Licht und Schatten auf Balkonien

Der Sonnenbalkon hat rund 1,70 m x 2,50 m, der Schattenbalkon ist schmaler, dafür ein wenig länger. Seitens der qm dürften sie ungefähr gleich sein. Und dann gibt es noch die zwei 80er-Balkonkästen auf dem Küchen-Fensterbrett. Dadurch, dass ich zwei Balkone habe, ist natürlich ein bisschen mehr machbar als nur mit einem, allerdings müssen auch der Tisch und die Stühle stehen können. Der Platz fällt weg.

Schlussendlich: So geballt gelesen klingt es sehr viel, ja. Aber es ist, anders als im Garten, kein großer Rosmarin-Strauch, sondern nur ein kleiner, nur ein Kohlrabi, statt viele, die Zuckerschoten füllen am Ende der Saison gerade mal einen 1-l-Gefrierbeutel, wenn überhaupt, die Tomaten sind, mit einer Ausnahme, alles nur Buschtomaten, vieles steht in zu kleinen Töpfen und Kästen usw. In einem Garten würde das alles ganz anders und in größeren Mengen angebaut werden; da käme man mit meinen Quadratmetern definitiv nicht mehr hin. Hier gibt es von vielen Happen halt immer nur ein bisschen.

Mir fällt gerade ein: Die Hängeampel mit den Grünlilien habe ich noch vergessen. Eigentlich eine Zimmerpflanze, aber da sie wie Unkraut wächst und auf dem Balkon auch nett aussieht, habe ich die ganzen bewurzelten Ableger in die Ampel gepflanzt und für den Sommer rausgehängt.
 
  • Heute mal ein paar Bilder vom Sonnenbalkon. Trotz des wechselhaften, häufig kalten, windigen und / oder regnerischen Wetters, entwickeln sich die Chilis bisher recht gut. Es steht zwar noch keine Ernte an, aber die Knospen-, Blüten- und Fruchtansatzmenge lässt mich definitiv nicht klagen. Wobei ich eher Paprika sagen sollte: So richtig scharf ist nichts davon.

    Anblicke wie diese hier, liebe ich ja. So ein richtig kleines Ufo. :)

    ufo.jpg

    Weniger lieb habe ich dann solche Besucher.

    ungeliebter_besucher.jpg

    Ich weiß, Ohrenkneifer sind an sich kein Problem, aber ich mag sie einfach nicht, und dieses Jahr finde ich sie aber tatsächlich an allen Ecken und Enden. Keine Ahnung wieso.

    Das folgende Bild ist dank Gegenlicht nicht sonderlich gut, aber es zeigt recht gut den Größenunterschied zwischen links den vier selbst vorgezogenen Pflanzen und rechts den mittlerweile drei Geschenken, die ich erhielt und die scheinbar deutlich später gesät wurden.

    chilis.jpg

    Die Kleinen - vermutlich Rote Augsburger, wurde mir gesagt - halten sich allerdings durchaus auch tapfer, haben ebenfalls bereits Blüten und erste Fruchtansätze. Was durchaus putzig aussieht, wie ich finde.

    mini.jpg

    Die Großen sind schon etwas weiter. Boneta war der Vorreiter.

    boneta.jpg

    Garden Sunshine ist die einzige Sorte dieses Jahr, die ich bereits schon einmal hatte. Ihre Früchte ähnelten damals eigentlich denen der Boneta, Diesmal sehen sie etwas "verknautscht" aus, aber sie haben ja auch noch nicht ihre volle Größe, also mal schauen, was noch so kommt.

    garden_sunshine.jpg

    Im anderen Kasten wurden die Schilder unlesbar. Von der Fruchtform her, verglichen mit Bildern aus dem Internet, vermute ich hier die Anaheim...

    anaheim.jpg

    ...und hier die Piquillo

    piquillo.jpg

    Auch die Tomaten haben viele Blüten und Fruchtansätze, aber man merkt ihnen an, dass sie nicht gar so gut mit dem Wetter klar kommen als die Chilis. Ihnen fehlt konstante Wärme. Vorreiter war hier die unbekannte Stabtomate - das Geschenk einer Arbeitskollegin meines Mannes - die auch als erste Farbe bekennt.

    stabtomate.jpg tomaten.jpg

    Sie hielt sich lange im Wachstum zurück, aber aktuell, nach ein paar warmen Tagen, wird sie nun auch länger und bildete sogar einen Geiztrieb.

