Stromer-Katzen

Stimmt. Aber viele Menschen können es naturgemäß eben nicht ertragen Tiere, womöglich noch vor ihrer Haustür leiden zu sehen. Solange sich das Elend irgendwo im Wald abspielt ist das für viele kein Problem. Auch bei anderen Tierarten spielt Leid und Elend keine Rolle. Beispiel Ratten. Das sind ebenfalls sehr intelligente Säugetiere, dazu auch noch äußerst sozial lebend und dennoch werden sie zu hundertausenden einfach bestialisch vergiftet. Oder nehmen wir Füchse und Wildschweine im Wald. Von deren Jungtiere sterben 80 Prozent innerhalb des ersten Jahres. Aber dann kommt ja meist der Hinweis - ja das ist halt die Natur - als ob es sich bei dem Tod eines jungen Fuchses um wer weiss was für einen großartigen Vorgang handeln würde und diese Tiere nicht unter genau den gleichen Umständen zu Tode kommen wie besagte wilde Streunerkatzen.


ich verstehe den hype um diese katzen nicht - andere tiere wie du bereits schreibst werden umgebracht (vergiftet etc. und davon gibt es nicht diese unmengen wie von katzen

es ist wirklich kein wunder das die katzenviecher überhand nehmen wenn sie an jeder ecke gehätschelt und gefüttert werden
würde man sie nicht beachten und sich selbst überlassen würde viele auf natürlich art sterben und gut wäre es
 
  • würde man sie nicht beachten und sich selbst überlassen würde viele auf natürlich art sterben und gut wäre es
    Und genau darüber gehen die Meinungen auseinander. Da viele dieser wilden Streuner letztendlich durch menschliche Behausungen, Abfälle und natürlich auch Fütterungen zu den erwähnten dichten Populationen anwachsen - letztendlich ja alles Dinge die mit dem natürlichen Lebensraum der Katzen überhaupt nichts gemein haben - häufen sich bei solchen Katzengruppen auch entsprechend viele "unnatürlichen" Krankheiten und Leiden. Allein mit den in menschlicher Nähe lebenden Mäuse und Ratten, dazu vielleicht noch einige Abfälle welche die Katzen immer finden, zusammen mit einer alten Industriebrache und schon können hunderte von Ihnen überleben. Dazu braucht es gar keine Fütterung durch Menschen.
     
    Leider muß ich feststellen, daß dieser Thread wieder abdriftet ins Uferlose.

    Ich kann nicht für andere Menschen sprechen - nur für mich.
    ...... und nein, mir ist das Leid anderer Tiere nicht egal.
    Aber ich alleine kann nicht die Welt verändern!
    Ich habe noch nie in meinem Leben eine Ratte vergiftet .....
    ..... und ich kann mich auch nicht in den Wald stellen und dort Rehe, Füchse und Wildschweine füttern. Es sollte doch zu den Aufgaben eines Försters gehören, sich um die Wildtiere im Wald zu kümmern.

    Ich füttere im Winter die Vögel, versuche Igel, die hier ihr Revier haben, über den Winter zu bringen und kümmere mich nun eben auch um heimatlose Katzen (und ich werde sie weiter füttern - ob das nun einigen hier paßt oder nicht!) und ich werde versuchen, dafür zu sorgen, daß es ihnen besser geht!

    Ich habe mir noch nie ein Haustier gekauft, sondern immer heimatlose, ausgesetzte und auch kranke "Hascherln" aufgenommen und versucht, ihnen ein möglichst angenehmes Leben zu bieten - mit Allem was dazu gehört.

    Alle kann ich nicht retten; aber wenn es mehr Menschen gäbe, die es in ihrem Umfeld wenigstens versuchen würden, könnte man so manches Elend vermeiden und man müßte nicht sinnloserweise darüber diskutieren.




    Katzenfee
     
  • ... die mit dem natürlichen Lebensraum der Katzen überhaupt nichts gemein haben - häufen sich bei solchen Katzengruppen auch entsprechend viele "unnatürlichen" Krankheiten und Leiden.

    Die Hauskatze begleitet den Menschen schon seit ein paar tausend Jahren, ob 4000 oder 6000 ... ich gehe eher von der höheren Zahl aus. Die Hauskatze hat keinen natürlichen Lebensraum mehr, sie hat sich sehr stark an Siedlungsräume angepasst.

    Es gibt die Theorie, dass sich Hauskatzen und Wildkatzen aufgespalten haben als Menschen sesshaft wurden und Siedlungen gründeten, haupstächlich aus katzenpsychologischen Gründen - die einen kamen mit den Menschen zurecht, die anderen nicht. Genetisch kompatibel sind sie immer noch, streng genommen sind es keine verschieden Rassen im biologischen Sinne. Die Hauskatze geniesst die Vorteile, die eine Siedlung bietet, und toleriert den Menschen, die Wildkatze erträgt den Menschen nicht und bleibt lieber in der Wildnis, auch wenn dort das Leben härter ist.

