Schulden, Schulden, Schulden

Fini

0
Registriert
08. Okt. 2007
Beiträge
11.826
Österreich hat Schulden, Deutschland hat Schulden, alle haben Schulden, England sogar soviel daß es schon als 2. Griechenland gehändelt wird...

.. Die Banken sind in der Kriese, daß der Staat nachschiessen muß, von unserer Hypo brauch ich garnicht zu reden ..

.. aber wenn alle Schulden haben, kann mir mal wer sagen, bei wem?

Die Banken könnens ja nicht sein die gehörn selber ständig saniert ...also wem schulde ich ca. 8000 Euro?
 
  • :grins::grins: pfoa ich kann Gedankenlesen .. jiiipppiiiieeee :grins::grins::grins:

    nee im Ernst .. ich bügle so vor mich hin, und denke, als erstes wird sicher der Gecko schreiben, "Mir + irgendeine Bankverbindung" :grins::grins:
     
  • ja was ist nun mit der Kohle?

    wußt ichs doch, du weißt es auch nit ..... :grins::grins:

    kein Volkswirtschaftler unter den Gärntnern?
     
  • also ich hab probiert, mich mit meinem Papier zu unterhalten ... :grins::grins:

    .. es hat mich nicht verstanden ...

    Gecko... du hast probiert Volkswirt zu werden? na das reicht dann schon ... erklärs du mir bitte, wem schulde ich soviel kohle?
     
    aha, das Probieren bestand darin, die Bildzeitung aufzuschlagen? :grins::grins:

    ok, also bin ich nicht der einzige NIchtwissende Schuldner
     
  • hab' auch keine Patentrezept-Erklärung - nur mal so als ersten Gedankenansatz, überleg' dir doch mal was Geld eigentlich ist.

    In meinen Augen ist Geld lediglich ein Tauschhilfsmittel, also Geld für sich genommen ist so gut wie nix. Wenn man für das Geld nichts eintauschen kann, weil es z.B. nichts mehr gibt, dann kann es bis zur Hyperinflation kommen (z.B. frühe 1920er in Deutschland, zuletzt aber auch in Simbabwe). Schulden heißt man muss noch was abarbeiten, man hat sich was schon mal genommen/gegönnt, obwohl man die entsprechende Arbeitsleistung noch nicht erbracht hat. OK der Gedanke funktioniert in erster Linie nur beim Privathaushalt.
    Der Staat an sich kann ja nichts abarbeiten - der läßt arbeiten.... hmm, nächster schwieriger Gedanke: Wer ist denn der Staat? Das sind doch eigentlich wir alle. Also haben 'wir alle' uns Dinge (Straßen, Bahnhöfe, Schulen, Verwaltungsgebäude und vorallem auch die Beamte darin) gegönnt, die wir eigentlich noch nicht erarbeitet haben.

    Naja und meines Erachtens hat der Staat eben doch Schulden bei den Banken oder auch bei den Bürgern, die sich (als Anlage) für irgendwelche Bundeswertpapiere entschieden haben. Und die Banken leihen sich gegenseitig Geld, das funktionierte ziemlich lange recht gut... über Bankenkrise und vorallem ihre Ursachen mag ich heut' abend aber nicht mehr nachdenken....

    Guats Nächtle
    Orlaya
     
    bei wem sie Schulden haben?
    Frag mal 1000e Handwerker und Dienstleistungsunternehmen ...

    niwashi wartet auch ...
     
    Das Grundprinzip ist ziemlich einfach:

    Otto Normalverbraucher trägt sein kleines Geld zur Bank. In welcher Form auch immer. Damit er das tut, wird es verzinst.
    Die Bank verleiht dieses Geld weiter und kriegt dafür auch Zinsen. Natürlich zu wesentlich höheren Sätzen als sie an ihre Kunden weitergibt, denn sie muss ja was verdienen.
    "Der Staat" ist so einer, der sich Geld von den Banken leiht.

    So, wem schuldet der Staat also am Ende das Geld wirklich?
    Und ist es dann nicht ein Hohn, wenn uns immer vorgerechnet wird, der Staat habe eine "pro Kopf Verschuldung"?

    Anyway... :d

    unschuldige Grüße
    Tono
     
    jo, aber dann gehts ja weiter, die Banken gehen Pleite ... oder stehen kurz davor, der Staat schiesst Geld zu ...

    .. Geld daß er sich vorher von dieser Bank geliehen hat? Dies ja eigendlich auch nicht hat sondern selber von den Bürgern? :d:d:d
     
    Hi All,

    Wobei der Staat hat den Vorteil daß es Geld "erzeugen" darf, kann und auch tut. Wenn die Druckpressen nur etwas zu schnell laufen, ist der übliche Folge Inflation - wenn Schere zwischen Wirtschaftswachstum und Geldmenge zu weit auseinander klafft kommt es zu Hyperinflation.

    LG,
    Mark
     
    Hi All,

    Wobei der Staat hat den Vorteil daß es Geld "erzeugen" darf, kann und auch tut. Wenn die Druckpressen nur etwas zu schnell laufen, ist der übliche Folge Inflation - wenn Schere zwischen Wirtschaftswachstum und Geldmenge zu weit auseinander klafft kommt es zu Hyperinflation.

    LG,
    Mark

    das weiß ich, ist damals in Yugoslawien passiert ...
     
    jo, aber dann gehts ja weiter, die Banken gehen Pleite ... oder stehen kurz davor, der Staat schiesst Geld zu ...
    Jepp ... allerdings stehen auch bei Banken letztendlich reale Personen dahinter. Egal wie viel Verflechtungen und Unternehmensbeteiligungen auch dahinter stecken mögen.

    Und wie Tono schon geschrieben hat, letztendlich reicht es, wenn man sich überlegt an wem der Staat das Geld zurückzahlt.

    Das war übrigens mit den angeblich so hohen DDR-Schulden auch nicht anders. Die reinen Auslandschulden der DDR betrugen meines Wissens noch nicht mal 27 Milliarden Dollar und sind schon seit etlichen Jahren offiziell bezahlt. Und was die angeblichen Innlandschulden in Höhe von über 400 Millarden DDR-Mark angeht, zu einen grossen Teil handelt es sich eigentlich um Forderungen der Staatsbank der DDR an ehemalige Staatsbetriebe. Also eigentlich Forderungen des Staates und keine Schulden. Schulden wurden es erst, nachdem man die Staatsbank der DDR zum Schleuderpreis an deutsche Privatbanken verramscht hat, die sich sicher darüber mehr als gefreut haben und die neuen "alten" Forderungen auch sogleich mit neuer Verzinsung belegt haben. Das ist fast wie die Lizens zum Gelddrucken.

    Alles in allen hat sich seit dem nichts geändert. Bei allen Schulden gibt es halt immer einen der zahlt und einen anderen der sich daran dumm und dusselig verdient.
     
    jo, aber dann gehts ja weiter, die Banken gehen Pleite ... oder stehen kurz davor, der Staat schiesst Geld zu ...

