Neupflanzung in stark durchwurzeltem Boden?

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28. Juli 2010
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Guten Morgen,

wie haben mit unserem Häuschen einen Garten übernommen, der in den letzten 15 Jahren im Prinzip nicht gepflegt wurde. Besonders an den Rändern haben sich in der Folge mittlerweile beachtlich große Gehölze angesiedelt, in erster Linie Haseln und wilde Pflaumen, dazu in einer Ecke Hartriegel und Weichsel.

Eigentlich gefiel uns das Flair des Eingewachsenen sehr gut, nur haben sich die Pflanzen seltsamerweise nicht an die in Bayern geforderten Grenzbstände gehalten. Auf Drängen der Nachbarn, mit denen wir es uns ja nicht vorzeitig verderben wollen, haben wir in den letzten Wochen entlang des Zaunes auf der Südseite einen großen Teil der "Bäume" (Bohnenstangen XL trifft es fast besser) abgesägt.

Jetzt ist es dort ganz schön kahl, und ich würde sehr gerne Neues pflanzen. :eek: Natürlich ist der Boden total durchwurzelt, und ich sehe leider keine Möglichkeit, das schnell zu ändern: Schweres Gerät käme nicht am Haus vorbei, zudem laufen die Wurzeln auch unter der Mauer der Nachbarn hindurch.
Bis die Wurzeln solch hartnäckiger Pflanzen von selbst vergehen, wird es aber annähernd ewig dauern, fürchte ich, selbst wenn ich den Neuaustrieb regelmäßig entferne...

Meine Frage: Macht es irgendeinen Sinn, zu versuchen, jetzt schon neue Gehölze zwischen die alten Stümpfe zu pflanzen? Ich dachte an eher robuste Sorten wie Bauernjasmin und Ranunkelstrauch.
Oder muss ich wirklich warten und mit Sichtschutz und Kübeln arbeiten, die nächsten Jahre?

Vielleicht hat ja auch jemand noch andere Ideen...

Liebe Grüße
Kathrin
 
  • Ja, wie EvaKa schon schrieb, ein paar Infos zusätzlich wären gut.

    Ganz grundsätzlich: Wenn Du nicht alles herausbekommst, wirst Du wohl zumindest nicht umhin kommen, für die neu zu setzenden Sträucher wirklich große Pflanzlöcher auszubuddeln und mit neuer, guter Erde zu füllen. Mit wirklich groß meine ich jetzt vielleicht einen Durchmesser von etwa einem Meter. (Wenn die neuen Sträucher oder Bäume nicht gleich sehr groß sein sollen.)

    LG SunStar
     
  • Hasel, Hartriegel, Pflaumen ..... da bist du wirklich nicht darum zu beneiden.

    Meine Empfehlung, Wurzeln ausgraben. Ich hab es selber gemacht ohne schweres Werkzeug. Ich verwende dazu die Hammertechnik.
    Ich grabe meist mit kleinen Werkzeugen rund um den Stumpf und such nach den
    Wurzeln die ich dann mit der Astsäge durchsäge.

    Wenn ich einige ab habe, dann haue ich mit dem Hammer gegen den Stumpf. Da merkt man dann wo es noch hängt und wo man noch Wurzeln abschneiden muss.

    Ist der Wurzelkern entfernt wächst auch Nichts mehr nach.

    Ich habe aber auch einen Steilhang mit Eschen die auch seit Jahren immer wieder neu austreiben. Wurzeln entfernen geht dort nicht, denn diese müssen den Hang sichern. Daher habe ich meine Obstbäume zwischen die Wurzelstümpfe gesetzt.
    Riesiges Loch graben um mit leichter Erde zu füllen ist auch nicht möglich, denn auch dieses würde den Hang zu sehr destabilisieren. Also kleine und eher knappe Löcher.

    Der Hang ist nun mit lauter Obstbäumen bepflanzt und denen geht es überraschend gut. Dies liegt vermutlich auch daran, dass ich durch Bodenaktivator und Baumscheibe mulchen den Bäumen etwas mehr Unterstützung biete.

