@mo: Ich verstehe nicht, warum "einen kleinen Teil leisten" immer wegargumentiert wird: "Du änderst das System als ganzes eh nicht!"
Oder warum heuchlerische Betroffenheit unterstellt wird...
Oder Fair Trade / Bio/ Ökoprodukte als "gar nicht echt bio/ Fair Trade/ öko" abgestempelt werden...
Und wenns so ist? Wenn ich eine Schoki kaufe, die tatsächlich "nur" zu 80% Kinderarbeit hergestellt wurde und nicht zu 100%, sind das immerhin 20% weniger.
Mit kleinen Schritten meine ich ja nicht nur Kinderarbeit, sondern auch insgesamt menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Nähereien, Färberein, Plantagen usw., genauso wie Umweltschweinereien und Tierquälerei.
Konkret bedeutet dies für mich: Regionales Obst und Gemüse (keine Orangen aus Chile oder Erdbeeren aus Spanien), viele Lebensmittel aus dem Bioladen und Fleisch vom Metzger. Keinen Torf im Garten verwenden, keine Pestizide, Herbizide usw.
Es geht mir nicht darum, die Welt zu verbessern und andere bekehren zu wollen. Aber ICH bin der Überzeugung, dass es geht, viele kleine Veränderungen zu entwickeln. Manche dauern halt leider länger, siehe Beispiel mit der Legehennenhaltung oder Atomkraftwerke.
Es geht mir auch nicht darum, mir ein ruhiges Gewissen in bestimmten Dingen zu erkaufen, sondern es ist eine Art "way of life". Ich bin halt so und kann gar nicht anders. Und seitdem ich das von den Rosen weiß, kauf ich keine mehr. Ganz einfach.
Mit Schoki ist es nicht so einfach, weil mir nicht jede Schoki schmeckt. Aber es geht auch nicht darum, perfekt zu sein. Sondern sich zu bemühen, bei den Punkten, die eben möglich sind.
Vor einiger Zeit habe ich eine Reportage gesehen über katastrophale Arbeitsbedingungen in den Färbereien in Indien, in denen nahezu alle unserer europäischen Stoffe gefärbt werden. Hochgiftig, die Menschen bekommen Krebs und die Umwelt geht zum Teufel. Und die Biosiegel? Gelten nur für die Baumwollplantagen und nicht für die Färbungen. :schimpf::schimpf:
Das ist ein Scheiß. Aber wie gesagt, es gibt nie den Königsweg, mit dem man alle negativen Auswirkungen vermeidet. Trotzdem kann man es versuchen.
Wie gesagt, ich würde nie jemand anderem vorschreiben, wie er zu leben hat. Aber generell bin ich der Meinung, dass wir alle eine Verpflichtung haben. Das kann auch damit zusammenhängen, dass ich einige Freunde habe, die aus Flüchtlingsfamilien kommen und "das Leid" als Grundthema mir nicht fremd ist. Und ich schon als Kind gelernt habe, wie einfach helfen ist.
Und das bezieht sich eben nicht nur auf o.g. mehr oder weniger abstrakte Punkte, sondern auch auf alltägliche, praktische Dinge. Ich helfe Menschen, Tieren und Pflanzen und versuche mit der Welt im Einklang zu leben.
Ich glaub, ich bin ein Hippie :grins: