Sunfreak's kleinste Saison 2015

Ja, das ist 'ne Tzimbalo. Die hat lange gezickt. Nun gibt sie aber auf einmal Gas. Deswegen ist die noch klein.

Grüßle, Michi
 
  • Irgendwas hat an der gefressen, oder? Die Blätter sehen irgendwie löcherig aus.
    Meine haben auch lange gezickt. Wurden erst was, als sie nicht mehr Kunstlicht sondern nur noch Tageslicht am West/Kellerfenster hatten.
     
  • Die F1-Hybride einer Kreuzung zwischen der japanischen Sungold F1 und der niederländischen Minibel.

    LPT.jpg

    Ich hatte mit dem Abreifen einer roten Frucht gerechnet, nun fällt das Ergebnis orange aus. Bin total begeistert.

    Genau betrachtet kommt man schnell auf die Ursache: Sungold F1 bringt demnach das dominante Gen B mit, welches dafür sorgt, dass die Lycopin-Konzentration (rote Fruchtfarbe) gering ausfällt und stattdessen hohe Konzentrationen an Beta-Carotine eingelagert werden (orange Fruchtfarbe).

    Zusammenfassend haben alle F1-Pflanzen der Sungold F1 x Minibel Kreuzung folgende einheitliche Merkmale:

    • Indeterminantes, unbegrenztes Pflanzenwachstum (von Sungold geerbt)
    • Normaler Abstand der Internodien (kein Zwergenwuchs wie bei Minibel, von Sungold geerbt)
    • Charakteristischer Duft der Pflanzen von Sungold F1 (von Sungold geerbt)
    • Kurze, kompakte Fruchtstände (von Minibel geerbt)

    Alle Pflanzen fallen einheitlich aus, es gibt keine Unterschiede untereinander.

    Die Uniformität hat schon seinen Reiz und ich freu mich schon riesig auf die Aufspaltung in der F2.

    Grüßele, Michi
     
  • Klasse! Ja sowas ist einfach nur spannend. Bin begeistert!
    Und ich hoffe natürlich, dass meine eigenen Sachen auch so Interessantes zutage bringen.


    In deiner Auflistung fehlt noch die geschmackliche Zuordnung. Darauf bin ich auch gespannt.
     
  • Michi, bitte korregiere mich, wenn ich da einen Denkfehler drin habe, aber müßten sich nicht jetzt von der Sungold F1 die Eltern zeigen? Bezüglich Sungold ist das doch quasi die F2-Generation, nur daß du hat schon wieder neue Gene durch die Minibel ins Spiel gebracht hast.
    Ich finde die Kreuzungen jedenfalls spannend und verfolge sie gerne mit.

    Liebe Grüße, Pyromella
     
    Das sind sie nun, die Beeren meiner Sungold x Minibel Kreuzung:

    sungold.jpg

    Volles Sungold-Aroma. Beerig süß und klasse Aroma. Bin mit dem geschmacklichen Ergebnis zufrieden. Die Frucht ist angenehm (harte Schale ist bei mir ein sofortiges Ausschlusskriterium eine Kreuzung in die Tone zu hauen, ich hasse es, wenn Tomatenschalen im Hals stecken bleiben).

    Und hier nun reift mit einer Woche Abstand die F1 meiner Sunlemon x Minibel Kreuzung:

    sunlemon.jpg

    Die Frühte reifen hier rot ab. Das rezessive Gen r für gelbe Fruchtfarbe von Sunlemon wird verdeckt durch das dominante Gen R für rote Fruchtfarbe von Minibel.

    Auch bei dieser Kreuzung fallen erwartungsgemäß alle Pflanzen der Filialgeneration 1 (F1) einheitlich aus. Wesentlich Merkmale sind:

    • Indeterminantes, unbegrenztes Pflanzenwachstum (von Sunlemon geerbt)
    • Normaler Abstand der Internodien (kein Zwergenwuchs wie bei Minibel, von Sunlemon geerbt)
    • Kurze, kompakte Fruchtstände (von Minibel geerbt)

    Sungold x Minibel DTM von ~65.
    Sunlemon x Minibel DTM von ~70.

    Grüßle, Michi
     
    Toll! Ist das spannend. Wenn doch meine auch erst abreifen würden!


    Sunlemon? Noch nie gehört. Schmeckt die?
    Michi, Pyromella hat eine Frage gestellt, die mich auch interessieren würde. Weil Du ja mir der Sungold F1 gekreuzt hast.
     
