Sunfreak's Tagebuch 2013

Haha... Nene... Brauchste ned wörtlich nehmen - und ihr anderen auch ned. ;)

Das Wort hat zwar die Bedeutung. Man verwendet hier häufig Ausdrücke um jemand als etwas zu bezeichnen, ohne dass sich dahinter 'n Sinn oder Wahrheitsgehalt verbirgt. Aber das ist wohl Humor der anderwo nicht als solcher verstanden wird. Werde ich Abstand von nehmen in einem überregionalem Forum.

Tschuldigung... :(

Grüßle, Michi
 
  • Sowas kann schonmal vorkommen - ich erinnere mich noch gut daran, dass wir mal eine auswärtige Erdkundelehrerin hatten, und da kam (in der Kollegstufe, K12 war das), eine Schülerin rein, benahm sich etwas unverschämt (weiß nicht mehr genau was sie sagte) und nahm etwas mit, das sie hatte liegen lassen.
    Da lief unsere Erdkundelehrerin (eigentlich eine superhöfliche und auch sehr nette Frau) ihr empört hinterher mit den leisen Worten (mehr zu sich selbst als zur Klasse gewandt) "so eine Schlampe..."
    - wir waren alle geschockt. :d
    Und später stellte sich dann heraus, dass "Schlampe" dort wo sie herkommt auch synonym mit "Schlamperin" verwendet wird. Selbstverständlich hatte sie die Schülerin nicht als "Schlampe" in dem Sinne, an den man hier zuerst denken können, bezeichnen wollen! (hätte zu dieser freundlichen und höflichen Frau, die sich sonst immer sehr gepflegt und gut ausdrückte, auch überhaupt nicht gepasst. Aber da die Schülerin ihr so unverschämt kam, ist wohl für einen Moment der "Heimatdialekt" mit ihr durchgegangen, und dann kam so etwas dabei raus. :D)

    Auch wenn es den Begriff "Blodder" bei uns nicht gibt und ich ihn daher nicht so kenne - ich hätte jetzt auf jeden Fall auch nicht unterstellt, dass was Böses damit gemeint ist, wir kennen den Michi doch :pa: der beleidigt doch niemanden! :pa:
     
    ... und schon garnicht Kati... ;)

    Hoffe sie ist nicht böse auf mich... :(

    Vielleicht noch 'n Beispiel zum besseren Verständnis, wie ich auf einen solchen "abstoßenden Satz" kommen konnte:

    Wenn ich etwa 'n Päckchen bekomme. Und der Postbote (oder sonst wer) würde mich fragen: Was ist denn da drinne? Und ich wills nicht sagen. Kann ich sagen. Sag ich nicht. Oder ich kann sagen: Du neugierige Bloder du, musch ned alles wissa! Dabei können auch nicht-Frauen als Bloder bezeichnet werden. Funktioniert natürlich nur bei Leuten, wo man sich untereinander gut kennt und die Chemie stimmt. Wo dann eben verstanden wird, wie es gemeint ist. Man lacht ja auch dabei und ist lustig, während man das sagt. Ein anderer würde wohl auch nicht fragen, was der Inhalt des Päckchens ist. Es hat nicht die Absicht jemand als etwas negatives zu bezeichnen oder zu beleidigen. Das ist wirklich sinnfrei.

    Wenn ich etwas ausgefressen hab, werde ich schon mal als Verreckling oder du Schlutt, du verkommig (sinngemäß für - ne das kann man wirklich nicht schreiben in ein Forum was das bedeutet. Achwas, du hast es in Deinem Post auch geschrieben, Lauren, es bedeutet "Schlampe". In schwäbisch ist das 'ne lustige Bezeichnung. In Hochdeutsch eine klare Beleidigung).

    In lockerer Athmosphäre fragt man auch mal wo das Scheißhaus ist, wenns bressiert. Anstatt nach der Toilette zu fragen. Und wenn jemand furzt wünscht man ihm Gesundheit. Ähnlich wie beim Niesen. Wobei man ja neuerdings in beiden Fällen sich entschuldigen soll, ist das nicht irre...?

    Will nicht sagen dass es hier ungesittet zu geht. Ganz bestimmt nicht. Die Leute sind hier genauso kultiviert wie anderwo auch. Es sind halt andere Sitten. Dazu gehört freilich nicht zwingend das Furzen. Wobei ich auch Leute kenne, die da echt wenig Ladehemmung haben. Oder es in bestimmter Gesellschaft sicherlich auch das Furzen zum guten Ton gehört. Aber das ist eher die Ausnahme.

