Schnittexperiment Konifere

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gardener02

Guest
Hallo miteinander

Vor ich glaube zwei Jahren habe ich begonnen, sie so zu Schneiden. Keine Ahnung eigentlich, ob sie sich überhaupt eignet für einen solchen Formschnitt, dessen Absicht eigentlich wäre, dass nur an den Astenden das Grüne steht.
Letztes Jahr habe ich sie kaum geschnitten. Jetzt denke ich, ich muss da noch mehr rausnehmen, weniger Äste stehenlassen. Oder soll ich`s besser gleich ganz vergessen, weil sie dafür ungeeignet ist?
Gemerkt hab`ich, dass sie verbräunt wenn ich mit der Schere grossflächig das Grüne in Form schneide. Muss ich da Triebchen für Triebchen einzeln zurücknehmen?

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  • Nadelgehölze kann man nicht so schneiden wie Laubgehölze.

    Wer Thujen, Scheinzypressen, Fichten oder Liefern bis ins alte Holz zurückschneidet, muss mit Löchern rechnen, die nicht mehr zuwachsen und eine ganze Heckenfront verunstalten können. Nadellose Triebstummel treiben in der Regel nicht mehr aus.
    Deshalb Achtung und beim Heckenschnitt immer nur den Neuzuwachs abschneiden.
     
    Hallo Uschi,

    aus Nadelgehölze kann man sehr gut Formbäumchen machen. So wie ich sehe, ist der Baum noch nicht sehr groß, ich denke max 1m. Ein Formbaum kann schon mal auch größer werden. Wie du auch schon geschrieben hast, sind es noch zu viele Seitenäste. Das sehe ich auch so. Du musst vorm Schneiden genau überlegen, welche Äste ab müssen. Wenn einmal ab, dran geht es nimmer.
    Du solltest bei Astgabeln möglichst parallele Äste vermeiden. Geht aber nicht immer. Versetze Äste sind besser. Die Struktur des Baumes (Äste) müssen beim Formbaum erkennbar sein.
    Es macht viel Spaß so einen Baum zu gestalten, etwas Ausdauer braucht man schon. 2-3x pro Jahr musst du ihn dann im grünen zupfen (Nadelbäume vertragen das Schneiden nicht so gut). Ich kann dir nur zuraten.

    Viel Spaß Karl
     
  • Jetzt denke ich, ich muss da noch mehr rausnehmen, weniger Äste stehenlassen.
    Ja, nur Mut!

    Ich gebe generell nur zu Maßnahmen meinen Senf ab, die ich selbst schon praktiziert habe. Deswegen folgendes Beispiel:

    Eine Fichte, eher ein Gestrüpp, mit dem mich jemand 2006 zum Geburtstag bestraft hatte.

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    Alles Störende und Überflüssige wurde an dieser Fichte entfernt:

    piceasept6dbuh.jpg


    Ergebnis:

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  • Du musst vorm Schneiden genau überlegen, welche Äste ab müssen. Wenn einmal ab, dran geht es nimmer.

    Ja, das ist es ja eben...
    Lässt sich Mut und Vorsicht paaren? Denn so beherzt wie ein Rentner kann ich das nicht, fehlt mir wohl auch know how.
    Dann bleib`ich einfach mal dran an meinem Versuchsobjekt, und vielleicht ist sie dann irgendwann ganz ansehnlich.

    etwas Ausdauer braucht man schon

    Jaaaa.....:rolleyes:;)
     
    Hallo Uschi, ;)

    find ich prima, dass du dich an so was traust.
    Die wichtigsten Dinge wurden ja schon genannt.

    Wenn du in der Nähe eine gute Gärtnerei hast, dann schau doch dort mal bei den Formgehölzen. Da kannst du dir Anregungen holen, bzw. deine Augen trainieren, was weg kann, bzw. was dir gefällt.


    Liebe Grüße
    B.
     
    find ich prima, dass du dich an so was traust.