  • Oh, die Frage hab ich komischerweise übersehen. Sorry.

    In der F1 gilt immer die Uniformitätsregel. Unabhängig davon ob ein Kreuzungspartner selbst eine F1 ist.

    Sunlemon ist quasi die gelbe Schwester von Sungold. Zumindest aus Sicht von Tokita Seeds und derren Produktpalette. Ich denke aber genetisch betrachtet, dass es wenig Gemeinsamkeiten mit Sungold gibt.

    Schmecken tut sie recht gut. Es ist aber keine Sungold. Das merkt man am Aroma: Sowohl Frucht als Blätter. Sunlemon hat diese spezifische Sungold Charakteristik nicht.

    Grüßle, Michi
     
  • Ach so, ja klar. Du hast ja keine Samen von der Sungold F1 genommen (= F2 Samen), sondern mit ihr gekreuzt.
    Beim Kreuzen ist es egal, ob die Sorte schon stabil ist, oder?
     
    Es macht schon einen Unterschied, ob ein Kreuzungspartner reinerbig (samenfeste Sorte) ist, oder mischerbig (Hybridsorte) sind.

    Ich weis es jetzt nicht auch nicht genau, aber wenn ich noch mal drüber nachdenke, glaube ich dass die Uniformitätsregel doch nicht angewendet werden kann, wenn etwa ein Kreuzungspartner mischerbig ist.

    Angenommen:

    Wir kreuzen eine reinerbige Rote (RR) und eine reinerbige gelbe Sorte (rr). Bedeutet die F1 daraus enthält ein Allel R für rote Farbe. Und ein Allel r für gelbe Farbe. Also "Rr". Nach der Uniformitätsregel wirft die F1-Pflanze rote Früchte.

    Kreuzen wir nun unsere F1 (Rr) mit einer reinerbigen gelben (rr), müssten doch in der F1 doch auch schon gelbe Früchte auftreten: Drei gelbe r-Allele.

    Mich packt die Müdigkeit. Ich mach mir mal bei frischem Kopf Gedanken. Mir fehlt da noch zu arg die Praxis, um solche Fragen mit Sicherheit beantworten zu können.

    Grüßle, Michi
     
    Und wie ist das bei der Sungold F1 mit den Rr? Also warum ist jetzt da bei der Kreuzung mit der Minibel schon gelb rausgekommen und nicht rot.
    Die Sungold F1 ist doch mischerbig, oder nicht?
    Das verstehe ich noch nicht.
    Aber schlaf mal erstmal drüber.
     
    Ich hoffe auch auf eine ausgeschlafene Erklärung, so ganz verstanden hab ich's nämlich noch nicht. Ich sehe nur, daß Genetik an der Tomate doch deutlich spannender als damals in der Theorie im Biounterricht ist.
    Danke, Tubirubi, daß du meine Frage noch mal hochgeholt hast.
     
    Sungold ist nicht gelb, sondern anderes Gen: Denn SG ist orange.

    Das Orange Gen B von Sungold ist dominant.

    Das Gelb Gen r von Sunlemon dagegen rezessiv.

    Daher das Ergebnis bei der F1:

    Orange ja; Gelb nein

    = Sungold F1 x Minibel 》Orange
    = Sunlemon F1 x Minibel 》Rot

    Grüßle, Michi
     
    Ahja, ok. Vielen Dank. Nun warte ich nur noch auf Geschmacksberichte. :smile:
    Die Frucht vom 17.07. hast Du doch sicher schon geerntet, oder?
    Ach da steht es ja. Begeisterungswürdig.
    Nun, dann melde ich mich schon mal für Samen nach Stabilisierung in sechs Jahren an.
    Wie heißt die neue Sorte denn?
    Und würdest Du sie, so wie sie jetzt ist, haben wollen? Oder schweben Dir noch andere Merkmale vor, die Du in F2 erwartest?
     
    Mal die F2 abwarten. Im Moment haben die Kreuzungen noch keinen Namen. Noch nicht einmal eine Nummer.

    Ich werde in der F2 sehen, wie die Natur würfelt.

    Würdest du noch Minibels säen?

    Bei mir zeichnet sich ab, dass ich die kommenden beiden Jahren keinen Garten bewirtschaften werde. Ähnlich wie die jetzt laufende Saison.

