Ödeme an Tomaten

Ganze Abteilung ..... Kehrt!!
Das LED- Licht reicht zwar aus, aber die Pflanzen mit Tageslicht- Unterstützung haben eben doch Vorteile. Alle Pflanzen wurden am9./10. April pikiert.
Gut, sie wiesen bereits größere Unterschiede auf, jedoch jetzt werden die Fortschritte der sonnenbegünstigten Seite deutlicher. Darum wurde heute gedreht.
Erstmals fand ich auch an einer der kleineren Pflanzen Ödeme. Es ist eine Elfin.
 
  • Moin ihr Süßen... :)

    Oft tauchen Ödeme auf wenn der Gas-/Wasseraustausch der Pflanze über die Stomata wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr funktioniert... aaaaber, das ist nicht die einzige denkbare Ursache.
    Das Problem liegt darin, dass bei Ödembildung auch noch andere Prozesse eine Rolle spielen die sowohl zeitgleich als auch etwas zeitversetzt ablaufen, so wird z. B. Calzium, was in Trinkwasser enthalten ist, quasi in Wellen durch die Pflanze transportiert. Passt nun etwas nicht korrekt zusammen, kommt die Welle zu früh oder zu spät, so kann es auch zu Funktionsstörungen der Stomata führen weil Calzium (u. A.) an der Signalkette zum Öffnen oder Schließen der Stomata beteiligt ist.

    Ich beobachte Pflanzen sehr genau und vermute mittlerweile, dass neben anderen Problemchen, auch die Ödembildung nicht nur mit der Funktion der Stomata und dem Gas-/Wasseraustausch zu tun hat, sondern dass das Wurzelwerk ein nicht weniger wichtiger Faktor ist. Leider hat die Wissenschaft es in den vergangenen Jahrzehnten nicht für nötig befunden sich ausgiebig mit den Pflanzenwurzeln zu befassen, deren Aufgaben, Fähigkeiten und Bedürfnisse hat man meiner Ansicht nach weit unterschätzt.
    Es ist ja auch nicht ganz so einfach, schon allein weil man die Wurzeln oft nicht sehen kann, aber wenn man sich mit ihnen beschäftigt wird man eine Vielzahl faszinierender Beobachtungen machen können.

    Das bringt mich jetzt auch zu einer Frage an @Taxus Baccata ... Du hast geschrieben, dass Du die Tomaten in Schnapsbechern hattest, später in 500 ml Becher gepflanzt hast. Gab es da noch eine Zwischenstufe oder kamen sie direkt aus den Schnapsbechern in die 500 ml Pötte?

    Und noch eine Anmerkung, Öko-Kunststoff ist eine "Erfindung" die dem Kunden ein gutes Gefühl vermitteln soll, es bleibt dennoch Kunststoff und ist ökologisch problematisch, auch wenn er schon Jahre alt ist und sich zunehmend im Prozess der Abnutzung befindet, von Zersetzung mag ich da nicht reden.
    Wie weit sich dabei Stoffe lösen die beim neuen Produkt noch "unter Verschluss" sind kann ich nicht sagen, generell ausschließen würde ich es aber nicht dass auch das eine Untersuchung wert sein könnte, mangels Labor kann ich das nur leider nicht tun.

    LG Conya
     
    Conya, ich fürchte auch, dass das Thema sehr komplex und kompliziert ist.
    Die Wurzeln kann ich durch die klaren Becher gut sehen, die sehen tadellos und kräftig aus... so wie immer. "Leider". Ich wünschte mittlerweile, es würde - außer den Phänomenen an den Blättern - irgendetwas auffallen und deutliche Hinweise liefern.

    Ja, ich hatte die Pflanzen direkt von kleinen Bechern in große gesetzt.
    Das kann aber nicht das Geheimnis sein.. Denn es sind ja nicht alle Pflanzen betroffen. Von 30 Stück momentan vielleicht 6-7 Stück (muss noch einmal zählen).
    Der Rest ist (noch?) gesund. (Das Umtopfen ist auch schon wieder eine gute Weile her)

    Diese Erscheinungen traten tatsächlich nach einem Gießen auf - nachdem ich einmal "mehr" gegossen hatte, wobei die Becher aber trotzdem nicht vollständig durchnässt waren.