    .. Geld daß er sich vorher von dieser Bank geliehen hat? Dies ja eigendlich auch nicht hat sondern selber von den Bürgern? :d:d:d


    Hi Fini,

    da muss man sich ganz schnell von dem Gedanken trennen, dass Banken nur das Geld verleihen, das sie vorher vom kleinen Sparer auch bekommen haben. Außerdem sollte man sich bewußt machen, dass der Staat bei der letzten Bankenkrise in erster Linie mit Bürgschaften eingegriffen hat. Der Staat sagt also nur "wenns schief geht, dann übernehme ich die Schulden". Naja, natürlich nicht der Staat, sondern seine Bürger dürfen zahlen. Und wer da dann welchen Anteil seines Vermögens berappen muss, naja, da darf sich jeder so seine Gedanken drum machen. Äh, "Anteil seines Vermögens" stimmt ja bisher nicht so recht: Die höchsten Einnahmeposten sind meines Wissens die Lohn/Einkommenssteuer und die Umsatz(Mehrwert)steuer.

    Lieben Gruß
    Orlaya
    (die gerade zwischen den Bereichen Bundeshaushalt/Staatsverschuldung und Bankenkrise hin-und-her schwimmt)
     
    oh, was ich gelesen hab, haben die nicht nur mit Bürgschaften ausgeholfen ....

    ... sondern mit Milliarden ...

    hab mich noch gewundert, weils ein paar Jahre vorher, wie die Krankenkassen so pleite waren, noch gheissen hat, es ist kein Geld da .... und die Bürger müssten halt auf vieles verzichten ... (keinen Zuschuß mehr zu den Brillen, keinen Zuschuss mehr zu den Zähnen etc. etc....)

    und plötzlich .. geht die BAWAG pleite sind Millionen da ...

    ich versteh schon, wenn so eine Bank pleite geht, daß dann volkswirtschaftlich alles den Pauli runtergeht ... und daß da nachgeholfen werden muß ... aber mit Bürgschaften wird sich wohl die Hypo auch nicht retten lassen ....
     
    Hey Fini,

    schon klar, dass es nicht nur Bürgschaften waren/sind (deshalb hab ich ja 'in erster Linie' geschrieben).

    Guck mal da: Bankenrettung (bei Tageschau.de)
    Damals (Oktober 2008 ) wurde das Bankenrettungspaket mit 480 Milliarden Gesamtvolumen und bis zu 80 Milliarden für Beteiligungen angegeben.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
    na siehste wohl ...

    .. und da steigt meine Logik aus ...

    da steckens soviele Milliarden in die Banken die sie eigendlich den Banken schulden und auch weiterhin schulden .... nur jetzt schulden die Banken dem Staat Geld, welches sie niemals nicht zurückzahlen ....
    und dann hat ja der Staat ja auch noch Geld auf der Bank liegen ... (irgendwoher muß die Kohle ja kommen, die sie den Banken jetzt zustecken, die hat der Präsident ja wohl nicht unterm Kopfpolster liegen....) nur kriegens weniger Zinsen als sie Zinsen für die Schulden zahlen ...

    huch! :d:d:d
     
    Hi Fini!
    "kein Volkswirtschaftler unter den Gärntnern?"

    Doch. :cool:

    So ganz weiß ich aber nicht, worauf Du rauswillst. Egal ...
    Eine inländische Verschuldung ist relativ unproblematisch, denn die nachwachsenden Generationen erben nicht nur die Verbindlichkeiten, sondern auch die Forderungen. Einziges Problem: Die Schulden erben alle, die Schuldverschreibungen nicht. Da über Steuern auch jetzt schon massiv umverteilt wird, ist das Problem aber lösbar.

    Ausländische Verschuldung ist sehr viel problematischer, da die Inländer lediglich die Schulden und die damit verbundenen Verpflichtungen erben.

    Die Deutschen haben eine hohe Sparquote, dadurch ist unsere Verschuldung recht unproblematisch. Ein Rückgang der Staatsverschuldung brächte sogar Probleme für all die, die per Versicherung oder Spareinlagen ihre Alterversorgung sicherstellen wollen. Geld wird bekanntlich nicht von allein mehr wert, und wenn die Geldnachfrage sinkt, sinkt auch der Preis für das Geld, also der Zins.

    Viele Grüße
    -John
     
    jetzt mal für eine nichtvolkswirtin ...

    bei einer Inländischen Verschuldung erbe ich nicht nur die Schulden sondern auch die Forderungen draus ... heißt wenn ich jemanden was schulde, was hab ich da zu fordern? Oder meinst du die Zinsen die die Bank daraus kassiert ..

    bei einer ausländischen Verschuldung (der Staat verleiht einem anderen Staat Geld) da erbe ich nur die Schulden eh klar...

    Wenn die Schulden des Staates bei einer inländischen Bank weg wären, dann wird das Geld weniger wert ... Nachfrage gleich Angebot ...

    deshalb, wenn ich weiterspinne, haben alle zur Krise aufgerufen, zum Sparen, damit wieder Geld in die Banken fließt oder?

    DAnn heißts wieder, die Pensionen werden gekürzt oder horrorszenario fallen ganz weg ... und schwups geht der Bürger zur Versicherung udf zur Bank und legt sein Geld zur Zukunftsvorsorge an ...

    dann fehlt das GEld in der Wirtschaft und die Kriese beginnt wieder zu krieseln ...

    hab ich das einigermaßen kapiert? äähhhh ... ganz schön kompliziert ....

    aber meine Frage war ... wenn der Staat Schulden bei der Bank hat ... die Bank aber wieder vom Staat saniert wird ... wie geht denn das?
     
    Hallo Fini!

    Ich habe versucht, ein einfaches Generationenmodell darzustellen.

    Der Staat verschuldet sich in Periode 1, z. B. über Bundesschatzbriefe, und die Bürger der Periode 2 erben diese Forderungen. Der einzelne Bürger natürlich nur dann, wenn sein Erblasser Bundesschatzbriefe kaufte, statt zu konsumieren.

    Mit ausländischer Verschuldung meinte ich nicht, dass Deutschland anderen Staaten Kredite gibt (die ohnehin oft genug erlassen werden, siehe DDR, UdSSR, Dritte Welt), sondern dass die Käufer der Bundesanleihen ausländische Anleger sind.

    Die Finanzkrise ist Staats- und Marktversagen. Als sie eskalierte, war die Ratlosigkeit groß. Heute wissen schon wieder sehr viele Leute, wie man alles besser gemacht hätte.

    Fakt ist aber, dass Geldwirtschaft und Güterwirtschaft sich zu weit voneinander entfernten, auch mithilfe des Staates - schließlich sollte jeder sein Häuschen bekommen.

