt hat.
     
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    Augenscheinlich trennen sich die Besitzer alter Rasensprenger lieber im Herbst/Winter von ihren „Schätzen“. Diesmal wurde ein Schuppen in oder um Kiel aufgeräumt und ein Modell REX I des ehemaligen Armaturenherstellers Kissing & Möllman (KyM) stand urplötzlich zur Disposition.

    REX I.jpg

    Da inzwischen offenbar das Interesse an alten Rasensprengern breitere Kreise gezogen hat, ist nur dem schnell entschlossenen Sprengerfreund Find- und Sammelerfolg beschieden.

    Beachtlich ist der Erhaltungszustand der KyM Regner dieser Jahre. Auch wenn die Vernickelung des Aufsatzes nicht mehr den Auslieferungszustand hat, so ist doch das „Zwischenrohr“ mit Kunststoffummantelung und der „Eisenfuß“ in erfreulich gutem Zustand.

    KYM KATALOG 1961.jpgKYM Katalog -1961 REX I.jpg

    Mit einem Listenpreis von DM 24,50 war dieser REX I Kat Nr. 4407 kein ausgesprochenes Schnäppchen.

    1966 haben die Ingenieure der Stiftung Warentest einem vergleichbaren KyM Regner auf den Zahn gefühlt.
    Das Sprühbild hat nicht überzeugt und auch andere Parameter ließen diesen REX nicht zu den Besten gehören.

    REX I Stiftung Warentest 1966.jpg

    Sei‘s drum… er ist ein wunderbares Zeugnis aus der vielfältigen Palette des Sortiments KyM.

    Ergänzung: Wie ich gerade sehe, ist mein neuer KyM gar keine "nie gesehene" Sensation. Der guten Ordnung sei erwähnt: Ein in den Düsen etwas abweichendes Modell steht offenbar auch im Schuppen in Heiligenstedtenerkamp und wurde von Sprengerfreak bereits in Posting 5 im Jahr 2012 (sogar und auch in Aktion) gezeigt.
     
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  • Ein Gutbrod ?

    In der kollektiven Erinnerung steht dieser Name eher für Landmaschinen und Kleintraktoren.

    Den Motorradaffinen unter uns, könnte die legendäre Marke Standard sofort gegenwärtig sein…

    Aber ein Rasensprenger? Noch dazu im einst so hippen Kunststoff-Styling der späten 60er?

    Gutbrot Rasensprenger.jpg

    Technisch steht dieser Gutbrod wohl eher für bewährte Tradition der dreiarmigen Kreisregner, wie sie in diversen Metallausführungen verschiedenster Hersteller in Millionen Gärten diesseits und jenseits des Atlantiks Dienst taten.

    Innovativ sind die Einstellmöglichkeiten. Das Düsenende kann gedreht werden. Durch die Neigung der fünf Düsenlöcher kann der Beregnungsradius in beschränktem Maße beeinflusst werden.

    Gutbrod Regner.jpg

    Bemerkenswert, so finde ich jedenfalls, ist der Einfluß des Alltagsdesigns dieser Jahre auf so banale Dinge, wie „Rasensprenger“

    Hat er doch die Anmutung einer originalen „Enterprise Requisite“ für die Bewässerung ferner Galaxien.

    Zum Stöbern in ganz ähnlicher Angelegenheit…

    der spacige „BRILL“ aus Posting 66
    oder der nicht minder außerirdische KyM
     
    Glückwunsch zu den Neuzugängen!


    Die "Enterprise-Requisite" von Gutbrod hat mich sofort an meinen Plattenspieler aus den 70er Jahren erinnert, der war allerdings Orange, aber diese Farbkombi, ganz typisch, und die Form!!!.


    Die "freundlichen" DDR-Regner tauchen zuletzt in der Handelsbucht überraschend häufig auf, daher nun einmal ein Teil, das noch gar nicht vorgekommen ist. Die französische Antwort auf Horst-/Herzerl- oder Schmetterlingsregner. Voilà:
     

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    Hallo Zusammen!


    Ein Neuzugang hat sich heute in Wien eingestellt: Ein zweiter ÉTERNEL aus Frankreich, der allerdings im Gegensatz zu seinem "Gefährten" nur einen Stöpsel aufweist und auch keine Verschraubung für die sichere Aufbewahrung eines zweiten. Der Schlitten ist allerdings fast identisch. Eine leichte Beule der Kupferkugel gibt Ihm einen unverkennbaren Touch.


    Übrigens ist der vorgestellte INUSABLE nicht Teil meiner kleinen Sammlung geworden, da es der Besitzer abgelehnt hat, ins Ausland zu versenden. :(
     

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  • Kleine Zufälle und große Überraschungen

    Wie gelingt es mir jetzt, die technikaffinen Freunde alter Rasensprenger und die offenbar zahlreichen „Spökenkieker“, die in diesem Thread gelegentlich vorbei schauen, gleichsam mit dieser (sicher nicht für jeden Leser gleichgroßen) Überraschung gut zu unterhalten?

    GASCH1.jpg

    Die Ausgangslage bildet der Glücksfund eines „Regenapparates“, dessen Firmenschild auf einen Apparatebau in Pirna hinweist

    Eine kleine Sensation
    oder


    Der erste großartige Zufall führte im Pirnaer Stadtarchiv zu einem Hinweis in der Gewerbeakte, dass Karl Gasch 1947 beauftragt wird, 250 Beriesler für die Landwirtschaft herzustellen
    Hintergründe zum Gasch!


    Offen blieb jedoch die Frage, wer die Entwicklungsarbeit für diesen wunderbaren Regner leistete.

    Vor ein paar Tagen schrieb mir Kannenfreund Rachlinger, ob ich denn mit seinem jüngsten Prospektfund etwas anfangen könnte.

    Gartenbauaustellung Dresden 1926.jpgInserat Siemens Schuckert Regenanlagen.jpg

    Gern gebe ich zu, dass hier erst mit Rachlingers unerschöpflichen Prospektfundus die richtig großen Sprünge in der Erkundung der Rasensprengergeschichte gemacht werden konnten. Im konkreten Fall: Ein klares „Ja, und ob - meinen Dank für die tatkräftige Unterstützung!“

    Wie die Offerte deutlich zeigt, ist der vermeintliche „GASCH“ also eher ein Siemens Schuckert Regner, der nur von Karl Gasch „assambled“ wurde. Wie auch immer er zu den Materialien und Konstruktionsunterlagen gekommen sein mag.

    Jetzt gab es ein Stichwort, nach dem das Netz durchforstet werden konnte: Regenanlagen von Siemens Schuckert! Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass Siemens in der gewerblichen Bewässerungswelt schon vor diesem Hinweis einen festen Platz in meiner Erinnerung hatte. Die Siemens Schuckert Regenkanone (ein nettes Thema für weitere Winterabende) oder der Michaelis Propeller Regner (bereits in Posting 295 erwähnt) sind Stichworte, die ich vor Jahren niemals im Portfolio des Elektro-Konzerns vermutet hätte.

    Kurz um: Neben einem Hinweis zum Siemens Schuckert „Viereckregner“, den ich in einer digitalisierten „Gartenwelt-Ausgabe“ aus den 20er Jahren fand, hatte das Berliner Museum der Dinge folgenden Prospekt im Archivbestand:

    Siemens Schuckert Regenanlagen.jpg

    Wer es geschafft hat, einen Teil der 310 Postings dieses Threads zu lesen, kann sich zweifelsfrei damit brüsten, einen ganz passablen Überblick über die in unserer Heimat viel und gern gekauften Regner des 20. Jahrhunderts zu haben. Derjenige wird möglicher Weise auf den ersten Blick einen Kreis- oder Drehstrahlregner von einem Rechteckregner unterscheiden können… das jedenfalls, glaubte ich von mir bis gestern…

    Dieser Siemens Schuckert Regner ist ein Rechteckregner!

    Tja lieber Sprengerfreak, wir müssen uns als jeweils glückliche Besitzer dieses Regners wohl oder übel eingestehen, dass wir das nicht so richtig überprüft haben. Das ist die eigentliche Sensation.

