und warum man Gläser nicht auf den Kopf stellt...... Text stammt von mir:
Warum man Gläser (Twist-off und Schraubdeckel) NICHT auf den Kopf stellt!
Gleich vorweg, ich habe noch niemals ein Marmeladeglas oder ein Glas mit Eingekochtem auf den Kopf gestellt. Meine Oma hat das nicht gemacht, meine Mama auch nicht und ich ebenso nicht. Von daher kenne ich das auch gar nicht.
Allerdings habe ich mich nach vielen Argumenten mit der Thematik beschäftigt und Fazit daraus wie folgt:
1. verklebt der Deckel beim Umdrehen, durch die Hitze ist der Metalldeckel ja noch nicht so fest, er zieht sich erst zusammen. Darin setzt sich dann Marmelade fest und das kann dazu führen, dass Schimmelbakterien und Keime erst recht eindringen können und so das Einkochgut gefährden.
2. lösen sich durch die Hitze und besonders durch Fette und Öle die Weichmacher aus der Deckelbeschichtung, welche ich in meinem guten Eingekochten nicht haben möchte, denn genau deshalb kocht man ja ein auch.
3. dehnen sich verschiedene Gegenstände unterschiedlich aus bei Hitze, wissen wir ja aus der Physik, wenn wir gut aufgepasst haben. Somit liegt klar auf der Hand, dass sich Metall natürlich mehr dehnt, als Glas. Demzufolge ist man auf der sicheren Seite, wenn man nach ein paar Minuten die Deckel nochmals nachzieht. So merkt man auch, wenn ein Deckel nicht mehr gut schließt und kann diesen noch austauschen. Das wäre beim Umdrehen dann nicht der Fall, weil das Einkochgut ja sich festsetzt und den Deckel eben verklebt.
4. steigt die Luft beim Umdrehen zum Boden auf und behindert somit das richtige Bilden eines Unterdrucks im Glas, es behindert sozusagen, dass der Deckel beim Erkalten richtig einzieht und eine Wölbung nach innen ist, das anzeigt, dass das Glas auch gut zu ist.
5. sitzt ein Deckel nicht richtig, kann er beim Umdrehen auch abgehen und dann klebt die heiße Marmelade überall und auch das Verbrennungs- und Verletzungsrisiko ist dadurch nicht außer Acht zu lassen. Abgesehen davon, wie dann die Küche aussieht und bis man das klebrige Zeug wieder entfernt hat.
Meine Oma war Jahrgang 1911, meine Mama 1942 und ich 1961. Meine Oma hat vielfach die Gläser noch mit Cellophan/Einsiedehaut und Gummiringen verschlossen und ja das hab ich auch noch gemacht und ich hab sogar für Notfälle Cellophan zum Verschließen daheim. Gläser die mit Cellophan verschlossen werden, die konnte man gar nicht auf den Kopf stellen, weil da wäre das Cellophan schon geplatzt, verschmutzt und so weiter. Wer hat je diese schöne Einbuchtung in der Einsiedehaut gesehen, wenn das Glas einen schönen Unterdruck hatte? Daher musste man die auch richtig fast voll füllen, damit es nicht zuviel Unterdruck gibt und die Haut dadurch platzt.