    Banken waren plötzlich nicht mehr "insolvenzfähig", da die Insolvenz zu unabsehbaren Folgen geführt hätte. Gut, inzwischen kann man fragen, ob die Hypo Real Estate wirklich "systemrelevant" war, nachdem sich langsam herausstellt, dass die größte Sparkasse der USA, Washington Mutual, nicht zahlungsunfähig war und auch Lehman Brothers ohne zwingende Not in die Insolvenz geriet.

    Hinterher ist man immer schlauer.

    Zum Thema Altervorsorge: Da wird der Generationenvertrag gerne schlecht gemacht. Dabei wohnt ihm eine gewisse Logik inne, die auch in Zeiten sinkender Geburtenraten Bestand hat. Man darf ihn nur nicht überstrapazieren mit sogenannten versicherungsfremden Leistungen.

    Das tat man im Zusammenhang mit der deutschen Vereinigung. Damals hätte man die - absehbaren - immensen Kosten klar benennen und vernünftig finanzieren müssen, z. B. durch eine Erhöhung der Umsatzsteuer. Stattdessen wurden die Sozialkassen geplündert.

    Dadurch müssen junge Menschen heute "privat vorsorgen". Diese Privatvorsorge basiert auf der Vorstellung positiver realer Verzinsung, also nach Abzug der Inflation. Dazu muss es aber für die Versicherer genügend lukrative Anlagemöglichkeiten geben, und wenn man sich vorstellt, dass allein für die deutsche Rentenversicherung ca. 14.000.000.000.000 € halbwegs sicher angelegt werden müssten, dann wird klar, dass dies ein schwieriges Unterfangen ist.


    "aber meine Frage war ... wenn der Staat Schulden bei der Bank hat ... die Bank aber wieder vom Staat saniert wird ... wie geht denn das?"

    Gute Frage. Gibt ja Leute, die die Banken verstaatlichen wollen - und manch anderes auch. Für solche Systeme zahlen wir noch immer den Solidaritätszuschlag, aber der Mensch lernt bekanntlich aus der Geschichte, dass der Mensch nichts aus der Geschichte lernt.

    Meines Erachtens geht es eben nicht.

    Viele Grüße
    -John
     
    wow danke für die ausführliche Erklärung, und die Zeit die du für meine Frage investiert hast ....

    Das Problem mit dem Generationsvertrag haben wir hier auch und wir hatten keine neuen Bundesländer ...

    Verstaatlicht wurde bei uns jetzt die Hypo-Bank (die die die Bayern gekauft haben ... :)) weils sonst nicht mehr anders gegangen wäre ...
    Die Schulden die wir hier jetzt hier haben, sind zum Teil auch darin entstanden, daß die Hypo mit dem Land sehr verwachsen war ... wie soll denn das nun gehen?

    ... aber wenn nun niemand was von der Krise mitbekommen hätte, wäre es dann nicht anders verlaufen?
    Die Zeitungen waren voll damit und plötzlich sind alle zur Bank gelaufen und haben zu sparen begonnen, genauso wies geheißen hat, es gibt keine Pensionen mehr .. da haben alle Pensionsvorsorgen getroffen von denen da Jahre später wieder abgeraten wurde...

    ist ein schwieriges Thema ... das Ganze ...

    und dankeschön nochmal :eek:
     
    Hallo Fini!
    "Das Problem mit dem Generationsvertrag haben wir hier auch und wir hatten keine neuen Bundesländer ..."

    Das haben die Franzosen auch, obwohl sie mehr schnackseln als die Durchschnittsdeutschen - zumindest machen sie es zielgerichteter.

    Der Volkswirt nennt sowas gerne "Präferenz für Gegenwartskonsum" - Leben jetzt, sparen später. Daher muss man die Menschen - über eine Zwangsversicherung - zum Sparen zwingen. Zumindest in den Ländern, in denen man die Alten nicht aufs Feld treibt, damit sie Opfer großer schwarzer Vögel werden.


    "Die Schulden die wir hier jetzt hier haben, sind zum Teil auch darin entstanden, daß die Hypo mit dem Land sehr verwachsen war ... wie soll denn das nun gehen?"

    Der Staat beweist oft seine Unfähigkeit in wirtschaftlichen Dingen. Der Neomerkantilismus Adolf Hitlers funktionierte. Allerdings nur wenige Jahre, danach türmten sich die Leichenberge. Der Kommunismus seines Kumpels Stalin funktionierte nicht, es türmten sich die Leichenberge. Die DDR sperrte ihre Bevölkerung ein, erschoss die, die nach Freiheit suchten.

    Der Staat sollte es sich daher sehr gut überlegen, wo er tätig wird.


    "ist ein schwieriges Thema ... das Ganze ..."

    Das ist es, unbestritten. Auch deshalb, weil es ja im strengen Sinn keine "Volks"-Wirtschaften mehr gibt. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass sehr viel mehr Menschen im Wohlstand leben, und dass prozentual gesehen weniger Menschen hungern müssen.

    Viele Ressourcen werden aber fehlgeleitet - Konzerninteressen, Islamisten-Terror, regionale Kriege usw.

    Ein "Hartz-IV-weltweit" wäre gar nicht so sehr teuer. Es fehlt ein globaler Plan und ein globaler Konsens darüber, wer, wieviel, wem gibt - und warum.


    "Die Zeitungen waren voll damit und plötzlich sind alle zur Bank gelaufen und haben zu sparen begonnen, genauso wies geheißen hat, es gibt keine Pensionen mehr .. da haben alle Pensionsvorsorgen getroffen von denen da Jahre später wieder abgeraten wurde..."

    Das Problem hab ich auch. Ich will eigentlich lange arbeiten. Das setzt voraus, dass ich gesund bleibe, was aber nicht allein in meiner Hand liegt. Wenn ich bis 70 oder 75 arbeite, sehe ich keinerlei Problem, meine Altersvorsorge zu finanzieren. (Ja, ok, ich geb zu, ich will den Heesters machen. YouTube - 100 Jahre Heester - Die Show für Jopie)

    Ich will aber - und das sehe ich durchaus als Gefahr - das irgendwie selbst hinbekommen. Ich will mein Geld im Zweifel selbst verzocken, statt es koksnasigen Bankern zu überlassen. Ich möchte nicht monatlich Geld in ein schwarzes Loch schütten.

    Andererseits zahle ich - ehrlich - gerne Steuern und Sozialbeiträge. Und ich bin auch im Sinne eines freiheitlichen Staates gerne bereit, Arbeitsunwillige zu finanzieren. Einen Bundesarbeitsdienst müssen wir nicht einführen.

    Ich sehe aber nicht ein, dass Hartz-IV-Adel geschaffen wird, Menschen unterstützt werden, die in zweiter oder gar dritter Generation von staatlicher Fürsorge leben. Je stärker die Arbeitslosigkeit zurückgeht und umso stärker der Fachkräftemangel steigt, umso stärker muss sich jeder Einzelne fragen, wie sehr er seine Situation selbst verantwortet hat.