    Das Siemens Produktmanagement beschreibt die Funktion so:

    Bild-4.jpg

    Der austretende Wasserstrahl beschreibt also einen Kreis und würde eine Kreisfläche bewässern.
    Damit aber bei kreisförmig umlaufender Düse ein Viereck beregnet wird, ist folgende Anordnung getroffen (Bild 4): Das Aufsatzstück 3 trägt eine einem Viereck ähnliche Kurvenscheibe 5. Auf dieser gleitet, sobald sich das Gehäuse dreht, ein im Gehäuse drehbar gelagerter Hebel 7. Dieser Hebel 7 beschreibt an seinem Berührungspunkte e mit der Schneckenwelle 11 eine Auf- und Abwärtsbewegung, die sich auch auf das Flügelrad 6 überträgt. Das Flügelrad 6 hat konische Form, so daß es bei seiner Höchststellung von dem aus der Düse austretenden Wasserstrahl nur wenig getroffen wird, der dabei fast seine größte Reichweite hat. Diese Stellung entspricht der Ecke B des zu beregnenden Vierecks.
    Bei der Abwärtsbewegung tritt langsam der sich am FIügelrad 6 befindliche Ring 26 in den Wasserstrahl und zerteilt denselben, wodurch die Reichweite des Wasserstrahles zurückgeht. Die tiefste Stellung entspricht dem Punkt C in der Mitte einer Seite des zu beregnenden Vierecks.
    Die Fläche, die der Wasserstrahl in der EcksteIlung zu beregnen hat, ist bei gleichem Drehwinkel größer als die in der flachen Seite eines Vierecks, wie ein Vergleich der beiden schraffierten Flächen
    in Bild 4 ohne weiteres zeigt. Da die austretende Wassermenge aus der Düse immer die gleiche bleibt, ist eine Änderung der Umlaufgeschwindigkeit des Regners erforderlich. Infolge der konischen Ausbildung des Flügelrades erhöht sich die Drehzahl bei der Abwärtsbewegung (flache Seite) und verringert sich bei der Aufwärtsbewegung (EcksteIlung). Während einer ganzen Umdrehung wiederholt sich dieser Vorgang viermal.

    Alles klar? Rasensprengersammlers Herz lacht angesichts dieser Ingenieursfinesse…

    Es gab offenbar noch Variationen dieses Regners, die einen Einsatz in Schrägstellung unterstützten.

    Siemens Schuckert Regenanlagen Detail Innenansicht.jpg
    Siemens Schuckert Regenanlagen Seite 10.JPG
    Siemens Schuckert Regenanlagen Seite 11 A.JPG
    Siemens Schuckert Regenanlagen Seite 11 B.JPG

    Unstrittig ist, so finde ich, dass dieser Siemens Schuckert Regner wirklich zu den beeindrucktesten Bewässerungsapparaten zählt, die die Bewässerungstechnik des frühen 20. Jahrhunderts bereit hält.
    Wenn wir mal von jenem unglaublichen und 25 Jahre älteren Zeysolff absehen - Aficionado hat Bilder dieses Apparates in Aktion bei nächster Gelegenheit bereits avisiert.

    Leipziger Platz Berlin.JPG

    Der Regner war bisher nicht nur im Berliner Stadtrand in Aktion
     
  • WOW!!!


    Was für ein beeindruckendes technisches Wunderwerk dieser Regenapparat doch ist. Ich dachte beim Lesen der ersten Postings dazu, dass halt eben eine schnelle in eine langsame Drehbewegung umgewandelt wird. Ich fragte mich, wozu der Umweg, ausser vielleicht um eine grössere Wurfweite zu erzielen. Damit war's das für mich auch schon, bis heute!!!


    Ein beeindruckender Mechanismus, diese fast quadratische Scheibe, die da im Verborgenen die Düse so schwenkt, dass die Sprühweite in den Ecken erhöht wird. Und toll die Dokumentation dazu. Wirklich gut gemacht.


    Es fällt auf, dass das Rechteck oder Quadrat durch die Bewässerungthemata zieht, wie ein roter Faden. Ich bin mit meinen überlappenden Kreisen ganz glücklich, denn auch der teuerste Schwenkregner beregnet den Mittelteil nicht so stark, wie die beiden Seiten. Es wäre sehr interessant, falls jemand so einen Regner auf einen knochentrockenen leeren Parkplatz in Betrieb nehmen könnte, um dann die Wasserverteilung mittels Drohne zu beobachten. Solche Videos würden freilich nicht an die Beliebtheit der Katzenvideos heranreichen aber spannend wären sie allemal.


    Nun noch ein Nachtrag zu meinem letzten Posting zu der französischem Metallkugel:
     

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    • Dieser Stöpsel erlaubt es die Stärke der Beregnung anzupassen.pdf
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    Sortimentskunde – der vielgepriesene GELA Regenpilz

    Nach dem mir Kannenfreund Rachlinger heute seinen neusten Fund zeigte, dachte ich sofort, dass es an der Zeit sei, dem bereits mehrfach erwähnten Regenpilz noch einmal „wissenschaftliche“ Aufmerksamkeit zu widmen.

    DSG-Katalog-1960.jpgDSG-Katalog-1960-Seite-Bewässerung.jpg

    Einige interessante Regenpilz-Beobachtungen wurden bereits notiert (auf die blauen Relationszeichen klicken, führt zum jeweiligen Beitrag)
    Das Stativ kostete damals ohne Pilz 21,50 Mark.
    Es ist eine weitere Variante des bekannten Regenpilzes


    noch eine Variante vom DDR Regenpilz
    Was auf dem ersten Blick wie ein normaler Gela Regenpilz aussieht…


    Doch dann fiel mir auch noch dieses sonnengelbe Modell G32 F1 in die Hände.

    GELA-Regenpilz-G32-F1.jpg

    Wieder hatte ich Glück in den digitalen Archiven der Uni Hohenheim und fand in der Deutschen Agrartechnik JG 1956 einen Artikel, des mir inzwischen sehr vertrauten Gartenbau Ingenieurs G. Vogel zur Gewächshausbewässerung. Vogel schrieb über die Vorteile der Gewächshausbewässerung mittels Bewässerungsanlage und erwähnte:
    Für die Frühbeetkastenberegnung ist der Frühbeet-Gela-Regenpilz (G 32 F) entwickelt worden, bei dem das Wasser vollkommen waagerecht aus der Düse tritt und nicht an die Scheiben geschlagen wird.

    Die Wasserverteilung stellt sich so dar (raffiniertes Diagramm mit logarithmischer Skala auf der jeweils Reichweite und Niederschlags mm aufgetragen sind. Achtung! Es ist eine 15 min Messung)

    Wasserverteilung.jpg

    Aber G 32 F ist eben nicht G32 F1. Während Vogels Proband eine Düsenöffnung von 9 mm hatte, verfügt das Modell F1 nur über 5 mm und ist somit von einer waagerechten Ausbreitungs-Charakteristik weit entfernt. Ähnliches hatte Sprengerfreak in Posting 252 in einem Feldversuch bereits gezeigt.

    Der-GELA-Regenpilz.jpg

    Das übliche Typenschild lässt keine Rückschlüsse auf die Verwendung zu

    GELA-Regenpilz-1.jpg
    GELA-Regenpilz-2.jpg
    GELA-Regenpilz-3.jpg

    Fazit: Auch wenn der Gela Regen-Pilz auf den ersten Blick recht unspektakulär wirkt und sich seine Beliebtheit unter Gartenfreunden wohl in erster Linie in nostalgischen Jugenderinnerungen gründet, so steckt doch in dem simplen Apparat eine Menge Ingenieursleistung, die man erst mit etwas Recherche ans Licht bringt.
    Ein Sprühbild in Action ist für das Frühjahr geplant.
     
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    So jetzt ist der erste Neuzugang 2016 bei mir eingetroffen und der gehört einer Art an , die hier noch nicht vertreten ist. Es ist das Selbstfahrende Modell K25 von Sunbeam. Zum Spottpreis von nur einem Euro fiel er mir in die Hände und das in einem neuwertigen Zustand und mit Bedienungsanleitung. Dieser Regner dürfte aus den Siebzigern stammen und ist made in USA. Die Funktion wird in der dargestellten Anleitung erklärt.
     

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    Zu neu, dass er gleich nicht zählt?

    Liebe Ise,
    Sprengerfreaks Neuzugang zählt mit Sicherheit doppelt. Zum einen lacht Sammlers Herz, wenn er einen Regner für nur einen Euro bekommen kann. Dass Preise für alte Rasensprenger - bar jeder Vernunft - inzwischen astronomische Dimensionen angenommen haben, liegt unter anderem daran, dass sie hier mit viel Liebe gezeigt und besprochen werden. Vor ein paar Tagen schilderte mir der Verkäufer eines Regners, wo er sich profund über sein zu veräußerndes Modell informiert hatte…

    Der zweite Punkt in der Wertung geht natürlich an das Modell selbst. Wann findet man schon einen „US Lawn Sprinkler, unused“ aus den 70ern mit dem Original Manual? 45 Jahre sind angesichts der eigenen Lenze ja nicht viel, aber für einen Rasensprenger ist das schon eine ganze Menge.

    Jetzt hoffe ich natürlich auf ein kleines YouTube Video, in dem der Regner über die Wiese huscht.

    Auch wenn der beindruckende, fahrbare Untersatz des Regners auf die Entwicklung unter der Schirmherrschaft von SUNBEAM zurückgeht, so ist doch der Regnerkopf an sich, ein klassischer RAIN KING, der wahrscheinlich bereits in den 40ern das Herz der amerikanischen Gärtner eroberte.

