Mein armer Apfelbaum

Es ist tatsächlich so, dass ein so großer Baum in der Regel entweder ziemlich mächtige Wurzeln hat, aus einem recht großen Container kommt oder mit den Wurzeln in einem großen Drahtballen geliefert wurde.
Pflanzloch und Baumscheibe wirken zu klein.

Ob aber wirklich ein vermuteter Pflanzfehler dahinter steckt - oder ob die Baumscheibe nachträglich durch Aussäen von Gras verkleinert wurde kann nur der Threadsteller selbst klären... falls er nach dieser langen Debatte noch Lust dazu hat? :confused:

Mich würde es jedenfalls interessieren. :)
 
  • Mich auch... denn mit mehr Informationen könnte man ihm auch besser raten und nicht nur pro forma Fehlverhalten unterstellen...
     
    Meine Güte, mir wär als TE auch die Lust vergangen. Das ist soooo schade :(
     
  • Halli Hallo,

    Da bin ich wieder. Hätte nicht gedacht das hier so ein Thema draus wird, aber es freut mich.
    So.... ich habe den Baum selbst gepflanzt. Die Behörde hat die Größe vorgeschrieben, so ist das hier. Aber das ist ein anderes Thema.
    Ich habe den Baum in der Baumschule Rainer Wille in Pinneberg gekauft. Der Leiter dort war so nett und hat mir einen Transporten für den Transport ausgeliehen, ohne das ich drauf zahlen musste. Als ich den Baum von der Ladefläche nach unten befördern wollte, habe ich gemerkt das ich auf der Ladefläche ca. 150kg drauf hatte. Zum Glück waren zwei Nachbarn in der Nähe die mir dann geholfen haben. Das Loch habe ich eigentlich reichlich ausgegraben und NEIN ich habe die Wurzeln nicht gekürzt, die waren im Netzt eingespannt zusammen mit der Erde, deswegen war es so schwer. Ich habe außer der Muttererde die ich ausgegraben habe nichts weiter reingetan, weil ich es nicht wusste. Der Mensch in der Baumschule hat mich da anscheinend falsch beraten. Einfach ausgraben, Baum rein, zuschütten, das was, Apfelbäume kommen immer hieß es. Jetzt weiß ich das es nicht der Fall ist.
    Anbei noch paar Bilder vom Baum. Es kommen immer mehr Blätter, die kommen aber am Stamm. Ich habe die Äste etwas gekürzt aber da muss noch mehr ab, glaube ich. Was habt ihr noch für Tipps? Düngen? Kalk?
     
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    Hier noch ein Bild. Wie gesagt, ein wenig gekürzt, aber da muss wahrscheinlich mehr ab. Vor allem die da oben?D8284613-141F-4804-80DD-09C9E9B613C7.jpg
     
  • Nein, sollte ich nicht. Das Netz war, denke ich, nicht das Problem. Es war ein Netz der sich schnell auflöst, so der Herr in der Baumschule.
     
    Die senkrecht nach oben wachsenden Wassertriebe solltest Du abschneiden bzw. stark einkürzen. Wundert mich, dass das die Baumschule nicht schon beim Verkauf gemacht hat.
     
    Ich mische mich jetzt auch schnell noch ein. Ich vermute, dass das Netz doch besser entfernt worden wäre und zwar deswegen, dass es jetzt möglicherweise Hohlstellen im Pflanzloch hat. Das heisst, dass einige Wurzeln im luftleeren Raum hängen ohne Kontakt zur wasserführenden Erde. Dies ist aber nur eine reine Vermutung von mir. Ich hätte es jedenfalls ohne Netz gemacht.

    Ja, auch ich würde jetzt stark herunter schneiden und nur ca. 10 - 15 cm lange Aststummel ab dem Stamm stehen lassen. Du wirst dann - wenn er wieder stark austreibt, was zu hoffen ist - ein neues Astgerüst aufbauen können. Und einfach immer wieder gut wässern und zwar direkt beim Stamm, so dass der Wurzelballen, den du von der Gärtnerei bekommen hast, getränkt wird, denn dort sind die Wurzeln jetzt.
     
