Schlaflos in H.

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21. März 2007
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Das gabs lange nicht: Ich bin nicht müde.

Vielleicht machen sich die 3 Wochen „Ausruhen“ bemerkbar – keine Ahnung. Jetzt sitze ich also vor meinem Rechner und schaue ab und an aus dem Fenster. Mein Blick fällt auf die Straßenlaterne vor unserem Haus. Schneeflocken tanzen lautlos vor dem Licht. Und ich erinnere mich...

Als Kind hab ich auf dem Bauch vor dem bodentiefen Fenster unseres Wohnzimmers gelegen und hab den Schneeflocken zugesehen, wie sie scheinbar aus dem Nichts auftauchten und sich dann lautlos auf die weiße unberührte Schneedecke legten – so als würde diese eine Flocke genau auf die passen, auf die sie fiel... Wie ein großes weißes Puzzle.

Und ich erinnere mich, was Weihnachten für mich bedeutete. Weihnachten hatte für mich als Kind schon was Geheimnisvolles. Irgendwie schienen mir sogar die gestressten Erwachsenen entspannter zu sein und wir Kinder malten uns untereinander aus, was für uns unter dem Baum liegen würde. Unser Weihnachtbaum trug jedes Jahr den gleichen Schmuck – den, den meine Ma (in reduzierter Anzahl – einige Stücke sind der Zeit und kindlicher Freude zum Opfer gefallen) immer noch an ihren Baum hängt. Die Geschenke waren immer bunt verpackt und hatten ne dicke Schleife.

Es gab lecker Essen, im Hintergrund lief leise Weihnachtsmusik und der Weihnachtsmann trug die Stiefel meiner Oma!

Bevor mein Bruder das technische Spielzeug, das er bekommen hatte, zu "Forschungszwecken" in seine Einzelteile zerlegte, tauschte er heimlich den Süßkram auf unseren Tellern aus - ich hab ihm erst viel später erzählt, dass ich eh viel lieber Nougat mag, als Marzipan. Die Erwachsenen tranken Wermut (?) und erzählten sich, wie schön Weihnachten noch war, als sie Kinder waren...

Es lag selbstverständlich Schnee und von den Dachrinnen hingen Eiszapfen, die wie Kristalle aussahen. Auf den Straßen war es still, aber an Heiligabend zog eine Blaskapelle – teilweise schon erheblich abgefüllt – von Haus zu Haus und spielte Weihnachtlieder (teilweise erheblich falsch).

Heute vergesse ich ab und an, wie ich Weihnachten als Kind empfunden habe. Aber ich bin froh, dass ich mich noch daran erinnern kann und ich noch weiß, wie es sich angefühlt hat.

Eine schöne (Vor)Weihnachtszeit
Phila
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Tja, die Vorweihnachtszeit und auch Weihnachten an sich hab ich auch noch in guter Erinnerung von früher....

    Oma hat den Plätzchenteig durch den Fleischwolf geschoben und dann gedreht aufs Blech gelegt und außerdem wurden Nonnenfürzchen gebacken, ein besonderes Schmalzgebäck, in viel Fett gebacken.

    Ich erinnere mich an ein Weihnachten, da waren meine Eltern am Tag vor der Bescherung nicht zu Hause und ich bin ins Weihnachtszimmer geschlichen, hab die neuen Puppenkleider, die meine Mutter genäht hat und viele andere Geschenke gesehen - was bin ich gelaufen, Tür wieder zu und heulend im Bett gelegen....

    Nun, weil die Kinder (fast) aus dem Haus sind, ist Weihnachten anders, jedes Jahr die Diskussion, gibts nen Baum oder nicht?
    Ja, es gibt wieder einen, denn Junior ist nun wieder bei uns und sein Bruder wird auch an Heiligabend hier sein.

    Aber die Spannung, die wirkliche Vorfreude ist nicht mehr so da.

