Schnittexperiment Konifere

G

gardener02

Guest
Hallo miteinander

Vor ich glaube zwei Jahren habe ich begonnen, sie so zu Schneiden. Keine Ahnung eigentlich, ob sie sich überhaupt eignet für einen solchen Formschnitt, dessen Absicht eigentlich wäre, dass nur an den Astenden das Grüne steht.
Letztes Jahr habe ich sie kaum geschnitten. Jetzt denke ich, ich muss da noch mehr rausnehmen, weniger Äste stehenlassen. Oder soll ich`s besser gleich ganz vergessen, weil sie dafür ungeeignet ist?
Gemerkt hab`ich, dass sie verbräunt wenn ich mit der Schere grossflächig das Grüne in Form schneide. Muss ich da Triebchen für Triebchen einzeln zurücknehmen?

SAM_3268.JPG

SAM_3267.JPG
 
  • Frau B aus C

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    Nadelgehölze kann man nicht so schneiden wie Laubgehölze.

    Wer Thujen, Scheinzypressen, Fichten oder Liefern bis ins alte Holz zurückschneidet, muss mit Löchern rechnen, die nicht mehr zuwachsen und eine ganze Heckenfront verunstalten können. Nadellose Triebstummel treiben in der Regel nicht mehr aus.
    Deshalb Achtung und beim Heckenschnitt immer nur den Neuzuwachs abschneiden.
     

    karlh

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    Hallo Uschi,

    aus Nadelgehölze kann man sehr gut Formbäumchen machen. So wie ich sehe, ist der Baum noch nicht sehr groß, ich denke max 1m. Ein Formbaum kann schon mal auch größer werden. Wie du auch schon geschrieben hast, sind es noch zu viele Seitenäste. Das sehe ich auch so. Du musst vorm Schneiden genau überlegen, welche Äste ab müssen. Wenn einmal ab, dran geht es nimmer.
    Du solltest bei Astgabeln möglichst parallele Äste vermeiden. Geht aber nicht immer. Versetze Äste sind besser. Die Struktur des Baumes (Äste) müssen beim Formbaum erkennbar sein.
    Es macht viel Spaß so einen Baum zu gestalten, etwas Ausdauer braucht man schon. 2-3x pro Jahr musst du ihn dann im grünen zupfen (Nadelbäume vertragen das Schneiden nicht so gut). Ich kann dir nur zuraten.

    Viel Spaß Karl
     
  • R

    Rentner

    Guest
    Jetzt denke ich, ich muss da noch mehr rausnehmen, weniger Äste stehenlassen.
    Ja, nur Mut!

    Ich gebe generell nur zu Maßnahmen meinen Senf ab, die ich selbst schon praktiziert habe. Deswegen folgendes Beispiel:

    Eine Fichte, eher ein Gestrüpp, mit dem mich jemand 2006 zum Geburtstag bestraft hatte.

    picea1bkw8.jpg


    Alles Störende und Überflüssige wurde an dieser Fichte entfernt:

    piceasept6dbuh.jpg


    Ergebnis:

    picea_13.07.13h5y4m.jpg
     
  • G

    gardener02

    Guest
    Du musst vorm Schneiden genau überlegen, welche Äste ab müssen. Wenn einmal ab, dran geht es nimmer.

    Ja, das ist es ja eben...
    Lässt sich Mut und Vorsicht paaren? Denn so beherzt wie ein Rentner kann ich das nicht, fehlt mir wohl auch know how.
    Dann bleib`ich einfach mal dran an meinem Versuchsobjekt, und vielleicht ist sie dann irgendwann ganz ansehnlich.

    etwas Ausdauer braucht man schon

    Jaaaa.....:rolleyes:;)
     
    B

    Beniko

    Guest
    Hallo Uschi, ;)

    find ich prima, dass du dich an so was traust.
    Die wichtigsten Dinge wurden ja schon genannt.

    Wenn du in der Nähe eine gute Gärtnerei hast, dann schau doch dort mal bei den Formgehölzen. Da kannst du dir Anregungen holen, bzw. deine Augen trainieren, was weg kann, bzw. was dir gefällt.


    Liebe Grüße
    B.
     
