Pyromellas Balkonurwald

Oh, ups - eine jungfernfrüchtige habe ich ja auch gekauft. Die,die seit einer Woche blüht, ist eine normale, die ich selbst säte. Die gekaufte blüht schon lange und konnte schon mehrfach beerntet werden. Wasser und Dünger hat deine Pflanze ausreichend, nehme ich an. Die kommt schon noch.
 
  • Wasser und Dünger hat sie - ich weiß nicht, ob ihr das Licht reicht.

    Aber sie ist jetzt am oberen Ende der Rankstäbe angekommen, ich werde sie nun an die Spannleinen führen müssen.
     
  • Das werde ich mir ansehen, danke!
    Die EU und die Saatgutriesen wollen nämlich weiter dafür sorgen das altes Saatgut weg kommt, damit sie das alleinige Monopol bekommen.
     
  • Ganz ekelhaft wie manche Firmen und dazu auch noch die einzelnen Länder und ihre Regierung oder sogar die übergeordneten EU-, USA- Parlamente eine Verarmung unseres Kulturgutes fördern.
    Da könnte ich mich echt aufregen!
    Konsum und Geldgeilheit regt mich so auf! Und da fragen sich die Mediziner woher die ganzen "Industriestaaten-Krankheiten" her kommen!

    Ich bin froh um jede Person die in ihrem Garten oder auf dem Balkon die Vielfalt erhält und sich um die Sachen nicht stört!

    Irina ist da ein ganz tolles Beispiel.
    Tomatensaatgut für die Tiere 😉

    Sorry!
    Ich musste es einfach los werden!
     
    Auf der anderen Seite scheint es jedem frei zu stehen alte Sorten nicht kommerziell zu verteilen, sprich verschenken.

    Es geht nicht darum, alte Sorten zu vernichten, sondern den Handel damit zu beschränken
    Aus welchem Grund auch immer.

    Gehen wir aber Mal rein hypothetisch davon aus, dass der Gesetzgeber seine Gründe darin findet, den Verbraucher zu schützen.
    Denn es werden nur amtlich geprüfte Früchte auf dem Markt zugelassen, um damit eine gleichbleibende Qualität sichern zu können.

    Auf der einen Seite finde ich es von einem Apparat durchaus verständlich, durch solche Regelungen seine Verbraucher zu schützen. Auf der anderen Seite könnte man natürlich auch bei alten Sorten auf ein "Genuss auf eigene Gefahr" ausweichen.

    Je mehran darüber liest, desto trauriger wird die Geschichte.
    Ich komme wohl doch noch zum Tomaten Anbau um Sorten tauschen zu können;)
     
  • Hübi! Deine Hypothese kann ich aus logischen Gründen und unter dem Deckmantel des "Schutzes der Bürger" mit ihrem immerwährendem Anspruch an perfekt aussehendem, aber geschmacksverarmendem Gemüse sehr gut verstehen.

    Aber diese Indoktrinierung geht mir einfach auf den Sack! (Sorry für das schlimm-schöne Wort!)
    BTW: Die Zulassung für die freien Sorten ist echt ein Witz im höchsten Maße!

    Die Bauern kaufen das Saatgut von "etablierten" Samenverkaufsanstallten und dürfen dann auch noch den Dünger und die Pestizide dazu kaufen und das nur weil eine bestimme Frucht bestimmte Abpackmaße haben muss!

    Bei so einem Mist muss ich brechen-ich will das nicht (mehr, aus Unwissen) unterstützen!
     
    Es geht mit den vielen Sorten, auch ganz viel kulturell/kulinarisches Wissen verloren. Lokale Gerichte, die nur mit der heimischen Sorte Kartoffel genauso schmecken, wie sie schon bei der Großmutter schmeckte, Tomaten, die an ein besonderes Klima angepasst sind, kleine Unterschiede und Eigenheiten, die es möglich machen, eine ganze Woche über Bohnen zu essen, ohne das es langweilig wird......

    ...das darf doch nicht maximal in einem Saatgutarchiv lagern, das muss angebaut und gegessen werden. Für die alten Nutztierrassen gibt es ein Programm "Schützen durch Aufessen" - das sind Ansätze, die in die richtige Richtung gehen.

    Ich bekomme jede Mal das Heulen, wenn ich bei der Frage nach dem Namen einer Tomate angesehen werde, als hätte ich einen Dachschaden. Wenn ich meine beste Freundin frage, welche Kartoffelsorte sie für ein Gericht genommen hat und nur "die sind von Aldi" als Antwort kommt.
    Kümmert sich irgendwer darum, wie die Möhrensorte heißt, die im Beet wächst? Da muss ich mich an die eigene Nase packen, ich weiß nicht, was mein Vater gesät hat. Rote Beetesorte? Es gibt noch viel zu lernen, bevor der Sortenreichtum noch kleiner wird.