  • Feivi? Mich wundert es überhaupt nicht, dass die Wasserschosse nicht entfernt/gekürzt worden sind, denn wenn folgendes geraten worden ist:

    Nein, sollte ich nicht. Das Netz war, denke ich, nicht das Problem. Es war ein Netz der sich schnell auflöst, so der Herr in der Baumschule.
    so kann man dich relativ sicher sein das (um es abzumildern) der Azubi mit Rat und Tat zur Seite stand.

    Egal wie schnell verottend das Pflanzballennetz ist, es schrenkt den Baum ein. Zumal er ja aus Erde gebuddelt worden ist und die Wurzeln eh gekappt sind.

    Dann hast du noch das Problem, HamburgerBaum, dass die Äste-im Verhältnis -nicht zum Ballen passen.

    Leite den Saftfluss relativ schnell auf Augen oder Äste ab der schwachwüchsig ist, sonst wirst du wenig Freude an dem Baum haben.
    Die Krone wird hohl und du hast den Ertrag sonst in vier Metern Höhe!
     
  • Sinn und Zweck dieser (sich auflösender) Ballennetze ist, dafür zu sorgen, dass der Ballen nicht auseinander fällt. Diese Netze (meist aus Jute) schränken die Wurzeln nicht im Geringsten ein. Wurzeln heben Gehwegplatten hoch, sprengen Mauern, Zement etc. und werden sich mit Sicherheit nicht von irgendwelchen popeligen Jutenetzen in irgendeiner Form beeindrucken lassen.
    So gesehen hat der Herr aus der Baumschule vollkommen Recht.
    Dass der oft strapazierte Begriff des "Pflanzschnittes" gerade beim Umsetzen von Baumschulpflanzen äußerst kontraproduktiv ist, wurde mittlerweile leicht verständlich begründet (siehe Dr. Behrens, Forschungsanstalt Geisenheim).
    Deswegen sollten nach der Pflanzung im ersten Jahr keine vorhandenen Triebe (auch keine Wasserschosse) entfernt werden.

    Gruß,
    Pit
     
    Ich werfe meine Wahrsagerkugel nun entgültig weg ... also doch nicht wurzelnackt.

    Aber dann hat man eben das Problem mit 150kg Wurzelballen.

    Zum Pflanznetz: Das kennen nur wenige, weil man so große Wurzelballen aufgrund des Gewichtes selten verpflanzt. Es kann/soll natürlich um den Wurzelballen bleiben und schränkt in keinerlei Weise den Baum ein. Im professionellen Gartenbau ist diese Art der Verpflanzung jedoch üblich. Insofern kann es nicht daran liegen.

    Der Pflanzschnitt ist aus meiner Sicht immer erforderlich. Der Baumschnitt allgemein regt auch das Wachstum eines Baumes an und stärkt - und dass ist beim Apfel besonders erforderlich - auch die Leitäste. Es gibt tatsächlich auch andere Methoden / Theorien und Anleitungen. Es ist wie in der Bibel ... im alten Testament steht "Auge um Auge" im Neuen "Wenn Dir einer auf die linke Wange schlägt halte ihm auch die Rechte hin...

    Was wir im Moment sehen ist der Zustand nach einem Jahr und da geht es natürlich auch nicht mehr um den Pflanzschnitt, sondern vor allem um den fehlenden Erziehungsschnitt. Obstbäume müssen geschnitten werden damit diese ertragreich sind und Früchte in hoher Qualität hervorbringen.

    Es gibt aus meiner Kenntnisse zwei Verfahrensweisen die angewendet werden können.

    1. Klassische Obstbaumerziehung
    2. Oeschberg Palmer Verfahren

    Das Oeschberg Verfahren setzt sehr auf Fruchtqualität vor Quantität in einer sich selbstragenden Krone, welches leichter zu beernten ist. Ferner setzt der Vollertrag früher ein.
    Nachteil am Oeschberg Palmer Verfahren ist, dass die Krone breiter wird, dass du von allen belächelt wirst oder gar Schlimmeres und ferner dass die Äste tiefer runterkommen sodass eine Bodenbearbeitung schwerer wird aber zu guter Letzt keinerlei fremde Hilfe, weder über Foren noch über Gärtner der Region etc annehmen kannst. Du stehst damit ziemlich alleine da, mit einem Buch.