    Auf die Schnelle habe ich nur einen Katalog von 1950 gefunden „ Vaughan's gardening illustrated“
    Quelle: U.S. Department of Agriculture, National Agricultural Library

    VAUGHANS's Gardening Tools.JPGVAUGHANS's-Gardening-Tools-Seite--83.jpgRAIN KING MODEL K.jpg

    1951 wurde RAIN KING übrigens von SUNBEAM übernommen. Eine, für den Regnerfreund sicher bedeutungslose Marginalie, die aber zur Altersbestimmung dieser K Modelle nicht unwichtig ist
     
    Oszillierende Viereckregner – die PERROT Modelle

    Bevor an dieser Stelle möglicher Weise wirklich ein HERGUS Regner präsentiert wird, wäre noch Zeit zum Thema PERROT „T“urbinen „V“iereckregner, eine spannende Entdeckung einzuflechten.

    Jeder Regner-Freund, der in Sachen Viereckregner nach dem lebenslangen Begleiter sucht, hat schon von diesem, bis zur letzten Stunde, handgefertigten PERROT TV 48 gelesen. Mir stellte sich immer die Frage: Wann ist dieser Regner eigentlich auf den Markt gekommen? Es gibt einen PERROT Katalog, dessen Erscheinungsjahr ich leider nicht genau bestimmen kann – 1938 wäre möglich.
    In Sprengerfreaks Katalog-Fundus gibt es diese Blätter

    PERROT Katalog 1938.jpgPERROT Turbo Viereckregner.jpg

    Bis vor kurzem hätte ich vermutet: der TV 48 ist wirklich schon seit 1938 der Viereckregner schlechthin. Wäre mir da nicht vor einigen Monaten ein TV 38 begegnet. Ohne eine gewisse Affinität zu „Rasensprengern“ ist sicher niemand erstaunt.

    PERROT TV 38.jpgPERROT TV 48.jpg

    Ein Blick auf die Typenschilder

    Typenschild PERROT  TV 38.jpgTypenschild PERROT TV 48.jpg

    TV 38; BJ 1948; SN 46721 vs TV 48 BJ 1959 SN 1333
    Gravierendster Unterschied dürfte die Gestaltung des Düsenbogens sein.

    Düsenbogen PERROT TV 38.jpgDüsenbogen PERROT TV 48.jpg

    Die äusseren Abmasse der beiden Modelle sind identisch. Beim TV 48 wurde offenbar der hintere Getriebedeckel in das Gehäuse integriert.

    Profil PERROT TV 38.jpgProfil PERROT TV 48.jpg

    Für den Sammler spannend ist die Punzierung D.R.P. auf den beiden Düsenbügelabdeckungen. 1945 stellte das Reichs-Patentamt seine Tätigkeit ein.

    Was hat es mit den D.R.P. Punzierungen auf sich? Wurden die Bügel –Abdeckungen vor 1945 gefertigt?
    Wer auf PERROT schwört, wird das nicht wichtig sein. Der PERROT Liebhaber staunt schon und würde gern mehr zur Firmengeschichte finden.

    Das Bild links zeigt übrigens eine Original PERROT Kupplung
     
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    Der BRILL 865 …wurde schon gezeigt – nur nicht von jedem.

    Brill Katalog.JPG

    In einer Österreichischen Sammlung befindet sich ein sehr gut erhaltenes Exemplar (#251), dessen Farbgebung im Weiteren noch eine gewichtige Rolle spielen wird.

    BRILL 865  0.jpg

    Vor ein paar Wochen erreichte den Berliner Stadtrand ein 865er BRILL, an dem der Zahn der Zeit bereits erhebliche Spuren hinterlassen hatte. Dem Vernehmen nach tat dieser BRILL neben anderen Exemplaren, bis zu seiner Ausmusterung in den weitläufigen Parkanlagen der Brühler Schlösser Dienst. Eine nette Referenz und Beweis für die Vermutung, dass BRILL als ehemaliger Hoflieferant mit seinen Regnern nie so recht die Schrebergärtner als Zielgruppe anvisierte.

    BRILL 865 1.jpg

    Neben blühendem Rost, war auch noch die Funktion bestimmende Dichtung bereits zerfallen.

    Regner-Seele hin oder her – um den Brühler BRILL der Nachwelt zu erhalten, war eine Radikal -Kur geboten. An dieser Stelle gehört mein Dank „Dr. Drehzahl“, der eigentlich auf die Sanierung von VW Bullis spezialisiert ist. Mit Ausdauer und Finesse hat er diesen BRILL so „zerlegt“, dass alle Teile gerettet werden konnten. Nach Sandstrahlen und Zink-Überzug stellte sich die Frage mach korrekter Farbgebung. Hier kommt jetzt der bereits bekannte BRILL ins Spiel. Meinen Dank an den Farben Profi, der mir mitteilte: Ein BRILL hat den NCS Farb-Code S 3040-G30Y „sau helles Mint“.

    BRILL 865 3.jpg

    Das ist er nun, der Brühler BRILL… in einem Outfit, mit dem er Ende der 30er Jahre seinen Dienst in den Schlossgärten angetreten haben könnte.

    BRILL 865 4.jpg
    BRILL 865 5.jpg

    So simpel, wie der Regner anmutet, scheint er aber nicht zu sein. Ein Blick auf die Rückseite der Düsenscheibe lässt vermuten, dass sich die Herren Ingenieure doch mehr Gedanken gemacht haben könnten, als die Hersteller gemeiner Brauseköpfe. Man beachte doch bitte die wunderbare Gummidichtung, die mit ihren 61 mm Außendurchmesser wieder das Arbeits - Ergebnis des lange Jahre unerkannten Dichtungsschneiders ist. Mein Tipp für den Werkzeugkasten des Rasensprengersammlers.

    BRILL 865 2.jpg

    Für den beherzten Rasensprengersammler sicher zweitrangig , aber bei genauerem Hinsehen sicher unstrittig – die BRILL Regner mit diesem „Art déco“ Sockel sind sicher die elegantesten Exemplare in Sachen Rasensprenger.

    Ein Funktionstest steht aus… keine Sorge. Sobald es das Wetter hergibt, wird dieser BRILL, der seine Leistungsfähigkeit ja auch erst am ¾“ Schlauch voll entfaltet, auf Herz und Nieren getestet.
    Erstes Equipment ist schon beschafft.

    DRUCK-MESSER.jpg

    Die Druck und Wassermengenmessung ist gesichert und für eine Messung der Niederschlagsverteilung al a Melioration-Ingenieur Dr. Vogel (der geneigte Leser wird sich erinnern) stehen 6 Niederschlags-Messbehälter bereit.
     
    So es ist an der Zeit mal den wohl ersten Viereckregner aus DDR Produktion vorzustellen. Es handelt sich um den HERGUS der Firma C.J. Klaebe Dresden. Er stammt aus den 50iger oder 60iger Jahren. Nachfolger war der Hellerau. Laut Rachlingers Katalog von 1960 kostete der Hergus in der vorliegenden Ausführung mit Einbeinstativ 131 Mark mit Dreibeinstativ wurden 145 Mark fällig. Dieses Exemplar verbrachte die letzten 40 Jahre in einer Scheune in Hamburg bis sein Besitzer kürzlich von ihm trennte und er mir in die Hände fiel . Auf den Fotos kann man gut die Entwicklung der DDR Viereckregner vom Hergus über die verschiedenen Hellerauausführungen bis zum ca. 1986 / 87 erschienenen , dem Westpendant Gardena Polo angelehntem Gesiga nachverfolgen.


    Der Hellerau in Action folgt später, zuerst müssen noch Ersatzdichtungen beschafft werden , da die originalen Dichtungen porös sind und ihren Zweck nicht mehr erfüllen.
     

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    Glückwunsch! Ein toller Apparat!

    Im Digital Archiv der Uni Hohnheim habe ich einen Artikel über die Technik der Bewässerung im Gartenbau gefunden. Explizit wird auf den HERGUS nicht eingegangen. Er wird lediglich als bewährter Kleinregner gezeigt. Damit ist der von späteren Modellen abweichende Bügel verifiziert. BJ also nicht 56, sondern möglicherweise schon früher.

    HERGUS_Deutsche AGRAR TEchnik 1953.JPG

    Viel Glück für die Dichtungsbeschaffung
     
    Antiquarische Literaturempfehlung – die Gartenbewässerung

    Die Gartenbewässerung.jpg

    Um es dem kaufgeneigten Gartenfreund gleich vorneweg zu sagen…einem Mitleser wie Alex bspw. der gerade die Automation der Bewässerung seines Gartens plant, wird die Lektüre nicht den gewünschten Wissensgewinn, aber jede Menge Amüsement bringen.

    Die kleine Broschüre hat es immerhin zu drei Auflagen gebracht. Die Erste in den 20er Jahren und die Letzte wohl um 1938. Der Rasensprenger hat - sehr zu meiner Enttäuschung - eher eine untergeordnete Rolle in den Einlassungen von Autor Wilde, der insgesamt recht selbstbewußt schreibt und auch eine Reihe eigener Beobachtungen und Tests einflechtet. Dass das Büchlein hilfreich gewesen sein muß, zeigt ein kleiner Notizzettel, auf dem der Vorbesitzer dieses Bändchens seine eigene Planung vorbereitet hat.

