Tomatenzöglinge 2022

Also mich triffst Du da nicht...
Ich stamme aus der Generation "mit Essen spielt man nicht".
Tubi, da wären die heutigen Krabbelgruppen nix für dich, wo die nackten Babies in Getreidebrei und anderem gewälzt werden, damit sie eine "gesunde Einstellung" zu Nahrung entwickeln.
(Ich gebe zu... ich finde es auch dämlich, das mit den Babies, meine ich. Da hätte ich auch nicht mitgemacht. Ich bin ja aufgeschlossen und tolerant, aber bei solchem Schwachsinn hört es bei mir wirklich auf...)
 
  • Mal eine Zwischenfrage: ist das für euch normal, in der 2. Oktoberhälfte noch Tomaten zu ernten?
    Eher normal als unnormal, bis auf einzelne sehr kalte Jahre, in denen dann schon Frost ist. Aber häufig geht das noch.
    Es sind aber dann auch wirklich die allerletzten, die nur noch teilweise schmecken. Insofern habe ich das jetzt nicht mehr als richtige Tomatenernte auf dem Schirm, auch wenn dieses Jahr an manchen Tagen noch erstaunlich viel abfällt. Einige der wirklich ausgereiften Cocktails schmecken sogar noch. Donatellina, Goldita, die bolivianische Wildtomate, Perun und noch 1-2 andere sind tatsächlich noch gut.
    Bis Anfang November gab es vereinzelt auch schon Ernte, aber das ist dann tatsächlich Ausnahme.
     
  • Hier macht in der Regel die Luftfeuchtigkeit schon zu früh Probleme. Dazu ist es normalerweise auch nicht mehr fast 20 Grad warm. Hier ist ab Mitte September mit Nebel zu rechnen, teilweise sehr hartnäckig. Das mögen meine Tomaten gar nicht. Schön dass es dieses Jahr auch hier anders ist.
     
  • , wo die nackten Babies in Getreidebrei und anderem gewälzt werden,
    Man kann ja auch übers Ziel hinausschiessen...🤔
    Frage mich gerade was daran eine gesunde Beziehung zu Nahrungsmitteln auslösen soll. Wenn sie mit den Fingern essen sollen sie ruhig auch mal wühlen können usw. Aber wieso sollte man sie noch extra drin wälzen?

    Ich erinnere mich gerade wie meine mit ca. 2 Jahren aussah als sie etwa eine halbe Stunde in den Brombeeren 'verschwunden' war. 😍🤣 Ich wusste natürlich wo sie war, habe mich aber zurückgehalten. Das Kleidchen hats leider nicht gut überstanden, aber es war das zufriedene Grinsen allemal wert als sie satt war.
     
    Tubi, da wären die heutigen Krabbelgruppen nix für dich, wo die nackten Babies in Getreidebrei und anderem gewälzt werden, damit sie eine "gesunde Einstellung" zu Nahrung entwickeln.
    (Ich gebe zu... ich finde es auch dämlich, das mit den Babies, meine ich. Da hätte ich auch nicht mitgemacht. Ich bin ja aufgeschlossen und tolerant, aber bei solchem Schwachsinn hört es bei mir wirklich auf...)
    Und in anderen Ländern wären die Babys glücklich den Getreidebrei zu futtern. Wie abartig!
     
  • Hast du recht. Habe ich grundsätzlich die gleiche Einstellung. Aber aus irgend 'nen unerklärlichen Grund macht mich der Gedanke wuschig in Tomaten zu baden...
    Ja, da darfst Du aber nirgendwo nen Kratzer haben. Ich habe mich fies am Finger verletzt. Das ist bei der Tomatenverarbeitung gar nicht schön, das brennt ordentlich. Auch Tomaten in den Augen möchte ich nicht haben. Nee, ich stell mir das widerlich vor. Dann nehme ich lieber ne Moorpackung.
     
    Man kann ja auch übers Ziel hinausschiessen...🤔
    Frage mich gerade was daran eine gesunde Beziehung zu Nahrungsmitteln auslösen soll. Wenn sie mit den Fingern essen sollen sie ruhig auch mal wühlen können usw. Aber wieso sollte man sie noch extra drin wälzen?


    Und in anderen Ländern wären die Babys glücklich den Getreidebrei zu futtern. Wie abartig!
    Kann ich euch nur zustimmen, und genau dasselbe habe ich mir auch gedacht...

    Ja, da darfst Du aber nirgendwo nen Kratzer haben. Ich habe mich fies am Finger verletzt. Das ist bei der Tomatenverarbeitung gar nicht schön, das brennt ordentlich.
    Das stimmt!!!

