Hi Helli
Also ich weiß auch nicht, warum nun per PN diskutiert werden soll und unfreundlich sollte meine Kritik nicht daherkommen, sie war eher Ausdruck meiner Verwunderung (gelinde gesagt), denn bei so manchem was ich im Forum hier so lese bleibt mir oft die Luft weg.
Aber ran an die Arbeit.
Zeig doch mal Bilder, ein verwildertes Grundstück zum Garten umwandeln habe ich schon dreimal hinter mir. Dabei handelte es sich um Flächen von über 1000qm, der letzte Garten allerdings hat nur 200, so wie deiner etwa?
Ja, anfangs ist das eine schiere Rackerei, man gräbt aus, was weg soll und sammelt es alles auf einem Haufen. Ja, das geht! Die allerbesten Dienste tut in so einem Fall ein Häcksler, es war so ziemlich die erste Anschaffung bei mir, 99 € bei Lidl damals. Trotz vieler schlechter Bewertungen tut es der bei mir noch heute, man muss nur aufpassen, dass keine erdbehafteten Wurzeln reinkommen, sonst ist das Messer gleich stumpf.
Also Unerwünschtes oberirdisch abschneiden oder absensen und ab damit durch den Häcksler. Das Häckselzeug braucht nicht so viel Platz wie Sperriges, auch Brombeersträucher können gut da durch, Handschuhe sind wichtig.
Der Sammelhaufen ist noch kein Kompost, wahrscheinlich ist der Platz, an dem der Kompost später entstehen soll noch zugewuchert und du musst ihn erst frei machen.
Wurzeln und Wucherunkräuter wie Giersch und Winde tust du in eine große Regentonne und gießt Wasser hinein - nach einer Woche ist das ganze verjaucht.
Sträucher und Bäume, die stehenbleiben sollen werden vom Unkraut befreit und bekommen eine dicke Schicht Häckselmaterial, damit momentan das Unkraut oder auch Gras nicht mehr nachwächst. So hast du wenigstens da für den Augenblick Ruhe.
Wo Beete entstehen sollen, stichst du die Grasnarbe am besten ganz flach ab, und tust sie auf den Sammelhaufen (kleine Stücke abstechen). Mit der Grabgabel lockerst du die Erde und ziehst Wurzeln raus. Das gelingt natürlich nie gänzlich. Ich würde da gleich Senf einsähen oder Bienenfreund, das keimt schnell und unterdrückt so manches nachwachsendes Unkraut, außerdem kann es über den Winter bleiben, es friert ab und bedeckt gleich die künftigen Beete. Darunter sowie unter dem Häckselmaterial auf Baumscheiben und unter Sträuchern bleibt die Erde feucht und krümelig und du kriegst Unkrautwurzeln später gut raus, ohne dass sie abbrechen.
Jetzt im August ist es noch Zeit bis zum ersten Frost und du schneidest die Grüneinsaat am besten von Hand ab, wenn einen halben Meter hoch ist und lässt alles liegen.
Wenn der Platz für den Kompost gefunden und frei ist, kommt der Sammelhaufen dorthin - gut durchmischen, das Äußere nach innen und das Unterste nach oben. Nun gießt du die Jauche darüber (Stickstoff) und schon beginnt eine heiße Verrottung und der Haufen sinkt in sich zusammen. Er kann so weiter bestückt werden und "verdaut" auf ganz natürliche Weise das übrige Zeugs.
Die Jauche tust du auch verdünnt (1:20) auf das Häckselmaterial unter Bäumen und Sträuchern und auf die abgeschnittene Gründüngung auf den Beeten, so kurbelst du auch dort die Verrottung an.
Momentan fällt mir nicht mehr ein, Bilder wären eben gut.
Amiga