Tomato Brown Rugose Virus

@Tubi, wohl keiner wird von Dir wissenschaftlich astrein belegte und formulierte Ergebnisse erwarten.
Mir würde es im "Ernstfall" ausreichen, wenn Deine Samen die Tortur einigermaßen unbeschadet überstanden haben. Dann hätte man als Betroffener immer noch ein Eisen im Feuer.;)
Och, ja. Kein Problem. Ich habe genug Samen.
 
  • Und vor Allem hast du hoffentlich kein befallenes Saatgut...
    Das sieht man von außen ja nicht.
    Und meine komischen Pilz habe ich mir ja auch irgendwie eingeschleppt.

    Labortests hinsichtlich der Wirksamkeit wurden ja durchgeführt, wenn diese Methode also wirklich ungefährlicher ist als die verdünnte Salzsäure, werde ich sie ebenfalls ausprobieren.

    Nun, trinken sollte man es auch nicht, oder es in die Hände von Kindern geraten lassen!
     
    [...] Seeds extracted from ToBRFV-infected fruits had a 100% contamination rate. Treatment of ToBRFV-contaminated seeds with 2% HCl for 30 min or 10% TSP for 3 h resulted in a 100% disinfection rate [...]

    Mich wundert, dass das Virus nur am Samenkorn haften soll und nicht im Samen. Warum ist das so? Warum ist dem Virus es nicht möglich auch in das Samenkorn einzudringen? Ist das bei anderen Viren auch so? Oder lese ich das falsch aus dem o.g. Zitat heraus?

    Und wenn es nur am Samenkorn außen haftet. Ist der Erreger dann nicht nur eine beschränkte Zeit "lebensfähig" (ja, ich weis, lebensfähig ist ein schlechter Begriff bei Viren). Was passiert, wenn Samen im Sommer/Herbst geerntet werden, den Winter über in den Samentüten schlummern und folgende Saison wieder ausgesät werden?

    Grüßle, Michi
     
  • Michi,

    Mich wundert, dass das Virus nur am Samenkorn haften soll und nicht im Samen. Warum ist das so? Warum ist dem Virus es nicht möglich auch in das Samenkorn einzudringen? Ist das bei anderen Viren auch so? Oder lese ich das falsch aus dem o.g. Zitat heraus?

    Hierzu noch ein Fachtext:
    Tomato Brown Rugose Fruit Virus: Seed Transmission Rate and Efficacy of Different Seed Disinfection Treatments

    Und ein kurzer Auszug für diejenigen, die keine Zeit haben, hineinzulesen:
    Analyses demonstrated that ToBRFV was located in the seed coat, sometime in the endosperm, but never in the embryo; its transmission from infected seeds to plantlets occurs by micro-lesions during the germination.
     
  • @Taxus Baccata , bei Vorhandensein einer schlüssigen und dynamischen Strategie wären auch bei Covid 19 vermeidbare Schnellschüsse nicht erfolgt und weniger Versäumnisse nachzubessern gewesen.
    Nicht die Wissenschaft hat der Politik ins Handwerk gepfuscht, sondern die Politik massiv und mit beklagenswerten Folgen der Wissenschaft.
    Es ist an dieser Stelle bereits ein Vorteil, dass Tomatenkrankheiten keinen Einfluss auf Wählerstimmen haben und für die Politik uninteressant sind.:p
     
  • Es ist an dieser Stelle bereits ein Vorteil, dass Tomatenkrankheiten keinen Einfluss auf Wählerstimmen haben und für die Politik uninteressant sind.:p
    Das stimmt, Opitzel, wobei ich äußerst schade finde, dass es kein Mittel zur Bekämpfung der Viren an Tomaten gibt... liegt es daran, dass es wissenschaftlich/medizinisch gesehen nicht möglich ist, ein Mittel gegen einen Pflanzenvirus zu entwickeln oder ist das Thema wirtschaftlich gesehen nicht lukrativ genug?
     
    @Taxus Baccata Das Problem ist die Ähnlichkeit der Symptome zu anderen Infektionen oder Symptomen die eine harmlose Ursache haben, das macht es dem Hobby- oder Balkongärtner fast unmöglich eine genaue "Diagnose" zu stellen, allein die Veränderungen an den Blättern zeigen die Schwierigkeiten. Viele Symptome die vom ToBRV verursacht werden sind solchen zum Verwechseln ähnlich die durch Ungeziefer, Trockenheit, Nährstoffschwankungen usw. ausgelöst werden.
    Also macht euch nicht zu viele Sorgen, irgendwelche Erreger finden sich überall, manche befallen Tomaten, andere Fichten, Reptilien, Menschen, Rinder... es gibt keine 100% Sicherheit, aber deshalb muss man sich nicht die Freude an den eigenen Pflanzen verderben lassen.

    Und ja genau, die AHA-Regeln sind einfach, eigentlich fast lächerlich, nicht nur im Vergleich zu den Vorsichtsmaßnahmen in der Pflanzenzucht, auch im Bereich Tierhaltung wird sehr viel mehr Aufwand betrieben.

    Mittel zur Bekämpfung von Viren sind durchaus lukrativ, man muss sie nur erstmal haben und die Entwicklung braucht viel Zeit, manchmal auch zu viel Zeit... und manchmal ist es lukrativer die Symptome zu behandeln statt ein Virus zu bekämpfen.

    @Opitzel Bezüglich meiner Aktivitäten, na sagen wir mal so, ich befasse mich in etwas größerem Umfang mit der Erhaltung samenfester Sorten.