    Die Pflanzen, die mehr Wasser abbekommen hatten, entwickelten die Ödeme.
    Aber: Sie hatten trotzdem nicht wirklich "viel" Wasser. Das ist es, was mich irritiert.
    Draußen halte ich wenn es heiß ist täglich mit dem Gartenschlauch drauf - da wird der Wurzelballen richtig nass, und es bekommt trotzdem keine Pflanze Ödeme.
    (Und drinnen ja bisher auch noch nie.)
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Mhm, das bringt mich jetzt ein bisschen ins Grübeln. Ich habe heute angefangen meine Tomatenpflänzchen aus den Quick-Pottplatten direkt in 500 ml Bechern zu setzen.
    Weil ich mir ein weiteres Umtopfen ersparen wollte, habe ich keine 250 ml Becher als nächste Größe genommen.
    Ich hoffe mal sehr, dass sie keine Probleme bekommen.
    Die Tomatillo, die bei mir im GWH Ödeme bekommen hat, steckt nämlich in einen hohen eckigen Rosentopf. Davor hatte sie einen 1-Litertopf. Die anderen beiden Tomatillos sind kleiner und sind noch im 1 Liter-Topf.
    Aber ich kann doch nicht 300 Tomatenpflanzen zweimal umtopfen? :unsure: :wunderlich:
    Die Tomatillos habe ich heute tagsüber rausgestellt, Außerdem konnte ich im GWH mehr lüften, da ich daheim war.
     
    Ich hoffe mal sehr, dass sie keine Probleme bekommen.
    Tubi, ich habe das schon sehr oft gemacht und es gab keine Probleme.
    Man setzt im Mai die Pflanzen ja auch aus Töpfen in entweder riesige Kübel oder den Erdboden. Auch dabei hatte ich noch nie Probleme.
     
  • Aber ich kann doch nicht 300 Tomatenpflanzen zweimal umtopfen? :unsure:
    Wie hast du es denn bisher gemacht? Bisher hattest du doch auch keine Probleme mit Ödemen?

    Als ich vor zwanzig Jahren anfing selbst Tomatenpflanzen zu ziehen hatte ich nur wenige Pflanzen, die ich tatsächlich bis zum Auspflanzen mehrmals umtopfte.

    Je mehr Sorten dazu kamen, umso aufwendiger wurde es... und seit einigen Jahren topfe ich nur noch einmal um. Wie gesagt... bisher... nie Probleme mit der Methode. Ich bin mir sicher, dass die Ursache woanders zu suchen ist.

    Auch hatte ich von Teil 1 meiner Anzucht die gesündesten Pflanzen direkt von Schnapsbechern in große gesetzt - bei denen, die nicht sichtbar betroffen waren auch daraufhin alles okay soweit. Und das ist jetzt schon einige Wochen her.
     
    Ich habe mir gerade meine "Albtraumfotos" von 2019 angesehen, wo einige Tomatenpflanzen schlimmste Ödeme hatten. Ich habe in dem Jahr erst in 250 ml Becher getopft, das kann also nicht der Grund gewesen sein. Es war zu kalt und demgegenüber zu feucht und zu viele Pflanzen auf engem Raum. Und vielleicht habe ich im Verhältnis zur Raumtemperatur auch zu viel gegossen. Die Probleme hatte ich so ab dem 10. Mai an den Pflanzen. Es sind aber fast alle durchgekommen bis auf 3-4. Eine habe ich geköpft und neu bewurzeln lassen. Die hat es dann geschafft.
    Ich hatte es damals auch auf die neuen LED-Lampen geschoben, die eine deutlich höhere Leistung hatten. Ach ich bin froh, dass ich das GWH habe!
     
  • @Taxus Baccata Doch, das einmalig mehr gießen könnte der Grund für die Ödeme sein. Tomaten kommen mit relativ wenig Wasser aus und stellen sich darauf ein, bekommen sie dann mehr versuchen sie das auszugleichen, klappt das nicht kann es Folgen haben.
    Wenn Du im Sommer mit dem Gartenschlauch täglich wässerst sind die Pflanzen deutlich älter und haben viel mehr Wurzeln die ihnen helfen mit der Situation zurecht zu kommen, außerdem ist die Blattmasse größer, sie haben mehr funktionsfähige Stomata und... ganz wichtig... das Pflanzengewebe ist anders als bei Jungpflanzen, die Blätter sind viel fester, da ist eine Ödembildung eine schwierige Angelegenheit.