    Ich rate ab vom Oeschberg Palmer Verfahren obwohl ich von dessen Richtigkeit überzeugt bin.


    Für mich ist dass Oeschberg Palmer Verfahren das beste Verfahren überhaupt aber ob man dieses für einen "Hausbaum" anwenden sollte ist sicher umstritten.

    Ein solcher Baum soll doch ein Aushängeschild und Zierde für das Haus sein und nicht zu "Streitdiskussionen" führen. Palmer sprach damals vom Obstbaumkrieg erst nach seinem Tot wird das Verfahren ganz allmählich und nur von wenigen Experten anerkannt. Zu einem Krieg wird es bei einem Privatbaum nicht führen, dass ging damals eher um die Obstbauern, aber kann doch zu reichlich Diskussionen führen.
    Wenn du dich eher als Rebell ansiehst, kannst du das Verfahren versuchen. Wenn du eher auf die positive Kommunikation setzt eher nicht.

    Die Gründe sprechen aus meiner Sicht gegen das neuere Verfahren.

    1. Der Baum steht nah an der Straße und vermutlich auch nah am Haus auf einem Miniflecken der eigentlich nicht für einen Hochstamm ausgelegt ist. Mit der Orschberg Palmer Krone wird diese nochmal ca, 1,5 mal so breit und aus meiner Sicht zu breit.
    2. Du willst vielleicht mal im lichten Schatten deines Apfelbaumes entspannen. Die Äste beim Palmerschnitt sind nicht so hoch wie beim klassischen Verfahren und du wirst Schwierigkeiten haben an dem Baum vorbei zu kommen, geschweigedenn darunter zu stehen. Für das liegen im Liegestuhl reicht es allerdings aus. Auch ist das Mähen des Grundstückes in gebückter Haltung wohl kein kein Problem.
    3. Wie erwähnt stehst du alleine da ohne dass Dir NAchbar, Foren, Gärtner etc helfen können. Du must den Schnitt alleine anhand eines Buches durchführen. Grund ist dass dieses Verfahren bis heute noch eher selten ist und es nur wenig Experten gibt. Vor allem aber dass dieses Verfahren eher im Süddeutschen, sowie im schweizerischen Obstbau Befürworter hat, im Hamburger Raum wird die Suche nach einem Experten in dem Verfahren vermutlich sinnlos bleiben.

    Entscheide dich was willst du tun, und welcher der genannten oder nicht genannten Aspekte haben deine Entscheidung begünstigt?
     
    Zu den "etwaigen" Fehlern beim Pflanzen

    Mein Wahrsagerkugel sagt mir, dass du im nordeutschen Raum wohnst (HamburgerBaum). Ferner sagt diese dass Ihr vermutlich Sandboden habt und sie behauptet sogar noch dass es bei euch windig ist.
    Dass meine Wahrsagerkugel nichts taugt Wissen wir bereits;) Also korrigieren falls dem nicht so ist.

    Mit Wurzelballen gepflanzt in eine nicht Staunässe geplagten Boden (Sandboden) und nicht zu sehr verdichteten Boden erfordert nicht die sonst übliche Auflage doppelte Ballenbreite und Tiefe an das Pflanzloch. Evt ist dies sogar kontraproduktiv, da in einem Sandboden der Halt eines Baumes ohnedies erschwert ist. Noch mehr lockeres Substrat darum herum kann also auch schädlich sind.

    Ferner hat die Baumschule Recht mit der Aussage, dass ein Apfelbaum stark und wüchsig ist und wohl die Baumart die am leichtesten mit Unwägbarkeiten zurecht kommt. Inwiefern der Boden Nährstoffreich genug ist enthalte ich mich der Meinung da ich zu wenig über Sandboden weis. dafür gibt es andere Experten hier im Forum.