    Mein Tipp:
    Grabe aus was auszugraben geht, die Zeit sparst du später wieder ein indem du keine Pflanzen mehr runterschneiden musst und entsorgen.
    Was nicht geht lass stehen und pflanze dazwischen.
     
  • Ihr seid so schnell, war grad zum knipsen draußen, und schon...

    Also, erstmal zu den angefragten Details: Der Garten ist ein "Handtuch" in Ost-West-Richtung, gut 10m breit und 30m lang.

    Aussagekräftige Bilder sind schwierig, aber ich versuch's mal:
    1. Bild: Garten bei Übernahme, Blick nach Westen (Süden hab ich leider kein Bild)
    2. Bild: Süd-West-Ecke jetzt, ein bisschen Gestrüpp steht als Notbehelfs-Sichtschutz im Moment noch
    3. Bild: Südzaun, Hartriegelstümpfe - haben zwar nur 10-15 cm Dm, der Baum war trotzdem sicher 6m hoch...
    4. Bild: Stumpf der Monsterhasel am Westzaun, über 70cm breit

    Den Haselstumpf werd ich dieses Jahr erstmal zubauen und einen großen Canna-Kübel draufstellen, und am Zaun einjährige Rankpflanzen setzen, um den "hübschen" gelben Plastiksichtschutz der West-Nachbarn auszublenden.

    Aktuell geht es mir also in erster Linie um den Südzaun, das Stück zwischen der Zinkwanne und dem Kompost...
     

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    Ich würde das Zeug ausgraben. Das kostet Zeit und Kraft aber langfristig wirst du darüber glücklich sein.

    Beim Monsterhasel musst du aber 2-3 Männer haben um den auf eine Sackkarre zu binden zum Abtransport oder du läßt ihn zum verwittern draußen.

    Das Problem an den Sträuchern/Bäumen ist, dass diese gerne nicht nur am Stumpf selbst, sondern auch an den wurzeln zum austreiben beginnen und das ist ziemlich nervig.

    Bilder von meinem Ex-Pflaumenbaum

    Pflaumenbaum ausgraben 2.JPGPflaumenbaum ausgraben 6.JPG
     
  • Baumfäll-Firmen haben da so ein spezielles Gerät, eine Arte Riesenschraube, mit der sie größere Pflanzlöcher - eben auch für Sträucher - bohren können.
    Haben wir die letzten Jahre nach Fällaktionen machen lassen, weil die eigene Kraft nicht mehr ausreicht und größeres Gerät auch nicht in den Garten praktiziert werden kann.

    LG
    maryrose
     
    Doch noch ein Bildchen vom Südzaun "vorher" gefunden... Schwiegerpapa rauszensiert ;-)

    Dass die Dinger auch aus den Wurzeln treiben, wusste ich nicht. Das würde wirklich nerven. Puh, dann freuen sich mein Rücken und ich ja schon auf's Buddeln und Hämmern. Ich denke, vielleicht werd ich's in dem Fall besser abschnittsweise angehen und evtl. nicht alles dieses Jahr zu erledigen versuchen - haben ja auch im Haus noch mehr als genug zu tun...

    Eschen wie bei thomash kann ich natürlich auch bieten, aber direkt am Nordzaun. Die meisten schon vom Vorbesitzer abgesägt. Stören die dortigen Nachbarn nicht und dürfen deshalb ebenfalls zur Hangbefestigung bleiben - aber nur solange sie wie bisher nur aus den Stümpfen nachtreiben...
     

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    Eschen treiben nur aus den Stümpfen. Wenn man diese aber nicht regelmäßig abschneidet braucht man schon im Folgejahr eine Handsäge weil die schwere Baumschere es nicht mehr schafft.
     
    Maryrose, diese Schraube ist nicht zum Wurzeln ziehen, sondern wirklich nur zum Löcher für neue Pflanzen machen, hab ich das richtig verstanden?

