Plusminus: Eisendünger - Moosentferner oder Dünger?

Marcel

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Hallo miteinander,

kürzlich wurde der bei vielen Gärtnern beliebte Eisendünger im ARD Magazin Plusminus scharf kritisiert. Insbesondere die mangelhaften Sicherheitshinweise in den Verkaufsstellen wurden bemängelt, denn laut Plusminus ist beim Ausbringen folgende Schutzkleidung nötig:
  • ein Schutzanzug
  • eine Gesichtsmaske mit Filter
  • eine Schutzbrille
  • und Handschuhe

Doch damit nicht genug. Alles wissenswerte im Videobeitrag:


zum ARD-Artikel

Wir haben daraufhin unsere Beiträge ebenfalls überarbeitet und weisen nun ausdrücklich auf die zu beachtenden Maßnahmen beim und nach dem Ausbringen des Düngers hin:

Verwendet ihr Eisendünger? Oder nehmt ihr (spätestens jetzt) Abstand davon?
 
  • jumawi

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    Und was ist mit dem anderen Dünger Blaukorn usw?
    Alles Panikmacherrei.

    MFG.jumawi
     

    feiveline

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    Hallo miteinander,

    kürzlich wurde der bei vielen Gärtnern beliebte Eisendünger im ARD Magazin Plusminus scharf kritisiert. Insbesondere die mangelhaften Sicherheitshinweise in den Verkaufsstellen wurden bemängelt, denn laut Plusminus ist beim Ausbringen folgende Schutzkleidung nötig:
    • ein Schutzanzug
    • eine Gesichtsmaske mit Filter
    • eine Schutzbrille
    • und Handschuhe

    Wir haben daraufhin unsere Beiträge ebenfalls überarbeitet und weisen nun ausdrücklich auf die zu beachtenden Maßnahmen beim und nach dem Ausbringen des Düngers hin:

    Den Inhalt, dort aber vom NDR, hatte ich hier schon verlinkt....
     
  • Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Ich hab den Beitrag im TV gesehen. Ich frag mich aber nur eins: Wofür braucht man soviel Eisen!? Ist Gras wirklich so eisenhungrig!? Kann ich mir nicht vorstellen. Und im TV-Beitrag wurde das auch in Frage gestellt. Ist das Geldmache, oder wie ist das zu verstehen!?

    Ich hab kein Rasen. Deshalb auch kein Plan von. Ich hab nur 'ne Wiese. Und da wächst alles kreuz und quer. Ganz ohne men Zutun...

    Grüßle, Michi
     
  • Schwarzer_Daumen

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    Moin,

    ich bin im Gartenbereich ein völliger Neuling. In meinem Garten habe ich alten Baumbestand, viel Schatten, einen Boden, der teilweise aus Bauaushub besteht und merkliche Hanglage. Mit anderen Worten: Der Rasen braucht ein paar Nährstoffe um sich trotz der Bäume gegen das Moor und den Klee durchsetzen zu können.

    Bis mein Kompost so fein ist, dass ich damit den Rasen düngen kann, dauert es noch etwas. Also habe ich mir bei einem Discounter eine Packung Rasendünger mitgenommen, als ich zufällig dran vorbeigelaufen bin. Durch die NDR-Berichterstattung habe ich erstmals von Eisendünger gehört, und dass der gefährlich sein soll. Also habe ich auf die Packung des Düngers geguckt und natürlich ist es Eisendünger.

    Seit dem Aufkommen der kommerziellen TV-Sender werden ja auch die Berichterstattungen der öffentlich-rechtlichen Sender so glaubwürdig wie die Aussagen eines Versicherungsvertreters zu den Produkten die er verkauft. Mit anderen Worten: Es sind tendenziöse, interessengeleitete Halbwahrheiten, bei denen man nie weiß, welches Argument nun wahr oder unwahr ist.

