Kübelpflanzen richtig und mit Drainage pflanzen

Das ist jetzt doch kein Beinbruch, @Kapernstrauch! Ich traue es Dir zu, dass Dir Dein gärtnerisches Gefühl sagen wird, wenn was aus dem Ruder läuft!

Wenn Du nach üppigem Giessen kein "Bächlein" unten raus rinnen siehst, halt dran denken nach zu gucken, ob die Abflusslöcher evtl. mit einer Blähtonkugel verstopft sind.

Ansonsten wachsen die Wurzeln, wenn kein Vlies verwendet wurde, schnell in die Drainage ein. Und holen sich aus dem Blähton das gespeicherte Wasser. Seltener giessen müssen ist ja auch was Feines.

Blöd wäre nur, wenn die Töpfe in Untersetzern stehen würden. Dann würde der Blähton das Wasser aus dem Unterstzer ansaugen und an die Erde abgeben. Das vermischt sich ja mit der Zeit, weil die Erde in die Drainage geschwemmt wird. Staunässe wäre dann die Folge.

Ich überwintere bestimmte Pflanzen jedes Jahr in grossen Metallwannen vor dem Südfenster im Wohnzimmer, die mit Blähton gefüllt sind (wegen der Luftfeuchtigkeit). Selbst so empfindliche Kandidaten wie Plumeria schicken rasch ihre Wurzeln durch die Topflöcher in die Blähtonunterlage. Und saugen dort fleissig. Die sind beim raus heben super blütenweiss und gesund! Tut mir dann immer leid, die ab zu schneiden!
 
  • Danke für deinen Zuspruch - nein, Beinbruch ist's nicht, ich möchte halt das Beste für die Pflanzen, wenn ich hier schon so gute Ratschläge bekomme! Ich hab schön flache Steine aus den Beeten über die Abzugslöcher gelegt, glaub nicht, dass der Blähton reinrutscht.
    Und wenn ich nächstes Jahr umpflanze, wird er eben rausgekitzelt, so gut es geht :) . Meine Kübelpflanzen bekommen eine Tropfbewässerung, aber die Zitrusse nicht, die gieße ich so - nur falls wir im Sommer länger wegfahren, werden sie dazugehängt.....
     
    Ein Teil meiner Kübelpflanzen letztes Jahr Anfang Juli:

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  • Das ist so gemeint: ich hab zuunterst Blähton (einen flachen Stein über dem Abzugsloch), darüber dann ohne Vlies Erde - die besteht aus einem Gemisch Zitruserde/Kompost/Sand. Und vermutlich wird es dieses Jahr so bleiben müssen, ich hab einfach im Moment nicht die Zeit, nochmal neu zu pflanzen.....wenn sie hoffentlich halbwegs gut wachsen, mach ich es nächstes Mal besser!

    Naja, Blähton ist in diesem Falle eben ein zusätzlicher Wasserspeicher, der den Übergang von feucht zu trocken verlängert. Also nicht grundlegend negativ, selbst wenn man so wie du aktuell gepflanzt hat.

    Ich würde nochmals darauf hinweise, dass es dabei fast ausschließlich auf das Gießverhalten ankommt, ob man eine Drainage braucht, Steine oder Blähton, Vlies oder gar nichts. Selbst ohne Ablaufloch im Kübel kommt man aus. Alles was es braucht, ist das entsprechende Gießverhalten. Bei einer Tropfbewässerung wird es dann nochmal unproblematischer.

    Hat man Zeit und Erfahrung, das Erdreich immer mit der passenden Wassermenge für eine feuchte aber nie nasse Erde zu versorgen, braucht man letztlich gar keine Abläufe und Drainagen. Hat man nur Gelegenheit, alle paar Tage zu gießen, bis das Wasser unten raus läuft, brauchen die speziellen Pflanzenarten das sogar, oder steht das Gefäß unter freiem Himmel, steigert sich die deswegen notwendige Dränagemethodik zunehmend mit den Umständen.

    Beispielsweise habe ich einige mediterrane Kräuter unter Überdachung. Da habe ich auch nur unten ein leichtes Vlies im Topf, darüber Blähton, und ohne weiteren Schutz Erde drüber. Da die Kräuter nur selten und gezielt wenig Wasser brauchen, reicht das so auch vollkommen aus. Der Blähton nimmt das bisschen Wasser auf, das evtl. mal nicht von der Erde gespeichert werden kann und gibt es langsam wieder ab, so dass die Erdoberfläche möglichst oft trocken ist und die karge mediterrane Erde simuliert.