    Mögliche andere Gründe machen mir mehr Sorgen.

    1. Wasserdurchlässigkeit des Bodens: Ein ausgewachsener Apfelhochstamm kommt in der Regel ohne Wasserzugaben aus in Sandboden kann bei sehr heißem Wetter dennoch gießen von Vorteil sein. Auch hier fehlen mir die Erfahrungswerte. Evt mal dahingehend recherchieren. Vor allem auch weil er eben noch nicht ausgewachsen ist und erst noch ein stärkeres Wurzelwachstum ausbilden muss um sich selbst zu versorgen und nicht zuletzt weil rund herum Rasen ist. Du hast allerdings sehr richtig und wichtig eine Baumscheibe angelegt (kein Rasen bis dicht an den Baum) dennoch reichen die Wurzeln später bis tief in die Rasenfläche und entziehen auch dem Rasen Wasser, sodass vor allem ein eurer Region über eine Bewässerung nachzudenken ist.
    2. Entscheidender für das vorliegende Problem ist viel mehr - aus meiner laiensicht - der Wind. Selbst hier in Süddeutschland wo es nicht so extrem windig ist und der Lehmboden mehr Halt verspricht ist wenigstens ein Pflanzpfahl obligatorisch. Profis bauen selbst bei uns in Süddeutschland 3 Pfähle rund herum die mit Hölzern verbunden sind. Der Baum wird dann meist in drei Richtungen daran angebunden.
    Macht man das nicht, dann passiert folgendes: Die zu große Krone bietet dem Wind einen großen Widerstand und der Baum neigt sich dem Wind was sich bis ins Wurzelreich fortsetzt (Physik/Hebelwirkung) die Feinwurzeln die für die Wasseraufnahme zuständig sind verlieren bei jedem Windstoß kurzzeitig den Halt. Der Baum bewegt sich zurück dann sind die Wurzeln auf der anderen Seite betroffen. Dies erschwert es dem Baum anzuwachsen.

    Als ich meinen Hochstamm Apfel gepflanzt hatte, hatte ich anfänglich die gleichen Probleme. Hochstämme haben nicht nur eine größere Krone als Buschbäume, sondern vor allem einen längeren Stamm (klingt logisch). Dadurch haben diese eine größere Hebelwirkung die den Wurzeln noch mehr zusetzt als bei einem Niederstamm. Sie sind höher (ich werde clever) und dort oben ist der Wind auch stärker und er wird auch durch weniger Windschutz von Gebäuden etc geschützt. Zwar ist ein junger Baum noch nicht so hoch, dass dies extrem zunimmt aber im Vergleich zum geringen Wurzelwerk bleibt dies ein Problem.

    Ich hab dies ganz einfach und billig aber doch effektiv gelöst.
    P1070821.jpg Moschuserdbeeren.JPG P1090011.jpg

    Auf dem ersten Bild sieht man, dass ich noch einen zu dünnen Pflanzpfahl hatte, der zu wenig Halt gab. Auf dem 2. un dritten Bild sieht man evt dass ich aus einfachen Dachlatten eine Dreieckskonstruktion darum gebaut habe. An diese Konstruktion hatte ich noch eine lange Latte angebunden um die Krone zusätzlich zu stützen.

    Alles etwas Amateurhaft aber es hat das Problem effektiv gelöst und der Baum ist gut angewachsen und braucht heute diese Hilfskonstruktion nicht mehr.

    Ferner braucht er einen radikalen Kronenrückschnitt. Der Rückschnitt sorgt nicht nur dafür, dass die Wurzeln zunächst weniger versorgen müssen, sondern auch dass die Leitäste stabiler werden und sich später selber tragen können aber auch dass die Windlast reduziert wird und dass er schneller wächst.

    ICh rede mit meinen Obstbäumen und sie antworten mir;) Mein Hochstamm Apfel sagt mir immer nach dem Schnitt: "Du willst mich klein halten, ich werd Dir helfen, jetzt wachs ich erst recht und das tut er dann auch aber eben mehr in die Breite als in die Höhe.

