Obstbaumschnitt im Sommer

AW: Obstbaumschnitt

An Becks, beide Bäume wurden wie man sieht lange nicht mehr schnittmäßig gepflegt, man unterscheidet erst einmal zwischen Stamm und den Leitästen. hier sollten die einzelnen Leitäste mit ca. 30 Grad (von der horizontalen ausgehend) nach oben zeigen.
Die Wasserreißer werden alle entfernt, da dort niemals eine Frucht wächst, man kann
zwischendurch aber mal einen kleinen Schoß stehen lassen um die Versorgung des Astes zu unterstützen, der einzelne Schoß sollte aber nicht länger als 10 cm sein. Es ist sinnvoll jeden Ast einzeln zu schneiden und immer wieder die Gestaltung von unten begutachten.
Darauf achten daß jeder Leitast genügend Seitenäste aufweist, dort entwickelt sich die Frucht. Wer es genau nehmen will kann am Ende des Schnittes ein paar Aufnahmen von dem Baum machen, bei der heutigen Digitaltechnik kein Problem, und im nächsten Jahr mit dem Istzustand vergleichen. Noch ein Hinweis, oft verkahlen die Leitäste von innen
heraus, hier sollte man vorsichtig den Leitast von der Spitze her etwas zurücknehmen und somit die Knospenbildung anregen. Desweiteren unterscheidet man zwischen Frucht- und Blattknospen, diesen Unterschied sollte man unbedingt wissen. Gruß Biofreak
 
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    Daß an einem Wasserreißer niemals eine Frucht entstehen wird stimmt so nicht. Ein Wasserreißer kann auch zum Aufbau der Krone verwendet werden, er entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Fruchtast. Ich habe auch einen alten Apfelbaum sehr stark zurückgeschnitten (Winterschnitt) und die Folge war daß der Baum darauf mit einer Fülle von Wasserreißern reagiert hat. Die meißten der Wasserreißer werden im darauffolgenden Sommer (Sommerschnitt) entfernt und Wasserreißer die günstig wachsen dienen zum Aufbau einer neuen schönen Krone. Man kann sich diese jungen Trieben die auch aus dem Haupstamm wachsen sehr schön zu Leitasten wenn nötig aufbauen und durch Anbinden oder abspreizen sogar eine Richtung vorgeben wenn gewollt.

    Vielleicht hilft dieser Link:
    http://www.cordata.de/thread.php?threadid=4553&boardid=32&sid=0plutqa2fa9dgjoqrhksi2b316&page=1#p1
     
    AW: Obstbaumschnitt

    oh diese seite habe ich leider vorher nicht gefunden, aber sehr informativ!

    also werde ich mir ein paar reisser raussuchen und nach unten binden, den rest schneide ich weg!
    soll ich die nach untengebundenen auch noch ein stück einkürzen?
    also wird wohl dieses jahr nix mit äpfeln : (

    hab grad gelesen das man die abgebundenen reisser nicht mehr kürzt!
     
  • AW: Obstbaumschnitt

    Wenn das Wetter mitspielt wirst du schon genügend Äpfel haben!
    Die Reißer würd ich nur runter binden wenn du sie später auch als Äste benötigst und dann in diese Richtung binden wo sie hin wachsen sollen.
     
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    Hallo Becks und ...
    Biofreak und Eichenbuche haben es gut bschrieben. Bei uns in Bayern sagt man, einen Baum muß man so schneiden, dass man einen Hut in die Baumkrone werfen können muß, ohne daß er hängen bleibt; also die Baumkrone muß entsprechend licht sein.
    jomoal
     
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    @ felidae74:

    Apfelbäume haben sortentypische Befruchter, das heißt konkret, eine Apfelbaumblüte braucht einen fremden Pollen eines anderen Baumes, um eine Frucht bilden zu können (Bestäubungsbiologie). Dabei kann aber nicht jeder Pollen mit jeder Narbe - da gibt es Inkompatzibilitäten (ist bei Menschen ja auch so). In Baumschulen oder auch im Internet (sorry, dass ich gerade keinen Link parat habe, aber das fidnet bestimmt jemand anderes) gibt es Listen, welche Apfelsorten zusammen passen. Wichtig ist aber auch, dass die passenden Sorten nicht zu weit voneinander entfernt sind, dass sie zur gleichen Zeit blühen und dass genug Bestäuber (meistens Bienen oder Hummeln) fliegen.
    Klingt kompliziert - ist es eigentlich aber nicht, da in einer gut gemischten Kulturlandschaft genug Sorten vorhanden sind.

    Obstbaubetriebe pflanzen Apfelbäume immer sortenrein mit abwechselnd einer Reihe die eine Sorte und eine Reihe die passende nächste Sorte, eventuelle auch noch eine dritte Sorte. So ist die Vielfalt gegeben. Wenn dann auch noch Bienenstöcke in den Anlagen stehen, steht der Ernte nichts mehr im Wege....


    @den anderen: wer in der Nähe von mir wohnt: ich mache im März wieder Obstbaumschnittkurse über den NABU.