    Ich trau`mich eigentlich nur, weil die Alternative wäre Wegschmeissen gewesen. Was ich dann irgendwie doch nicht konnte, wollte. Also Griff zur Schere.
    So auch bei diesem Buchs, den uns die Vorgänger in einem dermassen verstaubten, unansehnlichen Zustand hinterlassen hatten... Er war mal eine kleine Hecke. Du hast Recht, für diesen Schnitt inspirierte mich ein anderes Formgehölz, das ich in einem Garten gesehen hatte. Sich Umschauen bringt immer viel Anregung.
    Wenn ich den Buchs schneide, komme ich mir allerdings irgendwie immer vor wie eine Coiffeuse...:d:grins:

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    Hallo Uschi,

    ich hab heute mal von meinem Erstlingswerk ein Foto gemacht. Gepflanzt 2005 als 99 Ct. Baum im 9cm-Topf und geformt 2009. Es ist eine Konifere, ca. 1,50 m hoch. Die Äste stehen ziemlich steil. Das ist die Art, die trotz runterbinden immer wieder in ihre vorgegebene Wuchsform zurück findet, es sei denn, man bindet dauerhaft nach unten. Da ich an dieser Stelle aber nur einen schmalen Streifen zwischen 2 Stellplätzen habe, ist mir das recht. Bezüglich der Astwahl habe ich hier auch einige Fehler gemacht. Man hat aber nicht immer die ideale Voraussetzung. Anfangs sah das Bäumchen auch sehr nach gerupften Besen aus. Nach 2 Jahren hat sich das gegeben. Das wird bei deinem Baum so ähnlich sein.

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    Hier zeige ich mal eine andere Form, die ohne Stamm geformt wurde. Die Wuchsform hat es begünstigt. GGin wollte das so. Das kleine Bäumchen steht in ihrem Schattengärtchen. Die Höhe beträgt 65 cm und ist seit 3 Jahre geformt.

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    Ansonsten mach es so wie Beniko geschrieben hat, kann ich nur raten.

    LG Karl
     
  • Eine Fichte, eher ein Gestrüpp, mit dem mich jemand 2006 zum Geburtstag bestraft hatte.



    Alles Störende und Überflüssige wurde an dieser Fichte entfernt:



    Ergebnis:
    So ein Gestrüpp würd ich auch gern mal bekommen .
    Aber dann müsste ich Dich vermutlich in Vollzeit einstellen .
     
  • Hallo Uschi,

    ist eigentlich egal, warum du dich drangetraut hast. Und das Ergebnis vom Buchs ist schon mal nicht schlecht. Die schönste Eigenschaft des Gärtners ist Geduld und mit den Jahren kannste noch viel verändern.
    (OT:Ich hab viel von meinem Buchs rausgemacht, weil ich nicht ständig gegen den Zünsler vorgehen wollte.)

    @Karl, na stapel doch nicht tief. In meinen Augen sieht deine Konifere schon ziemlich professionell aus. Jedenfalls hab ich da schon ganz andere Exemplare gesehen, die zum Verkauf standen.

    Staunende Grüße :o
    Beniko
     
    Die Frage, die sich bei jeder Gestaltung stellt, lautet:

    "Will ich dem natürlichen Habitus einer Art gerecht werden, oder will ich, ohne jegliche Rücksicht auf die Pflanze, in der Formgebung meinem künstlerischen Drang freien Lauf lassen".

    Es gibt genügend abschreckende Beispiele
     
    Ich finde deine Formbäume wirklich sehr schön, Karl! Für mich wäre das schon perfekt und mit Blick auf meine zwei Kanditaten merke ich, dass ich mir mal ein bisschen Zeit nehmen müsste...
    Ein bisschen ist mein Ehrgeiz jetzt angestachelt, geb`ich zu!;)

    @Rentner: Schauder..., nicht du, der andere...:grins:
     
    Anfangs sah das Bäumchen auch sehr nach gerupften Besen aus.