    Viele Grüße
    -John

    PS: Kam eigentlich nur ins Forum zurück, um zu fragen, warum meine Anthurien sterben. ;)
     
    Ich sehe aber nicht ein, dass Hartz-IV-Adel geschaffen wird, Menschen unterstützt werden, die in zweiter oder gar dritter Generation von staatlicher Fürsorge leben. Je stärker die Arbeitslosigkeit zurückgeht und umso stärker der Fachkräftemangel steigt, umso stärker muss sich jeder Einzelne fragen, wie sehr er seine Situation selbst verantwortet hat.
    Oh ... da hast du ein äusserst pikantes Thema angeschnitten, mit dem ich beruflich derzeit selbst viel zu tun habe. Eigentlich kann man es kurz machen. Fest steht, die derzeitige Arbeitslosenstatistik ist eine einzige grosse Lüge. Der Arbeitsmarkt ist gerade durch Hartz IV vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten. Man kann heutzutage locker Vollzeit arbeiten und kann dennoch nicht mal annähernd davon leben. Der angebliche Rückgang der Arbeitslosigkeit hat rein gar nichts mit der Bedürftigkeit der Menschen zu tun, ganz im Gegenteil. Eigentlich ist es reine Augenwischerei.

    Ich finde, entweder macht man es wie in der DDR, wo es keine Sozialhilfe als reine Lohnersatzleistung gab. Sozialhilfe wurde dort nur als Beihilfe gezahlt. Allerdings hatte man als Bürger auch das Recht auf Arbeit, d.h. man konnte jederzeit zum Amt für Arbeit beim Landkreis gehen und einen Job verlangen. Dies ist hier aber nicht der Fall. Dann kann man sich aber auch nicht aufregen. Fest steht jedenfalls, das es viel zu wenige Jobs gibt von denen man wirklich unabhängig von Hartz IV wird. Ich beschäftige mich täglich beruflich mit dem Thema, ich weiss wovon ich rede.

    Sorry, aber das musste ich einfach mal loswerden.
     
    Hallo Frank!

    Die Situation sieht von Region zu Region sehr unterschiedlich aus. Hier im Raum Stuttgart gibt es Fachkräftemangel und die Zahl der Aufstocker liegt unter einem Prozent. Bundesweit hab ich im Kopf, dass es in den alten Bundesländern 2,5 %, in den neuen gut 5 % sind.

    Vor dreißig Jahren gab es auch viele Vollzeitbeschäftigte, die Wohngeld bezogen. Trotzdem stimme ich zu, dass die Aufstockerei aus dem Ruder gelaufen ist. "Anständige" Unternehmer müssen sich verhöhnt vorkommen, wenn sie mit Unternehmern konkurrieren müssen, die Hungerlöhne zahlen und ihre Angestellten zum Amt schicken, um sich die Aufstockung zu holen.

    Was die Statistik angeht, so war sie vor den Schröderschen Reformen noch verlogener - was ein schwacher Trost ist.

    Tatsache ist aber, dass Unternehmen hier im Südwesten händeringend Azubis suchen. Da gibt es keine Ausrede à la "das Leben hat bietet mir keine Perspektive." Jugendliche, die den Hintern nicht hochbekommen, sind an ihrer Situation selbst schuld.

    Noch eine Anmerkung zu Hartz IV: Für Alleinstehende ist es tendenziell zu wenig, insbesondere für die, die jahrzehntelang gearbeitet haben. Für den 23-jährigen arbeitsunwilligen Kampfhundbesitzer ist es zu hoch.

    Viele Grüße
    -John
     
    ... es gibt eines was alle EU-Länder gleich haben ... Statistiken fälschen ... also sind wieder alle Statistiken +/- gleich .. außerdem hat Brüssel eine andere ARt die ARbeitslosen zu zählen als jedes Land für sich hat ... Die Arbeitslosenquote ist bei uns sicher höher, als sie Brüssel mit seiner Methode darstellt.

    Zu den ARbeitslosen selbst ... ich gehe arbeiten und hab einen Job, der sagen wir mal nicht so schlecht bezahlt wird und um den ich von vielen beneidet werde ... ... jetzt muß ich aber ein Auto dafür haben, eine Kindertagesstätte, in dem Fall zwei .. krieg keine Förderungen (Kindertagesstättezuschüsse, Wohnraumzuschüsse, Heizkostenzuschüsse .."Teuerungsausgleich") und wie die noch so heißen mögen ... weil ich zuviel verdiene .. ziehe ich alles ab .... frage ich mich oft allen Ernstes ob ich noch zu retten bin, daß ich meine Kinder zu fremden Leuten gebe und selbst mir den STress antue .... soooooweit sind wir vom Komunismus aber auch nicht mehr entfernt .... nehmen sie den REichen und geben sie den ARmen ... damit dann alle gleich sind ... und wohin der geführt hat wissen wir eh ... die Motivation was zu leisten war gleich null, wozu auch? Ob man arbeitet oder nicht ... es kommt eh aufs Gleiche raus

    Jetzt sehe ich aber auch, daß in Österreich nur 2 Mio Menschen einen Garten haben ... sprich 6 Mio leben in einer Wohnung ...

    ... soooo schlecht gehts mir also auch wieder nicht ...


    hmmm .... jetzt hab ich Kinder, die haben einen Pool einen Garten, Videospiele, Fernseher, ein schönes Haus ... gegen daswas ich hatte reiner Luxus ... die müssen sich den Standart aber erst erarbeiten ... geht aber nicht sooo schnell, d.h. die fallen erst in ein Loch und dann haben sie erst das was sie gwohnt sind ....
    Bei unserer GEneration war es eine stete Steigerung ...
    Die Motiviation der Kids heutzutage was zu arbeiten und was zu leisten, ist bei vielen nicht vorhanden ... die Beobachtung mache ich in letzter Zeit ...

    und daß der Staat jetzt in die Banken direkt eingreift ... grad das macht mir ja Sorgen ...

    ich will mein Geld auch nicht auf die Bank legen, da sind wir ja eines, aber es wird einem ja stetig eingeträufelt .. man schlage nur mal die Morgenzeitung auf, sehe es in der Werbung ... das GEschäft mit der Angst ... jo .. funktioniert immer ...

    und warum deine Anthurien sterben weiß ich auch nicht ... was ist das eigendlich?
     
    Tatsache ist aber, dass Unternehmen hier im Südwesten händeringend Azubis suchen. Da gibt es keine Ausrede à la "das Leben hat bietet mir keine Perspektive." Jugendliche, die den Hintern nicht hochbekommen, sind an ihrer Situation selbst schuld.

    Noch eine Anmerkung zu Hartz IV: Für Alleinstehende ist es tendenziell zu wenig, insbesondere für die, die jahrzehntelang gearbeitet haben. Für den 23-jährigen arbeitsunwilligen Kampfhundbesitzer ist es zu hoch.

    Viele Grüße
    -John


    Hallo John,

    da sprichst du mir aus der Seele.

    Alleine hier bei uns sind ca. 120 Lehrstellen nicht besetzt.
    Der Stellenmarkt der Tageszeitung quillt über, keiner braucht
    anscheinend eine Arbeit.

    Die Lehrherren tun sich aber auch schwer geeignete Lehrlinge zu finden,
    mal auf jedenfall die Lehrherren die etwas Allgemeinbildung der Lehrlinge
    verlangen und voraussetzen.

    Aber was soll man erwarten. Wenn wir spät nachts mal nach Hause fahren,
    sitzen am Brunnen vor dem Rathaus Jugendliche, mit einer Wodkaflasche
    oder Bierflasche in der Hand.
    Die sind noch keine 18 Jahre alt, im besten Fall vielleicht 16 Jahre, wenn
    nicht noch jünger.
    Da frag ich mich was die nachts um 23 Uhr oder auch noch um 1 Uhr auf
    der Strasse suchen.

    Ach das Thema ist unerschöpflich, aber ich danke dir für deinen
    Beitrag.


    LG Feli
     
    ... sind wir auch gesessen in dem Alter ....

    heutzutage können/dürfen die Kids im GAsthaus keinen Alkohol konsumieren und das ist auch gut so ... und im Übrigen isses auch kaum mehr leistbar .... da gehens halt auf die Straße oder in Parks ... das beobachte ich sogar hier am Land ...

    Mein GG meinte mal, in seiner Firma gibts keine gescheiden Lehrlinge mehr, mag sein, daß die Alten auch über uns so gesprochen haben ... ganz sicher sogar ...

    und was noch ist ... heutzutage kann sichs jeder leisten seine Kinder auf die Schule/Uni zu schicken ... das war sogar in meiner Generation nicht leistbar, sein Kind 25 Jahre in die Schule zu schicken ... da mußte jeder nach einer Lehre suchen, bzw. nach einer FAchschule in die ARbeit gehen....
    Die halbwegs gescheiden bis hochintelligenten hoch motivierten Kinder gehen weiter in die Schule ... die die nicht in die Schule gehen wollen oder nicht können, suchen eine Lehre ... und dann sehen sie sich mit o.a. Problem konfrontiert ..

    aber das ist wohl die "SChuld" der Eltern ... wo wir wieder bei den SChulden wären ...
     
    Also ich 14 oder 15 Jahre alt war musst ich um 22 Uhr zuhause sein.
    Da hätte mein Vater schön getobt wenn er mich da nachts um 1 Uhr
    irgendwo auf der Strasse gefunden hätte.

    Ich kenne so viele Leute hier, die sich "entschuldige" einen Dreck darum
    scheren was ihr Kinder machen.
    Das die nach der Schule nicht lernen sonders ich irgendwo rumtreiben
    ist keine Frage.

    Wir haben Bekannte die 2 Söhne haben, mit 15 und 13 Jahren haben die zuhause mit ihren Kumpels regelmässig ne Kiste Bier am Abend alle gemacht.
    Also da hört es für mich echt auf.
    Die Mutter sagte auf meine Fragen nur :
    "Ja was soll ich machen".

    Sorry das ist ja jetzt wirklich schon OT , aber da braucht man sich doch
    net wundern wenn sie dann mit einem sauschlechtem Schulabschluss
    keine Lehrstellen bekommen.



    LG Feli .. die sich da ohne Ende aufregen könnte
     
    ja sicher, die gabs aber annodazumal auch schon ... von denen hat man sich dann halt einfach ferngehalten ...

    und mit 15 war ich offiziell auch im Bett ... nur hatte mein Fenster praktischerweise die Terasse vor sich ... ;) und aus mir ist auch noch was geworden .... (kusch Gecko!)

    Wenn man möchte als Jugendlicher, dann wird einem alles ermöglicht (halt hier in Österreich) und wenn man wirklich beeinträchtigt ist, dann gibts geschützte Lehrplätze oder praxisorientierte Schulen ...

    Wir haben hier eine Deutsche als Nachbarin, die bewundert unser Schulsystem und die WEiterbildungsmaßnahmen schon sehr ... sie sind hier flexibler und auf die verschiedenen Jugendlichen zugeschnitten meint sie ...

    aber wenn ein Kind aus einem Elternhaus stammt, wo die Liebe und Erziehung stark vernachlässigt wurde, dann brauchs schon sehr viel Stärke um doch noch was aus seinem Leben zu machen, aber wie geschrieben, hier gibts viel Hilfe von seiten des Staates.
     
    Die Situation sieht von Region zu Region sehr unterschiedlich aus. Hier im Raum Stuttgart gibt es Fachkräftemangel und die Zahl der Aufstocker liegt unter einem Prozent. Bundesweit hab ich im Kopf, dass es in den alten Bundesländern 2,5 %, in den neuen gut 5 % sind.
    Nun ist es ja gar nicht so einfach, auch nur einigermassen zuverlässige Zahlen zu bekommen. Aber bei etwas mehr als 3 Millionen Arbeitslosen einerseits, wobei darunter jede Menge Menschen mit ALG I sind und bis zu 5 Millionen Hartz IV Empfänger (arbeitsfähige Erwachsene - insgesamt dürfte der Hartz IV Anteil bei weit über 7 Millionen liegen) andererseits, kann sich das Verhältnis ja jeder selber ausrechnen.

    Ich habe beruflich mit der Betreuung von Jugendlichen und deren Vermittlung in Jobs und Ausbildung zu tun. Sicher gibt es auch einen gewissen Teil die einfach keine Lust haben. Aber in den allermeisten Fällen kann ich ihnen aber auch keine reguläre Arbeit oder Ausbildung anbieten. Das ist einfach so. Und das allerschlimmste ist, inoffiziell hat hier auch niemand ein Interesse daran.

    Vor dreißig Jahren gab es auch viele Vollzeitbeschäftigte, die Wohngeld bezogen. Trotzdem stimme ich zu, dass die Aufstockerei aus dem Ruder gelaufen ist. "Anständige" Unternehmer müssen sich verhöhnt vorkommen, wenn sie mit Unternehmern konkurrieren müssen, die Hungerlöhne zahlen und ihre Angestellten zum Amt schicken, um sich die Aufstockung zu holen.
    Einigermassen normales Geld verdienen, kann man hier bei uns eigentlich nur noch bei VW und Salzgitter AG bzw. der Handvoll ähnlicher Betriebe. Und selbst diese stellen nur noch über Tochterfirmen und einen um bis zu 50 % niedrigeren Tarifvertrag ein. Wobei es am allerschlimmsten diejenigen getroffen hat, die dazwischen liegen. Also Arbeitnehmer deren Gehalt viel zu niedrig ist um normal und gut davon leben zu können, die aber für Hartz IV nur wenige Euro zu viel bekommen. Wenn man dann noch einen Job hat, für den man täglich viele km mit dem Auto fahren muss, hat man ganz schlechte Karten.