    Schönen Tag noch
    Thomas
     
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    @den anderen: wer in der Nähe von mir wohnt: ich mache im März wieder Obstbaumschnittkurse über den NABU.

    Schönen Tag noch
    Thomas

    Dein Angebot ist ja nicht schlecht,du müsstest nur noch angeben wo du wohnst damit die welche Interesse haben auch wissen ob sie in der Nähe wohnen ohne lang danach suchen zu müssen!;)
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hallo Becks, bei meiner Beurteilung deiner Fragen habe ich mich ausschließlich an die Bilder der betreffenden zwei Obstbäume gehalten. Nochmals, die Wasserreißer wegschneiden, die Bäume haben eine Krone und somit sind die Wasserreißer hier total wertlos. Wasserreißer werden nur dann als Ersatzast aufgebaut wenn dies erforderlich ist und immer nur dann angewendet wenn man wirklich Experte ist, diese Vorgehensweise würde ich niemals jemand empfehlen der den Obstbau als Hobby betreibt, es führt dann wirklich zu nichts. Der Hinweis, die Krone des Baumes sollte so licht sein daß ein Hut ohne Probleme hineinfliegt ist völlig richtig (hier spricht jemand der sich wirklich auskennt), es ist doch logisch ohne Sonne gedeiht kein Obst. Der Hinweis dieses Jahr kein Obst zu bekommen würde ich nicht völlig unterstützen, einmal ist der Ertrag total vom Wetter abhängig (Frost bei der Blüte), zum anderen zeigt die Erfahrung daß nach einem guten Ertragsjahr oftmals der Baum selbst sich eine Ruhephase gönnt, als letztes ist natürlich der Zustand der Baumes auch mitentscheident.
    Nicht erwähnt wurde bisher daß auch die sogenannte Baumscheibe gepflegt werden muß, d. h. rund um den Baum sollte je nach Größe eine ca. 1 mtr. im Durchmesser offene Baumscheibe von Gras und sonstigem Bewuchs freigehalten werden. Zum Verständnis, der Baum nimmt grundsätzlich alle Nährstoffe über die Wurzeln auf, deshalb ist auch ein Gießen bei langer Trockenheit nicht falsch. Bei der Bearbeitung der Baumscheibe genau darauf achten daß keine flachliegenden Wurzeln beschädigt werden.
    Hiermit wird also verständlich, das gesamte Thema Obstbaum-und Pflege ist sehr umfangreich. Gruß Biofreak
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hi Thomas.

    Wie wäre es mit einem Internetfernkurs für Obstbaumschnittlaien wie mich. Der Rheingau ist leider zu weit weg für mich, und als ich mal mit dem Rad da war habe ich dich leider nicht gesehen.

    Also wie wärs? Dann bräuchten wir auch nicht mehr Fokko`s Blog. Und mit Foto`s wäre genial - vorher und nachher.

    Grüße Blitz
     
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    hallo biofreak

    also alle weg, ok aber wie ist das mit dem saftdruck?
    ich hab nochmal ein detailbild
    also die reisser direkt am ansatz des alten astes weg
    egal in welche richtung sie stehen? oder soll ich die dranlassen die etwa waagerecht wegehen?
     

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    Hallo Blitz,

    wir können es mal versuchen. habe schon mal hier eine rosenschnitt-anleitung eingestellt. ich weiß aber nicht, ob sich diejenige dran gehalten hat bzw. es noch tun wird. stell doch einfach ein foto ein und dann sehen wir weiter...

    gruß
    thomas
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hallo Thomas.

    Bei mir ist es schon zu spät in diesem Jahr. Ich hatte einen Nachbarn zu Gast.
    Aber ich könnte mir vorstellen, daß andere noch ein Problembaum haben. Ich hätte eventuell noch einen Baum, da muß ich aber noch fragen, ob ich da ein Bild machen darf. Ich bleibe da dran.
    Mach doch mal eine Thread auf: "Obstbaumschnitt Foto her - ich sage Euch wie...". Ich denke mal da könnte ich noch was lernen.

    Grüße Blitz
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hallo Becks, zum Verständnis, wenn man von Wasserschoß spricht so meint man ausschließlich die senkrecht nach oben wachsenden Reißer, auf ihrem Baum links im Bild sehr deutlich zu sehen. Der Saftfluß wird in erster Linie durch den Stamm in Gang gehalten, wenn die Leitäste, wie beschrieben leicht nach oben zeigen ist alles in Ordnung.
    Die senkrechten Reißer immer direkt am Ast sauber abschneiden sonst können sich im nächsten Jahr noch mehr Reißer ausbilden. Durch diese Schnittmaßnahme werden sich natürlich auch im nächsten Jahr wieder Reißer bilden, dann heißt es wieder eben schneiden. Nebenzweige welche sich an den Leitästen bilden und nicht senkrecht nach oben wachsen sollten natürlich nicht alle abgeschnitten werden, einfach so schnittmäßig behandeln daß vom eigenen Auge her der einzelne Ast "gut aussieht". Auf dem neuen Bild ist deutlich zu sehen daß einzelnen Zweige an dem Ast entfernt werden müssen um auch gewichtsmäßig den Ast beim Ertrag nicht zu überlasten. Sollte ein Zweig zu stark nach unten hängen ruhig wegnehmen, die waagrechten und leicht nach oben wachsenden Zweige dagegen lassen. Gruß Biofreak
     
