Sanieren oder Neubau?

Nur mal so eine Anmerkung zu Handwerkerpreisen:
Wir hatten im Frühjahr den Hausanstreicher. Reihenhaus, also nur Vorder-und Hinterseite. Es waren keine Ausbesserungen am Putz notwendig. Nur streichen. Der Junge hat das auch gut gemacht. Fassade gereinigt. 2x gestrichen. Sieht auch super aus. Gerüst musste aufgestellt werden.
Keine Abweichung von zwischen Kostenvoranschlag und Rechnung, fast identisch.
Eigentlich nicht viel Arbeit, weil ein Reihenmittelhaus.
Er war immer um 7.30 Uhr da, um 14.00 Uhr war er verschwunden. Frühstück haben wir ihm gegeben. Mittag wollte er nicht.
Es ein ausgesprochen freundlicher junger Mann (1-Mann Betrieb).
Er hat gut gearbeitet. Wir waren zufrieden.
Ich habe mir mal erlaubt aufzuschreiben, wann der junge Mann gekommen und gegangen ist.
Nun habe ich vom Gesamtpreis abgezogen: Gerüstbauer, Material, MwSt..
Den verbleibenden Betrag habe ich durch die Anzahl der bei uns gearbeiteten Stunden dividiert.
Nicht berücksichtigt sind Anfahrt, Zeit für Beschaffung des Material, der Rechnungsstellung u.ä.. Aber in Anbetracht, dass er auf unserer Straße viele Hausfassaden, die sich alle sehr ähnlich sind, gestrichen hat, dürfte sich dieser Aufwand in Grenzen halten.

Schlussendlich ergab meine Rechnung 70 €uro je anwesender Arbeitsstunde.
Wir wohnen nicht in Berlin, München oder Dresden. Eher ländlich.


Hier in der Nähe wurde ein neues Wohngebiet erschlossen. Anfangs große Nachfrage. Aber eben nur anfangs.
In Bau sind jetzt 3 Häuser. Dafür viele freie Bauplätze.
Mir tun die jungen Leute leid, die gerne ein eigenes Haus haben möchten. Sie werden sich in Geduld üben müssen.
Und sparen.
 
  • Sparen war mal. Geld auf dem Konto entwertet sich sich.

    Wer im Moment nichts hat, wird auch nichts bekommen.

    Ich habe 20 Jahre Laufzeit als volltilger. Meine Rate 250€ teurer (könnte ich mir noch leisten) würde heute noch 75% der Restschuld nach 20 Jahren bedeuten.
    Also selbst wer baut, wird es nie besitzen.
     
  • Also selbst wer baut, wird es nie besitzen.
    Es kommt doch auf die Anzahlung an...
    Ich persönlich würde niemals bauen, wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, meinem Kredit zu Lebzeiten voll abzubezahlen. Ich weiß dass manche argumentieren, es würde trotzdem lohnen, aber ich würde meinen Kindern (geplant!) keine Schulden hinterlassen wollen.... (nur meine ganz persönliche Einstellung)
     
  • Dito! Kinder erben schuldenfrei.
    Ich finde, so sollte es sein. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass die Kinder in der Lage sein werden, große Kredite zu übernehmen, geschweige denn, dass sie das überhaupt möchten. Klar können sie dann auch noch verkaufen (so argumentieren ja manche - wenn auch niemand, den ich persönlich kenne), aber... ich würde ihnen das nicht zumuten wollen. Was ich ihnen hinterlasse, soll ein Stück Sicherheit für sie sein, nicht ein Berg Arbeit. Der kommt ja so oder so auf nahezu jeden normalen Menschen im Laufe seines Lebens zu....
     
  • Ende der Neunziger haben wir uns mit Hausbau/Kauf beschäftigt.
    Kurz gesagt: es reichte nur für ein Mittelhaus. Nach 10 Jahren hatten wir es abbezahlt. Und sind froh darüber, a) das wir unser Haus haben und b) dass wir es abbezahlt haben.

    Wir haben Bekannte (damals schon knapp 60), die bauten auch, aber an einem Einzelstandort. Wir haben uns gewundert, woher sie das Geld wohl hatten. Schließlich hat die Bekannte nie gearbeitet. Er war auch kein Großverdiener, nach der Wende Versicherungsvertreter.
    Wir wunderten uns, wie sie das wohl finanziert haben.
    Vor ein paar Jahren haben wir es erfahren.
    Er war bei einer Versicherung, die ihnen den Kredit gegeben hat mit der Maßgabe: nach dem Tod fällt das Haus an die Versicherung. Es gibt nichts zu erben für die Kinder.
    Auch eine Lösung.
    Kurz nach dem Einzug hatte die Frau einen sehr schweren Schlaganfall. Der Mann pflegte die ersten Jahre seine Frau. Seit etwa 15 Jahre lebt sie im Heim. Ein sehr trauriger Fall.
    Jetzt ist der Mann auch verstorben.
    Was wird wohl der Heimplatz für die Zeit der bisherigen Pflege gekostet haben? Aus eigenen Mitteln hätten sie den Platz nie bezahlen können. Also springt das Sozialamt ein. Und wäre das Haus ihr Eigentum, würde der vom Sozialamt geleistete Betrag jetzt gegengerechnet. Aber so ist nichts da.

