Mein Arzt empfiehlt viel Bewegung an frischer Luft und Pausen einlegen wenn die Atmung zu schnell wird. Fener soll ich lieber öfters als zu lange mich an der frischen Luft bewegen.
Zugegeben er meint nicht gerade aufwendige Erdbewegungen, um neue Beete anzulegen, aber dabei gehe ich auch eher langsam vor. Ich arbeite eher wie ein Specht: Pick pick pick bis das Häuschen fertig ist.
Im Moment liege ich weit zurück mit der Gartenarbeit. Die Kübel für Tomaten sind noch nicht fertig. Mein berühmtes Kopfsalatbeet ist nur ein trauriger Abklatsch der Vorjahre. Die Gewächshäuser sind noch nicht gerichtet und und und. Aber im Gegensatz zu den Vorjahren ist es mir - und auch meiner Familie - schlichtweg egal, ob alles fertig wird oder nicht. Dann kommen die Tomaten eben erst im Juni in die Kübel (so schlimm wird es wohl doch nicht werden) usw.
Anfang des Jahres hatten wir schon die komplette Gartensaison abgeschrieben. Dort war nicht daran zu denken irgend etws zu tun und dafür bin ich jetzt doch schon recht weit. Normalerweise beginne ich die Gartensaison schon im Februar. Ferner arbeite ich dieses Jahr nur bei gutem Wetter (kein Regen, keine Kälte, keine übermäßige Hitze) und was nicht fertig wird wird nicht fertig - ich bin eben vom schlechtwetter Gärtner zum weichei Gärtner geworden.
Der eine oder andere fragt sich, wieso ich dann dieses Jahr neue Beete anlege, eine große Himbeerpflanzung mache usw. Tatsächlich vollende ich dabei aber nur die Projekte die 2015 liegengeblieben sind und wofür die meisten Rohstoffe schon da waren. Sicher hab ich - entgegen der Planung - auch einige Pflanzen dazu gekauft aber dies sind überwiegend Pflanzen die sehr wenig Pflege erfordern und das bischen Einpflanzen ist nun wirklich nicht so schwer.
Was sollen dann aber die übertriebenen Aussaataktionen die ich im Moment mache?
Auch dahinter steckt eine gesundheitliche Überlegung. Es soll mich "zwingen", dass ich das Jahr über aktiver bleibe. Meist bin ich nur im Frühjahr so aktiv und laut Arzt wäre es sinnvoll auch im Sommer in den Morgenstunden oder am abend aktiv zu bleiben. Die Pflanzen müssen aber damit rechnen, dass sie nicht pünktlich Mitte Mai ausgepflanzt werden sondern imJuni, Juli oder erst August.
Jeder Gärtner schlägt die Hände über dem Kopf zusammen wenn er das hört (Sonneblumen im August auszupflanzen) aber selbst dies hat in gewisser Weise System. Ziel ist weniger der schöne Sommer, sondern dass die Pflanzen noch Samen werfen können und sich damit selber aussäen und ich somit die nächsten Jahre weniger machen muss.
Auch andere Projekte - insbesondere Tröpfchenbewässerung - zielen darauf ab, mich insbesondere im heißen Sommer zu entlasten.
Die irrwitzige Aktion, 5 Kubikmeter Pferdemist mit dem Fahrradanhäger zu holen, ist keine aktion die aus der Not (kein Führerschein) gegeben ist. Die Gestüte in der Gegend würden mir für wenig Geld den Mist frei Haus liefern. Stattdessen ist es eine Aktion um in Bewegung zu bleiben. Gerade das Fahrad fahren im Sommer bei Fartwirnd belastet mich mit dem eBike (bisher war es so) recht wenig und ist wieder ein Weg aktiv zu bleiben.
Ihr seht schon - ich habe keinen verrückten Obst- Beeren und Gemüsegarten, sondern nichts anderes als einen Therapiegarten *grins*
Und sobald ich merke, dass es zuviel wird, dann kann es auch passieren das manche schöne Pflanzen eben nicht ausgepflanzt werden und stattdessen auf dem Kompost landen, denn meine Gesundheit geht nunmal vor.
Dass ich heute so fertig war hat nur indirekt etwas mit meinem Herzen zu tun.
Mein Herz hatte keinerlei Probleme gemacht, sondern ich habe nur einen gewaltigen Muskelkaster. Dennoch rührt dieser vermutlich daher, dass meine Muskeln zu wenig mit Sauerstoff versorgt wurden. Dies ist eher die Folge meiner Herzerkrankung und wird nur behoben - so auch mein Arzt - wenn ich lerne mich weniger zu schonen und aktiver zu werden ohne natürlich das ganze nicht ins andere Extrem zu verlagern.
Also heißt es weiter pick pick pick bis das Häuschen bzw. Gärtchen fertig ist.
Aber vielen Dank an euch, dass Ihr euch so große Sorgen um mich macht.