    AW: Obstbaumschnitt

    hallo

    wenn ich das richtig verstanden habe so also:
    die nach untengehenden weg,(rot) und die leicht nach oben gehenden etwas einkürzen
    etwa so ab dem 3 auge (gelber kreis) abschneiden (grün)

    und die senkrechten auf jeden fall weg ok!ich werde im sommer dann die frischen austriebe abreissen das habe ich vergangenes jahr leider verpasst!

    achso danke für deine hilfe:)
     

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    Hallo Becks, im Grund ist die Schnittlinie rot so in Ordnung, nur darauf achten daß dies für den gesamten Baum gilt, also rundherum. Die grüne Linie würde ich nicht beim schneiden auf 3 Augen beschränken, sondern auch hier die Länge der einzelnen Zweige mit einbeziehen und was sehr wichtig ist, beim zurückschneiden immer darauf achten wohin das letzte Auge zeigt. Also den Ast dort absetzen-abschneiden wo das letzte Auge waagrecht sitzt. Zeigt das Auge nach oben so wird der Zweig nach oben wachsen, analog dazu nach unten. Also viel Erfolg, Gruß Biofreak
     
    AW: Obstbaumschnitt

    hallo
    ja wenn dann wird der baum rundrum verschnitten!ich hatte mal gelesen 3-5 augen lässt man stehen! aber klar es muss schon ins gesamtbild passen.
    danke
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hi @ all.

    Es richtig, der Obstbaumschnitt ist nicht einfach auszuführen, da Fachkenntnisse die Voraussetzung bilden.

    Man kann mit viel Übung, dass als Laie hinbekommen.

    Der Nachteil ist, man weiß nie ob wirklich die richtige Stelle geschnitten wurde.

    Besser einen Fachmann machen lassen.
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Ahemm...

    will hier ja nicht Durcheinander einbringen, aber was sein muss, muss sein:

    Äste mittendrin einkürzen - selbst wenn die Augen in die Richtige Richtung zeigen....bringt (jedenfalls wenn man auf Ertrag schneidet) nicht viel und macht den Baum nur unruhig (besonders bei Äpfeln, Pflaumen und Birnen), was erhöhten Schnittaufwand bedeutet. Deshalb nehme ich grundsätzlich bei den Obstbäumen GANZE Zweige und Äste weg. Immer in der Gabel schneiden und so nah wie möglich am Ansatz. Dann opfert man zwar eventuell ein paar Fruchtknospen, dafür wird der Baum aber erheblich ruhiger und hat im nächsten Jahr wesentlich weniger Schnittaufwand und die Krone wird lichter und damit nicht so pilzanfällig. Wenn man das so über 5 Jahre macht, ist der Schnitt fast nicht mehr nötig - es sei denn, man hat früher auf Wasserschosser geschnitten....bis man die wieder weg bekommt, das ist eine Menge Arbeit, das braucht viel Fachwissen und Zeit...

    Aber ich sags auch: jeder Baum ist anders und erst wenn man seinen Baum kennt, kann man richtig schneiden....

    Viel Erfolg weiterhin

    Thomas
     
    AW: Obstbaumschnitt

    Hallo zusammen,

    also ich möchte euch mal die Vorher/Nachher Bilder von einem Apfelbaum
    von neulich nicht vorenthalten.
    Wir haben einen Schnittkurs vor ner Woche gemacht und da hat sich dann
    ein Teil der Gruppe über die Bäume hermachen dürfen.
    Das was hier weggeschnitten wurde war nicht zu wenig.


    Wichtige Dinge die ich sonst noch mitgenommen habe:

    -Wassereisser im Sommer mit der Hand abreissen, nicht schneiden. Das
    machen angebl. in Hessen viele Profi Bauern nurnoch. Grund soll sein dass
    die Wunden besser verheilen und keine Nebenaugen anfangen zu spriesen etc.

    -Wunden auch grössere nicht mehr verschmieren, nur in Notfällen und dann
    mit Luft+Wasserdurchlässigem Zeug. Alles andere bildet nur eine Brutstätte
    für Pilze etc. 5 MarkStück Regel sei total veraltet.

    -Unten bedacht schneiden, oben mutig. Es ist nicht schlimm wenn man mal
    radikal ausmerzt im oberen Bereich, da der ganze Saft udn Nährstoffe
    eh nach oben trieben und für viel Wachstum sorgen.

    -Die dicken Stammverlängerungen eher kappen wie die schmalen um
    dem Höhenwachstum eine Bremse zu verpassen.

    War hier jemand dabei aus dem Forum?

    Grüße
     

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