    Auf der einen Seite sind da natürlich die Warnhinweise auf den Düngerpackungen. Auf der anderen Seite wird man heute vor jedem Mist gewarnt. Eine inflationäre Zunahme von Warnhinweisen führt allerdings dazu, dass der Laie nicht mehr unterscheiden kann, was wirklich gefährlich ist und was nur eine Gefahr ist, wenn sich der inzestuös entstandene Dorftrottel auf die denkbar dämlichste Art und Weise verhält.

    So wirklich wohl ist mir nicht dabei, Eisendünger in den Garten zu werfen, zumal sich da auch diverse Vögel, Eichhörnchen und Igel rumtreiben. Aber irgendwie muss ich das Zeug loswerden und das Klo runterspülen darf ich es nicht. Andererseits ist es für ca. 130 qm gedacht und ich würde es mit gewissem zeitlichen Abstand auf einer Fläche von ca. 300 qm verteilen (also merklich unterdosiert).

    Wikipedia spricht davon, dass am 20 mg/kg Körpergewicht zu einer akuten Schädigung des Magen-Darm-Traktes führen. Tödlich sind wohl Dosen ab 180 mg/kg beim Menschen bzw. 680 mg/kg bei einer Maus.

    Der Eisengehalt des Düngers ist mit 0,3 % angegeben, also 3 g (3000 mg) pro kg Dünger. Wenn ich 1 kg Dünger (= ausreichend für etwa 40 qm Fläche) auf 600 qm Rasen (gesamte Rasenfläche) verteile, müsste eine Maus schon verdammt viel Dünger fressen, bis sie über die Wupper geht. Das Ganze ist unter der Annahme, dass der angegebene Eisen-Gehalt = Eisen-II-Sulfat ist (ist das überhaupt so?). Mache ich da einen Denkfehler oder erkennbar falsche Annahmen? *grübel*

    Viele Grüße,
    Thorsten
     

    feiveline

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    So wirklich wohl ist mir nicht dabei, Eisendünger in den Garten zu werfen, zumal sich da auch diverse Vögel, Eichhörnchen und Igel rumtreiben. Aber irgendwie muss ich das Zeug loswerden und das Klo runterspülen darf ich es nicht. Andererseits ist es für ca. 130 qm gedacht und ich würde es mit gewissem zeitlichen Abstand auf einer Fläche von ca. 300 qm verteilen (also merklich unterdosiert).
    Erstmal finde ich es super, dass Du Dir solche Gedanken machst!

    Wie ich hier schon geschreiben hatte ist nicht das Eisen das Problem (das kommt in der Natur vor und wird von den Pflanzen auch benötigt), sondern der Zusatz II-Sulfat. Genau das bedeutet, dass im Zusammenspiel mit Feuchtigkeit ätzende Schwefelsäure entsteht.

    Wenn Du Dich beim ausbringen gut schützt, evtl. hinterher gut wässerst (zur Verdünnung) und es sowieso unterdosierst, dann nutze es und achte beim Kauf das nächste Mal einfach mehr darauf, dass Du einen "normalen" organisch-mineralischen Dünger nimmst.

    Im übrigen ist Moos eine Zeigerpflanzen für Nährstoffmangel, nicht für Schatten. Das sieht immer nur danach aus, weil unter Bäumen extrem viel Moos wächst. Das aber nur, weil die Bäume die ganzen Nährstoffe aus dem Boden nehmen.

    Wenn Du also zukünftig regelmäßig düngst (um die Bäume (kronenbreit) etwas mehr, gibt das Moos von selber auf.
     
  • Schwarzer_Daumen

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    Hallo feiveline,

    auf absehbare Zeit soll mein Kompost der Rasendünger sein. Nur bis dahin muss ich wohl erst mal anderen Dünger nehmen. Auf die Inhalte habe ich geachtet, aber wie gesagt: Ich bin ab-so-luter Gartenneuling und habe mich vorher nie auch nur ansatzweise für einen Garten interessiert. Von daher habe ich keine Ahnung, welche Dünger es gibt und von welchen Sorten man besser die Finger lässt.

