Oh doch, das tun sie.
Bei einer Bekannten, die Lehrerin ist, lag eine Schülerin aus der Klasse mitsamt 5-köpfiger Familie auf Intensiv - sie hatten mit dem Vater mit einer App Pilze gesammelt und gegessen.
Knollenblätterpilze.
Nur weil wir das seit zig Jahren wissen, gilt das ja nicht automatisch auch für andere (nachfolgende Menschen)....
Diese Pilzbestimmungs-Apps sind durchaus ein Problem, weil sichtlich vielen Leuten nicht bewusst ist, dass sie nicht so zuverlässig sind, wie manche Pflanzenbestimmungs-App. Bei Pilzen kommt es eben auch auf Faktoren an, die ein Handyfoto nicht unbedingt transportiert.
Ich finde auch die Aufforderung, die man immer wieder liest, man solle mit seinem Fund dann zu einem Pilzsachverständigen zu gehen, so absurd. Ich weiß nicht, wie das in anderen Regionen ist, aber im weiteren Einzugsbereich meines Elternhauses scheint kein offizieller Sachverständiger zu sitzen, da wurde schon hin und wieder mein Vater angefragt, wenn in Gärten bei besorgten Eltern kleiner Kinder irgendwelche unbekannten PIlze wuchsen. (Mein Vater ist kein zertifizierter Sachverständiger, aber er kennt sich mit einem Teil der Speisepilze ganz gut aus. Er würde sich jedenfalls "bedanken", wenn jemand erstmal alles, was er gesehen hat, abrupfen und anschleppen und sich dann von ihm auseinander sortieren lassen würde.)
Ich werde nie vergessen, wie wir mal auf Pilztour aufbrachen und uns ein Paar entgegen kam, das uns fröhlich seine Funde zeigte - denen hat mein Vater erstmal alle Gallenröhrlinge aussortiert und war froh, dass die Leute keine schlimmeren Fehlgriffe dabei hatten. Ich habe mich damals gefragt, wie man mit so wackeligen Pilzkenntnissen, dass einem mehrere Gallenröhrlinge durchrutschen, sammeln gehen kann. Wenn die jetzt nicht auf uns getroffen wären, hätten sie die Pilze zusammen zubereitet und eine komplett ungenießbare Mahlzeit gehabt.