    Abgesehen davon verstehe ich Michi aber... rein in der Phantasie finde ich den Gedanken auch sehr lustig. ;-)
    Auch wenn ich es in echt wohl nicht täte. (Mich würde es da garantiert oben und unten und sonstwo brennen, ich hole mir immer irgendwo Blessuren bei der Gartenarbeit :grinsend: )
     
    Ich vermute, ich bin da irgendwie ein Sonderling bei sowas.

    Als Kind und vll. etwas darüber hinaus hab ich mich immer gern im Schlamm gesuhlt. Das ist die absolute Glückseligkeit. Hier um die Ecke gibts glückliche Hausschweine. Also mit ganz viel Auslauf auf der Wiese und Stellen zum Matschen. Das ist schon beneidenswert den Tieren dabei zuzuschauen.
     
    Ich vermute, ich bin da irgendwie ein Sonderling bei sowas.
    I wo, keineswegs. Für unsere Kinder auch das höchste. 😉
    Bei den Schweinen ist das davon abgesehen Hautpflege und Hygiene. Vielleicht sind Kinder und Menschen, die sich gerne im Schlamm wälzen ja eigentlich besonders gesundheitsbewusst? Der Schlamm/Matsch kann nur gesünder sein als das ganze Zeug aus der Drogerie, in dem wir uns wälzen. :grinsend::paar:;)
    Aber Scherz beiseite, so eine Tomatenschlacht, ganz ehrlich... mal abgesehen vom Aspekt mit Essen spielt man nicht... finde ich auch eine echt lustige Vorstellung (und ich bin sonst nicht unbedingt für solche Dinge zu haben...)
    Aber vielleicht liegt es daran, dass mir in diesem Sommer die Tomaten schon zu den Ohren raus kamen und ich manchmal schon fast das Gefühl hatte, mich darin wälzen zu können... das war ja eine richtige Schwemme, dieses Jahr. :grinsend:

    Hattest du denn auch eine gute Ernte? Warst du mit deinen Sorten zufrieden, @Michi..?
     
  • Ja, die Ernte war gigantisch. Tatsächlich hatte ich dieses Jahr die produktivsten Pflanzen seit Hobbybeginn. Praktischerweise sind die Pflanzen von selbst immer schleichenderweise zusammengesackt. So wie man das im Erwerbsanbau manuell so macht. Denn das Gewächshausdach hatten sie ja schon Anfang Juli erreicht.

    Zufrieden war ich nicht mit jeder Sorte. Aber das liegt an der Natur des Sorten-Experimentierens.

    Gewinner ist auf jeden Fall die Sungold F1. Eigentlich bin ich kein Fan von Hybridsorten, aber diese hier gehört seit 14 Jahren zu meinen Favoriten. Die war bisher in jedem Jahr ein Highlight, will heißen ein Geschmackswunder. Aber dieses Jahr, Wow! Man bekommt echt 'ne Beule in der Hose Schmetterlinge im Bauch beim Futtern.

    Tatsächlich ist es so, dass ich mir die Regel aufgestellt habe, nicht mit der Sungold anzufangen, wenn ich tomatennaschen ins Gewächshaus gehe. Sonst schmecken mir die anderen Sorten nicht mehr. Der Unterschied ist gewaltig, obgleich die anderen Sorten ja durchaus auch sehr lecker waren. Aber wehe du futterst eine Sungold Frucht, dann ist der Gaumen verwöhnt/versaut.

    Züchterisch ein absoluter Glücksgriff, komplex in seinem genetischen Profil. Meines Wissens nach, ist es niemanden bisher gelungen die Sungold als samenfeste Sorte nachzubilden, im Sinne der genuinen Geschmackseigenschaften.
     
  • Als Ergänzung zu meinem letzten Absatz:

    Wild Boar Farms schrieb:
    The most intense sweet tomato flavor we have ever tasted!!!
    On November 1st we will be selling seeds for Tim's Taste of Paradise. It has been in the works for many many years . This variety has not only exceptional flavor, but an amazing history. Developed in the late 1990s by the brilliant plant breeder Tim Peters and released as the experimental variety "Fruity Mix", it was nearly lost to the world when Tim shuttered his business in the early 2000s. This would have been a HUGE loss - its unique flavor, sweet and intensely fruity, has that elusive flavor described as "umami" by top chefs. People who have tasted it prefer it to Sungold, hands down! It is the result of crossing dozens of wild species into domestic tomatoes, and could never be reproduced with more conventional breeding.

    Fortunately, in 2018, tomato aficionado Tien Chiu rediscovered a 17-year-old seed packet, preserved by botanists Rob Ferber and Linda Maepa of Little Grove Farms, and managed to grow out just three plants from the ancient seeds. Wild Boar Farms has further developed, stabilized, and refined the variety, and is now releasing it as Tim's Taste of Paradise.
    This is the perfect tomato for home growers, with excellent vigor and great productivity. The only downside is that you won’t be able to resist them, so very few of the tomatoes will make it into the house!