    Fazit: ........
    Ich erspare mir die Antwort.
     
    Taxus Baccata, für mich wäre das auch nichts.
    Aber für unsere Bekannten sehr wohl. Sie haben 25 Jahre sehr gut gewohnt (sie leider nicht).
    Mussten sich über die Finanzierung/Rückzahlung keine Gedanken machen.
    Und über die Finanzierung des Heimplatzes auch nicht. Sozialamt übernimmt Differenz. Das trifft für alle zu. Wer gute Rente bekommt, muss selber zahlen. Wer wenig, für den springt das Amt ein.
    Da fragt man sich schon, ob sich Fleiß und Leistung wirklich lohnt.

    Übrigens: Italien hat jetzt das Bürgergeld für Menschen, die arbeitsfähig sind, abgeschafft.
    Finde ich gut. Muss/wird bei uns auch noch kommen.
    Es kann nicht sein, dass Faulheit belohnt wird.
     
    Übrigens noch etwas zu Baukosten:
    Unsere Hausbesitzer haben sich jetzt eine PV-Anlage installieren lassen. Geschätzt 15 qm. Kosten knapp 25 TEuro.
    Aber denen tut es nicht weh. Sie wollten es. Und die Firma braucht auch Aufträge.

    Zum Vergleich: Unser Sohn hat vor 5 Jahren dafür noch 15 TEuro bezahlt.

    Deshalb meine Erkenntnis: in der gegenwärtigen Zeit ein Haus für 300.000 €uro bauen ist definitiv nicht möglich, egal wo.
     
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  • Übrigens noch etwas zu Baukosten:
    Unsere Hausbesitzer haben sich jetzt eine PV-Anlage installieren lassen. Geschätzt 15 qm. Kosten knapp 25 TEuro.
    Aber denen tut es nicht weh. Sie wollten es. Und die Firma braucht auch Aufträge.

    Zum Vergleich: Unser Sohn hat vor 5 Jahren dafür noch 15 TEuro bezahlt.

    Deshalb meine Erkenntnis: in der gegenwärtigen Zeit ein Haus für 300.000 €uro bauen ist definitiv nicht möglich, egal wo.
    Ein Haus (ohne Grundstück) mit mehreren Geschoßen ganz sicher nicht, einen Bungalow ohne Keller u.U. schon. Aber einen kleineren, 100qm maximal, wahrscheinlich.
    Bei 12 x 10m Außenmaß käme man bei einer Wanddicke von 38cm auf 104qm Wohnfläche und ca. 408m3 umbauten Raum. Das gäbe selbst bei unserem exorbitanten Preis von 750 Euro/m3 einen Preis von 306.000 Euro. (Da ist das drittel Aufpreis/Nebenkosten schon eingerechnet.)
    Aber natürlich ist das ein Bungalow und kein mehrstöckiger, unterkellerter Palast.

    Möchte man mehrgeschoßig bauen oder braucht gar einen Keller, sieht es mit dem Preis natürlich wieder ganz anders aus. Da explodieren die Kosten gleich, und selbst ein Häuschen mit bescheidener Grundfläche wird kaum unter 500.000-600.000 Euro (ohne Grundstück) her gehen.
     
  • Wenn man denkt, wie die Löhne in den letzten Jahren gestiegen sind bzw. die Forderungen sind. Habe gestern gerade gehört: 10 % Erhöhung, aber mind. 500 €.
    Da muss man sich über die hohen Baukosten nun wirklich nicht wundern. Einfach nur angepasst.
     
    Unsere Tochter hat 2010-2012 gebaut. 165 qm, voll unterkellert, zusätzlich Spitzboden ausgebaut, Wärmepumpe, Solar, über 1.400 qm Land. Am Stadtrand. Sehr gute Verkehrsanbindung.
    War damals schon sehr, sehr teuer.
    Und inzwischen abbezahlt.
    Heute unbezahlbar. Ging auch nur, weil die Familie zusammenhielt.
     
    Wahrscheinlich muss man die entsprechende Einstellung haben. Nach dem Motto: wer angibt hat mehr vom Leben.
    Nicht unbedingt. Bei uns beste Lage, erste Reihe am See, also Wassergrundstück… Garage ab 100-150qm. Da wohnt ein Arzt meiner Frau.