    Tatsache ist aber, dass Unternehmen hier im Südwesten händeringend Azubis suchen.
    Ok. dann weiss ich ja was ich ab morgen mache. Ich schicke einfach alle Jugendlichen zu dir. :D

    Da gibt es keine Ausrede à la "das Leben hat bietet mir keine Perspektive." Jugendliche, die den Hintern nicht hochbekommen, sind an ihrer Situation selbst schuld.
    Jepp ... von der Sache her hast du vollkommen recht. Ich rege mich auch immer unheimlich über Jugendliche auf, die bsw. ihre Ausbildung nach nur wenigen Monaten abrechen. Und das wegen grösstenteils lächerlichen und fadenscheinigen Gründen. Aber da gerät das System leider auch schnell an seine Grenzen. Denn letztendlich kann man von solchen Leuten noch nicht mal Geld zurückfordern, bsw. wenn vorher Umzug oder Führerschein bezahlt wurde. Frei nach dem Motto, greif mal einen nackten Mann in die Tasche. Wo nichts ist das ist eben nichts. Deshalb sag ich ja nach wie vor, entweder ein Recht auf Arbeit oder der Staat muss eben einfach damit leben solche Leute mit durchzufüttern. Entweder oder. Ansonsten gerät der Staat ganz schnell in ... ich sage es ganz offen ... nationalsozialistisches Fahrwasser. Von wegen Arbeitsdienst (da sind wir jetzt schon auf dem besten Weg) und der Staat legt nach eigenen Ermessen fest, welche Menschen es wert sind unterstützt zu werden und welche nicht.

    Ich meine, mit welchen Recht wird bsw. jeder Job im Steinkohlenbergbau mit bis zu 5.000 Euro vom Staat subventioniert, oder weshalb bekommt so mancher Landwirt Geld vom Staat allein für Flächenstillegung enorme Summen bezahlt und wird trotzdem nicht als Sozialschmarotzer beschimpft. Ich kenne Unternehmen die ihren Gewinn fast ausschliesslich allein wegen steuerlichen Rechentricks erziehlen. Und dabei geht es um ganz andere Summen als die paar Euro was ein Hartz IV Empfänger bekommt.

    Meiner Meinung ist in Deutschland das gesamte Lohn- und Gehaltsgefüge aus dem Gleichgewicht geraten. Als viele Politiker in den 90er Jahren die grosse Klappe hatten, von wegen Deutschland müsse mit niedrigeren Löhnen wieder konkurenzfähig werden, da meinte man eigentlich Löhne wie bsw. bei VW oder ähnlichen Betrieben, wo es früher ein ungelernter Bandarbeiter locker mal eben auf bis zu 4.000 - 5.000 Euro bringen konnte. Inzwischen sind aber über 60 Prozent der deutschen Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor beschäftigt, wo Gewerkschaften oder Tarifverträge, geschweige denn sowas wie Mitbestimmung der Betriebsräte schon lange keine Rolle mehr spielt. Pesonalserviceagenturen wie bsw. die ZAG zahlen ganz bewusst nur bis 1.200 Euro brutto, weil dies merkwürdigerweise auch die Grenze ist, bis zu der man einen Anspruch auf ALG II hat. Was für ein Zufall.

    Also ich finde es enorm wichtig, das man endlich einen Mindestlohn von mindestens 10 Euro vereinbart, von mir aus auch schrittweise. Und das man ausserdem endlich die Zeitarbeit in der Weise zurechtrückt, das man den Leiharbeitern den gleichen Lohn zahlt wie die Festangestellten im Betrieb. Der gesamte Arbeitsmarkt muss vom Kopf wieder auf die Beine gestellt werden.

    Sorry, wenn es etwas viel geworden ist.
     
    Hallo Frank!

    Tja, wo fang ich an ...

    An Bändern bei Automobilherstellern stehen keine Ungelernten. Ein Maschinenbediener beim Daimler, der schichtet, bekommt 5000 bis 6000 € pro Monat. Das kann nicht jeder Arbeitgeber zahlen.

    Unternehmer, die aber 2 oder 3 €/Stunde zahlen, verstehe ich nicht. Ich würde mich in Grund und Boden schämen. Auch bin ich mir nicht sicher, ob Unternehmen die Kosten für Zeitarbeiter sauber durchrechnen. Da ginge sicher was über befristete Arbeitsverhältnisse, die, zugegeben, auch nicht das Optimum darstellen. Deutschland braucht nicht knapp eine Million Zeitarbeiter.

    Weitere Zahl(en):
    "Die Zahl der „Hartz IV“-Empfänger in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Im Mai waren insgesamt 4,929 Millionen Deutsche im Alter zwischen 15 und 65 Jahren auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Dies waren 170 800 oder 3,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor."
    Und: "18,6 Prozent der Hauptstadtbewohner beziehen Hartz IV. In Bayern dagegen bekommen nur 4,2 Prozent das Arbeitslosengeld II."
    (Arbeitslosengeld II: Hier wohnen die meisten Hartz-IV-Empfänger - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE)

    Das nochmal zum Thema "große regionale Unterschiede".

    Ich habe beruflich mit der Betreuung von Jugendlichen und deren Vermittlung in Jobs und Ausbildung zu tun.
    Ich versuche zurzeit ehrenamtlich, solchen Jugendlichen etwas beizubringen, das sie auf dem Arbeitsmarkt voranbringt. Da sind viele dabei, die aufgewacht sind und jetzt Gas geben. Das wird in unserer Region freilich dadurch erleichtert, da abzusehen ist, dass man nach der Ausbildung unterkommt, sofern man sich nicht allzu dämlich dranstellt.

    In Deiner Region stelle ich mir das deutlich schwieriger vor, die Kids zu motivieren.

    Meiner Meinung ist in Deutschland das gesamte Lohn- und Gehaltsgefüge aus dem Gleichgewicht geraten.
    Hmm. Die Erhöhungen in den 90ern waren zu hoch. Wir hatten vor zehn Jahren, nach heutiger Statistik, also in vergleichbaren Zahlen, 5 Millionen Arbeitslose.

    Inzwischen aber sind sogar wirtschaftsnahe Ökonomen dafür, Löhne und Gehälter deutlicher zu erhöhen.

    Was den Mindestlohn angeht, sehe ich die Sache differenziert. In Hartv-IV ist, über die Erstattung der Wohnkosten, eine starke regionale Differenzierung enthalten. Die sollte erhalten bleiben. Und er sollte nicht zu hoch sein. gerne wird ja auf die USA verwiesen, wo es ja schon lange Mindestlöhne gibt. Nicht gesagt wird meist, dass lediglich "0,56 % aller Amerikaner, bzw 1,7 Millionen zum Mindestlohn oder darunter gearbeitet" (wikipedia, Jahr 2007) haben.