    Notizen.jpg

    Eine Frage, die wohl jeden Gartenbewässerer immer wieder beschäftigt, ist die nach dem richtigen Zeitpunkt. Der frühe Morgen…

    Bewässerungszeit-.jpg
    Bewässerungszeit-2.jpg

    Die Begründung ist frapierend und ich grüble schon, wie ich mein 6° kaltes Brunnenwasser auf ein verträglicheres Temperaturniveau bringen kann.

    Stand der Technik für die weitreichende Wasserverteilung schien das schon auf dem Titel gezeigte Gerät zu sein.

    Pedalspritze.jpg

    Voller Respekt schaue ich auf die Abbildung und stelle mir vor, wie lange ich „treten“ würde, um ca. 11 mm Niederschlag auf bspw. 300 m² Rasen auszubringen…

    Wer heute seine Garten-Bewässerung plant, schwankt zwischen der Anschaffung von trinkwasserzugelassenem PE Rohr und der Brauchwasservariante. Der Meterpreis wird im Cent Bereich variieren…aber es gab Zeiten, da war Schwarzrohr oder verzinkt ein existenzielles Problem.
    Das Zauberwort hieß „teeren“… ein gängiges Verfahren, dass noch in den 60er Jahren wenigstens von aussen in ostdeutschen Gärten zur Anwendung kam.

    Teeren.jpg

    Was ich auch nicht wusste… Der preiswerte Gartenschlauch der Großväter war aus Hanf! Ein sensibles Material, über dessen Mängel Goldschlangen-Nutzer nur schmunzeln können. In einer der früheren Beiträge zeigt Headgardener die väterlichen Schlauchanschschlüsse, über deren skurrile Form ich staunen mußte. Nichts da… tradiertes Bewässerungswissen. Hanfschlauch Nutzer wussten das zu schätzen.

    Schlauchanschschluss.jpg

    PS: Nur Sprengerfreak wird wohl tief durchatmen, wenn ich an dieser Stelle mit einer Ankündigung prahle… Vor einigen Tagen fiel mir der Spezialkatalog „Bewässerung“ von Kunde in die Hände.
    Mehr, als im Standardkatalog wird in diesem Exemplar übrigens nicht gezeigt…also keine Sensationen.
    Ich fragte mich nur, wieso es eigentlich kein Kunde Stern-Regner bis in unsere Tage geschafft hat – wenn sie denn wirklich so unverwüstlich sind. Einen gibt es! Noch liegt er irgendwo in den Weiten Sachsen-Anhalts… Sammlerherz lacht bei dem Gedanken, den „Vater“ des HORST STERN Regners auf ein Stativ stellen zu können.
     
    Auf den ersten Blick kein bisschen spektakulär...

    Kunde Sternregner.jpg

    …mäßiger Erhaltungszustand und schon 1000 mal gesehen. Wirklich?

    Kunde, ein renommierter Dresdner Eisenwarenhändler mit eigener Herstellung, ist bis ins ferne Amerika bekannt für seine dauerhaften Hippen (ein spezielles Gartenmesser – quasi das Felco der Messer). Also der behauptet in seinen Katalogen stets, der Erfinder der Sternregner zu sein.

    Wie schon erwähnt, fiel mir vor einiger Zeit der Sonderkatalog Kunde „Bewässerung“ von 1935 in die Hände. Neben spannenden Schlauchspritzen schien mir das Sortiment weitestgehend bekannt zu sein. Ja und immer wieder diese Kunde Stern Regner…

    Kunde-web.jpg
    WEB-Kunde-2.jpg
    Kunde 3.jpg

    Nicht Herz, sondern Stern ist Trumpf!

    Wenn diese Regner so toll, preiswert und unverwüstlich waren – wieso tauchen sie nirgendwo auf?
    Jetzt ist es endlich passiert!

    Sachsen-Anhalt – das muss hier mal deutlich gesagt werden – ist nicht nur das Land der Frühaufsteher, sondern auch die Gegend der Gartengerätebewahrer. Einmal teuer erworbenes Equipment blieb und wurde nicht leichtfertig gegen farbenprächtige Plastikregner getauscht.

    Ein weiterer Sensationsfund stammt ebenfalls aus einem privaten Garten in Sachsen-Anhalt. Der Maxi Stern Regner von Kunde, der mich mit all seinen Dimensionen (Düsenöffnung 10 mm) wirklich überrascht hat.
    "...in extra großer Ausführung für großen Wasserverbrauch..."

    Kunde Sternregner für starken Wasserdurchfluss.jpg

    Der Größenvergleich

    Kunde Sternregner gross und klein.jpg

    Spannend bleibt die Frage, wieso nach 1945 diese wunderbaren Sternregner aus Saalfeld kamen und nicht mehr von Kunde in Dresden. Ist Horst Recknagel der eigentliche Erfinder der Sternregner?

    Vergleich Kunde Horst Sternregner.jpg

    Auf den ersten Blick sind es Sternregner, aber die Proportionen beim (linken) Stern Regner erscheinen mir eleganter.

    Abgesehen von diesen Nuancen gibt es kaum einen Regner-Modell, das seinen Job im Garten besser erledigt, als diese Butterfy-Sprinkler. Sobald es das Wetter her gibt, kommt dieser MAXI Sternregner aus Stativ. Bilder folgen!
     
    Kunde Stern Regner im Einsatz

    Da ja meine Neugier ziemlich groß war, hätte die Sonne im Berliner Stadtrand gar nicht so gründlich scheinen müssen, um mich in den Garten zu locken.
    Er sieht ziemlich gut aus… und ich hatte mir eine Stelle gesucht, bei der 10 Meter Radius keinen Nässeschaden verursacht hätten

    Kunde Sternregner im Aussendienst.jpg

    Die Testanordnung: Die EBARA Pumpe bei drei BAR Fließdruck (knapp hinter der Pumpe gemessen) liefert eine flotte Wassermenge um die drei m³. 25 m ¾“ Gummischlauch (es soll ja authentisch zugehen). Ein zölliges Regnerstativ… Kupplungen in GEKA oder GARDENA PROFI.

    Kunde Sternregner im Einsatz.jpg

    Der Kunde Sternregner blieb im wirklichen Leben hinsichtlich der Reichweite doch etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Ein Radius von nicht ganz 5 Metern wird bestrichen. Das hatte ich mir wesentlich gewaltiger vorgestellt.

    S.Kunde Sternregner in action.jpg

    Hier eine Aufnahme mit nur 1/1250s lang um die Wassermengen zu zeigen (wir reden über fast einen Liter in der Sekunde)

    Glauben konnte ich das so nicht… mein wunderbares Manometer war noch nicht startbereit. In Windeseile habe ich die Armatur eingedichtet um zu sehen, wo mein Problem eigentlich liegt.

    mit Messgerät.jpg

    Nicht ganz ein BAR Fließdruck sind nach 25m Gummischlauch am Regner angekommen. Zwei BAR Reibungsverluste bringt der Schlauch bei diesem klotzigen Wasserverbrauch.

    Erkenntnisgewinn nach diesem Spielnachmittag? Gummi-Schlauch und Regner mit einem Wasserverbrauch von drei m³ sind keine empfehlenswerte Option. Jetzt muss das Ganze noch mal an 32 mm PE Rohr getestet werden. Stellt sich die Frage, wie die Vorfahren mit schwachen Pumpen und möglicher Weise noch Hanfschlauch zu Erfolgen gekommen sind.

    Kunde Sternregner im Einsatz 2.jpg

    Aber von diesen Unzulänglichkeiten einmal abgesehen, ist es ungeheurer Spaß einem Maxi Sternregner aus Dresden bei der Arbeit zuzusehen. Da werden gerade 3 m³ in der Stunde verteilt…
     
    Heute kam ein mir noch unbekannter KYM bei mir an. Er dürfte aus den 70ern stammen. Hab ihn gleich mal in Betrieb genommen.
     

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    Die Typenbezeichnung S-57 assoziiert bei ostdeutschen Mitlesern älterer Semester möglicherweise einen ganz passables Suhler Moped Modell …doch weit gefehlt…

    Drehstrahlregner S-57 MARK I.jpg

    S-57 steht in Wirklichkeit für das bewässerungstechnische Rückgrat aller Grünlandpfleger und Gemüsebauern der DDR. Ein „Drehstrahlregner“, der ob seiner Bewässerungsparameter für die meisten Privatgärten zu groß war, der aber an vielen gewerblichen Einsatzorten zuverlässig Dienst verrichtete.

    Technische Parameter S-57.JPG

    Den S-57 gab es in verschiedenen Ausführungen. Das hier gezeigte Modell gehört zur ersten Generation und besteht weitestgehend aus Bronze. Der Umsicht eines Freiberger Gartenfreundes ist es zu verdanken, dass dieser S-57 in defacto Auslieferungszustand an dieser Stelle präsentiert werden kann. Genauere Umstände über Preis und Anschaffungsjahr ließen sich leider nicht ermitteln.