    Bei einem ganzjährig draußen stehenden Kübel fahre ich dagegen das volle Programm. Unter dem Kübel ein Gitter, damit das Ablaufloch des Kübels quasi über dem Boden schwebt. Im Kübel erst Drainagevlies, dann Kiesel verschiedener Größen. Dann wieder mehrere Lagen Vlies, am Kübelrand 20cm hochgezogen. Dann erst die Erde. Also gar keinen Blähton, der an dieser Stelle unnütz wäre.

    Wie man sieht, es gibt keine pauschal sinnvolle Pflanzmethodik. Je nach individuellen Umständen kann und sollte man sie anpassen.
     
  • @Galileo, ich habe mir erlaubt, deinen Threadtitel zu erweitern. Dieser Thread ist informativ, gehaltvoll und nützlich, und daher wär's gut, wenn den auch User finden, die mit der Suchfunktion nach 'Drainage' recherchieren.

    Okay so? Wenn du nicht einverstanden bist, mache ich das natürlich wieder rückgängig!

    (Freue mich außerdem, dass ich bei meinen Terrassenkübeln bisher nichts wirklich falsch gemacht habe! :)
    Bloß dass meine größten Kübel (hier sind's die Heidelbeeren) in der Drainageschicht auch schon mal 2 Ziegelsteine oder Betonsteine enthalten können, möchte ich noch erwähnen: das ist als Sturmsicherung hier ganz hilfreich.)
     
  • Ich habe nur wenige Töpfe, weil mein Winterquartier im Keller ist....Unsere Sackkarre kann zwar Treppen...aber ich habe nur die Kraft, um maximal 5 Töpfe in den Keller zu schaffen....
    Bauchige Töpfe bekommen jetzt bei mir eine senkrechte Einlage aus schmalen Klinkerplatten....Sie sind ein Wasserspeicher und erleichtern gleichzeitig das Auspflanzen.....(so der Plan seit letztem Jahr)
     
    ich habe nur die Kraft, um maximal 5 Töpfe in den Keller zu schaffen....
    ...und wenn Du sie einzeln trägst :unsure: ;)

    Spass beiseite @mahatari und Guten Morgen.
    Deine Idee zu Handhabung bauchiger Kübel finde ich gut, Du weist, das gebrannte Klinkerprodukte kein Wasser aufnehmen und deshalb auch kein Wasser speichern?!
    Was hälst Du von stabiler Fensterfolie , wie von @Wachtlerhof im anderen Fred erwähnt.
    Lässt sich gut zu einem Rohr formen und passt sich allen Kübelgrössen an.

    Edit:
    eine stärkere Folie(z.B. Verglasungsfolie, gibt es in Baumärkten auch als Meterware und sieht nicht hässlich aus) nehmen
    Die Fred übergreifende Verlinkung will mir nicht gelingen :unsure:
     
    Unsere Klinkerplatten sind gebrannt, ...sie nehmen trotzdem Wasser auf. Meine verblendeten Hauswände sind nach dem Regen auch naß...aber sie geben das Wasser langsam wieder ab...😊 und trocknen....(daher kein Grünbelag )
    Natürlich sind die Platten nicht so hartgebrannt, wie Klinker für Wasserbauwerke und Schornsteinköpfe...da hast Du Recht, die speichern kein Wasser...
    ....Meine Lehrzeit liegt schon lange zurück, wie die genaue Bezeichnung ist, weiß ich nicht mehr....

    Der Idee mit den Platten lag ursprünglich bei der Wasserspeicherung...die Abschrägen der bauchigen Töpfe ist nur der Nebeneffekt...
     
    Naja, Blähton ist in diesem Falle eben ein zusätzlicher Wasserspeicher, der den Übergang von feucht zu trocken verlängert....
    Der klassische Blähton, der bei 1200°C gebrannt wurde (keramisch fest), rund ist und überwiegend in der Hydrokultur Verwendung findet, speichert kaum Wasser.

    Die wasserspeichernde Eigenschaft, die ihm nachgesagt wird, ist nicht korrekt, sondern bezieht sich lediglich auf seine Kapillarwirkung, die dafür sorgt, dass zwischen den Kügelchen Wasser nach oben steigt.

    Das wird immer wieder falsch interpretiert.

    Wer einen gemäßigt wasserspeichernden Blähton mit hoher Luftführung will, der greift zu Blähtonbruch.
    Das ist ein großer Unterschied.