    Die Buschtomaten machen dem Busch alle Ehre. Von links nach rechts: Yellow Canary, Red Robin und - neu für mich - Birdie jaune.

    buschtomaten.jpg

    Sie hängen nun auch endlich an ihrem Platz mit mehr Sonne. Dort hingen vorher die Zuckerschoten die jetzt auf den Schattenbalkon weichen mussten. Eigentlich hätte ich die Zuckerschoten die Tage abgeräumt, sie waren "durch", aber nun setzten sie plötzlich doch noch mal Blüten an... Ist ok, aber auf dem Sonnenbalkon wird der Platz nun definitiv benötigt.

    Und dann fand ich ja nach dem dritten Umtopfen plötzlich noch eine weitere Tomatenpflanze. Deutlich kleiner als die anderen, aber sie entwickelte sich gut und hat, wie ich sah, nun auch erste Knospenansätze. Ich weiß nicht, was es ist, aber Überraschung ist ja auch was Feines.

    single.jpg

    Im Pflanzenmarkt fand ich dieses Jahr den interessant klingenden Malabar-Spinat. Essbar in allen Teilen, geschmacklich finde ich ihn eher ein bisschen lasch, aber mit guter Würze ist er sicherlich auch gut verwertbar. Wobei ich ihn weniger zum Essen kaufte, sondern weil er angeblich 4 - 6 Meter hoch werden soll. Ich will einfach mehr Grün an den Wänden, und naja, was soll ich sagen: Er bemüht sich, und ebenso die Gurke.

    blattspinat_gurke_lavendel.jpg

    Da im gekauften Topf recht viele Triebe waren und der Balkonkasten ja auch nur ein 50er ist, also eh schon nicht viel Platz bietet, pflanzte ich einen Ableger noch einzeln in einen kleinen Topf, den ich an den Kasten mit den Clematis hängte. Es war mehr so ein "muss noch irgendwo hin" und weniger die Erwartung, dass er in dem kleinen Topf tatsächlich gut wachsen wird, aber er macht sich erstaunlicher Weise durchaus gut.

    blattspinat.jpg

    Gestern sah ich, dass in den Blattachseln des Malarbar-Spinats noch etwas hervorkommt. Blüten? Neue Triebe? Noch weiß ich es nicht und bin sehr gespannt.

    Zum Abschluss noch ein von mir sehr geliebter Anblick: Die von der Sonne angestrahlten Blüten des mehrjährigen (violetten) Basilikums.

    basilikumbluete.jpg

    Die Pflanze ist einfach toll: mehrjährig, genießbar, auch wenn sie blüht, Blüten gibt es ohne Ende, die von den Insekten innig geliebt werden. Einziger Nachteil: Sie muss überwintert werden. Aber noch mache ich das gerne, ich mag die Pflanze einfach total.
     
    Ich kann dir sagen, deine Tomaten sind eh schon weit. Meine haben erst seit 10-14 Tage die ersten Fruchtansätze.
     
  • @aurinko: Ich hoffe, deine Tomaten sind mittlerweile auch weiter und nicht abgesoffen. Bzw. wünsche ich, dass überhaupt alles mal weiter ging bei dir; du hast dieses Jahr ja wirklich Pech mit dem Wetter. Glückwunsch nachträglich übrigens noch zur PB im HM - ich las es gerade eben durch Zufall.

    Auf dem Bild oben, mit Lavendel, Gurke und Malabar-Spinat, ist auch der "Rosenbogen" zu sehen, an dem der Malarbar-Spinat rankt. Wie bereits vermutet, tat ihm die Wärme gut: Er machte einen kräftigen Schub nach oben und der linke Trieb hat heute das Ende des Gerüsts erreicht. Nun heißt es: quer wachsen. Ich bin gespannt, ob er mitmacht oder lieber den Nachbarn besuchen möchte.

    Ansonsten heute mal ein bisschen was Tierisches. Immer nur Pflanzen sind ja auch langweilig, vor allem, wenn sich nicht gar so viel tat seit dem letzten Mal.