    Drehstrahlregner-.jpg

    Wieder war es Dr. G Vogel, der dem Nachfolger des S-57 (also dem S-57 Mark II) gute Noten für seine Bewässerungsleistung gab.
    Der Gartenfreund des 20. JH kann es gar nicht genug schätzen, dass die gegenwärtigen Regner nahezu wartungsfrei funktionieren. Auch der S-57 erwartete für den störungsfreien Betrieb Zuwendung. Gleich an zwei Schmiernippeln gibt es da etwas zu tun.

    S-57-Federeinstellung.jpg

    Clever ist die Einstellung der Rückholfeder. Durch herunterdrücken des Einstellrings kann die Federkraft variiert und somit die Drehgeschwindigkeit erhöht oder verlangsamt werden.

    S-57-in-Aktion.jpg

    Mit einer Wurfweite von 12,5 Metern bei 3 BAR Wasserdruck ist ein Test im Berliner Stadtrand immer nur in Abstimmung mit den Nachbarn möglich.

    Drehstrahlregner-S-57.jpg

    Auch wenn dieser Regner beim Einsatz auf der überschaubaren Scholle nicht so recht helfen wird (es ist eben ein Regner für eine gewerbliche Zielgruppe) so ist es doch ein wunderbares Zeugnis in Sachen „Geschichte des Regners“
     
    Ein Siedlerfreund auf zeitgemäßem Stativ

    Siedlerfreund Sprühregner.jpg

    Vor einiger Zeit schon fiel mir dieser Siedlerfreund auf einem sehr schönen Aluminiumstativ in die Hände. Ja ja… einen Siedlerfreund, den hatten wir ja schon – aber keinen, der sofort am Hahn an den Start gehen könnte. Das war auch bei diesem Modell das Problem. Die Dichtung ist verwittert und der Regner (eine finstere Eigenschaft dieser Zink Druckguss Objekte) lässt sich nicht öffnen. Der in solchen Fragen gern beauftragte Dr. Drehzahl (mein Ersthelfer in Sachen Regner-Restaurierung) hat alle korrosionslösenden Flüssigkeiten zum Einsatz gebracht. Nichts half! Dank der Umsicht eines Berliners, ging ein weiterer Siedlerfeund nicht in den Schrott, sondern direkt in den Regnerschuppen am Stadtrand. Danke!

    Siedlerfreund in Aktion.jpg

    Ein Siedlerfreund mit einer 20 mm Düsenöffnung. Das Sprühbild sollte sich deutlich von den Alternativen
    (10mm scheinen sehr verbreitet) unterscheiden.
    Im Wissen, um die wunderbaren Testreihen des Melorations-Ingenieurs Dr. Vogel war ja sofort die Idee geboren: Was leisten denn diese Sprühregner eigentlich im Vergleich?

    Sprühregnervergleich1.jpg

    Sicher nicht mit der gebotenen Präzision und auch nicht als Orientierung für Landwirte gedacht…
    einfach ganz unwissenschaftlich mal nachgeschaut, wie es eigentlich um die die Wasserverteilung dieser Sprühregner bestellt ist.

    Die erste, der ganz unwissenschaftlich machenden Voraussetzungen, ist der eingesetzte Wasserdruck.

    Regelt man alle Regner auf den gleichen Druck ein? Oder schließt man alle Regner unter den gleichen Voraussetzungen meiner Wasserquelle an und schaut, was die Regner verbrauchen? Das schienen mir für meinen Vergleich die realistischen Parameter zu sein. Am Hahn liefert meine Quelle 4m³ in der Stunde. Alle Probanden wurden an einen 20 Meter Gummi Schlauch angeschlossen. Bei 2,5 BAR am Ende des Schlauchs liegen da genau 2 m³ an. Soviel in Sachen Druckverluste.

    Testanordnung.jpg

    Gemessen wurden jeweils 15 Minuten Einsatzzeit… in einem Durchgang. Nur der Regner Modell „unbekannt“ brauchte 2 Durchgänge, weil ich es nicht glauben konnte. Seriös wären sicher 5 Reihen, um Windeinflüsse auszuschließen.

    Niederschlagsvergleich.JPG

    Die Ergebnisse der Sprühregner liegen dicht bei einander. Der Siedlerfreund mit seiner großen Sprühöffnung verbraucht das meiste Wasser, hat einen flacheren Strahlanstieg und damit auch eine grössere Reichweite.

    Fließdruck an der Stadtrandkonfiguration
    GARTENFREUND 2,5 BAR
    SIEDLERFREUND 2,1 BAR
    FLG Luckenwalde 2,1 BAR
    Unbekannt 2,8 BAR
    STERN Regner 3,2 BAR

    Rätselhaft erschien mir die Bewässerungsleistung des unbekannten Modells. Die hohe Niederschlagsrate mit dem starken Abfall zu entfernteren Regionen macht diesen Regner nicht zum besten Freund des Kleingärtners.

    Um die Sache spannend zu machen, habe ich dann noch einen Sternregner unter gleichen Bedingungen laufen lassen. Wind ist Rasensprengertesters Feind.

    Vergleichsmodell Stern-Regner.jpg

    Im Vergleich zum Sternregner.JPG

    Mein unwissenschaftliches Fazit: Diese Sprühregner sind schon tolle Konstruktionen. Stern Regner haben ein tolles Sprühbild, sind aber nach meiner Messung nur im Verbund wirkliche Stützen in der Gartenbewässerung. Mal sehen, was die Warentest Ingenieure um 1966 da genau ermittelt haben.
     
    Regner mit rotierendem Ablenkplättchen… S.Kunde nannte ihn Stern-Regner, für Brill war es der Herzsprenger – im angelsächsischen Sprachraum (vorzugsweise in Australien) geht er als Butterfly Sprinkler offenbar sehr gut.

    Nach meinem Sprühregner Test war ja klar, dass diese „Butterfly Sprinkler“ mal auf Herz und Nieren geprüft werden müssten. Ich fand das Sprühbild immer beeindruckend und hatte nie Zweifel an der optimalen Bewässerungsleistung dieser Regner. Offenbar ging es den Prüf-Ingenieuren der Stiftung Warentest 1966 nicht anders.

    Aufsatz Lenne.JPG

    Wasserverbrauch gleichmassig bei 3 atü… was haben die da mit ihren 400 Messbehältern nur gemessen?

    Mein kleiner, ganz unwissenschaftlicher Test (ohne Berücksichtigung von Windeinflüssen und die sind bei diesen Regnern sicher nicht unerheblich) bestätigte den vor Tagen bereits gewonnenen Eindruck: diese Butterfly Regner sind entweder im installierten Verbund große Klasse, oder man verrückt sie für ein vernünftiges Bewässerungsergebnis im Viertelstundentakt auf seiner Scholle vier Meter weiter.

    Versuchsaufbau.jpg

    An meinem Test (hier die Versuchsanordnung), dürfte die Amsel im Hintergrund den meisten Spaß gehabt haben.

    Es traten an: (wieder unter der Testprämisse - 20 Meter Gummischlauch an der EBARA Pumpe)

    Der Original Stern Regner von Kunde - 3,1 BAR
    Der ABA Aufsatz Lenné - 3,0 BAR
    Der RP Regner – nicht betriebsbereit
    Der Brill Herzregner – 3,0 BAR
    Der unbekannte Herz Regner - 3,5 BAR

    Regnervergleich-WEB.jpg

    Die jeweiligen Sprühbilder sind beeindruckend. Den feinsten Tropfen liefert sicher der ABA Regner. An jedem anderen Regner-Typ ist Verschleiß deutlich erkennbar. Der unpopuläre RP Regner war so verschlissen, dass ich ihn nicht für den Dauerbetrieb justieren konnte. Kunde und BRILL signalisierten mit ihrem Betriebsgeräusch, dass die Lager schon erhebliches Spiel hatten.

    Die gemessene Wasserverteilung ist (vom Nahfeld abgesehen) beeindruckend synchron.

    Niederschlagsparameter.JPG

    Gleichmäßig, wie es die Warentester festgestellt haben, würde ich es nicht nennen.

    Streng genommen und im Vergleich zu den bekannten Sprühregnern, ist der“ Sternregner“ und seine Varianten ein Flop…

    Trotzdem schaut man diesen Regnern gerne zu und wer ihn nun unbedingt als Rückgrat seiner Gartenbewässerung einsetzen will, der sollte nur die „15 Minuten alle vier Meter weiter“ im Blick haben. Dann klappt das sicher wunderbar.
     
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    PERROT Drehstrahlregner G 37

    Prospekt.jpg

    Zu Beginn des letzten Jahrhunderts machte die mechanisierte Feldberegnung große Fortschritte. Drehstrahlregner hießen die Favoriten in der modernen Landwirtschaft. Verschiedene Hersteller warben mit diversen Modellen um die Gunst der Landwirte. Die Berliner hatten da die Nase weit vorn.

    PERROT G 37 Seitenansicht.jpg

    Umso erstaunlicher ist es, dass sich nun gerade im Nachlass eines Marzahner Bauern ein Perrot Drehstrahlregner fand. Bis wann der Regner Dienst getan hat, ließ sich nicht so genau ermitteln. Auf Feldern bei Eiche… und möglicher weise seit 1938.

    PERROT G 37 Typenschild.jpg

    PERROT-Anker-Hemmung.jpg

    Wer bis dato nicht wusste, dass der Unternehmenszweig Perrot Beregnung einer Kirchturmuhrmacher Dynastie entstammt, der könnte beim Blick ins Innenleben der „Ankerhemmung „ ohne langes Reden fest überzeugt werden.

    Trotz sorgfältigster Ergänzung fehlender Kugeln (ein Käfig-Kugellager hatte der Regner nicht) ist es mir noch nicht gelungen, ihn zu dieser Drehbewegung zu überreden. Wahrscheinlich fehlte mir das Uhrenöl.

    Perrot G 37.jpg
    PERROT G37  DETAIL.jpg

    Für kleinere Gärten ist der Regner mit einer (wie hier – fehlenden) Strahlstör Schraube nur bedingt einsetzbar.

    Perrot G37 in Aktion.jpg

    Aber er ist ein nettes Relikt Marzahner Heimatgeschichte… quasi „beredtes“ Zeugnis aus einer Zeit, als das Gemüse in Berliner Markhallen nicht aus Übersee kam.
     
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    Scheinbar hat dieser Thread das allgemeine Interesse an alten Rasensprengern derart belebt, dass sich niemand mehr von diesen alten Regnern trennen möchte.
    Kannenfreud Rachlinger, der beim Sammeln von Kannen-Informationen immer ein waches Auge auf alte Rasensprenger hat, fand heute eine nette Kuriosität. Eine Anzeige in der Zeitschrift „Nach der Arbeit“ von 1951.

    Nach der Arbeit 1951.jpg

    Versagen ausgeschlossen!

    Inserat Nach der Arbeit 1951.jpg

    Auf den ersten Blick ein Sprühregner, wie er so ganz ohne raffinierte Mechanik Sammlers Herz nicht gleich bedrohlich höher schlagen lässt. Aber auf den zweiten wird dieser STAR dann doch gleich spannend. Sah so nicht der CITUS Regner der Firma KYM aus den 60er Jahren aus? 10 Jahre später kam also dieses „kleine, nützliche Wunderding“ aus dem Sauerland und erfreute sich auch in Wien, wie wir von Headgardener wissen, großer Beliebtheit. Es ist schon spannend, welche verschlungenen Wege dieser Regner-Modelle unter den verschiedenen Herstellern genommen haben.

    KYM CITUS.jpg

    Dass dieser Regner wirklich sehr klein ist, fiel mir erst auf, als ich zufällig einen originalverpackten, ungenutzten KYM Regner CITUS fand.
     
    Hallo zusammen!


    Aufgrund gewisser genereller Trägheit, und weil der Einbau tatsächlich erst vor ein paar Tagen erfolgt ist, kann ich ein New Old Stock Element nun in Funktion vorstellen. Kein kniffliger Regner zwar, sondern ein altväterlicher Wassernschluss, den zu installieren ich schon früher angekündigt hatte. Ich war lediglich zu faul dazu, aber nun zwang mich eine Leckage zum Handeln. Et voilà:


    Da könnte man doch sofort einen Schlauchwagen aus den 50ern anschliessen, wie auf dem Bild im Dehner-Prospekt. Der kleine halbzöllige Abzweiger führt zu einem Springbrunnen, und diese Leitung war der Grund für den chirurgischen Eingriff. Jetzt passt alles!
     

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    Der Siedlerfreund...die Fortsetzung!

    Eigentlich habe ich mit diesem waschechten Berliner ja schon erschöpfend angegeben und man könnte annehmen, dass es über diesem simplen Sprühregner oder Wasserzerstäuber gar nicht so viel zu berichten gibt. Aber angesichts der Beliebtheit, der sich seine Nachahmungen heute noch erfreuen und vor allem zu welchen Preisen diese „Retro“ Siedlerfreunde gehandelt werden, ist kein erklärendes Wort über den Siedlerfreund verschwendet.

    Grund für die neuen Aspekte war die Begegnung mit einem Stahnsdorfer Spezialisten für alte Dinge. Es ging auch eigentlich um einen ganz anderen Regner. Aber er hätte da noch etwas…

    Original Rasensprenger Siedlerfreund.jpg

    Einen Siedlerfreund auf einem 3/4“ Gasrohr mit Trittplatte und Erdspieß, genau so, wie er in den 20/30er Jahren die Herzen der Berliner Laubenpieper im Sturm erobert hat. Die Farbgebung liegt übrigens in der Verantwortung des letzten Gartenfreundes, der diesen Siedlerfreund betrieben hat. Noch bin ich nicht hinter das System der Farbgebung gekommen. Die Siedlerfreund Sprühköpfe wurden in rot und blau ausgeliefert.

    Siedlerfreund.jpg

    Hier noch einmal das bereits gezeigte Inserat der Berliner Metallwarenfabrik C. Scheunemann

    Der Siedlerfreund scheint über die Jahre konstruktive Veränderungen erfahren zu haben. Ursprünglich war das Gehäuse etwas dicker, da die Wasserverteilung von einer 4 mm Aluminium Platte mit Einschnitten realisiert wurde, bevor sich das auch noch im Luckenwalder Pilz verwendete dünne Alu-Blech durchsetzte.

    Rasensprenger Siedlerfreund Innenleben.jpg

    Was da nun zu einer besseren Wasserverteilung geführt hat, werde ich wohl mal an einem windstillen Abend mit meinen 6 Messbehältern ausprobieren.

    Rasensprenger Siedlerfreund.jpg

    Siedlerfreunde gibt es mit 11 und 18 mm Düsenöffnungen, wobei die größere Öffnung für ein flacheres Sprühbild sorgte. Wenn ich meinen Siedlerfreund-Fundus als repräsentativ betrachte, dürften die 18mm Modelle populärer gewesen sein.

    Für mich in jedem Falle unstrittig: der etwas dünnere Siedlerfreund (wenn es dann auch keine Abstriche in der Bewässerungsleistung gibt) hat die eleganteste Kontur, aller mir bekannten Sprühregner...wobei das natürlich der unbedeutendste Aspekt eines wirkungsvollen Rasensprengers ist.
     
    Einen Siedlerfreund konnte ich aus dem Kreis Barnim in meine Sammlung einreihen. er hat auch die dicke Platte. Es ist ein 11 Millimeter Modell.
     

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    Und mal wieder gibt's einen Neuzugang zum Preis von nur einem Euro auf dem Flohmarkt in meiner Sammlung. Es ist die kleine Schwester des bekannten KYM Condor nämlich die Condorette. Sie macht ein ähnliches Sprühbild wie der Condor. Anbei ein paar Fotos von heute.
     

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    Ergänzungen zu bereits vorgestellten Regnern

    Sensationelle Neuigkeiten brauchen ihre Zeit – im Berliner Stadtrand könnte in den nächsten Tagen ein ABNER RONDO auftauchen. Um die Zeit bis dahin zu verkürzen, hätte ich noch ein paar kurzweilige Regner-„Neuigkeiten“ parat.

    Den Wissensgewinn verdanke ich der Bücherei des Deutschen Gartenbaus.

    http://gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/index.php

    Ein prächtiger Fundus digitalisierter Zeitschriften und Bücher für jeden, der Interesse an Gartenbaugeschichte hat. In Sachen Bewässerung ist die Zeitschrift „Die Gartenwelt“ wohl erste Wahl.

    Sprengerfreak ist glücklicher Besitzer eines HERGUS Regners, der in seinen Modifikationen bis zum Regner HELLERAU offenbar in verschiedenen Dresdner Firmen fabriziert wurde.

    Die Redaktion der Gartenwelt stellte 1930 die Frage nach dem besten Regner und der HERGUS tauchte gleich in den ersten Resonanzen auf. Anbei zwei Artikel von 1930

    Gartenwelt Hergus Regner 1.JPG

    Gartenwelt Hergus Regner.JPG

    Eine andere Ergänzung - eher zufällig tauchte bei meinen Recherchen das Logo der ehemaligen Mannesmann Werke auf. Bekannt für Großregner und mobile Feldverrohrung…

    Sprühregner-WM--mit-Eidechse-WEB.jpg

    MW Detail.jpg

    Mannesmann Werke.JPG

    Dass dieser kleine „Wicht“ ein Mannesmann Regner ist, hat mich dann doch sehr überrascht.
     
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    Die Initialen KYM konnte ich lange Zeit nicht verorten. Erst über einen Hinweis zu den wunderbaren Kaffeemühlen ließ sich dann endlich Kissing & Möllmann, als traditionsreicher Hersteller für diverse Armaturen ausmachen. Das Stadtarchiv Iserlohn verwahrt übrigens einen beachtlichen Fundus des Schriftguts von KyM. Unter anderem auch alle Kataloge des Regnersortiments.

    Hier das Deckblatt eines Musterkatalogs aus den 20er Jahren.