    P.S. Für das Abdecken von Abzugslöchern gibt es spezielle Gitter/Netze. Damit kann man sich den üblichen Aufwand nahezu gänzlich sparen.

    Tausendfach probiert, tausendfach bewährt.

    gitteryyxlm.jpg
     
  • Mein Blähton ist porös und speichert durchaus einiges an Wasser (ausprobiert). Vielleicht gibt es verschiedene Arten am Markt, je nach Einsatzzweck?

    Das Gitter auf dem Foto kenne ich als Antirutschmatte für Teppiche o.ä. Ist das einfach nur umetikettiert als Netz für Töpfe, oder ist das etwas spezielles? Persönlich mag ich Drainagevlies aber lieber.
     
  • Mein Blähton ist porös und speichert durchaus einiges an Wasser (ausprobiert). Vielleicht gibt es verschiedene Arten am Markt, je nach Einsatzzweck?
    Siehe hier:
    Der klassische Blähton, der bei 1200°C gebrannt wurde (keramisch fest), rund ist und überwiegend in der Hydrokultur Verwendung findet, speichert kaum Wasser.


    Das Gitter auf dem Foto kenne ich als Antirutschmatte für Teppiche o.ä. Ist das einfach nur umetikettiert als Netz für Töpfe, oder ist das etwas spezielles? ...
    Siehe hier:
    ...Für das Abdecken von Abzugslöchern gibt es spezielle Gitter/Netze...

    Die kann man übrigens immer wieder verwenden.
     
    Mein Blähton ist porös und speichert durchaus einiges an Wasser (ausprobiert). Vielleicht gibt es verschiedene Arten am Markt, je nach Einsatzzweck?

    Das Gitter auf dem Foto kenne ich als Antirutschmatte für Teppiche o.ä. Ist das einfach nur umetikettiert als Netz für Töpfe, oder ist das etwas spezielles? Persönlich mag ich Drainagevlies aber lieber.
    Abdecknetze für Drainage in Kübel findest du hier im Link auch, ich kenne das von den Bonsai´s...
     
    @Rentner

    Deinen Post einfach nur zu zitieren, ändert auch nichts an der Tatsache, dass mein auch auf diese Eigenschaft ausgesuchte Blähton porös und nicht keramisch verglast ist ;)

    Was die Abdeckgitter angeht, das ist ja eigentlich eben nichts spezielles. Es gibt diese Polmer-Kunststoffe als zugeschnittene Gitter für Blumentöpfe, als Antirutschmatte in Meterware, für das Baugewerbe und ähnliche Bereiche. Mal mit, mal ohne Weichmacher, je nach etikettierten Einsatzzweck.

    Als Drainagematerial mag ich diese Gitter persönlich aber nicht, da die Erde trotzdem in den Öffnungen des Gitters verklumpt und/oder ausgewaschen wird.
     
    @Rentner

    Deinen Post einfach nur zu zitieren, ändert auch nichts an der Tatsache, dass mein auch auf diese Eigenschaft ausgesuchte Blähton porös und nicht keramisch verglast ist ;)
    Du hast gefragt, ob es spezielle Arten am Markt gibt. Darauf habe ich geantwortet, sogar zweimal. Ist doch nicht schwer zu verstehen.

    Was die Abdeckgitter angeht, das ist ja eigentlich eben nichts spezielles....Als Drainagematerial mag ich diese Gitter persönlich aber nicht, da die Erde trotzdem in den Öffnungen des Gitters verklumpt und/oder ausgewaschen wird.
    Mit dem richtigen Substrat bzw. mit der richtigen Schichtung im Pott, passiert da gar nichts. Ich verwende sie mittlerweile seit 35 Jahren und bin sehr zufrieden damit.

    Aber letztendlich soll es jeder so machen, wie er es für richtig hält. Schließlich zählt nur der Erfolg.
     
    Du hast gefragt, ob es spezielle Arten am Markt gibt. Darauf habe ich geantwortet, sogar zweimal. Ist doch nicht schwer zu verstehen.

    Es ist eher so, dass du die gestellte Frage schlicht nicht verstanden hast. Nur weil dir etwas als etwas spezielles verkauft wird, ist es nicht auch tatsächlich etwas spezielles.

    Abgesehen davon ist die Methodik, auf eine Nachfrage einfach sich selber zu zitieren als sei der andere nur zu blöd zu lesen, keine feine Art.
     
    Hier sind Fotos von meiner Umtopfaktion von heute.

     
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