Ich war gestern auf einem Tomatenseminar. Gab viel zum Lernen und zum Fachsimpeln. Hatte auch die Gelegenheit mit einem Mitarbeiter von Oscorna aus Ulm zu fachsimpeln. Ich meinte, das mit dem Düngen, das hab ich noch nicht so ganz raus. Speziell gings um die Düngung von Kübeltommis. Er meinte ich solle mit Oscorna Animalin düngen. Und mit Oscorna BodenAktivator die Topferde aufbessern. Aber damit bin ich garnicht einverstanden. Habe gerade mal gegooglet und finde folgende Angaben zum Animalin: 7-4-1. Das ist schon a bissle wenig K. Ich habe ihn deswegen drauf angesprochen, weil ich im Hinterkopf hatte, dass Animalin recht stickstoffbetont ist und wenig P und K auf der Brust hat und weil außerdem hatte ich Animalin im Jahre 2010 bei einer Tomaccio-Testpflanze und war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, allerdings weis ich auch nicht mehr die Düngestärke, kann auch sein, dass ich zuwenig gedüngt habe. Die Früchte schmeckten jedenfalls nicht sonderlich, obwohl Tomaccio sonst 'ne recht aromastarke ist. Und sie sahen so aus:
		
		
	
	
		 
	 
Hatten also viele braunen Risse und auch Platzer. Geschmack und die optischen Makel schob ich damals auf zuwenig K und hab 2011 deshalb was anderes ausprobiert (Compo Tomaten Langzeitdüngekügelchen). Aber damit war ich auch nicht zufrieden.
Jedenfalls habe ich ihn drauf angesprochen, nur wegen des geringen P- und K-Gehaltes. Von der Tomaccio hab ich nichts erwähnt, das wollt ihm nicht hindrücken, zumal ich nicht mehr genau wusste, wie ich Animalin in der Menge angewendet hatte. Aber zum P meinte er, dass P zu stark überbewertet wird. Und dass Tomaten garnicht mal soviel P bräuchten, das ist Irrglaube von früher. Und was K angeht, irgendwie haben wir das verschwätzt (weil immer so 'n Dödel unser Gespräch unterbrechen musste).
Und was mein Mg-Mangel von letztes Jahr anging, da meinte er wenn ich mit dem Bodenaktivator und mit Animalin arbeite, dann ist Mg-Mangel nicht zu befürchten. Er spekuliert, dass der Langzeitdünger von Compo die Nährstoffe zu stark abgegeben haben, und durch Überdüngung Mg-Mangel eingetreten ist. Ich weis nur eins: Ich hab ein paar mal Magnesiumsulfat hingegossen. Und es hat ihnen gefallen, den Pflanzen.
Kurzum: Es war ein interessantes, nettes Gespräch. War auch ein sehr angenehmer, freundlicher Mensch. Aber ich will so einfach das nicht glauben. Auch wenn er ein Mitarbeiter von Oscorna ist - oder gerade deswegen! Ich hätte kein gutes Gefühl wieder Animalin an meinen Tomaten einzusetzen. Okay, ich bin Laie auf diesem Gebiet. Aber irgendwie hat mir das Animalin zuwenig P und K.
 Oder sehe ich das irgendwie falsch!?
2012 würde ich gern wieder - und zwar ausschließlich - mit natürlichen Methoden zur Düngung arbeiten. Denn mir werden erst jetzt Aspekte ins Bewusstsein gerückt, die mir vorher so garnicht bewusst waren. Stichwort Humus und Bodelebewesen. Speziell meine Freiland-Beete haben einen dermaßen nährstoffreichen, humosen, feinkrümmeligen, tiefgründigen Boden. Mit jedemengen Regenwürmer und anderen Tierchen. Diesen gesunden Boden möchte ich mir erhalten. Und ich glaube mit künstlichen, mineralischen Düngemethoden erreiche ich das nicht. Daher würde ich gerne wieder mehr mit natürlichen Methoden arbeiten. Auch weil ich eigentlich 'ne naturverbundene Denkweise hab. Kann z.B. autofahren. Aber ich habe kein Auto, und fahre auch äußerst selten Auto. Bin zum Glück auch nur selten mit dem Auto angewiesen. Fahre stattdessen lieber täglich Zug. Und erledige sonst alles mit dem Fahrrad. Eine Radtour zu der Anneliese sind für mich z.B. ein Katzensprung. Und auch größere Strecken z.B. zum Gecko sind für mich drin, vorrausgesetzt er stellt mir ein Bett zur Verfügung. Den hin und zurück schaff ich nicht an einem Tag.
Sorry, komm vom Thema ab. Freue mich nur wieder auf Sommer, weil man da so schön durchs Ländle radeln kann und die Natur und die Gegend genießen kann. Also zurück zum Thema:
 Wie seht ihr das mit Animalin?
 Peter? Till? Ihr anderen? Sollt ich das wieder aufgreifen? 
 Wie seht ihr das mit dem geringen P- und K-Gehalt?
 Und wie siehts mit Mg und anderen Nährstoffen aus?
 Wie wäre es Animalin mit einem zweiteren, natürlichen PK-Dünger zu kombinieren?
 Speziell gehts um die Düngung bei Kübelkultur. 
 Oder wie wäre es ganz anders die Düngung anzugehen?
 Beispielsweise ein Seminar-Teilnehmer der schwört auf die klassische Brennesseljauche. Also Brennesseln mangelt es bei mir nicht. Meine Beete sind alle sehr fruchtbar, da wächst sehr viel Brennessel in meinem Garten. Ich weis, dass Brennesseljauche recht stickstoffhaltig ist. Was nicht unbedingt immer die erste Wahl bei Tomaten ist. Aber ich höre das soooo oft, wie Brennesseljauche erfolgreich und gerne bei Tomaten eingesetzt wird. 
 Wie sieht Brennesseljauche in Hinsicht auf den Gehalt von anderen Nährstoffen aus?
 Wäre Dolomitkalk ein empfehlenswerter Düngeergängung? +Ca / +Mg?
Für die Kübelkultur nutze ich Pflanzerde von einer lokalen Recyclingfirma von Grünabfällen. Bei der Menge an Tomaten wie ich sie halte ist das die einzige Möglichkeit. So Erde abgefüllt in Säcken - wer soll das bezahlen!? Zu derartigen Erden von solchen Recyclingfirmen für Grünabfällen gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich würde gern noch ein paar weitere hören. Ich kenne z.B. Personen (auch hier im Forum), welche solche Erde jahrelang erfolgreich und ohne Probleme einsetzen. Aber dann gibt es auch andere Meinungen, speziell geht es darum dass man sich eine bodenbürtige Krankheit einfangen kann. Mir klingt z.B. noch gut eine Meinung eines Berufsgärtners, welcher Tomaten für EDEKA-Südwest produziert, im Kopf: Die Leute entsorgen alle ihre Pflanzenreste. Die einen wohlwissentlich, hauptsache sie haben ihre kranken Pflanzenteil los. So nach dem Motto nach mir die Sinnflut. Andere wiederrum entsorgen aus Unwissenheit kranke Pflanzenteile. Und diesen ganzen Mist wiederrum würde ich mir dann in den Garten holen. Der Oscorna-Mitarbeiter sieht das wieder so: Wenn die Pflanzenreste richtig kompostiert werden, dann überleben da keine bodenbürtige Krankheiten. Sei alles eine Frage der Technik. Er selbe kompostiere alle kranken Pflanzenteile. Nur gewusst wie. Wenn Erde aber falsch kompostiert wird, dann holt man sich den Ärger wirklich ins Haus bzw. düngt sich die Pflanzen tot.
Ferner hätte ich die Möglichkeit diese Erde vom Recyclingunternehmen einer Bodenuntersuchung zu unterziehen, und zwar bei einem Mitarbeiter der Firma Compo. Der wird sich freuen, wenn ich mit einer solchen Erde antanze. Nicht auf Hinsicht auf Krankheiten will ich die Erde untersuchen, sondern in Hinsicht auf den Nährstoffgehalt. Für die Erarbeitung eines Düngekonzepts.
 Ist die Idee gut oder quark?
Okay, das wäre alles für den Moment. Ich weis das ist alles sehr viel Text und sehr viele Fragen. Aber die letzten Wochen bzw. eigentlich den ganzen Winter durch hatte ich nicht den Kopf, die Motiviation, den Nerv und nicht die Zeit mich näher mit dem Thema außereinander zu setzen. Dennoch ist mir die Düngethematik sehr ernst. Ich habe jetzt genug experimentiert. Ich bin mittlerweile auf einem Kentnisstand, dass ich weis wie man Tomaten kreuzt und züchterisch aktiv ist. Wobei ich natürlich als "Züchter" in Anführungsstrichen eigentlich noch mindestens ein Jahrzehnt entfernt bin, bis ich mich selber als Züchter bezeichnen lasse. Aber ich verstehe zumindest Gewisse Zusammenhänge, hab die Basics drauf. Aber was das Düngen angeht war es mir bislang einfach nicht möglich irgendwie die genauen Zusammenhänge zu verstehen. Was ist richtig? Was ist falsch? Was ist zuviel? Was ist zu wenig? Ich hab da einfach kein Gefühl dafür.
		 