    Und es kann doch nicht sein, dass dieser Sortenreichtum nur für eine Handvoll Rebellen mit eigenem Garten noch zugänglich ist. Die verschiedenen Gemüse müssen gewerblich angebaut werden, ich muss sie als normaler Bürger im Laden oder auf dem Wochenmarkt kaufen können, sonst kann keine größere Anzahl Menschen auch nur die Vielfalt kennen, die es gibt. Und wie sollen die Menschen etwas schützen und bewahren, das sie nicht kennen?
     
    Wie gesagt, ich finde es in gewissen Grenzen nachvollziehbar, heiße es aber nicht gut. Der ganze Rattenschwanz mit Konzernbeteiligungen und Lobbyarbeit Mal aussen vor gelassen.

    Ein streitbares Thema;)
     
    Ja, ein streitbares Thema. Ich möchte einfach nicht davor beschützt werden, dass die Kartoffel tiefere Augen hat. Ich finde, ich muss auch nicht vor leicht platzenden Tomaten geschütz werden und das Risiko, dass die Möhre krum ist, gehe ich auch ein.
     
  • Ich stimme dir zu.
    Zu viel Kontrolle in welchem Bereich auch immer tut einfach nicht all zu gut:)
     
  • Ich frage da eher, wer beschützt uns vor diesen Beschützern?
    Wofür brauchen wir solche Beschützer?
    Vor allem wie Weltfremd sie sind, wenn sie nicht mal wissen,
    was ihre eigenen Verordnungen kosten? Hallo
     
    Ich stimme Franz zu. Als ehemalige Jurastudentin würde ich ohnehin bei ganz anderen Fragen ansetzen.

    Schutz - wovor...?
    Dass das (mittlerweile meist durch den Einsatz von Gentechnik gewonnene) Saatgut moderner Hybridsorten "gesündere Früchte" produziert, ist aus wissenschaftlicher Sicht wohl mehr als fragwürdig. (Ist ja nicht so, als ob zu diesem Thema nicht schon Forschungsarbeiten existieren würden, die sich mit der Thematik befassen und zu dem Schluss gelangt sind, dass einige neue Züchtungen diverse gesundheitliche Nachteile für Mensch und Tier aufbieten. Man bedenke allein das Thema mit der "Zöliakie", an der plötzlich so viele Menschen leiden, weil in den neuen Getreidesorten die Pflanzenschutzstoffe so stark herausgezüchtet wurden, dass der menschliche Darm nicht mehr damit zurecht kommt.)


    Gleichbleibende Qualität...
    Wer definiert "Qualität", und wie...?


    Egal wie man es dreht und wendet: Hier geht es nicht um "Schutz" (abgesehen vom Schutz der Interessen der Wirtschaft), hier geht es um Geld. Monopol. Macht.

    Wer glaubt, dass es einem dieser sogenannten Lobbyisten um den Schutz von Bürgern geht... hat noch sehr viel zu lesen und zu lernen. Und ich spreche nicht von Verschwörungstheorien sondern von offiziellem Wissen, das einem über gängige, offiziell anerkannte Informationsquellen zugänglich sein sollte, selbst wenn man nicht über einen Internetanschluss verfügt und "nur" normale Zeitungen lesen kann.
     
    Wir müssen uns davor schützen, dass Monsanto und Co. " Patente" auf Sorten besitzen und die traditionellen Sorten eliminieren. Der nächste Schritt ist, dass sie davon nur noch nicht vermehrungsfähige Hybridsorten auf den Markt bringen. So müssen die Bauern und Gärtner nur diese Sämereien kaufen, immer wieder, und die Konzerne bestimmen den Preis und benutzen die Ernährung als Erpressungsmittel. Wer nicht zahlen will, darf verhungern.
    Wieviel Menschen haben das verfolgt, dass Monsanto nicht mehr nur fern in den USA agiert? Monsanto ist vom Deutschen Konzernriesen BAYER Leverkusen "übernommen" worden und ist dadurch in der EU, in Deutschland heimisch. TTIP oder nicht TTIP!
    So "nahe" ist uns Politik.
    Da geht es um mehr, als seine Nachttischlampe heiraten zu können, wie Herr Wendt von der Polizeigewerkschaft am Wochenende sarkastisch sagte. :mad:
     
    Wir sprechen hier aber immer noch vom Saatgutverkehrsgesetz von '85(angepasst '16) und der europäischen Saatgutverordnung von 2014 die zu großer Mehrheit 2014 abgelehnt wurde?