    Um die Bäume düngen sagt sich so leicht. Es sind ca. 15 - 20 Stück, zum Teil mit Höhen über 15 - 20 m

    Viele Grüße,
    Thorsten
     
  • feiveline

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    Dein Kompost ist/wäre organischer Dünger der sich hervorragend zum Rasendüngen eignet.
    Mineralischer ist zum Beispiel der von Al*i.

    Im Fachhandel gibt es dann eben den "organisch-mineralischen" aber die Ausgabe kannst Du Dir sparen, wenn Du immer Kompost zur Verfügung hast.

    Wichtig ist zum Beispiel, dass Du die Herbstdüngung kaliumbetont machst um den Rasen gut auf den Winter vorzubereiten und ihn gut durch den Winter zu bringen.

    Da greife ich zum Beispiel auf den mineralischen "Herbst-Rasendünger" von Al*i zurück, der ist günstig und gut.

    Blaukorn zum Beispiel steht im Verdacht den Boden mit Uran anzureichern usw...
     

    Schwarzer_Daumen

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    Hallo,

    danke für den Hinweis zum Dünger! :)

    Durch die vielen und hohen Bäume habe ich ca. 5 - 6 kbm Laub im Herbst. Letzten Sommer habe ich mit der Kompostwirtschaft angefangen. Nächstes Jahr dürfte ich mit Kompost den Rasen düngen können. Dadurch wird hoffentlich auch das Bodenleben so belebt, dass die Schnittreste im Rasen schneller zersetzt werden.

    Viele Grüße,
    Thorsten
     

    feiveline

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    Willst Du den Rasenschnitt liegenlassen?

    Dann müsstest Du aber spätestens alle 2-3 Tage mähen, sonst erstickt Dein Rasen unter den Resten (zumindest in der Hauptwachstumszeit).
     

    Schwarzer_Daumen

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    Nein nein, den Rasenschnitt brauche ich ja, um in mit der Unmenge Laub zu mischen. Aber es gibt ja doch eine gewisse Menge an Schnittgut, das aus diesem oder jenem Grund nicht den Weg in den Fangkorb findet. Im Laufe der Zeit sammelt sich das ja an, wenn das Bodenleben nicht so wahnsinnig aktiv ist. Mein Ziel ist letztendlich ein Garten der sich weitgehend aus sich selbst heraus versorgt (mit meinem steuernden Eingriff). :)
     

    feiveline

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    Alles klar...

    Wenn Du so viele Bäume hast, kannst Du auch das Schnittgut (geschreddert) mit in dem Kompost geben, sowie alle Gemüseabfälle etc. Um so gemischter, um so besser.

    Hier ist gerade ein Thread über einen neuen Komposter mit vielen Tipps, interessant ist auch der Link mit dem Kompostbeschleuniger aus Post #19 (plus alle anderen Links).
     

    Schwarzer_Daumen

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    Ja, eine Zeit lang hatte ich das Laub mit dem Rasenmäher eingesammelt. Das war mir aber zu aufwändig. Ich habe es dann ungeschreddert mit dem Rächen zusammengezogen und aus einer Drahtrolle 5 x 1 m einen "Laubcontainer" gebaut in dem ich das Laub gesammelt hatte. Zu Winteranfang war er zu 90 % voll. Zu Frühlingsbeginn war er noch zu ca. 35 % gefüllt. Mittlerweile habe ich nur noch einen Bodensatz drin.

    Im letzten Jahr hatte ich noch ca. 1,4 kbm Laub in der Biotonne weggeschafft. Dieses Jahr werde ich das Laub eher behalten. Ich überlege, einen Pyrolysekocher anzuschaffen und dabei dicke Äste im Kocher und Laub in einem Topf auf dem Pyrolysekocher zu verkohlen und dann als Bodenverbesserer auf den Kompost zu tun. So kann ich das Volumen des Laubs verringern und den Boden in Zeiten des Klimawandels besser für extreme Wetterlagen rüsten (Kohle nimmt bei Regen sehr viel Wasser auf, gibt sie aber wohl auch in Trockenperioden wieder ab).
     
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