    Das hier ist halt die Mundart hier im ländlichen Raum. Da wird viel gefrotzelt. Und wer das nicht kann oder abkann, hat schlechte Karten. Geht man etwa zum Metzger um sich über den Nudelsalat zu beschweren, weil man davon brechen musste, kann einem schon 'ne Antwort alá "scho des Arschlöchle g'schont" entgegen kommen.

    Und natürlich bin ich 'n gefundenes Fressen und muss mich als "rei g'schmeckter" allerlei Gemeinheiten anhören, schon allein weil ich 'n Schwabe bin. Aber es ist herzlich, da muss man mitschwimmen. Es ist gleichzeitig die Eintrittskarte, wenn man mit drauf einsteigt und zurückfrotzelt.

    Vielleicht an der Stelle 'n Tipp "die Kirche bleibt im Dorf" im SWR anzugucken, da kriegt man die Mundart schön mit. :D

    Grüßle, Michi
     
  • Michi. Unsere Schwäbisch-Dolmetscherin hat mich aufgeklärt. ... alles im grünen Bereich. Wir nordlichter müssen uns ohne Dolmetscherin sonst auf Wikipedia verlassen und das kann mundartlich in die Büx gehen.

    Lg Kati die heute leckeren schwäbischen Kartoffelsalat essen durfte.:grins:
     
  • Kati, gutes Beispiel etwa ist auch der schwäbische Gruß, falls du weiter an die schwäbischen Sitten interessiert bist.

    Also meine blaufrüchtigen Sorten zeigen einfach zuwenig Anthocyane dieses Jahr. :(

    Etwa diese hier:

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    Grüßle, Michi
     
  • Tja, in Bayern und im Schwobaländle geht es halt etwas rustikaler zu, gell Michi? :grins::grins::grins:

    Wir haben übrigens auch einen Schickeria-Freund, der sich hier in den gehobenen Kreisen bewegt (- aber nicht dass ihr jetzt denkt, wir wären Schickeria :d:D wir kennen ihn nur, weil mein GG den Guten schon seit dem Kindergarten kennt), der solche Sprüche auch gerne mal in "bester Gesellschaft" raushaut :d hat schon für "komische" Situationen gesorgt. (Vor Allem wenn Leute, die das nicht so gewöhnt sind, gerade aus anderen Teilen Deutschlands, dann erstmal sprachlos sind) :grins::grins::grins:
     
    Na, da weis ich gerade etwas passendes dazu:

    Ich war am Nachmittag beim Kumpel. Am Abend wollte er mich überreden noch zum Abendessen zu bleiben. Aber ich wollte nicht, denn ich wollte noch einkaufen. Auf dem Rückweg, beinahe schon daheim, hat er mich auf meinem Handy angerufen. Ich hatte ziemlich Kohldampf und bereute es nicht geblieben zu sein. Und dann meinte er mich provozieren zu müssen und fängt da zu erzählen an, was er gutes gekocht hat (und der kann kochen!) und wie gut es geschmeckt hat. Er machte mir sein Abendessen sowas von schmackhaft, hatte schon 'ne Pfütze im Mund und der Magen grummelte. Das ist seine Spezialität mir da den Mund wässrig zu machen, da packt er mich jedes Mal am Nerv. Aber ich hab seine Bekehrungsversuche wiederstanden und habe mit wüstesten Beschimpfungen gekontert, so richtig schwäbische Art. Und ich hatte die größere Gosch, Kumpel musste aufgeben - er konnte mich nicht zur Umgekehr bekehren. Aber: Ein Fahrradfahrer, der an mir vorbei fuhr, war sowas von verdutzt und guckte mich echt verwundert an. Das brachte ihn ziemlich aus dem Konzept und guckte mir lieber hinter her, als auf die Straße zu gucken. Weshalb ich mich gezwungen sah, wenn ich mal im Element bin, zu ihm rüber zu schreien "heiligs blechle, sie wolled etz aber ned in dr graba fahra - gucket se doch noch vorne". Wie schnell der sein Meggel wieder rumgedreht nach vorne hat, hihi. Er war weit weg vom Graben, schön mittig auf dem Feldweg. Aber ich wollte die neugierige Blodder auf die Schippe nehmen.