    Haben hier in der Nähe, soweit ich weiß, nur eine Baumfällfirma mit Spezialgerät, ich weiß von einer Art "Wurzelstockentferner", aber mal nach so einem Bohrer zu fragen würd ja nichts kosten...
     
  • hier ein Bild wie Pflaumen an den wurzeln austreiben.

    Pflaumenbaum ausgraben 0.JPG

    Nach nur einem Jahr verwildert die gefällte Pflaume und aus jeder dieser Austriebe wird ein Minibaum.

    Hartriegel treibt meines Wissens auch aus der Wurzel. Hasel aber meines Wissens nur aus dem Stumpf. Dafür treiben junge nüsse aus sobald die beschattung der Mutterpflanze weg ist. Das ist aber kein Problem die kann man leicht entfernen.
     
  • Es gibt Wurzelstockfräsen. Das ist aber auch schon ein "schweres Gerärt" und war zumindest bei uns nicht Leihweise zu erhalten.

    Aber glaube es mir, Selbst wenn du nur von Hand arbeiten kannst, geht es relativ leicht so große Büsche und kleine Bäume zu entfernen.
    Lediglich an unsere 50 Jahre alten Fichten habe ich mich nicht rangetraut.
     
    Maryrose, diese Schraube ist nicht zum Wurzeln ziehen, sondern wirklich nur zum Löcher für neue Pflanzen machen, hab ich das richtig verstanden?

    Haben hier in der Nähe, soweit ich weiß, nur eine Baumfällfirma mit Spezialgerät, ich weiß von einer Art "Wurzelstockentferner", aber mal nach so einem Bohrer zu fragen würd ja nichts kosten...

    Ja, haben wir machen lassen, direkt neben den Wurzelstöcken einer Schwarzkiefer und einer Scheinzypresse.
    Und, wie du sagst: Fragen kostet ja (noch) nichts.

    Ist quasi eine Fräse, die ganz gewaltig in die Tiefe geht...
     
    Das mit den Eschen ist eine sehr erfreuliche Nachricht - hab bisher zweimal jährlich geschnibbelt, ging recht schnell und war für meine Astschere kein Problem, das können wir also so beibehalten.
    Das mit den Pflaumen hätt ich ahnen können - hab letztes Jahr mehrfach mitten im Jahr plötzlich in der Wiese (o.k., im Moosteppich) hochpoppende Zwergobstbäume ausgehackt und mich gewundert, weil ich dort nie Kerne gesehen habe und ohnehin ein Keimen eher im Frühjahr erwartet hätte...

    Dann kristallisiert sich so langsam ein Plan heraus:
    - Stöcke ausgraben soweit möglich, damit sie Ruhe geben.
    - Baumfällfirma fragen, ob sie eine passende Maschine haben, falls der Boden doch stärker durchwurzelt ist, als ich ausbuddeln kann - die neuen Pflanzen sollen ja nicht in die alten Wurzelstocklöcher, sondern ein Stückchen weiter vom Zaun weg
    - Wenn die Baumfällfirma nicht helfen kann: Für für die großen Stöcke, die nicht aus den Wurzeln treiben, und bei denen es demnach nicht so eilig ist, bis nächstes Jahr fleißig starke junge Männer sammeln ;-)

    Also schonmal lieben Dank allen bis hierhin!

    Kathrin
     
    Du brauchst keine starken jungen Männer zum ausgraben.

    Ich bin schwer Herzkrank und hab das alleine gemacht. Das ist - so wie ich es gemacht habe - nicht anstrengend und dauert je Wurzel ca. 10 stunden maximal. Kleinere auch mal in einer halben Stunde.

    Ich denke ich habe auf dem Grundstück in 2 Jahren um die 40 große Büsche und Mittlere Bäume ausgeraben und über hundert kleine.
     
    Soweit habe ich jetzt nicht gedacht *lach*

    Was mir noch einfällt.