    Danach könnte es beruflich in die Großstadt gehen. Auf Pflanzen möcht ich aber nicht verzichten. Zwergtomaten sind für beschränkte Gärtnereien ganz nützlich. Möchte daher mehr mit Zwergtomaten züchten. In der Hoffnung fürs Stadtleben dann tomatisch ganz gut ausgerüstet zu sein.

    Grüßle, Michi
     
    Würdest du noch Minibels säen?


    Wenn se besser schmecken, warum nicht?
    Aber meine war ja ziemlich groß (im 10 Liter Pott) und so lecker war sie auch nicht.
    Ich denke nicht, dass es am Pott lag. Vielleicht war die Sorte falsch.
    Generell finde ich aber, dass man auch größere Tomaten in Töpfen anbauen kann auf Balkonen. Ich hatte früher auf dem Balkon meistens hohe Sorten und konnte da gut was von ernten.
    Von den Dwarfs weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Sie reifen für meinen Geschmack zu spät ab.
    Ich persönlich versuche gerade Kreuzungen mit ganz kleinen Topftomaten. So als nette Wintertomate.
     
    Minibel schmeckt nicht so. Aber mir schmecken alle Zwergtomaten nicht. Das ist ja gerade die Intention für entsprechende Kreuzung: Bessere Zwergtomaten.

    Bei mir ist Minibel tatsächlich eine Zwergtomate. Ich hab noch die zweijährige Mama-Pflanze mit der ich die Kreuzung gemacht habe. Bei Gelegenheit stelle ich sie zusammen zu ihren Kindern und mache ein Foto: Die Mama ist wirklich gedrungen wie 'ne Zwergtomate. Die Kinder dagegen ungedrungen wie 'ne Stabtomate. Um den Vergleich ziehen zu können, stehen die Kinder trotz entsprechendes Längenwachstum in 2 Liter Töpfen, wie ihre Mama. Ich mag nur das häufige Gießen nicht.

    Ja, ich habe auch "normale" Tomaten in großen 25 Liter Kübel draußen. Mein Pflanzen-Sammelsurium draußen hat die Dynamik eines Balkon-Gartens. Funktioniert, ganz klar. Hab sie nur als Buschtomaten erziehen müssen, weil ich keine Möglichkeit gefunden habe, sie in die Höhe zu ziehen. Aber geht grundsätzlich auf jeden Fall - gebe ich Dir Recht.

    Aber ich finde - meine ganz eigene Meinung - dass Zwergtomaten in solchen Situationen einfach deutlich mehr Komfort bieten. Ich meine echte Zwergtomaten. Keine Dwarfs. Aber man muss dazu sagen, dass der Amerikaner was anderes unter einer Dwarf versteht, als ein Deutscher unter Zwergtomate. Das ist unterschiedlich definiert.

    Eine Zwergtomate ist für ein Amerikaner eine Mini-Dwarf. Eine Mini-Dwarf ist eine Tomate mit einer Wuchshöhe von 1 bis 1,5 ft. Vielleicht auch 2 ft. Eine Dwarf dagegen würde ein deutschsprachiger mit dem selten benutzen Begriff einer Stocktomate übersetzen. Stocktomaten sind per Definition eng mit Stabtomaten verwandt. Beide besitzen ein unbegrenztes Längenwachstum (indet.), und beide werden an einem Stab oder Stock hochgebunden und ausgegeizt (ob man die Dwarfs aus dem Dwarf-Project tatsächlich ausgeizen sollte, darüber kann man streiten - ich red' jetzt nur von einer ganz allgemein gefassten und gültigen Definition). Stab- und Stocktomate unterscheiden sich nur dahingehend, dass Stocktomaten kurze Internodien (Abstand der Blattetagen), also einen gedrungenen Wuchs haben. Deshalb heißen die einen Stab-, die anderen Stocktomaten.

    Buschtomaten sind determinante (begrenzt wachsende) Sorten. Die eben wegen des begrenzten Höhenwachstums in die Breite gezogen werden sollten, d.h. nicht ausgegeizt werden. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo indet. Sorten zur Klasse der Buschtomaten gezählt werden, weil aufgrund wie auch immer gearteter Charakteristik der Sorte, basierend auf gemachten Erfahrungen sich herausgestellt hat, dass man sie besser in die Breite ziehen sollte.

    Grüßle, Michi ... der mit den Dwarfs aus dem Dwarf-Project zurzeit auch kein Händchen hat
     
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