Hallo zusammen,
der Ablauf des letzten Falls ist für mich schon richtig der Klassiker.
Neuling hat Rasen mit jeder Menge Unkraut und fragt was er tun soll. Diesmal kam sogar als erstes (noch vor der Öko-Fraktion) eine ehrliche Empfehlung 'Herbizid genau nach Anweisung' anwenden. Gut, OK, man könnte da auch noch optimieren, also ein bissle mehr schreiben, eben auf Probleme bzw. typische Anwendungsfehler hinweisen....
Aber es wäre evtl. sowieso vergeblich gewesen, denn sofort kommt jemand von der Öko-Gut-Menschen-Fraktion und weist auf die "Gefährlichkeit" und "Giftigkeit" von BanvelM hin (ich verstehe immer noch nicht, warum BanvelM so ein Reiz-Begriff ist - andere Produkte lösen bei weitem nicht diese gebetsmühlenartigen Beiträge aus).
Ergebnis ist:
1. der Neuling hat Angst vor BanvelM bekommen und kauft deshalb das komplett falsche Produkt - nämlich ein Kombiprodukt, das vorallem in der Anwendung schwierig bis unmöglich ist. Es wird 'irgendwie' ausgebracht (wie genau wissen wir noch nicht, zum korrekten Ausbringen siehe unten). Das führt zu Ergebnis
2. der Rasen wird grüner, da er endlich Futter und Wasser bekommt - das Ergebnis wäre vermutlich mit einem herbizidfreien Dünger kaum anders gewesen. Denn es wird uns auch ein weiterer Punkt berichtet
3. das Unkraut ist nicht weg
Unterm Strich kann man festhalten: Es wurde "Chemie" eingesetzt (die herbiziden Wirkstoffe in den Kombiprodukten sind genau die gleichen wie in den flüssigen Herbiziden), die Natur wurde "vergiftet" (ich würde ja eher sagen belastet) - es hat aber nicht gewirkt (nicht wirken können). Verdammt nochmal, mit der ersten Empfehlung wären die Chancen wenigstens ganz gut gestanden, dass sie Chemie ihren Nutzen bringt.
Liebe Coco_Lores82 das soll in keinster Weise eine Kritik an dir sein - du hast es nicht besser gewusst, dir ist es nicht besser erklärt worden. Mein Appell richtet sich an die Foren-Schreiber hier.
Es ist schon traurig genug, dass diese unsäglichen Kombiprodukte weiterhin eine Zulassung auf dem Markt haben und dann auch noch in vielen Gartencentern und Baumärkten empfohlen werden. Aber ich wäre froh, wenn hier im Rasenforum der Austausch umfassender/korrekter/vollständiger wäre. Habt ihr euch mal Gedanken dazu gemacht, wie man so ein Kombiprodukt ausbringen müsste, damit es richtig wirkt? Es muss auf leicht feuchten Rasen ausgebracht werden (entweder Morgentau oder kurz bewässern) damit das Granulat möglichst gut an den Grashalmen haften bleibt. Dann muss man mehrere Stunden warten, damit das Herbizid über die grüne Blattmasse aufgenommen wird (in der Zeit haften aber auch die Salze des Düngers an den Blättern an). Dann sollte Regen kommen bzw. es muss bewässert werden, damit das mit dem Dünger passt... Wie viel einfacher ist die korrekte Anwendung von flüssigen Herbiziden...
Anstatt reflexartig auf BanvelM einzuhacken wäre es wesentlich sinnvoller mal mehr beim Fragesteller nachzufragen, rauszuspüren, ob das Unkraut für ihn/sie ein echtes Problem darstellt. Wenn das so ist, wird er/sie sich nicht durch einen kurzen Satz vom Herbizid-Einsatz abbringen lassen. Das ist dann der Zeitpunkt, wo die Okö-Fraktion vielleicht einfach mal die Klappe halten und denen das Feld überlassen sollte, die dann bereit sind, mehr/ausführlich über die korrekte Anwendung von flüssigen Herbiziden zu schreiben. Nur so lässt sich meines Erachtens der Einsatz von "Chemie" so niedrig wie möglich zu halten.
Grüße von einer leicht genervten
Orlaya
PS: Und nein, Klee verschwindet nicht durchs Düngen... er vermehrt sich nur nicht mehr gar so schnell