    Und so am Rande: Ich hatte auch ein gutes Abendessen, denn ich hab mir Scheißobst gepflückt. Das ist wieder so 'ne schwäbische Begrifflichkeit, die anderwo garnicht geht. Aber sie beschreibt treffend was man beim Verzehr der Fruchte dann gut kann. In Deiner Ecke dürfte die Art als "Kriachl" bekannt sein, kann des sein? Oder so ganz allgemein als Kirschpflaumen. Die Früchte sind so jammi. Hab jetzt 'n Haufen gegessen, ich fürchte der gleichnamige wird dann nicht lange auf sich warten lassen...

    Zum Schluss noch 'n Video - hab mich heute so krum gelacht:

    [video]www.youtube.com/watch?v=x2CzcNPwxmY[/video]

    Grüßle, Michi
     
    oh oh :d das Video erinnert mich an unsere arme Katze VOR der Sterilisation... wir haben sie sehr spät sterilisieren lassen, da sie unterernährt und mit Herzfehler zu uns kam - da wäre eine OP natürlich ein sehr großes Risiko gewesen. Wir warteten dann ab... aber die Rolligkeit, die da in regelmäßigen Abständen kam... war absolut nicht feierlich, das war echt extrem. Das Video erinnert mich jetzt wieder daran. Wir habe uns dann irgendwann sehr sehr schweren Herzens zu einer OP mit Spezialnarkose durchgerungen... und seitdem hat sich das Problem weitestgehend gegeben (Gott sei Dank).
    Ich weiß daher jedenfalls nur zu gut zu was für Tönen Katzen in der Lage sind :d - man glaubt es kaum!


    Hihi, ja, wie gesagt, Michi - im Süden geht's halt etwas rustikaler zu :grins: - dein Erlebnisbericht beweist es :grins:
    "Kriachl" kenn ich leider nicht, aber die Wirkung, die du beschreibst, war mir bekannt :grins: - auch wenn ich unter "Scheißobst" zunächst erstmal was anderes verstanden hätte :grins: (hier wär ein Smiley gut, der Tränen lacht :grins:)
    - ich dachte eher du meinst das sinngemäß wie "zu Abend hab ich dann verdammtes Obst gegessen (während mein Freund sein leckeres Essen verschlungen hat)! :grins::grins::grins:

    Jaja, regionale Spezialitäten in der Ausdrucksweise... ;)
     
  • Mal wieder 'ne Kehrtwerte in Richtung on-topic:

    Wird mal wieder Zeit für 'nen Krankheits-/Schädlingsreport:

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    Pilzkrankheiten sind nun auf dem Vormarsch. Ziemlich hoch verbreitet auf dem Acker ist Alternaria. Aber auch die Braunfäule ist nun präsent, wenn auch nur in einem Einzelfall. Gleichzeitig tritt nun auch der falsche Mehltau an Kürbissen, Zucchini, Gurken und Melonen auf. Und der Maisbeulenbrand ist ebenfalls ein Problem.

    Nun rächt sich der schlechte Allgemeinzustand der Pflanzen und die legere Kulturführung. Letzteres doppelt, denn so haben Mäuse und Schnecken leichtes Spiel an die Früchte zu kommen.

    Aber ich mach mir keinen Finger mehr krum - die Pflanzen werden abgeerntet und ausgerissen um Platz für Gründüngung zu machen. Andernfalls mach ich mir sonst nächstes Jahr keinen Finger krum. Der Boden ist furchtbar.

    Im Kern ist aber nicht alles schlecht. Die große Menge an Pflanzen machen einiges wieder wett - ernten kann ich trotzdem.

    Orange Favourite:

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    Schlesische Himbeere:

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    Starfire Isis:

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    Dorada:

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    Die Ambrosia-Familie scheint alles andere als genetisch stabil zu sein - hier das soll, im Falle von Ambrosia Red:

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    Und hier was einige Ambrosia Red Pflanzen zu tage bringen:

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    Kleine Herztomate (Multiflora-Typ):

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    So und nun wieder zurück zum Off-Topic:

    Außenseiter:

    außenseiter.webp

    Und Kuba hat die Wahlplakate aus dem Ort verbannt, hihi:

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    Soviel für den Moment von meiner Seite.