    Liebe Grüße
    Petra, die euch allen ein frohes Weihnachtsfest wünscht
     
    Oh, ja, ich habe auch einmal ein Weihnachtsgeschenk schon vorher gesehen, habe eigentlich nicht danach gesucht, aber irgenwie, als ich was aus einem Schrank holen sollte, fiel mir wohl ein eingewickeltes Paeckchen auf, das sonst nicht dort war. Aber meine Neugierde wurde auch bitter bestraft, ich durfte nichts verraten und muste am Heiligabend grosse Freude und Ueberraschung zeigen :( ! NIIIIIE wiede habe ich heimlich irgendwas nachgeschaut , es war mir eine Lehre. :)

    Pere, Nonnenfuerzchen kenne ich auch, nur haben wir "Nonnefoetzchen" dazu gesagt ! *grins* :D

    Ja und jetzt ??? Ueberhaupt keine Weihnachtsstimmung mehr, hier ist es Sommer , man macht BBQ und geht im Meer baden und alles ist sooo ganz anders, fuer uns ueberhaupt nicht weihnachtlich, *schnief*. :mad:

    Und ich liebte auch die Voweihnachtszeit so sehr, ueberall Kerzen und weihnachtlich ausgeschmueckt. Kam man nach einem -moeglichst im Schnee_ Spaziergang nach Hause, gab es einen heissen Kakao, Tee, oder spaeter dann Gluehwein.... einfach himmlisch war das, lang lang ist's her...! :roll:

    Gruesse an alle, Kia ora
     
  • Heute war für mich ein kleines Weihnachten, ein Wichtelpaket ist angekommen und ich hab seit langer Zeit etwas bekommen was ich mir nicht selbstgekauft habe oder gewünscht hatte. Eine Überraschung wo ich nicht wusste was drin war, das sollte es öfter geben:)
    Weihnachten war immer schön zu Hause wo ich klein war, wie wir Lieder gesungen haben und immer derselbe Weihnnachtsschmuc,k stand ach was war ich traurig als der gelbe Schaumstoff/ Polyesterengel sich letztes Jahr so langsam selbst zerbröselte. ( nach 30 Jahren kein Wunder...)Irgendwie kann ich mich an einen reichen Gabentisch erinnern mit einem weißen Laken drüber und nicht vorher nachschauen(!), erst Lieder und Gedichte aufsagen, dann war Bescherung und auspacken.

    Irgendwie haben wir früher auch Wunschzettel geschrieben, gebastelt und gemalt und auch viel bekommen auch was gar nicht draufstand...
    ob es früher wo wir klein waren auch schon alles so teuer war? Manchmal muss ich ganz schön schlucken wenn ich die Preise sehe...
    Gute Nacht Ise
     
  • ach ja früher... Phila, vielen Dank für diesen "früher" -Fred. Auch wenn er mich bisschen traurig macht. Heute ist dritter Advent, draussen hier in der Schweiz schneit es ganz ganz wenig, nur ein Häuchlein, und es ist ganz still. Perfekt eigentlich um ein bisschen in Erinnerungen einzutauchen.

    Als ich noch ganz klein war, gingen wir zu meinen Grosseltern feiern und wir Kinder und die Männer mussten immer einen ganz laaaangen Nachmittagsspaziergang machen. Wenn wir wieder zurück waren, war die Tür zum Wohnzimmer abgeschlossen. Dann klingelte ein Glöcklein und wir durften rein. Der Baum, der vorher schon geschmückt gewesen war, hatte plötzlich noch überall Engelshaar dran und eine Riesenbescherung lag drunter, die vorher auch nicht da gewesen war... es war magisch!

    Jahre später realisierte ich, dass meine Mutter eigentlich lieber bei sich zu Hause feiern würde, sie konnte es nämlich nicht so mit ihrer Familie. Als ich etwa 10 war, gingen wir nicht mehr hin an Weihnachten. Jetzt wurde bei uns gefeiert, zuerst gings ab in den Wald und ein Feuer gemacht und Lieder gesunten bis wir heiser waren. Erst dann wieder nach Hause und dort zuerst Bescherung und dann ein feines Fleisch-Fondue. War jahrzehntelang so. Mir hat das Singen im Wald gefallen. Die frische Luft hat auch allen gut getan und nachher hatten wir auch richtig Appetit. Das ging noch jahrelang so weiter, auch als meine Schwestern und ich schon längst nicht mehr bei den Eltern wohnten und eigene Familie hatten. Jedes Jahr grosses Familienfest bei meinen Eltern, das musste so sein, ob man wollte oder nicht. Aber irgendwie schön wars eben (meistens) doch.

    Vor etwa 10 Jahren wurde das Singen im Wald gestrichen und wir sangen nur noch im Garten. Irgendwann wollte auch ich mal lieber in meinem Zuhause feiern und dann haben wir das tatsächlich auch EIN mal gemacht, meine ganze Familie kam zu uns und es war auch schön. Aber anders.