    Katalogblett-KYM.jpg

    Wenn man auf die KyM Regner-Modelle schaut, die heute noch zahlreich auf Flohmärkten auftauchen, drängen sich zwei Eindrücke auf: Wenn es sie heute noch gibt, müssen sie haltbar gewesen sein…und dass sie so zahlreich zu beschaffen sind, lässt vermuten, dass sie auch in großen Stückzahlen verkauft wurden.

    Wenn man die „gefundenen“ KyM Regner genau anschaut, findet man nicht gleich die Innovationen, die KyM zu einem sensationellen Regnerhersteller machen.

    KYM Raketen-Rasensprenger.JPG

    Die Bewässerung von rechteckigen Flächen war schon in den 20er Jahren der Prüfstein für innovative Gartenbewässerung. Der „Raketen Rasensprenger“ wird wohl nur wenigen Sammlern in Sachen Rechteck Regnern gegenwärtig sein. Mir ist er in natura noch nicht begegnet.

    Auch die glücklichen Zufälle, in denen ein guter KyM für nur einen EURO den Besitzer wechselt, scheinen um den Berliner Stadtrand einen großen Bogen zu machen.

    Aber es gibt sie doch… die netten Zufälle… in denen ein schöner KyM aus den 50er Jahren den Besitzer wechseln will.

    KYM-Rasensprenger-REX-I-20-.jpg

    KYM-Rasensprenger-REX-I-20-Detail-.jpg

    Ein tadelloser REX, der im Saarland aufgetaucht ist…


    KYM-Katalog-1953.jpg

    Rasensprenger KYM REX.jpg

    Fast zwei Kilo…bei überschaubarer Bewässerungsleistung
     
    Wien meldet sich mit einem Wasserballett der nun wieder mit den Originalausätzen versehenen Rasenkönigen zurück. Es sind leider nur 4 Oberteile für 6 Füsse vorhanden, daher stehen 2 im Abseits.


    Bei der genaueren Betrachtung hat sich gezeigt, dass bei einem der 4-armigen Rotoren mehr Löcher gebohrt waren, als bei den anderen. Der Standard scheint zu sein:


    • 4 Arme mit je 2 Löchern
    • 4 Düsen mit je 3 Löchern
    • Ein Loch in der zentralen Schraubabdeckung.
    Nun befinden sich bei einem Rotor (in der Abbildung der ganz links) in den Armen jeweils 4 Bohrungen. Hier ist die Regnersammlergemeinde gefragt, mich aufzuklären, ob das serienmässig vorkam. Ebenso ist der Anschluss des Grauguss-Fusses mit 3/4 Zoll-Innengewinde stets gleich. Der Doppelnippel kommt mit 3/4 Zoll und auch 1 Zoll Aussengewinde vor.


    Vielleicht fallen bei Gelegenheit dem Rasenmaster meine Fortschritte an der Rasen-Front auf...
     

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    Auch wenn ich die Puristen jetzt vor den Kopf stossen werde: Die schwarze Lackierung ist das Resultat des Beschlusses einer bautechnischen Vereinfachung, nach der alle metallenen Teile ausserhalb des Hauses, mit Ausnahme der pulverbeschichteten Aluguss-Garten-Möbel (die sind dunkelgrün) schwarz seidenmatt zu lackieren sind. Gartenzaun, Blitzableiter, Wasserrohre, Balkongitter, Fenstergitter, Schachtdeckel etc. und eben Regner. Kein Streit über Farben und deren Nuancen mehr!!!


    Und nicht vergessen, ich bin kein klassischer Sammler, ich verwende die Teile fast täglich. Der Rasen dankt es mir.


    Zur Herkunft siehe frühere Postings.
     
    Lieber Headgardener,

    Glückwunsch zum funktionierenden Rasenkönigsquartett.

    Neue Farbgebung, ganz gleich welche Nuance, bringt immer „Sammlerschimpfe“.

    ABNER-KREISREGNER.jpg

    Ich bin Fan von British Racing Green, in den Fällen, wo Farbe zum Erhalt nötig ist. Wenn es sehr authentisch werden muss, findet sich meistens auch ein NCS Farb Code der ursprünglichen Herstellerlackierung.

    BRILL 865 2.jpg

    Farbechter geht es nicht

    Aber wenn nun Schwarz der Grundton aller Eisenteile des Gartens ist…das passt auch ganz gut zu den Goldschlangen.


    Der Doppelnippel am Fuß? Ich denke, ¾“ ist der ABNER Standard und alle Abweichungen sind Optionen, die der letzte Nutzer mit glücklichen Funden in seiner Verschraubungs- und Schlauchanschlußstücken-Kiste variieren musste. Offenbar weisen alle Ständer nach 1945 für die Rasenkönige die Zahl 309 auf

    Der-Rasenkönig.jpg

    Löcher in den Armen? Mein „König“ hat in einem Arm einen hässlichen, kleinen Riss, der gelötet werden muß. Mit Sicherheit kein Frostschaden – eher Materialspannung. Darüber hinaus hat er aber nur zwei Bohrungen im Arm und die drei in der Düse. Hier ist ein Bild des letzten „Königs“ um 1969.

    Rasensprenger 10 Bild.JPG

    Wirksamkeit des Rasenkönigquartetts beim Pflegeerfolg? Auch wenn ich bei Weitem nicht in Rasenmasters Rasenpflege-Liga spiele… für mich sieht das wie eine sehr nette Rasenfläche in Mitten eines wunderbaren Arboretums aus.

    Stichwort für den Gartenliebhaber:
    Wer demnächst an Bonn vorüber kommt, sollte sich das nicht entgehen lassen.

    http://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/parkomanie-die-ausstellung.html
     
    RONDO oder SIRO? Das ist hier die Frage…

    Als ich vor einiger Zeit im Netz eines recht unvorteilhaften Regner-Fotos gewahr wurde, war mir sofort klar: Hier wird ein ABNER RONDO angeboten. Ein Regner-Modell, das ob seines beachtlichen Anschaffungspreises sicher nicht mehr massenhaft auffindbar ist.

    SIRO vs RASENKÖNIG.jpgAbner Rondo.JPG

    Ich war sicher: ein Regner, der von ABNER im 39er Katalog in den höchsten Tönen angepriesen wurde.

    Der Regner hat eine lichte Höhe von 1,55 m und ist damit nicht das geeignetste Objekt für den Paketversand. An dieser Stelle also meinen Dank: zum einen an den umsichtigen Enkel, der bei der Auflösung des großelterlichen Gartens im nördlichen Niedersachsen diesen Regner vor schlimmeren bewahrt hat und zum anderen an meinen Kollegen, der dieses Objekt beherzt aufgenommen hat.

    Nach einigen Zwischenstationen erreichte der Regner dann endlich den Berliner Stadtrand und zu meinem großen Erstaunen, war es gar kein ABNER, sondern ein SIRO.

    SIRO-LOGO.jpg

    SIRO? Der Name fiel noch nie im Spektrum deutscher Rasensprenger. Dennoch scheint eine noch heute erhältliche Gartenspritze von diesem Hersteller zu stammen.

    Wieder ist es Kannenfreund Rachlinger mit seinem unendlichen Prospekt-Fundus zu verdanken, dass ein SIRO Regner sofort in einem Katalog 1938 des Berliner Fabrikanten Paul Gunckel gefunden wurde. Wie sich das nun mit dem SIRO im ABNER Sortiment genau verhält, ist sicher erst durch eine genauere Recherche zu ermitteln.

    Gunckel-1938-1.jpgGunckel-1938-4.jpg

    Spannend ist in jedem Fall die Reichweite des Regners. Der ursprüngliche Besitzer hatte mit zwei Nägeln in den Düsen, die 10 m Reichweite auf 6 m reduziert. Das ist authentisch und ich habe es so belassen und eine Niederschlagsverteilung mit den Nägeln getestet. Ob es ohne Nägel besser laufen würde?

    SIRO-REGNER.jpg

    Sensationell im Sinne von Solitär-Regner ist es nicht. Ein Verrücken um drei Meter scheint für eine ausgewogene Flächenbewässerung zweckdienlich.

    SIRO Niederschlagsverteilung.JPG

    Interessant ist die Reichweitensteuerung via Düsenneigung. Genauere Erkenntnisse wird erst der Einsatz von CARAMBA Rostlöser bringen

    SIRO-REGNER-im.jpg

    Das Sprühbild ist sehr elegant. Ob der Rasenkönig dem SIRO/RONDO nachsteht, werden erst spätere Test ergeben.

    Ein kleines Filmchen über die Sprühleistung gibt es schon… aber das nur in der Kleingartenversion mit den eingebauten Nägeln.

    [video]https://www.youtube.com/watch?v=AvPSCrRxSS8[/video]
     
    Hallo Parzival!


    Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Neuanschaffung. Ein sehr elegantes Gerät. Besonders beeindruckt hat mich, dass das Stativ bloss in den Boden gerammt wird. Die Laufruhe des Regners ist dem professionellen Video zu entnehmen. Ich hätte gedacht, dass ein Spiess im Boden mit der Zeit locker wird, aber der steht ja bombenfest. Man kann das Gerät halt nicht mittels Zug am Schlauch weiterziehen.
    Bin neugierig auf die Performance im Originalzustand, also ohne Nägel.