    Der gesamte Arbeitsmarkt muss vom Kopf wieder auf die Beine gestellt werden.
    Das wird ganz automatisch geschehen, da uns die Arbeitskräfte ausgehen. Die Unternehmen wollen sich das leicht machen, wie immer eigentlich schon, und über verstärkte Einwanderung das Überangebot an Arbeitskräften zu erhalten. Stattdessen sollten sie sich sehr viel stärker bemühen, auch den "Randgruppen" (mag den Ausdruck nicht, ist halt gängig) des Arbeitsmarktes Chancen zu geben.

    Schönen Sonntag
    -John
     
    Hallo zusammen,
    Also ich habe mit Politik nichts am Hut und möchte auch keine Partei schlecht machen das mal vorweg .
    Aber unser System ist ungerecht .
    Z.B. In einem Ort hat Metzger A den Auftrag für ein Fest erhalten Metzger B geht leer aus !
    Verglichen mit der Politik
    Partei A ist an der Regierung Partei B bekommt ihr Geld für.... trozdem == eigentlich unwirtschaftlich und die ganzen Landtagsabgeordnete und Beamte kosten uns viel zu viel !
    ---
    Krankenkassen Beitragserhöhung !
    Wurde nun erhöht ,aber nicht genug ! Dann wird einfach der Strom erhöht und der Betrag der Krankenkasse zugeschossen !
    ---
    Eine Firma hat Kurzarbeit !
    3 Tage zahlt die Firma 2 Tage das Amt . Nun machen die Arbeiter Urlaub und haben statt 5 Wochen 10-12 Wochen Urlaub (bezahlt ) im Jahr !!
    Da sie die 2 Tage zur Verfügung stehen müssen für das Amt falls jemand Arbeiter sucht ? Wie Bitte ! Als ob das Amt auch nur 1 Arbeiter für 2 Tage vermittelt hätte im ganzen Land !
    Also kann da nur sagen wer immer voll arbeitet und brav zahlt ist doch Wirtschaftlich gesehen doof und die >Melkkuh der Nation !
    Könnte noch tausend Beispiele aufzählen aber ändern kann es nur das Volk wie in Frankreich durch Streik und der Schweiz durch Bürgerabstimmungen .
    Die Schweizer sind in Europa eh die Schlausten von allen.
    Gruß
    Klaus
     
    Oh ... da hast du ein äusserst pikantes Thema angeschnitten, mit dem ich beruflich derzeit selbst viel zu tun habe. Eigentlich kann man es kurz machen. Fest steht, die derzeitige Arbeitslosenstatistik ist eine einzige grosse Lüge. Der Arbeitsmarkt ist gerade durch Hartz IV vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten. Man kann heutzutage locker Vollzeit arbeiten und kann dennoch nicht mal annähernd davon leben. Der angebliche Rückgang der Arbeitslosigkeit hat rein gar nichts mit der Bedürftigkeit der Menschen zu tun, ganz im Gegenteil. Eigentlich ist es reine Augenwischerei.

    ...

    Sorry, aber das musste ich einfach mal loswerden.


    Da kann ich mich dir nur anschließen.

    Wer war das eigentlich, der sagte, er traue nur der Statistik, die er selber gefälscht hat? Auch dem kann ich mich nur anschließen.

    Ach, John, übrigens... Was haben deine Anthurien denn genau? Braune Blätter, faule Wurzeln oder liegen sie auf dem trockenen?
     
    Hallo Lieschen!

    Danke der Nachfrage. Hab hier im Forum gesucht. Denke, dass es an der trockenen Büroluft liegt.

    Viele Grüße
    -John
     
    Ist ja auch eigentlich egal, Orlaya. Jedenfalls wurden wir in den letzten Tagen wieder mit Statistiken gefüttert, die wir nicht hinterfragen sollten. :mad:

    Auch was John über die Aufstocker in BaWü schreibt, stimmt sicher, wenn man es losgelöst von den Menschen zählt, die gerne arbeiten möchten, aber keinen Arbeitsplatz finden und wegen des Partners knapp über der Bedürftigkeitsgrenze liegen. Auch das sagt nichts dazu, mit welchen persönlichen Schulden sie nun zu kämpfen haben. Schulden interessieren nämlich nicht, wenn man Hilfe (Alg II oder Sozialhilfe) beantragt.

    Wobei wir wieder bei den Schulden (Threadthema) wären.

    ;)
     
    Lustig .. unser Sparpaket wurde nun auch geschnürt und wem wunderts? Bei den FAmiilien wird gespart .. eh klar, die habens ja....

    Ich freu mich, daß sie diesesmal nicht bei den Beamten sparen wie sonst schon immer ;)

    komischerweise, sparens aber nicht in der Politik, die Parteienförderungen sind so hoch wie nie!
     
    Sehr richtig.
    Ich empfehle hierzu einen Besuch bei you tube.
    Dort klären dich Experten wie Marc Faber , Dirk Müller und Andreas Popp gerne weiter auf :)
    Desweiteren empfehle ich Nahrungsvorräte anlegen, Gold kaufen und auf alle gefasst sein :)
    Ich habe mir sogar noch bei SwissThiss einen Krisenrucksack - Survivalrucksack gekauft.
    Sicher ist sicher.
    Wer weiss wie das alles endet.
    Aber wie die vergangenheit zeigt..
    Besser wurde es seit 40 Jahren nicht mehr..
    Dann wird sich dieser Trend jetzt wohl kaum umkehren.

    In diesem Sinne
     
    Ich habe mir sogar noch bei SwissThiss einen Krisenrucksack - Survivalrucksack gekauft.
    Cool, hast Du auch für 99 Franken den praktischen mini Geigerzähler mitbestellt? ;)
    Die Firma macht ihr Geschäft mit der Angst, was solls, jeden Tag steigt ein Dummer aus dem Zug.
    Als Gärtner hat man einen Vorteil gegenüber vielen anderen Leuten, wir können etwas ernten, mal mehr, mal weniger.
    mag gut sein, Beton-Gold, also Wohnungen, hat eine monatliche Rendite, wäre also auch zu überlegen.
     
    Aha - dann bist du sicher der Meinung das deine Kranken und Rentenversicherung ihr Geschäft auch mit der Angst macht- ja?

    Der Punkt ist - die Angst ist richtig!
    Iat ja nicht so das wir uns einbilden das halb Deutschland arbeitslos oder working poor ist!
    Ist auch nicht so das Fokushima ein Traum war.
    Es ist auch kein Traum das ALLE Länder dieser Welt kurz vor der Pleite stehen usw usw.

    Selbst der President der Weltbank hält eine enorme Weltweite Krise mittlerweile für durchaus Möglich.

    Was glaubst du was in so einem Fall etwas vorbereitung Wert ist.

    Momentan kannst du dir Beispielsweise für 200 Euro locker einen Nahrungsvorrat für 6-12 Monate anlegen.

