Letztes Wochenende begrüßte mich mein Vater am Freitag Abend damit, dass wir eine Kröte im Lichtschacht sitzen hätten - ob ich eine Idee zur Krötenrettung hätte. (Er hatte schon, weil es ja irre heiß und trocken war, dem armen Tier wenigstens etwas Wasser runter gegossen.)
Nun hat der Lichtschacht oben ein festes Gitter, das extrem schwer ist, wenn man es aufheben will und unten endet der Schacht vor dem Kellerfenster mit festgeschraubtem schmiedeeisernem Gitter, was erst Recht nicht zuöffnen geht. Das Fenster war auch noch verklemmt.
Das Fenster hat mein Vater mit etwas Graphitspray wieder gängig gemacht und dann bin ich mit dem alten Käscher, der noch im Keller stand (Besenstiel mit Drahtschlinge, in dem etwas hängt, was mal eine feine Gardine gewesen sein könnte) durch das Gitter auf Jagt gegangen.
Mit leichtem Stupsen habe ich die Kröte überzeugt, in den Käscher zu hüpfen, den dann fix zugedreht und durchs Gitter zurückgefädelt. Nun stand ich da mit der Kröte im Hängebeutel, in dem sie sich nicht wohlfühlen konnte.
Damit das arme Tier aber nicht so schnell wieder im nächsten Schacht, womöglich bei Nachbarn, die nicht so krötenfreundlich wären, landen würde, wollte mein Vater unseren Gast in den oberen Garten bringen. Also einen Eimer mit einem Schluck Wasser gefüllt, und die Kröte so im Beutel leicht feucht in den Garten hochgefahren.
Sobald wir angekommen waren, habe ich sie noch runter in Teichnähe in den Schatten gebracht und dann vorsichtig freigelassen. (Sorry, liebe Kröte, eine ganz kurze Fotosession musste noch sein.)
Dann durfte sie ins Gras und ist sofort in die hohe Wildwiese verschwunden. Zwei Sekunden später sah man nur noch ein paar Grashalme vibrieren, wo sie sich bewegte. Ich wünsche ihr viel Glück!