    Grüßle, Michi
     
  • So nebenbei: Hier auf dem Hof könnte man jede Nacht meinen es wär Silvester. Es knallt und böllert aus allen Himmelsrichtungen. In allen Richtungen Maisanbau. Und in allen Richtungen Schreckschussanlagen gegen die Wildschweine. Das ist eine Beschallung - alle 10 Sek knallts von irgendwo her.

    Grüßle, Michi
     
    Kenn ich aus Weinanbaugebieten. War mal zwei Tage da, nur Geknalle inmitten herrlicher Natur. Da fragt man sich, wie die Leute das aushalten. Und.. Obs wirkt. ???
    Wenns überall knallt nehmen die Tiere das in Kauf, was sollen sie machen.
     
    Man gewöhnt sich dran bzw. es stört nicht wirklich. Noch nicht mal wenn man auf dem Dachboden schlaft. Die Schussanlagen sind glücklicherweise weit genug entfernt. Aber das Echo ist beachtlich - muss ganz schön laut sein.

    Obs wirkt? So wie ich mich dran gewöhnt habe, frage ich mich, ob nicht auch eine Gewöhnung für die Wildschweine eintritt.

    Grüßle, Michi
     
    Nachdem das Jahr nun dank Braunfäule zu Ende ist, würde mich mal brennend interessieren, was Du da für ein Fazit ziehst. Hast Du trotzdem ausreichend geerntet oder hat die BF die Saison viel zu früh beendet? Wolltest Du primär Erkenntnisse gewinnen oder Samen? War das mit der natürlichen Ausleese erfolgreich?
     
    Noch stehen die Pflanzen. Ob lebendig oder tot - ich weis es nicht. War am Montag zuletzt auf dem Acker.

    Viel geerntet habe ich bislang nicht. Dieser Rush, wo irgendwann die richtige Tomatenschwemme eintritt, will einfach nicht passieren. Die Ernte bleibt und bleibt zaghaft. In Relation an der Menge von 1.250 Pflanzen inakzeptabel. Ich komm ganz gut alleine mit dem Ertrag zurecht. Ich denke aber der größte Teil vergammelt, weil ich die Früchte unter dem Unkraut-Dschungel nicht finden kann. Und der andere holen die Schnecken und Mäuse. Das aller, allermeiste ist allerdings noch völlig grün. Das betrifft etwa 1.100 Pflanzen.

    Die Tomaten die ich im Moment ernte verwende ich hauptsächlich zur Samengewinnung.

    Natürlich kann meine Argumentation sich ganz geschickt zurecht rücken, und genau dieser Eindruck wird entstehen, wenn ich trotzdem behaupte, dass es ein voller Erfolg ist.

    Denn ich habe viel gelernt und Spaß gehabt mit dem diesjährigen Projekt. Und beides sind schon mal ganz wichtige Argumente. Ein Erntesegen wär natürlich schön gewesen, das trübt natürlich etwas die Stimmung. Aber grundsätzlich geht es mir garnicht so sehr darum. Sondern mir geht es um das Experiment.

    Ob es ein nächstjähriges Projekt gibt, ich möchte es zu gern versprechen. Aber es steht noch in den Sternen. Aber wenn ja, kann ich die gewonnene Praxis auf nächstes Jahr umsetzen. Es kann nur besser werden...

    Grüßle, Michi
     
    Ich kapier nicht, wieso bei Deinem warmen Fleckchen Erde da noch alles grün ist?
    Indes sieht es hier auch so aus.. Auf der Terrasse im prallen Sonnenschein alles rot, im Beet, leger im Schatten der Kürbisse am Boden liegend alles grün. bzw. inzwischen wird's braun...
     
    Ich weis das schon: Weil ich zwei Monaten später als die Norm angefangen hab mit der Aussaat. Ich musste abwarten bis die Eisheiligen vorbei waren.

    Und deshalb muss ich über Banalitäten berichten, weil ich sonst nicht so recht was zum Berichten weis. Heute:

    Diese Schlutt hier...

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    ... hat mir heute meinen Wasserkocher verschissen:

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    So ein Verreckling! :schimpf:

    Grüßle, Michi
     
    Sauerei!
    Aber wenn du auch als am Fotographieren bis, dann kann se sichs ja auch gemütlich machen. Außerdem hast du sie offensichtlich eingeladen.;)
     
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