    Nun zuletzt - ich sollte Bücher schreiben - zu den Steiltrieben.
    Dei Baum hat keine Wassertriebe, sondern Steiltriebe. Wassertriebe sind was anders. Wassertriebe entstehen dann, wenn man einem Baum einen Radikalschnitt verpasst und dann die Wurzeln mehr Wasser aufnehmen als der Baum gebrauchen kann. Der Baum droht dann im eigenen Saft zu ersaufen. Damit dieses nicht passiert treten an allen Augen Wassertriebe auf, die senkrecht nach oben schießen. Im Extremfall kann so ein Baum aussehen wie ein Strohbesen das Internet bietet hierfür aufschlüsiges Anschauungsmaterial. .

    Allerdings ist der Unterschied ob Steiltrieb oder Wassertrieb maginal. Das Ergebnis ist dasselbe - kein Obst. Während man hingegen Wassertriebe durch konsequenten Schnitt gut bekämpfen kann, bringen Steiltriebe noch mehr Probleme. Baum wird zu hoch, keine optisch ansprechender Kronenaufbau, Fruchtqualität sinkt durch Überbauung (fehlendes Sonnenlicht für tieferliegendes Obst) usw. Der einzige Nutzen der solch ein Baum bringt ist, dass man irgendwann mal wie einst Münchhausen damit zum Mond klettern kann. (Ich hoffe zu verzeihst mir meinen Humor)

    Aber dass auch ich nicht perfekt bin, zeigt auch mein Hochstamm Apfel. Hier ein Bild aus diesem Jahr

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    Ich hatte mich tief in die Literatur eingelesen und gelernt: Beim Hochstamm ist ein Winkel der Leitäste von 45% zum Stamm anszutreben und habe mich strikt daran gehalten. Jetzt ist der Winkel der Leitäste fast 90 Grad. Langfristig kann dies dazu führen, dass die Äste bei zu starkem Fruchtbehang abbrechen können und daher gestützt werden müssen. Grund dafür ist - und dies ist beim Apfel auch die Besonderheit - fdass die schweren Äpfel die Äste nach unten gezogen hatten. Da muss man auch wissen, dass Leittriebe keine Fruchttriebe sind auch wenn an deren Ende bisweilen eine Blüte ist. dh. dass die Leittriebe selber auch ruhig etwas steiler sein dürfen als die wagrechteren Fruchttriebe. Ferner ist das Entfernen der Jungfrüchte im äußeren Bereich der Krone während des Erziehungsschnittes auch ratsam.

    Also lerne Obstbaumschnitt

    PS: evt schreibe ich später noch was zu der Anordnung Obstbäume zu pflanzen.
     
    Ich kenne die Anordnung nicht die euch obliegt. Meine Wahrsagerkugel sagt dazu, dass ihr dazu angehalten seid euch einen aus einer sehr engen Auswahl von Obstbäumen zu entscheiden und diese zu pflanzen. Vermutlich ist sogar festgeschrieben, dass es ein Hochstamm sein muss.

    Solche Anordnungen sind durchaus üblich und stehen im Bebauungsplan. Diese Regelungen erscheinen vielen übergriffig was durchaus auc meine Meinung ist. Hintergrund ist die städteplanerische Vision einer Gemeinde, welche bestimmen will, wie Steil ein Dach sein darf, wie rot Ziegel sein müssen und welche Fassadenfarbe verwendet werden darf. JEgliche Kreativität wird daher im Keim erstickt zum Wohl einer einheitlichen Siedlung. Ich kenne auch - aus einem anderen Forum - dass sogar eine HEcke vorgeschrieben wurde und dass deren Höhe und Plfanzenart (Buchs) vorgeschrieben war - bis der Buchsbaumzündler dieser Siedlung erklärt hat was einheitlichkeit in der Natur nach sich ziehen kann. Bei euch wird sich dann wohl eher der Apfelwickler wohl fühlen....