    G

    gardener02

    Guest
    find ich prima, dass du dich an so was traust.

    Ich trau`mich eigentlich nur, weil die Alternative wäre Wegschmeissen gewesen. Was ich dann irgendwie doch nicht konnte, wollte. Also Griff zur Schere.
    So auch bei diesem Buchs, den uns die Vorgänger in einem dermassen verstaubten, unansehnlichen Zustand hinterlassen hatten... Er war mal eine kleine Hecke. Du hast Recht, für diesen Schnitt inspirierte mich ein anderes Formgehölz, das ich in einem Garten gesehen hatte. Sich Umschauen bringt immer viel Anregung.
    Wenn ich den Buchs schneide, komme ich mir allerdings irgendwie immer vor wie eine Coiffeuse...:d:grins:

    SAM_3277.JPG
     

    karlh

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    Hallo Uschi,

    ich hab heute mal von meinem Erstlingswerk ein Foto gemacht. Gepflanzt 2005 als 99 Ct. Baum im 9cm-Topf und geformt 2009. Es ist eine Konifere, ca. 1,50 m hoch. Die Äste stehen ziemlich steil. Das ist die Art, die trotz runterbinden immer wieder in ihre vorgegebene Wuchsform zurück findet, es sei denn, man bindet dauerhaft nach unten. Da ich an dieser Stelle aber nur einen schmalen Streifen zwischen 2 Stellplätzen habe, ist mir das recht. Bezüglich der Astwahl habe ich hier auch einige Fehler gemacht. Man hat aber nicht immer die ideale Voraussetzung. Anfangs sah das Bäumchen auch sehr nach gerupften Besen aus. Nach 2 Jahren hat sich das gegeben. Das wird bei deinem Baum so ähnlich sein.

    Ga 14-03-24-1319.jpg

    Hier zeige ich mal eine andere Form, die ohne Stamm geformt wurde. Die Wuchsform hat es begünstigt. GGin wollte das so. Das kleine Bäumchen steht in ihrem Schattengärtchen. Die Höhe beträgt 65 cm und ist seit 3 Jahre geformt.

    Ga 14-03-24-1321.jpg

    Ansonsten mach es so wie Beniko geschrieben hat, kann ich nur raten.

    LG Karl
     
  • G

    Gartenacki

    Guest
    Eine Fichte, eher ein Gestrüpp, mit dem mich jemand 2006 zum Geburtstag bestraft hatte.



    Alles Störende und Überflüssige wurde an dieser Fichte entfernt:



    Ergebnis:
    So ein Gestrüpp würd ich auch gern mal bekommen .
    Aber dann müsste ich Dich vermutlich in Vollzeit einstellen .
     
  • B

    Beniko

    Guest
    Hallo Uschi,

    ist eigentlich egal, warum du dich drangetraut hast. Und das Ergebnis vom Buchs ist schon mal nicht schlecht. Die schönste Eigenschaft des Gärtners ist Geduld und mit den Jahren kannste noch viel verändern.
    (OT:Ich hab viel von meinem Buchs rausgemacht, weil ich nicht ständig gegen den Zünsler vorgehen wollte.)

    @Karl, na stapel doch nicht tief. In meinen Augen sieht deine Konifere schon ziemlich professionell aus. Jedenfalls hab ich da schon ganz andere Exemplare gesehen, die zum Verkauf standen.

    Staunende Grüße :eek:
    Beniko
     
    R

    Rentner

    Guest
    Die Frage, die sich bei jeder Gestaltung stellt, lautet:

    "Will ich dem natürlichen Habitus einer Art gerecht werden, oder will ich, ohne jegliche Rücksicht auf die Pflanze, in der Formgebung meinem künstlerischen Drang freien Lauf lassen".

    Es gibt genügend abschreckende Beispiele
     
    G

    gardener02

    Guest
    Ich finde deine Formbäume wirklich sehr schön, Karl! Für mich wäre das schon perfekt und mit Blick auf meine zwei Kanditaten merke ich, dass ich mir mal ein bisschen Zeit nehmen müsste...
    Ein bisschen ist mein Ehrgeiz jetzt angestachelt, geb`ich zu!;)

    @Rentner: Schauder..., nicht du, der andere...:grins:
     
    G

    gardener02

    Guest
    Anfangs sah das Bäumchen auch sehr nach gerupften Besen aus.