    Ja, so sieht meins jetzt auch aus. Ich war ziemlich rabiat und das Ergebnis zeig`ich mal besser nicht...Gedüngt hab`ich, damit das, was geblieben ist mal wieder Wachsen soll.
    Jetzt habe ich das Gefühl, die Konifere braucht mal Ruhezeit, mindestens ein halbes Jahr, wenn nicht ein Ganzes, bevor ich da weitermache. Realistischer Eindruck?
    Ich habe jetzt viele unschöne Schnittstellen an den Ästen. Das gefällt mir nicht, ist ja nicht zu vermeiden, aber vielleicht durch bessere Schnittechnik unauffälliger zu machen?
     
    Hallo Uschi,

    schön, dass du es gewagt hast. Das wird schon, mit der Zeit.
    Bezüglich der Schnittstellen gibt es in der Bonsaitechnik spezielle Zangen, womit man ordentliche Schnitte hinbekommt. Die meist benutzte Zange ist die Konkavzange, die es in verschiedenen Formen und Größen gibt. Daneben gibt es noch andere. Hier mal ein Bild.

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    Nur mit so einer Zange bekommst du ordentliche Schnitte hin. So eine Anschaffung lohnt sich nur, wenn man öfters schneidet. Schnittstellen solltest du mit Baumwachs verschließen.

    LG Karl
     
    Die Anschaffung einer Konkavzange ist sehr zu empfehlen.
    Ich habe mir im Laufe der Jahre ein nützliche kleine Ausstattung zugelegt.

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    P.S. Schnittwunden lasse ich generell unbehandelt, im Einzelfall arbeite ich mit Wundknete, die zur Kontrolle der Wunde leicht wieder entfernt werden kann.
    Bei Baumwachs besteht die Gefahr, dass Fäulnisbakterien und sonstige Erreger mit eingeschlossen werden.
     
    schön, dass du es gewagt hast. Das wird schon, mit der Zeit.

    Da bin ich mir nicht sicher, hoffe es aber...

    Bezüglich der Schnittstellen gibt es in der Bonsaitechnik spezielle Zangen,

    Ja..., bei Rentners professioneller Ausrüstung kommen Assoziationen von Zahnarzt und Dr.Frankenstein in mir auf...:rolleyes::d
    Blöde Frage: Das sind schon spezielle Zangen für Pflanzenschnitt, oder? (In meinem Werkzeugkasten sieht es ein bisschen ähnlich aus.) Im Gartencenter bekommt man sowas aber nicht? Spezialgeschäft?

    Nur mit so einer Zange bekommst du ordentliche Schnitte hin. So eine Anschaffung lohnt sich nur, wenn man öfters schneidet.

    Das...ist noch offen. Je nachdem, ob aus der Konifere was wird. Habe aber gemerkt, dass ich mit einer normalen Beisszange(?) etwas Nachkorrigieren konnte.

    Ich schneide ja regelmässig "normale" Gehölze, die dann oft um einiges grössere Schnittwunden haben. Habe ich noch nie behandelt, ist nie was passiert. Die Wunden an der Konifere sind verhältnismässig klein, denke, das steckt sie gut weg. Danke euch für das Anschauungsmaterial!
     
    Das sind schon spezielle Zangen für Pflanzenschnitt, oder?... Habe aber gemerkt, dass ich mit einer normalen Beisszange(?) etwas Nachkorrigieren konnte.
    Das ist genau der feine, aber sehr wichtige Unterschied!!
    Mit einer "guten" Konkavzange schneidest du, mit einer Beißzange kneifst du im besten Falle. Im schlechtesten Falle quetscht du das Pflanzengewebe und verletzt die Pflanze damit umso mehr.

    Eine gute Konkavzange hat an den Schneidenenden einen Überbiss, bei einer Beißzange treffen die Enden der Schneiden genau aufeinander und das ist in diesem Falle sehr schlecht.
     
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