Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) - Übermäßiges Wachstum zügeln

GartenPeda

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Liebe Leute!

Ich habe ein Problem mit einem gewöhnlichen Trompetenbaum, zu dem ich bisher in keinem Forum einen Eintrag finden konnte.
Mein (mehrstämmiger) Baum ist jetzt 4 Jahre alt, wurde nach dem ersten Jahr als Jungpflanze vom Topf in den Garten umgepflanzt und wächst seither wie verrückt. Wir sprechen hier von 1,5, teils 2m pro Jahr. Ich habe den Baum zuletzt Ende diesen Winters auf seine 3 Hauptstämme in ca. 2m höhe gekürzt. Nun wachsen je Stamm heuer 6-8 neue Triebe, die alleine heuer (seit ca. Mitte Mai) wieder 1-1,5m an Höhe zugelegt haben.
Prinzipiell wäre mir derart rasantes Wachstum äußerst recht, um bald einen großen, schattenspendenden Hausbaum zu haben. Allerdings trägt er kaum sein eigenes Gewicht (die Hauptstämme bogen sich in den ersten Jahren um 90° bis zum Boden, brachen dabei allerdings nicht) und steht zudem in relativ exponierter Lage, weshalb bereits mäßiger Wind (durch die riesen Blätter) nun zu Stamm- und Astbrüchen führt. Leider weht bei uns oftmals mehr als mäßiger Wind ;).
Die 3 Hauptstämme sind mittlerweile relativ stabil (und durch ein kleinen "Gerüst" gestützt). Die neuen Triebe habe ich heuer (auch wenn das an Absurdität grenzt) einzeln mit Holzstäben gestützt. Für den Moment funktioniert das und ist durch die dichte Belaubung auch kaum sichtbar, im Winter ergibt es vermutlich ein etwas eigenartiges Bild.

catalpa01.jpg


Zu meiner eigentlichen Frage:

Hat jemand Erfahrung mit dermaßen übermäßigem Wachstum? Lässt das irgendwann nach oder gibt es (das wäre das schönste) Möglichkeiten das in Dicken- (statt Höhen-)wachstum umzuleiten?
Ich kann mir derzeit kaum vorstellen, dass das "Spiel" irgendwann ein Ende hat. Wenn jeder der neuen Triebe im nächsten Jahr wieder im selben Ausmaß verzweigt und wächst, habe ich (bedingt durch die enorme Höhe) auch keine Möglichkeit mehr das durch irgend eine Konstruktion zu stützen.
Mein Ziel wäre es, irgendwann einen mächtigen, breitkronigen Laubbaum zu haben. Was ich nicht will is,t den baum jedes Jahr zurückzuschneiden und quasi einen mehrstämmigen Kugelbaum zu ziehen.

Ich wäre sehr dankbar für Erfahrungsberichte, Tipps oder Ideen.

Schöne Grüße
Peter
 
  • Linserich

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    Meinst du, weil der Trompetenbaum gemäss dieser Homepage doch nicht so gross wird?

    Da kann ich @GartenPeda beruhigen. Ganz in unserer Nähe steht ein grosser Trompetenbaum, der momentan eindrucksvoll blüht.

    Dein Baum wird nicht ständig 1m oder mehr wachsen, das Wachstum geht mit zunehmendem Alter zurück.

    Du solltest jetzt einen Sommerschnitt machen. Das beruhigt das Wachstum auch.
     
  • Galileo

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    Hi Peter und willkommen im Forum.

    Der starke Wuchs ist für einen Catalpa völlig normal, sobald er eingewachsen ist. Das wird noch zunehmen und zwar für die kommenden 10 Jahre.

    Eine 3-Ast-Krone ist für Catalpa ungeeignet. Auf Grund des gleichzeitigen DickenWachstums der 3 Stämmlinge, werden sie sich, füher oder später, auseinander drücken, bis einer abspaltet – Druckzwiesel

    Ich rate Dir:
    1. Wähle den geradesten Stämmling aus und entferne die beiden anderen.
    2. Diesem gibst Du einen stabilen langen Pfahl (besser ein Metallrohr), 3 - 5 Meter, je länger desto besser, dann muss er nicht alle Jahre ersetzt werden.
    3. Daran richtest Du Deinen Leittrieb aus und bindest ihn an mehren Stellen.
    4. Im Winter entfernst Du alle Seitentriebe.
    5. Aus den 2024 wachsenden Neutrieben kannst Du eine neue höhere Krone bilden...usw.
    6. Auf Grund der sehr dichten Belaubung von Trompetenbäumen, sollte der Kronenansatz möglichst hoch über dem Rasen angelegt sein – min 3 Meter – sonst kannst Du den Rasen darunter vergessen.
    Fachwörter werden bei Wiki erklärt.
    Mein Lesezeichen: Leittrieb, Kronen-Neuaufbau, Druckzwiesel
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Celtis

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    Für mich sieht dieser Baum nach einem Blauglockenbaum (Paulownia) aus und nicht nach Catalpa
     

    Linserich

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    Ich denke schon, dass es ein Trompetenbaum ist, Blauglockenbäume haben grössere Blätter. Aber vielleicht erkennt man das hier auf dem Bild zuwenig gut.
     