    Wie ich bereits im Gurkenthread schrieb, hat mein Exemplar Spinnmilben. Und auch ein paar weiße Fliegen, wie es scheint. Jedenfalls spritze ich zur Zeit mit Neemöl, in der Hoffnung, dass es tatsächlich hilft. Dabei fielen mir heute auf einem Blatt so komische gelbe Punkte auf. Genaueres Hinsehen ergab: Da hatte wohl jemand ein paar Eier gelegt, oder aber es sind Puppen. Keine Ahnung allerdings, von wem. Das suppige Drumherum kommt vom Sprühen, und vermutlich auch die Unordnung. Zumindest Eier werden ja meist etwas ordentlicher abgelegt.

    eier_puppen.jpg

    Der Gesell hier inspizierte eine der Paprikapflanzen sehr intensiv, vermutlich auf der Suche nach einem nahrhaften Ort für seinen Nachwuchs. Läuse sah ich allerdings dieses Jahr nur extrem wenige. Ob das also wirklich ein guter Ort für Marienkäferlarven wäre?

    marienkaefer.jpg

    Auch dieses Kerlchen erfreute sich an den Paprikapflanzen.

    summsel.jpg

    Die Raubfliege dagegen saß zwar ebenfalls auf einem Paprikablatt, hatte aber mehr Interesse für ihren Fang. Dass sie einen hat, nahm ich während des Fotografierens gar nicht wahr, worüber ich mich grad totärgern könnte, denn das Futter wurde auf dem Bild nicht scharf. Ich kann nur vermuten, dass es sich um einen Grashüpfer-Nachwuchs handelt. Die Form scheint zu passen, und geben tut's auf dem Balkon so einige, warum also nicht auch Nachwuchs?

    raubfliege.jpg

    Heute Morgen, bei geöffnetem Fenster, gluckerte es wieder so seltsam, dazu das typische Eichhörnchen-auf-Rinde-Geräusch, das was von Absätzen hochhackiger Schuhe auf glattem Fliesenboden hat, wie ich finde. Jedenfalls richtig gehört: Einer der Frechdachse wuselte hier herum. Zwischendrin ärgerte er scheinbar noch einen Gesellen, der ihn verjagte. Womöglich wurde aber auch einfach Nachwuchs verteidigt? Ich weiß es nicht, der Baum ist zu hoch und man kann nicht viel erkennen. Ich mag die Tiere jedenfalls sehr. Zumindest, wenn sie nicht zu viel Chaos auf dem Balkon anrichten. :)

    eichhorn.jpg
     
  • So viel auf deinem Balkon zu entdecken(y)
    Da bin ich ja langweilig dagegen: 1 Tomate, 1 Gurke, 5 Erdbeeren, je 1 Kasten Schnittlauch und Petersilie. Rest sind Geranien, Elfenspiegel usw.
     
  • So viel auf deinem Balkon zu entdecken(y)
    Da bin ich ja langweilig dagegen: 1 Tomate, 1 Gurke, 5 Erdbeeren, je 1 Kasten Schnittlauch und Petersilie. Rest sind Geranien, Elfenspiegel usw.
    Das ist doch nicht langweilig. Ich habe halt mehr Gemüse als du, du dafür mehr Blumen als ich. Das passt doch.

    Das Gelbe an der Blattunterseite sieht nicht aus wie Eier, finde ich. Sind da nicht auch Kotreste zu sehen?
    Von der Form her tendiere ich auch eher zu Verpuppungen. Kot könnte durchaus auch sein. Ich sah es halt erst, nachdem ich schon das Neemöl draufgesprüht hatte, insofern habe ich keine Ahnung, wie es vorher aussah und ob die Feuchtigkeit alleine vom Sprühen kommt oder teils auch vom Wasauchimmeresseinmag stammt.

    Ganz schön was los bei dir:)
    Definitiv. Aber du kennst das ja von deinem Balkon: Wenn man genau hinschaut, sieht man plötzlich viele verschiedene Tiere.
     
    Die sehr neugierigen und definitiv nicht ängstlichen Füchse der letzten Jahre, die oft schon vor Dämmerungsanbruch durch die Straße und den Garten streiften oder in ihm spielten, wurden mittlerweile von einem extrem scheuen Exemplar abgelöst. Der "Neue" haut nicht nur sofort ab, wenn er einen bereits in der Ferne sieht, sondern hat auch gänzlich andere Zeiten als seine Vorgänger, zu denen er auf seiner Route hier im Garten vorbeikommt. Aber immerhin: zwei Mal konnte ich in diesem Jahr einen kurzen Blick auf ihn erhaschen.