    Die zahlen nur die geringste Rate die ging. Das können sie sich auch im Ruhestand noch leisten.
    Warum? Die sehen das als Miete. Die wollen es nie kaufen. Die haben ihr Traumgrundstück mit ihrem Traumhaus für weniger kosten als eine Miete. Und falls die Kinder das wollen gehts nach dem gleichen Prinzip weiter.
     
    Ein Haus (ohne Grundstück) mit mehreren Geschoßen ganz sicher nicht, einen Bungalow ohne Keller u.U. schon. Aber einen kleineren, 100qm maximal, wahrscheinlich.
    Bei 12 x 10m Außenmaß käme man bei einer Wanddicke von 38cm auf 104qm Wohnfläche und ca. 408m3 umbauten Raum. Das gäbe selbst bei unserem exorbitanten Preis von 750 Euro/m3 einen Preis von 306.000 Euro. (Da ist das drittel Aufpreis/Nebenkosten schon eingerechnet.)
    Aber natürlich ist das ein Bungalow und kein mehrstöckiger, unterkellerter Palast.

    Möchte man mehrgeschoßig bauen oder braucht gar einen Keller, sieht es mit dem Preis natürlich wieder ganz anders aus. Da explodieren die Kosten gleich, und selbst ein Häuschen mit bescheidener Grundfläche wird kaum unter 500.000-600.000 Euro (ohne Grundstück) her gehen.

    Ich halte m3 preis nicht als Grundlage. Etwa beim Bungalow kosten 1 oder 2 lagen mehr Stein für eine größere Raumhöhe wirklich minimal mehr. Daher ist der qm eher eine Referenz.
     
    Ich halte m3 preis nicht als Grundlage.
    Die Bauunternehmer hier rechnen wohl eine Mischung aus m³ und Erfahrungswerten. Die Endpreise für die fertigen Häuser scheinen recht gut mit den Kostenvoranschlägen hier übereinzukommen. Wir haben bisher von den Leuten aus dem Umfeld noch nichts negatives/Gegenteiliges gehört. Wie es die Fertighausanbieter halten, kann ich nicht beurteilen. Die Katalogpreise liegen ja doch meist ein Stück unter den endgültigen Kosten. Wir kennen nur eine Familie, die mit Kampa gebaut hat. (Keinen Bungalow) Die kamen am Ende ein Stück teurer als ursprünglich veranschlagt war. Mit dem Bau selbst sind sie zufrieden, aber die Kosten waren halt etwas höher. (Nicht dramatisch, sie können es bezahlen.)

    Etwa beim Bungalow kosten 1 oder 2 lagen mehr Stein für eine größere Raumhöhe wirklich minimal mehr.
    Aber durch 10-20cm mehr Raumhöhe gewinnt man ja auch nicht mehr Wohnfläche. Das macht aber rechnerisch in m³ auch keinen großen Unterschied bzg. Baupreis.
     
    10-20cm? Ich gehe von hohlkammerziegel oder ytong aus. 30cm pro Stein.

    Bei HvH gibts Festpreisgarantie. Alle 3-6monate werden die Preise angepasst. Gibst du ok, alles ist da fängt sie an. Und dann hast du 2 Monate Planung und anschließend 6 Monate Bauzeit.

    Bis dahin bleibt der Preis.

    So bei uns.
     
    @SebDob HvH klingt wirklich sehr gut. Wir haben uns die Homepage angesehen. Würde ich ehrlichgesagt auch in Erwägung ziehen... die einzige Frage ist, wie festgelegt man bei den Grundrissen ist..? Ich habe unseren Wunsch-Grundriss entworfen, der an sich recht simpel aber für uns so perfekt ist... (von der Art her wie früher die Gartenwohnungen in den klassischen 2-Familienhäusern waren), ist aber einfach etwas anders als die Grundrisse, die sie auf ihrer Seite haben. Lohnt es wohl, da einmal nachzufragen oder machen sie so etwas ganz sicher nicht?
     
    Ich schreibe von dem wie es bei uns war.

    Willst du 130qm, kannst du die Fläche quetschen und ziehen wie du willst.

    Dazu kommt, eine so große Firma hat natürlich auch Architekten. Die deinen Wunsch umsetzen, falls du nichts aus dem Katalog findest oder möchtest.

    Allerdings wie schonmal erwähnt, bis du bei Heizung etc etwas gebunden, oder du nimmst das Gewerk aus dem Vertrag.

    Ein Termin beim Verkäufer sollte nicht schaden.

    Allerdings hängt wohl auch immer alles vom Bauleiter ab. Wie bei jeder Firma.
     
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