    Achte auf alle Ritzen und Winkel wo man nur sehr schlecht rankommt. Hasel und Eschen neigen dazu genau in diesen Ritzen und Winkeln aus Samen /Nüssen neu auszutreiben und wenn man diese nicht rechtzeitig entdeckt sind diese kaum noch zu entfernen.
     
    schade drum, um so viel lebensraum und schönheit.
    du hast dich von deinen nachbarn zu schnell ins bockshorn jagen lassen - die hatten gar keine recht, die entfernung von etwas zu verlangen, was sie 15 jahre geduldet haben.. allenfalls hätten sie verlangen können, weiteren zuwachs zu verhindern.
    mit denen wirst du noch viel pass haben, wenn man den garten anschaut. zum dank bekommst du jetzt bestimmt weiteren plastik-sichtschutz oder noch mehr hainbuchen-wüste in form gestutzt.
    wenn ich du wäre, würde ich das zeug einfach wieder austreiben lassen....
     
    Ich bin eher auf Seiten der Nachbarn.

    Solche wuchernden Pflanzen können einem wirklich stören, dafür muss man kein böser Nachbar sein.
    Ich hab meine Bäume auch auf drängen der Nachbarn entfernt und bin letztendlich glücklich darüber auch wenn ich manchmal melancholisch werde, wenn ich an meinen Möchtegernwald zurückdenke.
     
    Hallo Billymoppel,

    ich versteh Dich gut, aber das Ganze ist, wie immer, nicht so einfach. Vor gut 100 Jahren wurde hier ein Acker zur Bebauung in Grundstücke aufgeteilt. Wir haben eines, das damals in der Mitte übrig blieb, und damit, wenn man davon ausgeht, dass die Deutschen einen Top-Ten-Platz in Sachen Nachbarschaftsstreitigkeiten belegen, ungünstig viele Nachbarn: 8 (nur die Grundstücke)! Die wohnen hier schon über 25 Jahre, bei zweien dürften es sogar über 70 sein. Wir wollen versuchen, mit möglichst vielen gut auszukommen, sonst wird das Gärtnern ungesund...

    Zum Glück haben die Nachbarn recht unterschiedliche Gartenphilosophien. Der Garten nach Westen beispielsweise gehört einer 93-jährigen, und wird "beackert" von ihrer 86-jährigen Mieterin. Die tut das mit einer Liebe und Hingabe, die ich zutiefst bewundere. Sogar Rasen mäht sie noch selbst! Allerdings hat sie eben das Gärtnern im Reichsarbeitsdienst gelernt (hat sie erzählt), und sammelt morgens um 7 jedes gefallene Blättchen und jedes Unkräutchen ein...
    Dafür haben wir im Norden und Osten Nachbarn, die machen fast gar nichts und haben damit fast das Gleiche, was wir auch im 100m entfernten Landschaftsschutzgebiet haben.

    Wir haben uns jetzt für einen Kompromiss entschieden: Von den etwa 60m Grundstücksgrenze "roden" wir das Drittel Urwald, das für Streitigkeiten sorgen könnte, zumal es uns ja auch viel Licht weggenommen hat, und einige Bäume, u.a. die Riesenhasel ziemlich hässlich waren, weil sie (jedesmal pünktlich vor der Verjährung) auf einen Meter gestutzt wurden. An diesen Grenzen pflanzen wir vorwiegend mit einheimischen Pflanzen nach (sobald ich die Wurzeln raus hab...), und warten, dass das Loch "regelkonform" wieder zuwächst.
    Wo es den Nachbarn egal ist, lassen wir so viel wie möglich stehen (10m sind nicht breit, und wir brauchen ja auch noch ein bisschen Platz).

    Und dann drücken wir fleißig Daumen, dass die Igel und Glühwürmchen uns das Ganze nicht so übel nehmen, dass sie sich auf Dauer verdrücken...
     
    ha, das könnte meine oma sein :D
    die ist auch noch mit 90 vorm aufstehen durch ihren garten getingelt :D
    und ich glaube, sie hat sogar ihren kompost gebügelt und auf bruch gelegt :D
    unsere häuser stehen schon 200 jahre und länger - sind aber alle erst in den letzten 10 jahren neu gekauft und saniert worden - zum glück von lauter halb-ökos :D
     
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