    Es hat aber auch Vorteile: Ein Apfelbaum braucht einen Befruchter (einen anderen Apfelbaum anderer Sorte). Da es bei euch viele Apfelbäume geben wird ist das Befruchtungsproblem zumindest gelöst.

    Ich finde es schöner, wenn jeder Garten anders aussieht und auch viele Städteplaner sind von solchen Visionen abgekommen.

    Dennoch ist es ratsam in einer jungen Siedlung den Anordnungen gerecht zu werden, da diese bisweilen rigerous durchgesetzt werden.
     
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    Danke für all die Ratschläge.
    Soll ich die Äste die nach oben wachsen ca. um die Hälfte halbieren? Oder noch mehr?
     
    Du must viel Radikaler vorgehen.
    Bei einem so jungen Baum ist auch noch mit keinen Wassertrieben zu rechnen, daher sind radikale Maßnahmen möglich.

    Dies ist nur ein Vorschlag der durchaus kontrovers diskutiert werden kann, warte daher noch 1 2 Tage bevor du schneidest.

    Hast du dich schon für eine Technik entschieden (Oeschberg oder traditionell) Dieser Schnittvorschlag entspricht der traditionellen Schnitttechnik.

    fremder Apfelbaum1.jpg

    All zu krumme und unsauber gewachsene ganz rausschneiden oder entsprechend zurückkürzen.
    Die Trapezform begünstigt den Kronenaufbau. Du must dich aber nicht ganz exakt an diese Vorgabe orientieren sondern den Baum genau betrachten.

    Achte auf Außenstehende und innenstehende Augen. Außenstehende machen den Wuchs flacher innenstehende steiler.
    Steil heißt mehr Wachstum flach mehr Fruchtbehang.
    Denke auch daran dass Leittriebe ruhig etwas steiler stehen dürfen also durchaus auc mal auf Innenauge schneiden und nicht immer nur auf außenstehende.

    Im klassischen Erziehungsschnitt wird in der Regel 2/3 eingekürzt also deutlich weniger als die Hälfte stehen lassen. Die Äste müssen stabil werden und an Umfang zulegen.

    An einigen Stellen teilen sich die Äste in drei Triebe auf. Nur einer darf in der Regel stehen bleiben. Dieses Verhalten ist typisch beim Erziehungsshnitt. Achte darauf dass die Äste gut in alle Himmelsrichtungen verteilt sind.
    Zwei Äste dürfen sich auch nicht zu nahe kommen. 2/3 oder mehr von der Krone muss weg. Dass ist im ersten Jahr wie beim Haarschnitt beim Bund. Auch die kommenden 2 Jahre sind noch etwas radikal.
     
    Lieber Thomash

    Ich finds super, wie du dich einsetzest und dein Wissen mit uns teilst.

    Aber hier würde ich jetzt erstmal abwarten, ob überhaupt oben noch was kommt. Da der Stamm bereits angefangen hat, aus schlafenden Augen zu treiben, liegt die Vermutung nahe, dass die Krone nicht mehr mit Wasser versorgt werden kann und daher die unten liegenden Augen angeregt wurden. Daher rate ich zum sogar noch radikaleren Schnitt als du: wie bereits weiter oben in meinem ersten Post erwähnt alle Äste ab dem Stamm bis auf ca. 10 - 15 cm knapp oberhalb einer nach aussen weisenden Knospe (falls eine zu sehen ist, sonst einfach schneiden) kappen. Falls dann tatsächlich oben am Stamm wieder Triebe austreiben sollten (das kann auch noch lange in den Mai, Juni dauern), kann man wieder daran denken, einen vernünftigen Aufbau zu machen.
     
    Ich würde an dieser Stelle gerne noch einmal vorsichtig in den Raum stellen, einen (echten) Baumschulgärtner (keinen Azubi) hinzuzuholen/zu befragen.
    Es wäre sicherlich nicht verkehrt, wenn sich ein Profi den Baum vor Ort ansehen würde; evtl. könnten bei einer solchen Begutachtung noch Dinge auffallen, die sich anhand von 2-3 Fotos in einem Internetforum nicht beurteilen lassen.
     
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