Ich muss noch einmal auf unsere "semiarid"- Diskussion zurückkommen.
Die gravierende Dürre in diesem Jahr wirft ja nicht nur ihren "Schatten voraus", indem in Thüringen bereits die Rapsernte 2019 schlimme Vorzeichen erhält, sie bedroht bereits die Existenz des derzeitigen "Brotbaumes des Thüringer Waldes", die "Tieflandfichte".
Dazu muss man wissen, dass nach dem Weltkrieg gewaltige Stürme riesige Waldflächen vernichteten und Borkenkäferbefall katastrophalen Ausmaßes das Vernichtungswerk vollendeten.
Notstandsmäßig wurde der Käfer mit viel Gift und Insektiziden totgespritzt, meist von Frauen in primitiven Schutzanzügen als einzigen verfügbaren Einsatzkräften, und der gewaltige Bruch aufgearbeitet.
(Nein, Herr Bundesprädident, nicht von Türken)
Und gepflanzt wurde das, was verfügbar war, Fichtensetzlinge aus den sächsischen Pflanzgärten, die oft gar nicht für das Hochland geeignet waren.
So kam der Thüringer Wald zu seinen Tieflandfichten.
Und jetzt muss Landwirtschaftsministerin Keller ernste Befürchtungen bekanntgeben, dass diese möglicherweise schlicht wegsterben werden.
Das bedeutet freilich nicht das Ende des Thüringer Waldes, aber da diese Bäume jetzt im Ertrag stehen, kann der volkswirtschaftliche Schaden immens werden.
Auf die Fichte als Art wird auch künftig nicht verzichtet, aber es ist eine ganz andere, zukunftssichere Fichte, welche die Forstwissenschaftler über viele Jahre entwickelt haben, mit den bleibrnd vorteilhaften Seiten der Fichte.