    Beide beziehen sich meiner Kenntnis nach nicht auf denjenigen, der zur Freude am Pflanzen seinen Acker bestellt. Vielmehr auf denjenigen der Profit im Sinn hat.
    In deinem Garten kannst du anbauen was du willst, solange es nicht irgendwo anders reguliert ist.

    Aber ebenso wichtig ist es, politischen Druck auszuüben, dass diese Reglementierung nicht noch weiter vorschreitet.
    Man findet einige Interessenverbände, die sich dem Schutz und der Erhaltung alten Saatgutes verschrieben haben.
    Auch wenn es sich vielleicht erst anders liest, ich bin kein großer Freund der Kontrollinstanzen und sehe die Freiheit in Tun und Denken als eines der höchsten Güter, die es zu bewahren gilt.
    Und dazu gehört nun einmal auch, frei darin zu sein was ich anbaue und konsumiere.
     
    Das war ein sehr sehr interessanter Film!!!
    Danke noch mal an dich Pyro das du drauf hingewiesen hast :pa:

    Was ich noch nicht wusste ist das ich und viele hier wohl auch kriminell sind :d
    NIEMAND darf nach der Saatgutverordnung Saatgut was nicht zugelassen ist offiziell verkaufen, tauschen ODER VERSCHENKEN.
    Dachte echt immer das gilt nur für den offiziellen Handel, also betrifft Gewerbetreibende?

    Ich fand das so schlimm das man ganz offen sagte, es geht nicht um den Geschmack, nein eine Kartoffel muss rund oder oval sein, darf nur wenig Augen haben (Schälabfall minimieren) und muss viel Ertrag bringen WEIL und die Begründung war ja mal wieder so was von daneben, bin vor lachen fast von der Couch gefallen, andere müssen hungern auf der Welt, da müssen wir für die Verbreitung dieser Sorten doch sorgen, damit auch die was zu essen haben.

    Hallo? Erstens wette ich das dieser Lobbyist noch nie in seinem Leben auch nur eine Kartoffel selber angebaut hat und zweitens herrscht gerade in den sehr armen Ländern oft Wassermangel, wie sollen die Kartoffeln anbauen????:d
    Hab auch noch nie gesehen das Kartoffeln in diese Länder exportiert wurden oder an diese Menschen verteilt wurden, ihr?
    So weit ich weiß essen die auch ganz andere Dinge, also die die sich noch was zu Essen kaufen können.

    Ich finde es so toll von den drei Personen das sie sich für den Erhalt und Verkauf alter Sorten einsetzten, auch das mit dem Grünkohl war mir völlig unbekannt, 4 Sorten sind noch erlaubt, alles andere ist schon weg.

    Fazit aus diesem Film ist für mich auch, ich werde zusehen das ich weiterhin Saat verschenke oder tausche so gut ich kann damit es möglichst weit verbreitet wird bevor wirklich Strafen drohen die zu hoch werden (traue denen alles zu )

    Hab mir extra die Namen notiert der drei Helden :grins: , mal schauen ob ich was dazu finde die Tage im Internet.....

    Schade das ich keinen Garten habe, würde sonst 100% auch Kartoffeln versuchen.
     
    Was ich noch nicht wusste ist das ich und viele hier wohl auch kriminell sind :d
    NIEMAND darf nach der Saatgutverordnung Saatgut was nicht zugelassen ist offiziell verkaufen, tauschen ODER VERSCHENKEN.
    Dachte echt immer das gilt nur für den offiziellen Handel, also betrifft Gewerbetreibende?
    Ich hoffe, dass ich nicht in den Knast komme für meine paar alten Sorten. 😉

    Aber mal Spaß beiseite-wer will mir denn was?
    Ich ziehe mein ganzes Gemüse für die Hunde des Nachbarn 😉
     
    Ich glaube auch nicht, dass jemand rumläuft und Hobbygärtner wegen ein paar alter Tomatensorten anzeigt. Das lohnt sich für niemanden. (Und falls jemand einen missliebigen Nachbarn hat ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser eine Sorte ohne Sortenzulassung erkennt sehr gering.)

    Ein viel größeres Problem dürfte sein, auf lange Sicht immer mal neues Saatgut zu bekommen. Denn richtige Erhaltungszüchtung wird ja wohl kaum jemand von uns mit seinen unter 10 Pflanzen betreiben.
     
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