    Viel Freude beim Probieren!!!
     
    Lieber Headgardener,

    schön zu lesen, dass sich Fans alter Rasensprenger auch mitfreuen, wenn ein längst vergessener „Beregnungs-Exot“ dem Schrott entgangen ist. Sprengerfreak eingeschlossen.

    Der scheint mir übrigens heute den Flohmarkt in Berlin Vogelsdorf allein überlassen zu haben. Einen bisher völlig unbekannten Brandenburger „Regenpilz“ konnte ich so vor der Verbringung nach Schleswig Holstein bewahren. Details dazu folgen…

    Professionelle Video Clips? Nun ja… da sehe ich schon meine Grenzen. Ein Stativ hilft viel und es geht ja im Wesentlichen nur um die technische Dokumentation im Sinne Dr. Vogels (jenes Ingenieurs, der für die Zeitschrift Deutsche Agrartechnik die Regnertests beschrieben hat).
    Da gibt es noch Reserven (auch technische). Heute hatte ich eine Consumer Slow-Motion Camera am Start. Ob es spektakuläre Bilder gibt (120 Bilder/ sec) muss ich erst sichten.

    In diesem Zusammenhang lief auch ein „Rasenkönig“. Das scheint kein Modell für einen Steckdorn zu sein. Meiner ist unzureichend „ausgewuchtet“ und“rüttelt“ auf seinem Stativ.

    Der SIRO/RONDO hingegen ist kugelgelagert und dreht sich „seidenweich“.

    Für den SIRO ohne Schrauben muss erst einmal ein „Testgelände“ gefunden werden (Radius 10 Meter).

    Aber wie sagen ambitionierte Hobby-Filmer immer: Parzival will be back...
     
    Überraschungen – nicht übermäßig spektakulär, aber ungemein interessant

    Leichten Herzens bildete ich mir immer ein, das Sortiment der in der DDR hergestellten Regner/Rasensprenger ganz gut zu überblicken. Doch ein ausgedehnter Spaziergang auf dem vom Sprengerfreak geschätzten Flohmarkts in Vogelsdorf bei Berlin, belehrte mich eines Besseren.

    Eine der wichtigsten Regeln eines Rasensprengersammlers bei Flohmarktbesuchen ist die: Nur wer nicht nach Rasensprengern sucht, findet auch welche.

    Regenpilz-Draufsicht.jpg

    Dieses Objekt zwischen unzähligen Moped-Ersatzteilen als Rasensprenger zu identifizieren, wäre dem Suchenden möglicher Weise nie geglückt.

    Regenpilz-Profil-oben.jpgRegenpilz-Profil-unten.jpg

    Der Regner ist in tiefgezogenem Stahlblech ausgeführt und macht den Eindruck eines Serien-Produktes. Der Fundort, so berichtete der Verkäufer, sei der Oderbruch. Wie wir aus WieEiPiehGuys illustren Schilderungen wissen, werden dort Regner auch wirklich gebraucht.

    Der Herstellungszeitraum könnten die 50er Jahre sein. Die meisten Regner, die in diesen Jahren gebaut wurden, stammen aus Entwicklungen der 30er Jahre (so mein Eindruck). Noch ist also gänzlich offen, wer diesen Regner produziert hat und auf wessen Innovation er zurück geht.

    Regenpilz-Profil.jpg

    Der Regner hat eine sehr elegante Bauform und das Sprühbild (wenngleich der Bewässerungsdurchmesser keine 3 Meter beträgt) ist sehr gleichmäßig und hat einen sehr feinen Tropfen. Von den Tests der GELA Regner weiß ich inzwischen: Je kleiner der Düsenaustritt (im konkreten Fall 6mm) umso feiner ist der Tropfen. Der Spagat zwischen Windanfälligkeit und Verschlemmung des Bodens macht letztlich den guten Rasensprenger aus. Der Schlauchanschluß ist 1/2" Rohrstück.

    Sprühbild.jpg

    Natürlich ist das jetzt nicht mit dem Glücksfall des Auffindens eines Siemens-Schuckert Regners aka Gasch Apparate gleichzusetzen, aber es ist wieder ein gefundener Mosaikstein in der Vielfalt der Sprühpilze des „vorigen“ Jahrhunderts.

    Dass ich dann (nun eben einmal dort) nicht tatenlos an zwei Strahlrohren mit Storz-Kupplungen vorbei gehen konnte, wird wohl nur Sprengerfreaks Aufmerksamkeit erwecken.

    Garten-Strahlrohre.jpg

    Das eine für den Garten geeignet und bekannt. Das andere, durch seinen ungebrochenen Strahl, für die Bewässerung eher nicht zu gebrauchen… als Sammlungsergänzung aber ideal.
     
    Die Zeiten sind gerade nicht so, dass man alte Rasensprenger einfach verkauft…

    In so betrüblichen Zeiten, wird schon mal das Inventar angeschaut und ausprobiert. In Posting 23 zeiget ich dieses Exemplar bereits, mit dem banalen Geständnis, dass ich über diesen Regner überhaupt nichts weiß. Im Wesentlichen hat sich das nach drei Jahren nicht geändert… nur weiß ich jetzt, was er kann.

    alter-Ami.jpg

    Ich finde leider nicht mehr das Bild der eBay Offerte. Er sah schlecht aus und einem Ostküsten-Gärtner war er wohl nicht mehr schick genug. Gut für mich, denn mit etwas Politur und schwarzem Lack wurde er zu einem echten Schmuckstück. Vor ein paar Tagen hatte ich eine Slow Motion Kamera (das hat nicht gut funktioniert) bei der verschiedene Regner getestet wurden.

    Alter-Ami-unter-Voll-Last.jpgIn-Betrieb.jpg

    Ich hatte diesen Regner noch nie am Schlauch und war beeindruckt, was sich da bei 2 BAR in Bewegung setzte (Bild 1 - 3 m³/Stunde werden verregnet) Der Messingkopf dreht sich nämlich. Um das in der Abendsonne noch genauer sehen zu können, noch ein Bild mit nur ca. einem BAR Fließdruck am Regner in einer 1/1000 Sekunde.

    Mancher wird sich noch an den Slogan der ersten Textverarbeitungsprogramme erinnern:
    "What You See Is What You Get!" Trifft das auch für diesen alten Ami zu?
    Sechs Niederschlagsmesser und eine Viertelstunde brachten Klarheit.

    Niederschlag.JPG

    Der Regner sieht toll aus, das Sprühbild ist eine Sensation! Aber der um gleichmäßige Bewässerung bemühte Rasenfreund ist entsetzt. Das Nahfeld des Regner wird definitiv „überversorgt“.

    Vielleicht ist das der Grund, warum dieser Regner in keinem der US Gartenkataloge der 40er Jahre auftaucht und warum der Ostküsten Gärtner ihn letztlich loswerden wollte.

    Stellt sich natürlich die Frage: Welcher Regner (ob alt oder neu) hat denn nun wirklich eine brauchbare Wasserverteilung? Ich habe da ja seit Jahren so einen Verdacht(!) der mir nach einer weiteren Viertelstunde deutlich bestätigt wurde. Ich hatte in diesem Moment nur einen kleinen RAIN BIRD IMPACT SPRINKLER zur Hand. Ein Modell, ähnlich dem 25PJDA-C nur aus den 80ern mit einer 3,6 mm Düse. So könnte gleichmäßige Bewässerung aussehen… 180° Sektorbetrieb /Strahlstörschraube stark eingedreht

    IMPACT-SPRINKLER.jpgNiederschlag ImpactSprinkler.JPG

    Inzwischen kam auch mal die Frage auf den Tisch: Sind die Fotos alter Rasensprenger wie bisher eigentlich langweilig? Der Eine liebt sie für die genaue Typenbestimmung, der Andere fühlt sich nicht angesprochen, so ein rostiges Ding im Garten haben zu wollen. Hinweise einer hier aktiven Fotografin wurden eingeholt… mit weiteren Accessoires aus der richtigen Perspektive wäre es spannender…

    _DSC5898.jpgHolzschuhperspektive.jpg

    Das ist für den technikbegeisterten Rasensprenger-Freund eine schwierige Herausforderung.
     
    Hallo Regnerfreunde!


    Leider habe ich keinen Neuzugang zu vermelden, aber eine Wiederbelebung. Ich habe mich speziell nach Parzival's Hinweis auf ein zu lötendes Rohr bei einen seiner Schätzchen aufgerafft, in ein paar Ersatzteile zu investieren. Heute konnte ich die Früchte althergebrachter Dreherkunst abholen. Die Werkstatt liegt am anderen Ende der Stadt, es war es aber wert. Zwei zweiarmige Abner-Regner (Stative wie bei den Rasenkönigen) können nun wieder mit ihren originalen Rotoren betrieben werden. Dafür brauchte es eben 3 Düsenschrauben und eine zentrale Kappe.
     

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