    Ja, so sieht meins jetzt auch aus. Ich war ziemlich rabiat und das Ergebnis zeig`ich mal besser nicht...Gedüngt hab`ich, damit das, was geblieben ist mal wieder Wachsen soll.
    Jetzt habe ich das Gefühl, die Konifere braucht mal Ruhezeit, mindestens ein halbes Jahr, wenn nicht ein Ganzes, bevor ich da weitermache. Realistischer Eindruck?
    Ich habe jetzt viele unschöne Schnittstellen an den Ästen. Das gefällt mir nicht, ist ja nicht zu vermeiden, aber vielleicht durch bessere Schnittechnik unauffälliger zu machen?
     

    karlh

    Foren-Urgestein
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    Hallo Uschi,

    schön, dass du es gewagt hast. Das wird schon, mit der Zeit.
    Bezüglich der Schnittstellen gibt es in der Bonsaitechnik spezielle Zangen, womit man ordentliche Schnitte hinbekommt. Die meist benutzte Zange ist die Konkavzange, die es in verschiedenen Formen und Größen gibt. Daneben gibt es noch andere. Hier mal ein Bild.

    Konkavzange.jpg

    Nur mit so einer Zange bekommst du ordentliche Schnitte hin. So eine Anschaffung lohnt sich nur, wenn man öfters schneidet. Schnittstellen solltest du mit Baumwachs verschließen.

    LG Karl
     
    R

    Rentner

    Guest
    Die Anschaffung einer Konkavzange ist sehr zu empfehlen.
    Ich habe mir im Laufe der Jahre ein nützliche kleine Ausstattung zugelegt.

    koffer1ua5irrjx6.jpg


    werkzeug1mjb8.jpg


    P.S. Schnittwunden lasse ich generell unbehandelt, im Einzelfall arbeite ich mit Wundknete, die zur Kontrolle der Wunde leicht wieder entfernt werden kann.
    Bei Baumwachs besteht die Gefahr, dass Fäulnisbakterien und sonstige Erreger mit eingeschlossen werden.
     
    G

    gardener02

    Guest
    schön, dass du es gewagt hast. Das wird schon, mit der Zeit.

    Da bin ich mir nicht sicher, hoffe es aber...

    Bezüglich der Schnittstellen gibt es in der Bonsaitechnik spezielle Zangen,

    Ja..., bei Rentners professioneller Ausrüstung kommen Assoziationen von Zahnarzt und Dr.Frankenstein in mir auf...:rolleyes::d
    Blöde Frage: Das sind schon spezielle Zangen für Pflanzenschnitt, oder? (In meinem Werkzeugkasten sieht es ein bisschen ähnlich aus.) Im Gartencenter bekommt man sowas aber nicht? Spezialgeschäft?

    Nur mit so einer Zange bekommst du ordentliche Schnitte hin. So eine Anschaffung lohnt sich nur, wenn man öfters schneidet.

    Das...ist noch offen. Je nachdem, ob aus der Konifere was wird. Habe aber gemerkt, dass ich mit einer normalen Beisszange(?) etwas Nachkorrigieren konnte.

    Ich schneide ja regelmässig "normale" Gehölze, die dann oft um einiges grössere Schnittwunden haben. Habe ich noch nie behandelt, ist nie was passiert. Die Wunden an der Konifere sind verhältnismässig klein, denke, das steckt sie gut weg. Danke euch für das Anschauungsmaterial!
     
    R

    Rentner

    Guest
    Das sind schon spezielle Zangen für Pflanzenschnitt, oder?... Habe aber gemerkt, dass ich mit einer normalen Beisszange(?) etwas Nachkorrigieren konnte.
    Das ist genau der feine, aber sehr wichtige Unterschied!!
    Mit einer "guten" Konkavzange schneidest du, mit einer Beißzange kneifst du im besten Falle. Im schlechtesten Falle quetscht du das Pflanzengewebe und verletzt die Pflanze damit umso mehr.