    Danach haben wir jedes Jahr wieder bei meinen Eltern / bei meiner Mutter gefeiert (mein Vater ist vor 5 Jahren gestorben). Heuer ists das erste Weihnachten ohne meine Eltern. Wir feiern also bei mir, ganz im kleinen Rahmen, und es ist komisch, das sag ich euch!

    Gestern hab ich Plätzchen gebacken, die die mir meine Mutter sonst jedes Jahr geschenkt hat. Sind gut geworden. Aber nicht so gut wie ihre...

    Ich wünsche euch allen eine ganz friedliche Adventszeit mit vielen Lichtern und viel liebem Besuch. Geniesst die Stunden mit Freunden und Familie. Man weiss nie wie lange man sie noch hat...

    Und jetzt geh ich weiter Plätzchen backen, das bringt mich wieder auf andere Gedanken.

    liebe Grüsse von Susu
     
    Guten Morgen, ihr Lieben!

    Hier ist alles leicht überpudert, aber es schmilzt schon. Leider.
    Dieses Weihnachten wird für meine Familie und mich ausfallen.

    Meine Mama, bei der wir sonst Jahr für Jahr ganz traditonell mit allem Drum und Dran den Heiligen Abend gefeiert haben, ist leider im Februar verstorben.
    Unsere Kinder sind schon zu groß (14) und Weihnachten für sie momentan voll uncool. Also werden die Weihnachtstage hier wie ganz normale Tage vergehen. Schon traurig, aber ich glaube, für mich persönlich ist es so am leichtesten, nicht zu oft an meine Ma denken zu müssen.
    Das erste Weihnachtsfest nach Papas Tod war schrecklich. Alle versuchten, so zu tun, als sei alles wie immer und wir haben uns gegenseitig etwas vorgeheuchelt. Mal sehen, ob die Variante des totalen Boykotts besser ist?!
    Unsere Kinder bekommen die ihnen zugedachten Geschenke in den nächsten Tagen so zwischendurch und GG und ich schenken uns nichts.

    Nur die Christmette am Heiligen Abend werde ich auch in diesem Jahr nicht auslassen. Besinnlichkeit für mich allein im Stillen.

    Ich wünsche Euch und mir Frieden und Gesundheit und liebe Menschen um uns herum.

    Liebe Grüße
    Petra
     
  • Bei uns war das Wohnzimmer auch immer zugesperrt...es gab erst was leckeres zu Essen, dann hat meine Mutter mit einem Glöckchen gebimmelt und wir durften ins Wohnzimmer ( ich habe mir vorher die Nase am Schlüsselloch plattgedrückt ).....

    Wegen meiner Omi haben wir immer mit Tantchen, Onkel und Cousinchen zusammen gefeiert...mein Onkel hat immer seine Gitarre ausgepackt, ich meine Altflöte und dann wurde erst mal musiziert ( ähm ja das haben wir beibehalten bis mein erster Freund sich drüber lustig gemacht hat..danach habe ich die Flöte eingepackt...tatsächlich liegt die noch immer in irgendeiner Schublade rum......:rolleyes:)

    Es gab nicht Unmengen von GEschenke so wie das heute üblich ist, nee es gab eine Puppe ein Buch..oder ne Kassette und wir haben uns gefreut wie Bolle....

    Mein Onkel hatte eine Kamera...fragt mich nicht was das für ne Technik war...der Film mußte immer auf SPulen laufen....ohne TOn......wenn ich mein Cousinchen oder mein Tantchen treffe schauen wir uns die Filme heute noch an und haben viel Freude und auch Wehmut......war eine schöne Zeit...

    Weihnachten als Kind ist eben immer mit einem Zauber verbunden...der sich verflüchtigt wenn man ERwachsen ist.....ich kann mich nicht mehr an die Geschenke erinnern..aber sehr gut an die Zeit und die Stimmung und auch an die Verstorbenen die damals anwesend waren.....Geschenke sind nicht wichtig.....die Familie zählt!!!!!!!!
     
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    Ich habe nicht sehr viele Kindheitserinnerungen an Weihnachten.

    Ein paar Dinge sind hängengeblieben. Mein größter Wunsch: eine Puppe,damals nannte man sie "Schlummerle". Er ist in Erfüllung gegangen und als weitere Überraschung bekam ich noch einen tollen Puppenwagen mit einer auffallenden
    orangenen Wolldecke, damit war ich das ganze Jahr über beschäftigt.