	  Kennt jemand ein Buch welches sich intensiv mit der Düngung befasst. Und ich meine wirklich intensiv. Kein maasgeschneidertes Buch für Hobbygärtner, ich glaube dafür bin ich zu blöd. Ich bin nur lernfähig, wenn etwas ins Detail geht. War schon zu meiner Schulzeit so. Realschule. Im Prinzip hattest du da Deinen Scheiß vorgekaut auf dem Blatt stehen und musstest den Scheiß nur noch auswendig lernen und dann ab Klassenarbeit schreiben. Ich hab mir da immer schwer getan. Erst wenn ich Bücher oder das Internet durchwühlt habe und mich näher mit dem Thema außeinander gesetzt habe, weit über dem was gefordert wurde, dann fing das alles erst immer an interessant zu werden und ich das ganze zu verstehen. Egal von welchem Schulfach wir sprechen. So stelle ich mir mit dem Düngen auch vor, ich brauche Input, Input und nochmals Input. Das Buch sollte daher auf der einen Seite zwar schon so verständlich sein, dass man ins Thema reinkommt, ohne ein gelernter Vollprofi sein zu müssen, aber auf der anderen Seite so, dass ich die Zusammenhänge verstehe. Also kurz: Also kein Buch welches sich als Buch für Hobbygärtner versteht, sonst hab ich wieder so 'nen vorgekauten Text. Sondern mit der Pflanzenernährung. Zum Beispiel Boden-pH und Verfügbarkeit der Nährstoffe, Nährelemente im Detail - Aufgaben und Funktion, Mengenbedarf, Verfügbarkeit, Minimumgesetz, chemischen Vorgängen in Pflanzen. Irgendwie sowas halt...
Grüßle, Michi