    Eine gute Konkavzange hat an den Schneidenenden einen Überbiss, bei einer Beißzange treffen die Enden der Schneiden genau aufeinander und das ist in diesem Falle sehr schlecht.
     
    G

    gardener02

    Guest
    Eine gute Konkavzange hat an den Schneidenenden einen Überbiss, bei einer Beißzange treffen die Enden der Schneiden genau aufeinander und das ist in diesem Falle sehr schlecht.

    Dann habe ich das jetzt also verschlechtert, Aussehen tut`s jetzt aber besser...:confused:(waren aber nur so Stummel, die ich noch kürzen wollte).

    Und wo kaufst du nun deine Konkavzangen?
     
    R

    Rentner

    Guest
    Es gibt viele Bonsaihändler, -shops, -schulen und -zentren im Netz. Da wirst du bestimmt fündig.
    Kauf bitte keine chinesische Zange, sondern lieber ein japanische. Es gibt da deutliche Qualitätsunterschiede.
    Eine mittlere Größe (21 cm) in schwarz liegt bei ca. 40€.
     
    G

    gardener02

    Guest
    Ja, war eben in so einem Internetshop.
    Danke für die Angaben zur Schere.

    N.B.: Du weisst ja sicher, dass du zuhause ein kleines Vermögen stehen hast (deine Bonsais)? Über die Preise in diesem Shop bin ich jetzt grad ein bisschen gestolpert...Aber verstehe schon, wenn die Bäumchen 25 Jahre alt sind kosten sie halt was, ist ja bei den Grossen auch nicht anders.
     
    R

    Rentner

    Guest
    Ich könnte dir von einem Bekannten auf die Schnelle einen Bonsai für 24.000€ vermitteln. ;)
     
    G

    gardener02

    Guest
    Stell`dir vor, der müsste bei mir unter die Schere...:rolleyes:
    Unwahrscheinlich was es alles gibt!
     

    karlh

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    Hallo Jolantha,

    schön, dass du dein Baum zeigst. Eine Thuja ist doch super. Leider kann ich die Struktur des Baumes nicht so gut auf dem Bild erkennen. Es sieht fast so aus, als ob der Baum einen Doppelstamm hat. Ginge natürlich auch. Ein wenig Geduld ist bei der Sache schon von Nöten.

    Das unterjähriges Kürzen der Triebe solltest du nicht mit einer Schere machen, gibt hässliche Schnittstellen, sondern durch Zupfen. Du hältst den Trieb mit der einen Hand und die Triebspitze nimmst du zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, dann zupft du die Triebspitze ab. Das geht aber nur, solange die Triebe grün sind. Deshalb sollte man dies 2-3x im Jahr machen.


    LG Karl
     

    jola

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    Hallo Karlh,
    danke für die Tips. :)
    Ja, es sind zwei Hauptstämme, da der Baum schon 3 m hoch ist,
    mußte ich die beide Stämme stehen lassen.
    Da der Wald jetzt auch schon grün wird, ist es leider schlecht zu erkennen.
    Hätte ich vor 14 Tagen fotografiert, könnte man es besser sehen .
    War einfach nur ein Versuch, weil der Baum so übrig in der Gegend rum stand :D
     

    karlh

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    Mit 2 Stämmen ist es etwas schwieriger. Du musst sehen, dass sich keine Äste kreuzen, d.h. keine Äste des linken Stammes in den rechten hineinragen und umgekehrt. Es muss eine klare Struktur zu erkennen sein.

    LG Karl
     

    karlh

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    Hallo Jolantha,

    die Triebe der linken Seite sehen deutlich kürzer aus, als die von der rechten. Das kannst du mit der Zeit ausgleichen, indem du die rechten Triebe auf keinen Fall länger wachsen lässt. Jeden Längenwuchs beseitigen. Auf der linken Seite die Triebe nur unwesentlich einkürzen, damit diese länger werden. In der Breite würde ich im Moment die Büschel auch nur sehr wenig schneiden. Wenn du die Kronen der beiden Stämme noch in unterschiedlicher Höhe hinbekommen könntest, wäre das m.E. schöner. Ansonsten viel Geduld.

    Viel Spaß wünscht Karl
     
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