    Zurück zum Thema: Hauskatzen können sehr dicht aufeinader leben. Das kam vielleicht mit der Tolaranz für Menschen zusammen - Katzen, die in die Siedlungen zogen mussten nicht nur mit dem Menschen ihr Revier teilen, sondern auch mit den anderen Katzen in der Siedlung. Diejenigen, die das nicht vertrugen, sind nicht lange Siedlungs- oder Hauskatzen geblieben.

    Also, die hohe Dichte der Population is für Nachfahren von Hauskatzen kein großes Problem. Sie sind schon einige Jahrtausende vorselektiert, und die heutigen können damit gut umgehen. Im Extremfall begnügen sich Katzen mit einem Quadratmeter, besser gesagt auf 25qm Fläche können 25 Katzen Leben ohne dass es Mord- und Totschlag gibt. Gut, dass sich zwei nicht vertragen gibt es immer wieder, aber es funktioniert z.B. in Tierheimen erstaunlich oft und gut.

    In dichten Population breiten sich Krankheiten immer schneller aus als in dünneren. Das liegt einfach am häufigeren Kontakt. Es ist nicht die Dichte an sich, die krank macht, sondern dass Krankheiten sich in dichten Population schnell ausbreiten, und damit bei einer Stichprobe dort mehr kranke Individuen gefunden werden als z.b. bei Wildkatzen die sich nur einmal im Jahr aus 10m Entfernung zu Gesicht bekommen.
     
  • Es gibt die Theorie, dass sich Hauskatzen und Wildkatzen aufgespalten haben als Menschen sesshaft wurden und Siedlungen gründeten, haupstächlich aus katzenpsychologischen Gründen - die einen kamen mit den Menschen zurecht, die anderen nicht. Genetisch kompatibel sind sie immer noch, streng genommen sind es keine verschieden Rassen im biologischen Sinne.
    Wie ich schon sagte, die Hauskatze wie auch die Europäische Wildkatze stammen beiden von der Nordafrikanischen Falbkatze ab. Und außerdem gab es zu allen Zeiten und gibt es immer noch Rückkreuzungen zwischen Hauskatzen und Wildkatzenkater. Ich hab mal gelesen das man immerhin von einigen Tausend sogenannter Blendlinge pro Jahr ausgeht. Wenn man sich das vor Augen hält, dann wird klar, dass es mit der angeblich so großen Domestikation bei Katzen eben doch nicht so weit her ist.

    Also, die hohe Dichte der Population is für Nachfahren von Hauskatzen kein großes Problem. Sie sind schon einige Jahrtausende vorselektiert, und die heutigen können damit gut umgehen. Im Extremfall begnügen sich Katzen mit einem Quadratmeter, besser gesagt auf 25qm Fläche können 25 Katzen Leben ohne dass es Mord- und Totschlag gibt. Gut, dass sich zwei nicht vertragen gibt es immer wieder, aber es funktioniert z.B. in Tierheimen erstaunlich oft und gut.
    Ganz ehrlich? Das halte ich eher für ein Gerücht. In Wahrheit werden bsw. wilde Streuner selten älter als 1 1/2 bis 2 1/2 Jahre. Und das liegt nicht immer nur am Autoverkehr. Und über die Lebensweise dieser Streuner ist doch immer noch recht wenig bekannt. Es gibt nur wenige bekannte Wissenschaftler die sich mit Katzen beschäftigten. Einer dieser Ausnahmen war Paul Leyhausen.

    In Wahrheit bedeutet eine hohe Populationsdichte für jede Katze enormen Stress. Von freiwillig begnügen oder gar dulden kann da gar keine Rede sein. Wie viel Katzen dabei auf der Strecke bleiben, mal ganz ehrlich, davon haben wir Menschen doch nicht mal einen leisesten Schimmer.

    Und frag mal unsere beiden Kater wie sie über fremde Artgenossen denken. Die würden alles verkloppen was sich bei drei nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat. Das Hauskatzen im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten überaus sozial lebende Tier sind stimmt durchaus. Aber bei der Mehrheit dürften es doch wohl eher existentielle Zwänge sein und ich wage ernsthaft zu bezweifeln das diese Katzen ihre eigene Lebenslage mit gut bewerten würden. Wenn man die Frage nach der Domestikation mal aussen vor lässt, bleibt immer noch die Kastration sowie die Fütterung unserer Hauskatzen, zwei große Hauptbereiche welche auf die Lebensweise der Katzen einen enormen Einfluss haben. Mit der natürlichen Art der Katzen hat das doch nichts zu tun.
     
    @Frank
    Deine vielleicht ;)

    In unserem Schrebergartenareal lebten 20 wildlebende Katzen zusammen .
    Im moment sind es nur noch 3 , da " aufgeräumt " wurde .
    Die 4 starb Anfang Jahr mit 20 Jahren , anfassen bis zum Schluss durfte sie nur eine Person .
    Eine der jetzigen 3 ist noch immer nicht anzufassen , aber sie ist gerne in unserer Nähe .
    Vom Tierschutz aus hatte wir schon 10 -15 Pflegekinder zusammen in einer Scheune , ohne Probleme .... Machtkämpfe gibt es immer wieder mal , aber nur um zu zeigen wer der stärkere ist .
     