    LG Conya
     
    Das hatte ich aus unseren Gesprächen geschlossen, @Conya. Danke!
    Mit meinen noch verbleibenden bescheidenen Möglichkeiten engagiere ich mich an der ähnlichen Zielstellung, im niederen und mittleren Thüringer Wald die meist alten bzw. zielgerichtet erzeugten neuen samenechten Sorten zu erproben, die den Freilandanbau von Tomaten wieder so wie ehedem ermöglichen.
    Ich werde in Kürze 80 Jahre und lege den Maßstab am Tomatengarten MEINER Großeltern an.
     
    Ich muss noch so manchen Eimer Unkraut zupfen bevor ich in Dein Alter komme, aber der Tomatengarten Deiner Großeltern war sicher interessant. Gerade in alten Bauerngärten, aber auch bei so manchem Hobbygärtner im In- und Ausland finden sich immer wieder erhaltenswerte Sorten, ab und an auch solche die man schon verloren geglaubt hat.
    Es lohnt sich immer hinzuschauen und die Erhaltung samenfester Sorten wird immer wichtiger.

    LG Conya
     
  • und manchmal ist es lukrativer die Symptome zu behandeln statt ein Virus zu bekämpfen.
    Das möchte ich doch mal herausstellen! 👍

    Wenn man sich mal überlegt, dass die ToBRFV so ähnlich zu manch anderen Problemen ist ist auch klar warum die schon über den ganzen Erdball gegangen ist.
    Sie wurde schlichtweg nicht erkannt und das macht es doch sehr übel, wie ich finde.

    @Sunfreak
    Deine Annahme, das der Virus nicht im Embryo ist habe ich auch so verstanden und ich habe mich das selbe gefragt.
    Das finde ich sehr spannend.

    Wenn Trinatriumphosphat (10%)
    gegen alle Viren helfen [soll], die auf der Samenschale sitzen.
    Ist das das Mittel der Wahl für den Hobbybereich.
    Es ist ja auch in der Quelle benannt.

    Ich stelle mir hier jedoch die Frage:
    Wie gut ist die Keimkraft der Samen dann noch (wobei ich zwischen 15Min und 3h keine große Diskrepanz sehe)
     
  • Trinatriumphosphat (10%)
    Ich stelle mir hier jedoch die Frage:
    Wie gut ist die Keimkraft der Samen dann noch (wobei ich zwischen 15Min und 3h keine große Diskrepanz sehe)

    Da habe ich auch schon darüber nachgedacht. Ich denke, da mache ich am WE mal eine Versuchsreihe. Auch ob die Pflänzchen dann ohne Probleme wachsen.
     
    So, habe heute 6 Samen Little Heartbreaker drei Stunden in der Trinatriumphosphat (10% Lösung ) gebadet, anschließend gespült und dann gesät. Wenn sie es überlebt haben, sollen sie natürlich auch wachsen dürfen. Deshalb habe ich die kleinen Topftomaten gewählt, die auch für dieses Jahr geplant sind.
    Ich werde berichten.
     
    Warum?
    Der Versuchsaufbau ist Folgendermaßen:
    F0 gibt es nur, wenn die F1 ne Nullnummer wird. Wenn dann nix keimt, war das Saatgut kacke. Wenn sie in F1 keimen, hat es ihnen nichts gemacht. Wenn sie nur in F0 keimen, dann war die Behandlung mit dem Zeug für die F1 tödlich.
    F0 ist eben eine Wartegruppe:grinsend:
    Wenn Du auch „Experimentieren“ willst, kann ich Dir ja paar Gramm schicken.
    Ich kann jetzt noch keine Stabtomaten gebrauchen. Ich betreibe jetzt Physalisanzucht in großem Stil.:grinsend:
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Lol!
    Also das mit Gruppe 0 und 1 will mir nicht so ganz einleuchten...

    Du hast 6 Samen 3h behandelt.

    Wenn sie jetzt nicht keimen, dann kann es sein das das Saatgut kacke war, oder die Lösung den Embryo abgetötet hat.

    Wenn sie Keimen kann es sein, dass die Lösung keinen Einfluss auf das Keimverhalten hat oder die Keimrate so gut ist, das kein Effekt erkennbar ist...

    (oder habe uch das jetzt zu verkopft gelesen?)
     
    Ist doch egal. Ich kann keine 12 Topftomaten gebrauchen. Entweder sie keimen in einer Woche. Oder ich säe in einer Woche dieselbe Sorte ohne Vorbehandlung (mit 6 Körnern) aus. Und wenn dann nix keimt beschwere ich mich bei Vertiloom, weil das Saatgut nix taugt :lachend:.
    Nein ich weiß sehr wohl, dass das nicht der korrekte Versuchsaufbau ist. Aber das ist eben Tubis Strategie. Ich will ja keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben. Sonst hätte ich min. 100 Samen der gleiche Sorte säen müssen. 50 vorbehandelt und 50 ohne Treatment gesät. Und dann? Soll ich dann 100 gleiche Tomatenpflanzen großziehen? wegwerfen? Nee, dieses Gedanken würden mich stressen.
    Mir reicht diese Testung eigentlich. Außerdem habe ich ja auch noch Zeit für weitere Tests.
     
    Wenn sie Keimen kann es sein, dass die Lösung keinen Einfluss auf das Keimverhalten hat oder die Keimrate so gut ist, das kein Effekt erkennbar ist...

    Wenn sie keimen, dann hat m. E. die Behandlung nicht zu einer Verschlechterung des Keimverhaltens beigetragen.
    Wenn sie aber innerhalb einer Woche nicht raus sind, ja dann habe ich ein Problem... Eh das ist ein Vortest....
     
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