  • GartenPeda

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    Vielen Dank für die vielen Antworten.
    Also ich kann mit Sicherheit sagen dass das ein Trompeten- und kein Blaugluckenbaum ist. Im Umfeld gibt es dazu mehrere Exemplare beider Arten zum Vergleich.
    Ich habe übrigens seinerzeit 2 Stück gekauft. Der 2te wächst max. 30cm pro Jahr, d.h. eigentlich deutlich unter den Erwartungen und ist jetzt erst etwas über 1m hoch (sieht aber prinzipiell genau so aus). Ich halte ihn nun (nachdem die Pflanzung in den Garten keinen Einfluss auf sein Wachstum hatte) nun wieder im Kübel.

    catalpa03.jpg
     

    GartenPeda

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    @Galileo, danke speziell auch für deine ausführliche Antwort. Das klingt sehr fundiert. Ich bin nur verwundert, dass der Baum seine natürliche Wuchsform (mehrstämmig) nicht vertragen sollte? Vor allem bieten ihn auch sehr viele Baumschulen in mehrstämmiger Form an.
    Hier vielleicht noch ein Bild, wie der Stamm (eigentlich ja 2stämmig) im Detail aussieht.

    catalpa04.jpg



    Ich werde ehrlichgesagt in jedem Fall probieren ihn weiter in der Form "durchzubringen" und hoffe mal dass das Wachstum später etwas nachlässt. Auch den Sommerschnitt werde ich probieren um das Wachstum zu reduzieren.

    LG
     

    Schwarze Katze

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    Meine Catalpa ist auch riesig geworden, so hoch wie der Walnussbaum. Nun sind die Blüten bald alle verblüht, dann schneide ich einige Äste zurück, damit ich mit Aufsitzer-Rasenmäher besser unten durch komme. Ich liebe grosse Bäume. Auch unser Baum ist zweistämmig, aber er hat keine Y-Furche, dort wo er sich "teilt". Bei solchen Furchen droht eventuell bei einem Sturm ein Bruch. Muss aber nicht sein. Vie Glück und viel Freude an diesem Baum.
     
  • GartenPeda

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    @Schwarze Katze D.h. das sind bei dir zwei völlig getrennte Stämme (ohne y Furche)?
    Sollte sich hier Bruchgefahr abzeichnen, könnte ich mit einem Zurr-Gurt o.ä. dauerhaft dafür sorgen, dass das nicht passiert.
     
  • Galileo

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    @Galileo, danke speziell auch für deine ausführliche Antwort. Das klingt sehr fundiert. Ich bin nur verwundert, dass der Baum seine natürliche Wuchsform (mehrstämmig) nicht vertragen sollte? Vor allem bieten ihn auch sehr viele Baumschulen in mehrstämmiger Form an.
    Hier vielleicht noch ein Bild, wie der Stamm (eigentlich ja 2stämmig) im Detail aussieht.
    …und wenn Du Dir die Gabelung genau ansiehst, wirst Du feststellen, dass Abspaltung schon begonnen hat.
    Der Baum versucht die Risswunde wieder zu schliessen - daraus resultieren die senkrechten Rindenleisten - aber letztendlich wird einer der Stämmling wegbrechen.
    Zumindest trinkt Feuchtigkeit ein und Pulzbefall folgt.

    Gib mal in die „Suche“ Druckzwiesel“ ein - hab anderweitig schon drüber geschrieben.

    Faustregel:
    V-Gabelung > Problem
    U-Gabelung - OK
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Schwarze Katze

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    Unsere Albizie hatte auch ein Y. Männe hat genau dort, wo die Furche anfängt, mit einem (sehr) langen Holzbohrer durch beide Stämme hindurch gebort und danach eine Gewindestange eingeführt. Auf beiden Seiten wurde mit einer Mutter alles fixiert., die überstehenden der ca 1 cm dicken Gewindestange wurden sauber abgeschliffen. Das ist nun schon lange her und hat gehalten. Man sieht nicht mehr, wo die Schraube im Baumstamm steckt.
     

    GartenPeda

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    Bezüglich Gabelung wird es eine Gurt- oder auch Gewindebolzen-Lösung ;). Letzteres hätte ich ja nicht für möglich gehalten, dürfte aber (was ich so im Netzt gefunden habe) gar nicht so unüblich sein.
    Leider stehe ich auf mehrstämmige Bäume, die dieses Problem fast immer mit sich bringen.

    Gegen das übermäßige Wachstum hab ich dem Ding jetzt mal einen Sommerschnitt verpasst. Ev. geht ja jetzt auch mehr Energie ins Dickentwachstum.

    Vielen Dank für eure Antworten!

    LG
    Peter
     

    GartenPeda

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    Gibst du uns dann Bescheid, was aus deinem Baum nach diesen Massnahmen geworden ist?
    Hallo!
    Also, für Ineressierte:
    Ich habe dem Baum in diesem Jahr 2 weitere Sommerschnitte verpasst. Dabei habe ich jedes mal locker 1-1,5m abgeschnitten. Selbst nach dem letzten Schnitt vor ca. eine Monat hat er nochmals neue Triebe (10-30cm) gebildet und is jetzt 3,5-4m hoch.

    Bezüglich der Gabelung habe ich (noch) nichts unternommen. Derzeit dürfte das noch keine nennenswerte Schwachstelle darstellen, was vermutlich auch auf das Stützgestell bzw. die mit Schnüren gesicherte Äste zurückzuführen ist.

    Ich werde die jungen neuen Triebe jetzt mal stehenlassen und beobachten wie sich das nächstes Jahr weiterentwickelt. Langsam ist der Baum ohnehin zu hoch um ihn weiterhin laufend zurückzuschneiden oder alle neuen Äste zu sichern.
    Ich hoffe halt dass das Wachstum irgendwann von selber nachlässt. Habe nicht den Eindruck dass die bestehenden Äste nächstes Jahr weitere meterlange Triebe halten können, ohne am Eigengewicht oder spätestens beim nächsten Sturm zu brechen. Aber mal sehen ...
    Für weitere/neue Tipps wäre ich nach wie vor dankbar =)

    LG
    Peter
     

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    GartenPeda

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    Ach ja, kleiner Nachtrag - urspr. hatte er ca. 3x so viele Blätter und war extrem dicht. Ein paar sind dem Sturm zum Opfer gefallen, den Großteil habe ich aber wegen dem (jährlichen :( ) Mehltau-Befall abgeschnitten.
     

    Schwarze Katze

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    Ich habe unserem auch einige Äste eingekürzt aber nicht, weil mich das Wachstum störte, sondern weil sie beschädigt wurden, als die Mimose umfiel.
    Als du den Baum kauftest, hat man dir nicht gesagt, dass der wuchsfreudig ist? Unserer ist bestimmt fünf oder sechs Meter hoch. Darf er sein, Platz hat er und wir auch.
    Bäume in relativ kleinen Gärten zu pflanzen ist immer ein Risiko. Darum muss man gut planen. Nicht jeder hat sechstausend Quadratmeter zur Verfügung.
    Hab Geduld mit dem Baum, er dankt es dir ja im Frühjar mit seiner Blütenpracht. Unserer hat nie Mehltau. Toktok, Holz anfassen.
     

    GartenPeda

    Neuling
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    Ich habe unserem auch einige Äste eingekürzt aber nicht, weil mich das Wachstum störte, sondern weil sie beschädigt wurden, als die Mimose umfiel.
    Als du den Baum kauftest, hat man dir nicht gesagt, dass der wuchsfreudig ist? Unserer ist bestimmt fünf oder sechs Meter hoch. Darf er sein, Platz hat er und wir auch.
    Bäume in relativ kleinen Gärten zu pflanzen ist immer ein Risiko. Darum muss man gut planen. Nicht jeder hat sechstausend Quadratmeter zur Verfügung.
    Hab Geduld mit dem Baum, er dankt es dir ja im Frühjar mit seiner Blütenpracht. Unserer hat nie Mehltau. Toktok, Holz anfassen.
    Doch doch. Ich habe ja bewusst nach einem schnellwachsenden Baum gesucht und Platz habe ich auch mehr als genug (2500 m2). Ich hoffe ja dass der mal ein riesen Hausbaum wird. Somit habe ich ganz und gar nichts gegen schnelles Wachstum, im Gegenteil. Womit ich aber nicht gerechnet habe ist dass das Ding sein eigenes Gewicht nicht aushält und sich unter seiner eigenen Last biegt und bricht ... :/
     
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