    Also für ein paar CENT! Das Essen hält sich EWIG und das unser Essen jährlich ohnehin schlechter wird (Genzeug, Gammelfleisch, Fabrikfrass, Zusatzstoffe, Überzüchtung, Umweltverschmutzung etc) ist auch kein Geheimnis.
    Also lohnt es sich alleine von daher Essen aus besseren Zeiten zu haben.

    Aber jetzt mal ernsthaft.
    Schau mal nach wie es 1929 war.

    Viele Sachen die jetzt momentan total billig sind wären in einer Krisen nahezu unbezahlbar.

    ZB Essen. Stell dir mal vor .. Jetzt kriegst du einen Jahresvorrat für 1-2 Tageslöhne.. Was glaubst du was der Wert ist wenn es mal 1,2 6 Monate kaum was zu kaufen gibt?
    Sicher keine 1-2 Tageslöhne ;)

    Was ist ein Glas Wasser in der Wüste wert wenn du verdurstest?

    Ich halte das für sehr logisch und sinnvoll da etwas zu investieren.
    Deutlich sinnvoller als jeden Monat hunderte von Euro in eine Altervorsorge zu stecken von der im Grunde jeder weiss das man Sie nie bekommen wird.

    Und übriegends.
    Selbst die Bundesregierung rät offiziell dazu Nahrungsmittelvorräte für min 1 Monat zuhause zu haben.

    Zu deinem Betongold:
    Das ist Grundsätzlich richtig.
    Dennoch - ein Denkfehler drin.
    Du vergisst 2 Dinge.

    Punkt 1 das gilt nur dann wenn dein Betongold ABBEZAHLT und somit Schuldenfrei ist. Ansonsten kann das bei Reformen schwer ins Auge gehen

    Punkt 2 Es gab in Deutschland (und wurde jetzt auch wieder im Bundestag angesprochen) sogenannte Lastenausgleichs Gesetze in Krisen.
    Das war nichts anderes als eine Enteignung dieses Betongolds.
    Dir wird als quasi einfach 10,20,30% von deiner Immo enteignet.
    Durch eintrag einer Hypo oder wie auch immer.
    Gibts ein Video von Andreas Popp dazu .. mal suchen..

    Punkt 3
    Unsere Immo und Landpreise sind SEHR aufgeblasen in Europa.
    Da ist viel Luft nach unten und wenig nach oben.
    Daher stehen die Chancen gut das hier Werte eingedampft werden.
    Nicht auf Null aber das kann beträchtlich sein!

    Wenn du hingegen in Brasilien, Afrika oder sonst wo Hektarweise Landwirtschaftsfläche kaufen kannst für wenig Geld.
    Das wäre sicher nicht ganz uninteressant.

    Ich bin ein grosser Freund von Land und Haus.
    Aber der PReis muss stimmen, die Lage (auch die Politische muss gut sein), und es darf (zumindest nicht in unserer Situation) nicht mit Schulden belastet sein.

    Auch Immobilien waren in der Geschichte oft sehr wenig Wert..
    Gold hingegen war immer was Wert und auch verhältnismässig viel.
    Man kanns gut verstecken und somit kann man es dir schwer abnehmen.

    Dein Haus steht leider im Grundbuch ;)
    Und das ist einer der Gründe dafür.

    Grüsse
     
    Es ist ja keinesfalls so...

    ... dass wir alle unwissentlich von einer in die nächste Krise schlittern, passiv und ohne Möglichkeit der Einflussnahme.

    Nein, Ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst, dass Frau Merkel bzw. diejenigen Lobbyisten aus der Finanzwelt, die ihr Handeln dirigieren, so dämlich sind, die bisherigen "Krisen" nicht vorausgesehen zu haben und kommende "Krisen" nicht prognostizieren zu können?

    Nein, es wurde sogar aktiv darauf hingearbeitet, wohl wissend, dass hörige Politiker/innen es in Zusammenarbeit mit den Medien bisher immer hinbekommen haben, dem dummen Zahlvolk die Maßnahmen der Umverteilung von unten nach oben als alternativlos zu verkaufen. Besorgte Mienen, getragener Tonfall, so fallen die Massen immer wieder darauf herein und halten Merkel & Co. für verantwortungsvoll, wo sie doch in Wirklichkeit nichts anderes tun, als den großen Ausverkauf des Volksvermögens, damals gestartet von Kohl, Thatcher, Reagan, fortgeführt von Schröder/Fischer weiter voran zu treiben.

    Österreich? Vor Jahren prognostizierte ich die jetzt eingetretene Ungarn-Krise. Damals wollte es niemand hören; studierte Finanzexperten mit jahrzehntelanger Berufserfahrung stritten alles ab. Glaubt Ihr wirklich, die haben es nicht gewusst? Nein, die wussten, dass sie Ihr Geld so oder so bekommen, schließlich gibt es "Sparpakete" und "Rettungsschirme", eingerichtet von gekauften Politikern.

    Am Samstag war ich bei uns im Supermarkt und wollte Reis kaufen, da fiel mir auf, dass bei ganz vielen Lebensmitteln tatsächlich schon Hinweise wie "Besonders gut geeignet zur Bevorratung!" am Regal angebracht sind. Ist es wirklich schon wieder so weit? Erinnern sich die Alten wieder wohlig an die Nachkriegsjahre, als sich alle verschwiemelt um die Feuertonne hockten und ihre Lebensmittelmarken zählten? Wie sie das Leuchten in den Augen kriegen "Jaja, damals in der Not haben die Menschen wenigstens noch alle zusammengehalten!", ähnliches wird ja auch über die DDR berichtet.
    Der Deutsche ist immer dann besonders stolz, wenn es darum geht seine Leidensfähigkeit unter Beweis zu stellen. Wenn jemand fragt "Warum lasst Ihr Euch das alles bieten?", richtet sich die allgemeine Agression gegen ihn und nicht gegen die Peiniger und Ausbeuter. Notfalls wird von den Medien jemand konstruiert, auf den die Schuldfrage sich fokussiert. Bisher haben immer alle mitgemacht, egal ob es ****-**** gegen die ***** ging oder heute gegen *******-**** oder andere Sozalschmarotzer-Darsteller in den Talkshows der ************.

    Wenn man bedenkt, dass eine Frau Merkel einen Amtseid geschworen hat, in dem sie sich u.a. verpflichtet, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, so wiegt ihr Fehlverhalten in Sachen Verschleuduerung von Volksvermögen m.E. bedeutend schwerer als die läppischen Eskapaden eines (immerhin von Merkel durchgesetzten) Bundespräsidenten, der seinem Amt nicht ganz gewachsen ist. Aber selbst hier lässt Merkel charakterliche Größe vermissen, weil sie ihn einfach peinlich auflaufen lässt, statt voll und ganz hinter ihm zu stehen.

    Ein würdeloses Spektakel des Ausverkaufs, der Lügen und des Verrats.
    Man beneidet schon fast die Völker Nordafrikas, die wenigstens teilweise durch Proteste ihre Ausplünderer zum Deibel jagen konnten.
     
  • Oben Unten