    Worüber ich heute noch schmunzeln muss: Der Weihnachtsbaum wurde jedes Jahr am gleichen Platz aufgestellt, nämlich gegenüber der Wohnzimmertüre.
    Mein Bruder und ich guckten an jedem 24. durch das Schlüsselloch , schauten meinen Eltern beim Baumschmücken zu, beobachteten meinen Vater, wie er rufend mit dem Glöckchen klingelte: Das Christkind war da und hatten natürlich kein schlechtes Gewissen..............
     
    Seit ich meinen Mann kenne, feiern wir Heiligabend bei seinen Eltern. Inzwischen ist die Anzahl der Familienmitglieder geschrumpft und auch wieder gewachsen. Eins ist geblieben: Es wird gesungen (in diesem Jahr lass ich es aber lieber *gg*) und Musik gemacht (Schwiegervater war Musiklehrer)... Ich finde es Klasse, auch wenn ich belächelt werde, wenn ich das irgendwo erzähle.

    Am 1. Weihnachtsfeiertag sind dann alle bei uns und am 2. Weihnachtsfeiertag sind wir bei meiner Ma.

    Ich danke Euch für Eure Erinnerungen - das hab ich mir beim Schreiben dieses Threads gewünscht!

    Phila
     
    wußte ich doch, dass ihr da oben im Noadn ´n Rad ab habt ... aber bitte wie macht man ein Nonnenfürzchen???

    niwashi unterrichtet in einem Nonnenkloster ...
     
  • wußte ich doch, dass ihr da oben im Noadn ´n Rad ab habt

    Also ich komme aus´m Süden
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    , aber trotzdem möchte ich natürlich genau wissen, was es mit Nonnenfuerzchen-Fötzchen auf sich hat
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    tz tz und das am 3. Advent.
     
  • Ja, ich kenne sie auch, sie werden bei uns, so wie auch die Apfelkringel und Berliner-Ballen zu Silvester gegessen

    Mo, die sie aber nicht sehr gerne essen mag- zu fettig!
     
    Ach,Kindheitserinnerungen

    Wir haben Weihnachten immer die Oma zu Besuch gehabt,der Baum wurde heimlich geschmückt,dann kamen das Glöckchen und die Bescherung (und ich hab meistens vorher geschnüffelt-schäm mich).
    Ich durfte dann mit der Flöte Weihnachtslieder erklingen lassen-Das war 100% eine Tortur für die anderen,da ich absolut unmusikalisch war und noch immer bin..
    Und so ne Schlummerle hatte ich auch immer haben wollen und bekam sie dann zum 12. Geburtstag,wo ich doch schon andere Dinger im Kopf hatte -
    gg-ich glaub sie liegt noch irgendwo im Haushalt herum...

    Und meine wichtigsten Geschenke waren die Bücher.Das erste hatte ich spätestens am 1. Feiertag schon ausgelesen.

    Oma erzählte jeden Morgen,wie schlecht sie geschlafen hatte,jede Viertelstunde die Kirchturm- und auch die Torturm-Uhr läuten gehört hatte,meine Mutter verdrehte die Augen,da sie häufiger nach ihr geguckt und sie schnarchend vorgefunden hatte....
    Und nach drei Tagen war alles vorbei,Oma wieder bei sich zu Hause und ich durfte wieder zu meiner besten Freundin zum ratschen,Skifahren,Schlitt-schuhfahren
    Sigi
     
    Peter, nun weißt du ja immer noch nicht, was Nonnenfürtzchen sind? Ich werde mal einspringen und dich nicht dumm sterben lassen. Es ist eine Art Schmalzgebäck. Ein Hefeteig (Rezept googlebar) wird in kleinen Esslöffelportionen in Fett ausgebacken. Na viel Spaß beim Backen mit den Nonnen!!!!!!!!!
     
    hübsch, eure weihnachtserinnerungen.

    meine kinder erzählen es auch schon so.....wie das "damals" war.
    die aufregung, das warten aufs christkind....im kinderzimmer mit der
    oma...immer mal durchs schlüsselloch gespickt, ob man nicht doch
    noch das christkind sehen kann.

    erst letzte woche, nikolaustag, haben wir alle so gelacht, weil wir
    uns daran erinnert haben, wie unser lenchen schon um 23.00h das
    erste mal aus ihrem zimmer kroch, um nach zu schauen, ob der
    nikolaus schon da war....mitten in der nacht sind wir dann aufgewacht,
    als es im flur hell wurde......sie hat nochmal geschaut, ob der kerl endlich
    da war:D


    meine eigenen erinnerungen sind nicht so doll, darum behalte ich sie
    lieber für mich.

    gruß geli
     
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