  • Wenn es um wilde Streuner, wie auch um Tiere im Allgemeinen geht, gibt es keinerlei Verantwortungsbewußtsein in unserer Gesellschaft. Denn eigentlich sollten die Maßnahmen schon damit beginnen solche Unterschlupfmöglichkeiten gar nicht erst möglich werden zu lassen. Wenn ich mir überlege wie schnell das Ordnungsamt reagiert wenn ich auch nur einige Wochen mal unsere Hecke zu lang wachsen lasse dann empfinde ich es schon als echtes Ärgernis wenn bsw. große Industriebrachen, leerstehende Häuser oder Gartenkolonien nicht entsprechend gesichert werden und man statt dessen das Katzenelend einzig und allein freiwilligen Tierschützern und Vereinen überlässt. Einzig und allein nach Kastration als einziges Mittel zu schreien, wird das Problem nachweislich nicht lösen.


    Wie soll den das gehen? :rolleyes:

    Da nicht jeder ein kleines Gärtchen hat um es dann auch noch finanziell Katzensicher zu machen... somit ist es doch absolut unmöglich, generell Unterschlupfmöglichkeiten zu vermeiden.
     
    @Kapha
    Das mag ja alles so sein. Deshalb sagte ich ja, letztendlich können so viele Katzen doch nur deshalb zusammen leben weil der Mensch in die Natur "eingreift". In einer Schrebergartenanlage gibt es viele Komposthaufen und wo die sind, gibt es auch uferlos Mäuse und Ratten. Ausserdem gibt es jede Menge Verstecke und Unterschlupfmöglichkeiten. Und es gibt überall Menschen die Futter bereitstellen. Nur durch diese Faktoren können Katzen in derart großer Zahl zusammen kommen.
    Das klassische Beispiel einer solchen "wilden" Katzenkolonie befindet sich ja im Römischen Kolosseum. Dort sollen zuweil wohl über 100 Katzen leben, die lt. Aussagen einiger Tierschützer sogar so etwas wie Arbeitsteilung machen. Bei genauen Nachforschen erkennt man jedoch recht schnell die Hintergründe. In Rom gibt es seit etlichen Jahren einen offiziellen Katzenverantwortlichen in der Stadtverwaltung. Die Tiere im Kolosseum werden allesamt kastriert und geimpft und es wegen der Touristen sogar feste Fütterungszeiten. Logisch das in einer solchen Population nur Frieden ist.

    Da nicht jeder ein kleines Gärtchen hat um es dann auch noch finanziell Katzensicher zu machen... somit ist es doch absolut unmöglich, generell Unterschlupfmöglichkeiten zu vermeiden.
    Mit finanziell hat das am wenigsten zu tun. Aber Du hast Recht. Vor allen wenn man keine Katze hat ist es in einen Schrebergarten gewiss nicht einfach. Aber mal ehrlich, von einen Landwirt kann man schon eine gewisses Verantwortungsbewusstsein verlangen. Nur mal als Beispiel.
     
  • Verantwortungsbewußtsein sieht bei manchen Landwirten so aus :

    Aud dem Hof sind zwei Katzenmütter, die eine hat 5 Junge, die Andere 6 .
    Alle Katzenkinder laufen frei rum, lassen sich aber nicht anfassen.
    Gefüttert wird fast gar nicht, auch die Katzenmütter sind extrem dünn.
    Die lapidare Antwort war : Die finden hier genug.

    Auf meine Frage, was sie mit so vielen Katzenkindern wollen, bekam ich zur
    Antwort : Bis zum Winter sind die sowieso alle platt gefahren .:(
    Wir hatten dann schlagartig eine etwas lautere Auseinandersetzung.

    Es war ein Bauernhof mit Hofladen, und ich wollte eigentlich nur frische Eier
    kaufen.
    Jetzt habe ich " Hofverbot ", weil ich dem Bauern gesagt habe , daß er in meinen
    Augen ein verantwortungsloses Arschloch sei . :rolleyes:
    Immer wenn ich wütend werde, bin ich unsachlich, ich kann nicht anders.
     
  • frag mich gerade ernsthaft, was schlimmer ist: ein Leben lang kastriert zu sein oder auf der Stelle platt gefahren zu werden ...

    n.
     
    frag mich gerade ernsthaft, was schlimmer ist: ein Leben lang kastriert zu sein

    Also so rein theoretisch hat man als kastrierter Kater ein sehr faules und sorgloses Leben. Vorausgesetzt man hat eine gute Familie.

    Die ganze Hetzerei hinter den Weiblein her, oder die Rangkämpfe mit anderen Katern - alles nicht mehr wichtig. Schmusen, fressen, schlafen, und die Welt ist schön ;)

    Ich glaube das ist besser als Plattgefahren zu werden.
     
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