    These cherry tomatoes are on the small side, so market gardeners may need to charge a premium to make them profitable. But once they taste them, customers will become addicted!

    Auf diese Sorte bin ich rallig!
     
    Auch wenn ihr thematisch schon wieder weiter seid, möchte ich meine Kommentare zu den gesammelten Zitaten noch loswerden:


    Mal eine Zwischenfrage: ist das für euch normal, in der 2. Oktoberhälfte noch Tomaten zu ernten?

    Ich poker eigendlich jedes Jahr, ob es draußen Weihnachtstomaten gibt. Meist macht aber Ende November/Anfang Dezember dann eine kalte Nacht der Pracht ein Ende.


    Hast du recht. Habe ich grundsätzlich die gleiche Einstellung. Aber aus irgend 'nen unerklärlichen Grund macht mich der Gedanke wuschig in Tomaten zu baden...

    Dagobert Duck im Geldspeicher, Michi im Tomatenspeicher. Ist irgendwie logisch.
    Ich würde mich aber lieber durch viele Tomatensorten durchkosten, als drin zu baden.

    Ich erinnere mich gerade wie meine mit ca. 2 Jahren aussah als sie etwa eine halbe Stunde in den Brombeeren 'verschwunden' war. 😍🤣 Ich wusste natürlich wo sie war, habe mich aber zurückgehalten. Das Kleidchen hats leider nicht gut überstanden, aber es war das zufriedene Grinsen allemal wert als sie satt war.

    Das sorgt für eine entspannte Einstellung - wenn nicht zur Nahrung, so doch zur Kleidung. :giggle:

    Meine Eltern waren da auch eher entspannt und wenn ich mir ansehen durfte, wie Nichte und Neffe manchmal aus dem Wald nach Hause kamen, hat mein Bruder das auch weitergegeben. Es ist wichtig, dass man auch mit Schlamm, Obstsaft oder einfach nur vom Bachwasser durchweichter Kleidung nach Hause kommen kann und es dann zählt, dass man Pilze gefunden hat, Froschlaich gerettet, irgendwas beobachtet oder Beeren gepflückt hat. Die meisten Kinder (und die meiste Kleidung) wird bei der Wäsche wieder sauber und ein paar Kratzer kann man verschmerzen. Aber die armen Kinder, die das nie haben erleben dürfen!

    Ich bin froh, dass meine Eltern schon an meinem ältesten Bruder gelernt haben, wie unsinnig es ist, einem Kind gute Kleidung für den Sonntagsspaziergang anzuziehen. :whistle:
     
    Meine Eltern waren da auch eher entspannt und wenn ich mir ansehen durfte, wie Nichte und Neffe manchmal aus dem Wald nach Hause kamen, hat mein Bruder das auch weitergegeben. Es ist wichtig, dass man auch mit Schlamm, Obstsaft oder einfach nur vom Bachwasser durchweichter Kleidung nach Hause kommen kann und es dann zählt, dass man Pilze gefunden hat, Froschlaich gerettet, irgendwas beobachtet oder Beeren gepflückt hat. Die meisten Kinder (und die meiste Kleidung) wird bei der Wäsche wieder sauber und ein paar Kratzer kann man verschmerzen. Aber die armen Kinder, die das nie haben erleben dürfen!

    Ich bin froh, dass meine Eltern schon an meinem ältesten Bruder gelernt haben, wie unsinnig es ist, einem Kind gute Kleidung für den Sonntagsspaziergang anzuziehen. :whistle:

    Da bin ich auch sehr froh um die Einstellung meiner Mutter.
    Sie erzählt heute noch lachend, dass sie meinen Bruder und mich teilweise auf der Außentreppe draußen ausgezogen hat. Kinder dann nach oben ins Bad getragen und die Schmutzwäsche in den Keller.
    Wir haben damals in einem Neubaugebiet gewohnt. Sehr viele Kindern mit sehr vielen entspannten Eltern. War auch sicher besser so, wir waren die letzte Straße vorm Feld. Da gab es immer viel zu spielen und auf den Feldwegen bei Regen die tiiiiiiefen Pfützen von den Baggern ....

    Und auch da gab es leider eine Mutter, die sehr wert darauf gelegt hat, dass ihre Kinder IMMER Markenkleider tragen. Aber die sind teuer also wurde die Kleidung nicht so oft gewechselt und es musste auch tunlichst vermieden werden, dass Grasflecken oder so drauf kamen.
    Wenn die beiden Jungs also mal wieder mit uns Schmuddelkindern unterwegs waren, hatten sie danach regelmäßig eine Woche Hausarrest....
     
    Hmm... ich bin nicht sicher ob meine Mutter von alleine so entspannt war, oder ob da mein Vater etwas 'geholfen' hat. Schlussendlich war ich aber ein sehr bewegungsfreudiges und sehr stures Kind und da war es wohl besser, Kleidung zu waschen als das Theater mit der sauberen Kleidung durchzuziehen, zumal es ja nicht völlig verkehrt ist. Dafür gibts ja auch 'schöne' und 'weniger schöne' Kleidung. Mama meinte mal, ich kam vom Pfadilager in der 2. Primar stehend vor Dreck, todmüde aber seelig nach Hause. Was will man mehr?
     
    Markenkleider spielten zum Glück bei uns noch keine Rolle. Die von Oma genähten Klamotten hatten schon eingerechnet, was sie aushalten mussten. Als Dritte in der Geschwisterreihe bekam ich zum Teil Hosen schon mit Flicken auf den Knien und Wachstumsringen am Saum vererbt.

    Die nicht ganz ernste Überlegung unserer Eltern, ob man Kind mit Kleidung in die Badewanne oder Kleidung mit Kind in die Waschmaschine packen sollte, gab es auch hin und wieder, besonders, wenn man vom Zeltlager zurückkam.

    Um wieder auf's Threadthema zurückzukommen: Tomaten haben meine Eltern nicht angebaut. Schade eigendlich. Was im eigenen Garten wuchs, wurde ja auf jeden Fall der Familie zum Essen verabreicht. So konnte mein großer Bruder mit seinem "Ihhh, Tomaten!" mir bei den wenigen, käuflich erworbenen Früchten so das Essen madig machen, dass ich Tomaten erst lieben gelernt habe, als er ausgezogen war. So exotische Dinge wie Tomaten in anderen Farben als rot habe ich auch erst viel später kennen gelernt.
     
    Also mich triffst Du da nicht...
    Ich stamme aus der Generation "mit Essen spielt man nicht".

    Ich gebe dir grundsätzlich Recht aber ob sie jetzt zig LKW-Ladungen davon ins Meer kippen bzw dort entsorgen oder sich damit bewerfen und die anschließend entsorgen ist mir eigentlich egal.

    An der unsinnigen Entsorgung kann nur die EU etwas ändern die für Überproduktionen die entsorgt werden Geld gibt.
     
    Ich weis die Gründe nicht, weswegen man da in Spanien mit Tomaten um sich wirft. Aber ich erinnere mich damals an mein Schülerpraktikum in einer Gärtnerei: Eigentlich war es recht cool von tausend Tomaten umgeben zu sein. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht und der Chef hat mir schnell Aufgaben zugeteilt, die über das Niveau eines Praktikanten hinaus gingen. Der Chef merkte, dass mit mir was anzufangen ist. Die Türen standen mir offen dort eine Ausbildung anfangen zu können. Aber, was mich enorm gestört hat, waren die enormen Mengen an Tomaten, die Containerweise entsorgt wurden. Es waren ja alles Hybriden, die dadurch schon solide Uniform waren. Aber dennoch: Die Gärtnerei produzierte Früchte zur Rispenernte. War da nur eine Frucht der Rispe nicht perfekt, kam die ganze Rispe weg. Dazu kam die vertragliche Regelung mit dem Kunden (namhafter Discounterkette), dass die Früchte, die es nicht Handel schaffen, zwingend vernichtet werden müssen. Der Verkauf der Einzelfrüchte war nicht möglich. Der Kunde nahm nur ganze Rispen ab. Der Verkauf anderweitig, etwa an einen anderen Großkunden war unzulässig. Der Verkauf auf dem heimischen Wochenmarkt war genau so unzulässig, genau so der Verkauf direkt am Standort der Gärtnerei. Die Früchte durften auch nicht an Tafeln abgegeben werden. Und auch die Angestellte durften sich damit nicht die Taschen füllen.

    Und damit hatte ich ein Problem. Und da mir eine zweite Tür offen stand, wählte ich diese Tür und hab eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht. Sonst wär ich heute vll. ja Gärtner...
     
    Michi, man hört ja immer wieder von diesen und diversen Praktiken... Aber ein Bericht aus erster Hand ist und bleibt eben etwas anderes. (y)
    Ich kann deine Entscheidung gut verstehen.
    Einerseits schade, andererseits wahrscheinlich viel besser für dich, denn Gärtner ist ja auch ein harter und nicht so gut bezahlter Beruf, und wenn man dann nach solchen "Leitlinien" arbeiten muss... da kommt Freude auf. :cautious:
    Dann lieber als Fachinformatiker gut verdienen und dem Gartenhobby privat frönen, wie es einem selbst taugt und mit den eigenen Gewissen/Gefühl vereinbar ist.
     
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