    Dafür haben wir neue Gartenliebhaber. Letztens schon erblickt und nicht so recht deuten können, weil dank der Dämmerung nur noch Umrisse zu erkennen, war es heute schon klarer: Das sind keine Monsterkatzen, sondern Waschbären. 2 Stück wuselten vorhin vor dem Igelhaus herum, ein dritter, etwas kleinerer kam schließlich noch hinzu. Scheu sind sie - zum Glück - auch: Als ein Rolladen heruntergelassen wurde, flüchteten sie doch lieber. Aber es treibt sie, so weit ich sehen konnte, immer wieder zurück.

    waschbaer.jpg
     
  • Immerhin erklärt sich jetzt, wer da im Keller letztens seinen Kot hinterließ und vermutlich dürften auch die gelegentlich zu findenden Haare zu den Waschbären gehören. Mal schauen, ob wir das Kellerfenster etwas besser sichern können. Es gibt Tiere, die will ich einfach nicht im Haus haben, aber die Waschküche braucht halt doch auch Luft, da wäre das Schließen des Fensters keine Option.

    Die Füchse waren vor deiner Zeit hier im Forum. Falls es dich interessiert: Unter Anderem hier und hier sind Bilder von ihnen. Auf den Bildern kann man auch gut sehen, wie sie neugierig schauten, wenn man sich näherte. Insbesondere vor 2 Jahren war es überhaupt kein Thema, auf rund 2 Meter an den damaligen Fuchs heranzukommen. Die Neugier siegte bei ihm immer. Entsprechend ist es seltsam, dass der diesjährige Fuchs so extrem scheu ist, wenngleich es so herum natürlich besser für ihn ist.
     
    Ich nehme den Waschbären der durch meinen Garten tourt sehr übel, dass er alle Stachelbeeren und die wenigen Mirabellen gefressen hat, beim Nachbarn die kompletten Kirschen abgeräumt und noch ein Hochstämmchen abgebrochen hat. Nach jahrelanger friedlicher CoExistenz habe ich langsam Jagdfantasien.
    Ich füttere schon seit zwei Jahren die Vögel nicht mehr, da ich den Waschbär sonst mitfüttere.
    Bei meiner Nachbarin versucht er fast jede Nacht die verschlossenen Mülleimer zu räumen und kegelt die über die Terrasse.
    Bei einer anderen Nachbarin steht der Kühlschrank im Sommer auf der Terrasse, da hat er jetzt geschnallt wie man den aufmacht und alles leergefuttert. Oma hat sich dann aufgeregt, dass er die Tür nicht wieder zugemacht hat…🤭

    In welchem Stock wohnst du denn? Kann er auch auf den Balkon kommen?
     
    In welchem Stock wohnst du denn? Kann er auch auf den Balkon kommen?
    Im ersten Stock wohne ich, allerdings ist das ziemlich egal, denn Waschbären können sehr gut klettern und so lange es Möglichkeiten gibt, nach oben zu gelangen, können sie die auch nutzen. Sei es an einem Regenrohr, das sie rundherum "umarmen" und hochrobben, oder an einem Baum, von dem aus sie dann z. B. auf ein Dach oder Balkon landen. Davon haben wir hier genug ums Haus herumstehen. Es wäre also durchaus möglich, dass sie mal bei uns durch offene Fenster oder über den Balkon einsteigen. Im Keller, wie gesagt, waren sie bereits, schätze ich. Dort finden sie zwar nicht wirklich etwas, da lauter geschlossene Türen und ein paar Waschmaschinen und Wäscheständer, aber sein muss es trotzdem nicht.

    Der Jäger darf aktuell gar nichts machen, so weit ich las: Die Tiere sind hier bis September, meine ich, geschützt. In einer Kleingartenanlage darf er noch dazu sowieso nicht schießen, und Fallen wiederum sind verboten. Da müsst ihr schon selbst tätig werden. Was ihnen Probleme bereitet sind glatte Flächen oder aber Strom. Schau doch mal ins PDF vom Nabu zum Thema Waschbären speziell in Berlin. Dort sind Möglichkeiten der Abwehr aufgelistet, die auch legal sind. Vielleicht ist etwas dabei, wir ihr eure Gärten schützen könnt.

    Bei einer anderen Nachbarin steht der Kühlschrank im Sommer auf der Terrasse, da hat er jetzt geschnallt wie man den aufmacht und alles leergefuttert. Oma hat sich dann aufgeregt, dass er die Tür nicht wieder zugemacht hat…🤭
    Oma kann ich gut verstehen. Energiesparen könnte sich der Kerl schließlich mal angewöhnen. :ROFLMAO: (Die Nachbarn allerdings auch. Im Winter könnte ich den Draußen-Kühlschrank ja noch verstehen, aber im Sommer???)
     
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