    Und der Stressfaktor kann auch ein Rolle spielen, der entsteht aber nicht nur durch zu viel oder zu wenig Licht, auch Pflegemaßnahmen jeglicher Art können dazu führen, z. B. wenn man sie in kurzen Abständen aus den Pötten zieht und umsetzt, Erde wechselt usw.

    @Tubi Eine andere Maßnahme wäre direkt in 250 ml zu säen, da sehen Keimlinge anfangs zwar recht mickerig aus, aber sie wachsen schnell und Du sparst Dir eine Umtopfaktion.
     
  • Conya, das klingt sehr plausibel. Dann waren evtl. wirklich die starken Schwankungen zwischen trocken/feucht ein Problem - wobei feucht, wie gesagt, relativ ist, aber vermutlich war es einfach zu unausgewogen.
    Hinzu kommt eben die extrem niedrige Luftfeuchtigkeit (die mich etwas ratlos macht - wer hat so einen trockenen Keller..?) und evtl zu lange Beleuchtung.
     
    Danke für Deine Denkanregungen, @Conya.
    Da Kunststoffbehältnisse bei meiner Garten- Liebhaberei keine geringe Rolle spielten, weil ich sie als ausdauernd und unbedenklich bewertete, sind Deine Überlegungen für mich hochinteressant.
    Pflanzenkübel aus Steingut oder gebranntem Ton schauen sich zB. gut und wertig an, sind aber teuer, schwer und frostempfindlich. Ich war aufgeschlossen für gute Designs aus Kunststoff.
    Meine gesamte Anzucht spielt sich in Getränkebechern aus PVC ab.
    Der Inhalt meiner mehrjährigen "Ganzjahreskübel" mit robusten Pflanzenarten besteht zwecks Gewichtsminderung zu einem möglichst hohen Teil aus ausgedienten Lebensmittel- Plasticdosen.
    Ich bin also in dieser Hinsicht ein Sünderlein.
    Und bildete mir darauf sogar noch "etwas ein".
    Aber ich warte derzeit leider noch vergeblich auf die notwendigen Äquivalente aus unbedenklichen Materialien seitens der Industrie.
    Ja, und das unersetzliche Wasser, das bei den meisten im Winterhalbjahr ausschließlich aus der Leitung stammt ...
    Der Nachdenkprozess, einmal angestoßen, greift auch da unkonventionelle Lösungen auf, wie in unserer grundhaft ausgebauten Straße, als viele kleine Grundstücksbesitzer die Fäkalien generell in die zentrale Großanlage einleiteten und ihre Kleinkläranlagen künftig als frostsichere Regenwasserdepots nutzen.
    Die Umstellung wurde günstig ermöglicht und praktisch unterstützt.
    Nur so kann das funktionieren.
    Aber immer mehr Menschen müssen eben angeregt werden, sich mit unserer gefährdeten Umwelt beschäftigen. Die "heilige Greta" zu verehren reicht halt nicht aus.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    @Taxus Baccata Doch, das einmalig mehr gießen könnte der Grund für die Ödeme sein.
    @Tubi Eine andere Maßnahme wäre direkt in 250 ml zu säen, da sehen Keimlinge anfangs zwar recht mickerig aus, aber sie wachsen schnell und Du sparst Dir eine Umtopfaktion.

    Aber dann muss ich sie aber doch in 500 ml topfen. Und 300 Pötte mit 250 ml wüsste ich auch nicht, wo ich sie zum Keimen unterbringen sollte. Ach ich mache da jetzt so weiter. Wird schon klappen. Damals lag es zumindest nicht daran.
     
    Nee, das ist dann doch zu gruselig und peinlich.
    Och, Tubi... das kann ich jetzt gar nicht nachvollziehen. Wir kennen alle deinen beeindruckenden Anbau und deine tollen Pflanzen - und wir sind alle erwachsene Menschen. Warum sollte das peinlich sein? :fragend: Und inwiefern?
     
    Ich denke auch... peinlich sollte hier nichts sein. (Themenbezogenes, meine ich. Getragene Schlüpfer sind wieder ein anderes Thema...)
     
  • Zurück
    Oben Unten