Putzrisse gefährlich?

[kleine Raupe]

Hallo liebe Heimwerker,
ich habe eine Frage. Ich wohne in einem vor 10 Jahren komplett sanierten alten Bauernhof (ehem. Stall), bin vor 3 Jahren eingezogen und es bilden sich hier und da Risse im Putz, die man natürlich sehr gut sieht, das wir nur gestrichen und nicht tapeziert habe. Sie haben alle eine Breite von max 0,2 mm. Außerdem haben sie alle einen stufenförmigen Verlauf. Was sind das für Risse und: Sind die schlimm? Ich habe mal ein Foto angehängt, als ich in diesem Jahr einige verspachtelt und dann überstrichen habe. Muss ich mir Sorgen machen?
Danke im Voraus.

 

[Stellschnecklein]

• Gibt es zu den Rissen Gegenstücke auf der Außenseite, sind es also evtl. Mauerwerksrisse, durch die ggf. Feuchtigkeit eindringen kann?
• Bei der Sanierung alter Gebäude wird sinvollerweise Luftkalk- oder auch Lehmputz verwendet, denn dieser ist im Gegensatz zu modernem Zementputz nicht nur "atmungsaktiver", sondern auch flexibler, kann also Bewegungen und Setzungen des Mauerwerks bis zu einem bestimmten Maße ausgleichen. Was für ein Putz wurde bei Euch verarbeitet?
• Wenn die Risse jetzt, nach 10 Jahren immer wieder mal neu auftreten, würde ich der Sache auf jeden Fall auf den Grund gehen, zumal die Form der Risse ja offensichtlich einem Mauerwerksverbund folgt. Normale Risse, z.B. infolge zu schneller oder ungleichmäßiger Trocknung des Putzes treten wenige Wochen nach Verarbeitung auf auf. Wenn sie dann fachgerecht wieder verspachtelt werden, hat man danach normalerweise Ruhe.
• Meine Befürchtung geht in Richtung statische Probleme nach der Umnutzung von Stall zu Wohnraum mit jetzt evtl. zu stark erhöhten Lasteinträgen oder aber nicht ausreichende Festigung bzw. Vorschädigung des Altmauerwerks. Evtl. Frostschäden infolge Durchfeuchtung des Mauerwerks nach langem Leerstand?
• Liegen Euch die alten Bauunterlagen vor? Evtl. Kontakt zum Planer/Gutachter/Architekten aufnehmen und nachfragen, ob es bei der Sanierung Auffälligkeiten gab.

 

[Rhoener55]

Hi,

Haarrisse in Putz können aus verschiedene Gründen vorkommen- alles von beginnende ernsthafte Probleme bis zum absolut bedenkenlos. Sind die Mauern aus Feldsteinen gemauert? Kommen die Risse immer am selben Platz (und der Verlauf ist dasgeliche)?

0,2mm kann man kaum spachteln.....

Gruß,
Mark

 

[Stellschnecklein]

0,2 mm …

… sieht man doch überhaupt gar nicht.

 

[billymoppel]

normal sind die risse unter fensterbank, da fehlt ne fuge. da ist bis ran geputzt, die fensterbank ist aus holz, holz dehnt sich und schwindet - je nach wetter - und voila ist genau dieser riss da.
hab ich auch in dem einen nebenraum, den ich - aus kostengründen - nur mit kalkzementputz gemacht habe. der ist einfach zu spröde. überall, wo ich den schönen, teuren reinkalkputz habe, sind sie nicht. wo ich den schönen und noch sehr viel teureren sanierputz (der aber, zu ehrenrettung, seine rolle als opferputz bereits 7 jahre gut erfüllt) habe ich sie auch. ist auch so spröde.
ich habe ein altes haus saniert und ich habe natürlich auch rißbildungen sichtbar (da ich auch nur putz ohne alles habe), das bleibt nicht aus. die alten buden sind ja keine statisch starren einheiten, die sich nur in ihrer gesamheit bewegen (deswegen hat man bei einem erdbeben auch gute chancen zu überleben ), aber diese treppenrisse verstehe ich auch nicht. die habe ich nirgendwo und ich habe auch massiv gemauerterten mauerwerksverbund. sinnvoll wäre es gewesen, wenigstens an einer stelle eine gipsmarke zu setzen und die sache weiter zu beobachten.
eine erklärung könnten unterschiedliche mauermaterialien, z.b. ziegel und feldstein oder lehm sein oder irgendwelche flickarbeiten, die da mal gemacht wurden.
vielleicht leigt es auch der starken versalzung des mauerwerks (durch die tierausscheidungen ist das eigentlich die regel bei ehemaligen ställen), dass die zu unterschiedlicher spannung führt, wenn man nicht gleich an den supergau - statische probleme denken mag